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Kab, Wadi el-Gab, Oase in Nubien, in der Libyschen Wüste, westlich von Dongola.
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Kab, Wadi el-Gab, Oase in Nubien, in der Libyschen Wüste, westlich von Dongola.
s. Kaaba. ^[= eigentlich Würfel, ein länglichviereckiges, 12 m langes, 10 m breites und 15 m hohes ...]
(russ. kabak), altes, baufälliges Haus, auch schlechte Schenke, Branntweinkneipe.
(frz.; vom hebr. Kabbala, s. d.), geheimer Anschlag zur Erreichung böser Absichten, Intrigue, auch die geheime Verbindung, welche solche Ränke schmiedet (vgl. Cabal);
kabalieren, Kabale schmieden;
Kabalist (Cabaleur), Ränkeschmied.
s. Dorak el-Atik.
Kabara,
Ort in Nordwestafrika, im westl. Sudan, an einem Seitenarm des Niger, 15 km südlich von Timbuktu, dessen Hafenplatz es ist, zählt 2000 E.;
südwestlich davon am Hauptstrom ein zweiter wichtiger Landungsplatz, Koriome.
Landschaft im ciskaukas. Teil des russ. Generalgouvernements Kaukasien, benannt nach den dort wohnenden Kabardinern (70000 Köpfe), einem Stamme der Tscherkessen, der seine Besitzungen behalten hat, während fast alle andern tscherkess. Stämme in die Türkei [* 2] ausgewandert sind. Sie besteht
1) aus der Großen Kabarda, die sich im W. bis zu den Ostabhängen des Elbrus und seinen Ausläufern sowie zu den Quellen der Malka und Kuma erstreckt, im N. durch das Dschinalgebirge und die Malka begrenzt wird, im O. fast bis zum Terek, im S. bis zu den sog. Schwarzen Bergen [* 3] und dem kabardinischen Gebirge reicht, und 2) aus der Kleinen Kabarda, rechts des Terek bis zur Mündung des Karp in denselben. Früher reichte sie bis zur Mündung der Sunscha. Die Kleine Kabarda bildet den achten Teil der Großen und beide zusammen umfassen 9800 qkm. Administrativ gehören sie zu den Bezirken Naltschik und Wladikawkas des Terschen Gebietes.
(frz. cabaret), Schenke, Wirtshaus;
Kaffee-, Theebrett und -Geschirr;
fächerweise abgeteilte Schüssel für Kompotts.
Vorstadt von Konstantinopel [* 4] am europ. Ufer des Bosporus, [* 5] 2 km vom Goldenen Horn, Station der Bosporusdampfer.
(hebr., «Überlieferung», worunter man ursprünglich sowohl die nichtmosaischen heiligen Bücher als die mündlich überlieferte Lehre [* 6] verstand), seit dem 12. Jahrh. Name der allmählich zu einer eigenen Schule und Litteratur ausgebildeten Geheimlehre der Juden, deren Elemente schon in dem pers.-macedon. Zeitalter sichtbar werden und deren Grundlage die orient. Emanationslehre ist. Bei Philo, im Talmud und in den Midraschim finden sich allerdings theol.-philos.
Darstellungen, die zum Teil von den Spätern aufgenommen wurden; doch das erste kosmogonische Buch ist das Buch Jezira (s. d.) aus dem 7. Jahrh., das dem Akiba (s. d.) untergeschoben wurde. Indes erst seit der letzten Hälfte des 12. Jahrh. zog die Geheimlehre, die sich anfangs nur über Gott und Schöpfung ausbreitete, Exegese, Moral und Philosophie in ihre Sphäre und wurde so zu einer mystischen Religionsphilosophie. Die dieser Lehre in den folgenden drei Jahrhunderten gewidmeten zahlreichen Schriften lehrten den geheimen Sinn der Heiligen Schrift und ihrer Auslegungen, der Hagadahs (s. d.), die höhere Bedeutung der Gesetze, sowie durch Anwendung göttlicher Namen und heiliger Sprüche das Wunderthun.
Ein großer Teil der kabbalistischen Schriften ist anonym oder pseudonym. Das höchste Ansehen genießt das Buch Sohar (s. d.). Die Gegner der Kabbala waren die Philosophen und zum Teil die Talmudisten. Mit dem Niedergange wissenschaftlicher Bestrebungen unter den Juden, besonders seit der Vertreibung aus Spanien [* 7] (1492), unter dem Drucke der Zeiten erhielten die kabbalistischen Studien in Palästina [* 8] und Italien [* 9] einen neuen Aufschwung, arteten jedoch in Magie und Buchstabenklauberei aus und haben abergläubische Gebräuche erzeugt. Trotzdem beschäftigten sich seit Reuchlin auch christl. Gelehrte, wie Knorr von Rosenroth, Helmont u.a. mit denselben. –
Vgl. Frank, Die Kabbala (deutsch von Jellinek, Lpz. 1844);
Jellinek, Beiträge zur Geschichte der Kabbala (ebd. 1851–52);
ders., Auswahl kabbalistischer Mystik (Heft 1, ebd. 1852);
Rubin, Heidentum und Kabbala (Wien [* 10] 1893).
(S. Jüdische Litteratur.)
Kenner, Ausübender der Kabbala (s. d.), Zauberer u.s.w.;
Kabbalisterei (Kabbalistik), kabbalistische Kunst;
Kabbalistikum, kabbalistische Schrift.
die Erscheinung auf der Wasseroberfläche, wodurch sich eine vorhandene Strömung kenntlich macht. Es ist dies das Aufwerfen von kleinen Wellen, [* 11] wie sie auch schnellfließendes Wasser an seichten Stellen in Flüssen zeigt.
Die Kabbelung im offenen Meere entsteht gewöhnlich nur, wenn zwei Strömungen in einem Winkel [* 12] aufeinander treffen oder eine Strömung gegen stillstehendes Wasser stößt.
Die Gezeitenströme rufen bei ihrem Wechsel, besonders an gekrümmten und klippenreichen Küsten, stets Stromkabbelung hervor.
ehemaliger Hauptort des Lunda-Reichs im westl. Centralafrika und Residenz des obersten Häuptlings der Balunda, des Muata Jamvo (Matiamvo).
Pogge (1875) fand nur noch ein weit zerstreutes Negerdorf;
die Residenz war nach dem nahen Mussumba verlegt worden.
s. Kabiren. ^[= (grch. ), geheimnisvolle Gottheiten, deren Mysterien in späterer Zeit zu den angesehensten ...]
im Schiffswesen dicke Taue, die einen Umfang von über 15 cm haben und in bestimmter Weise geschlagen (d. h. gedreht) sind. Gewöhnliches Tauwerk besteht aus dünnen Hanffäden, den Kabelgarnen. Diese haben fast stets dieselbe Stärke [* 13] und werden in Stränge (Duchten oder Kardeele) zusammengedreht, wobei die Zahl der Garne die Dicke des Tauwerks bestimmt. Drei oder vier solcher Duchten werden dann zusammengeschlagen und bilden das Tau. Bei Kabel werden drei solcher Taue noch einmal und zwar den entgegengesetzten Weg (d. h. andersherum), wie die Duchten zusammengeschlagen, und man nennt diese Manier Kabelschlag, während die Anfertigung aus drei oder vier Duchten Trossen- oder Wantschlag heißt.
Kabeltaue nannte man früher die Ankertaue, die bei großen Schiffen einen Umfang bis zu 60 und mehr Centimeter hatten. Seit 50 Jahren sind sie durch Ankerketten verdrängt. Kabelgatt heißt auf Schiffen der Raum im untern Schiffe, [* 14] wo früher die Kabeltaue, jetzt aber das Tauwerk aufbewahrt wird. (S. auch Tauwerk.) Im Telegraphenwesen nennt man Kabel (Telegraphenkabel, früher auch Telegraphenseil) einen unter Wasser, in feuchtem Erdboden oder sonst durch feuchte Räume (z. B. Tunnel) [* 15] zu führenden isolierten Leiter für elektrische Ströme. (S. Telegraphenleitung.) Jedes solche Kabel besteht aus drei Teilen: dem Leiter, der Isolier- und der Schutzhülle. Jeder mit einer isolierenden Schicht überkleidete Leiter (überzogener Draht) [* 16] wird Kabelader genannt; die seilartige Verbindung mehrerer solcher
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. ¶
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Adern liefert eine Kabellitze. Der Leiter wird aus mißlichst chemisch reinern Kupfer [* 18] hergestellt und auf Seilmaschinen aus drei bis sieben Kupferdrab- ten von 0,6 bis 0,7 mm Dicke zu einer Litze zusam- mengedreht, damit beim Reißen eines Trabtes nickt die ganze Leitung versagt; einiqe atlantische Kabel baben sogar eine zwölfdräbtige Ätze. Als isolie- renden Stoff benutzt man Guttapercha; Kautschuk isoliert zwar besser, ist aber im Wasser nicht so baltbar, während Guttapercha wieder durch die Lust und Wärme [* 19] brüchig wird.
Teils um die Isolierung zu erhöben, teils um die auf Preßmaschinen nach- einander über den Draht gebrachten einzelnen (ge- wöhnlick drei bis vier) Schickten Guttapercka zu vereinigen und fest aufeinander sowie an den Trab- ten haftend zu machen, bringt man zwischen diese Lagen wie auch unmittelbar um die Trabtlitzen gewisse klebrige, aber ebenfalls isolierende Mi- schungen, von denen eine der gebräuchlichsten das aus Guttapercha, Holzteer und Harz hergestellte Chatterton-Compound ist. Je dicker der Leiter im Querschnitt.
Die Seele des Kabel bilden sieben Guttaperchaadern. (^ . . . (^ , welche die Leiter I.i ... 1.7 entbalten. Die mittelste Ader (^ ist in ^ig. 1 üder die sie umgebenden sechs andern Adern vorragend gezeichnet, um die Bestandteile einzeln zu zeigen. Jeder Leiter ist eine aus sieben Kupfer- drädten je von der stärke des Drahtes I gebildete Litze und mit zwei Lagen Guttapercha isoliert, deren erste bei F sichtbar ist; die zweite hat einen Durch- messer von einander unterscheiden zu können, sind (^ und (-2 beim Impressen der Guttapercha mit einer bez. mit zwei seinen Längsmarken in Gestalt einer geringen Erböhung des Isolationsmaterials versehen. Die übrigen außen liegenden Adern 63, O4, (^5 und (^ werden in der Richtung gezäblt, welche durch Oi und ^2 angegeben ist (vom Anfang des Kabel gegen das Ende hin gesehen in der Richtung, wiederUbr- zeiger laust).
Zwischen je zwei Adern liegt ein Inte- faden^ der Länge nach, um den Zwischenraum aus- zufüllen, woraus dann die Umwicklung mit Iutefäden 5 ^^- 5/ 6^ ^ ^ ^ [* 17] Fig. 1. genommen werden muß, um so größer muß auch die Ticke der Isolierschicht genommen werden; bei dem hohen Preise des Isolationsmaterials ist daher die Verwendung möglichst gut leitenden Kupfers höchst wichtig. Sehr sorgsam müssen die Verbin- dungen (Lötungen) zweier Adern zu einem längern Stück ausgeführt werden; es werden dabei zunackst die Isolierhüllen beider Kabellitzen spitz zulaufend so weit weggeschnitten, daß die Kupferlitze auf etwa 3 cm frei liegt, dann die Drähte auseinander ge- dreht und seder auf etwa 1,5 cm blank geputzt, dann wieder zusammengedrebt und mit reinem Lötzinn zusammcngelötet, jede Litze darauf mittels einer Feile [* 20] schräg zugcschärst und beide zusammen- gelötet, mit feinem Vindedrabt umwickelt, wieder mit Hanf, wodurch grö- ßere Sicherheit beim Rei- hen eines Umhüllungs- drahtes erreicht wird.
Der Durchmesser und die An- zadl der Leiter für ein Kabel sind sehr verschieden. Er- sterer wechselt etwa zwi- verlötet, nochmals umwickelt und die beiden Enden der Umwicklung auf 3-4 mm mit der Litze selbst verlötet und endlich das Ganze mit Compound und mehrern Lagen Guttapercha sorgfältigst üder- kleidet. Die so fertigen ifolierten Drähte werden in fast paralleler Lage, nur wenig umeinander gewun- den, mit geteertem Manilahanf umwickelt und zu einem Tau vereinigt.
Gewöhnlich ordnet man zwei solche, in entgegengefetzten Nicktungen aufgewickelte ! scden2 und li,5cm, letztere Manilahanslagen an. Zur Sicherung des Taues zwiicken 1 und 7 Leitern; gegen äußere Beschädigungen kommt endlich über die Hanfumwicklung noch eine Lage starker Eisen- drähtc oder Drahtlitzen, bei Erdkabeln dagegen ein Eisenrobr; bei Seekabeln verwendet man snack Siemens' Vorschlag) wohl auch, da selbst verzinktes Eisen [* 21] vom Meerwasser angegriffen wird, Streifen von Kupferblech.
Ein Erdkabel der deutschen Neickstelegraphen- vcrwaltuug in der für die großen Linien angenom- menen Bauart ist in vorstebendcn [* 17] Fig. 1 u. 2 in Ansicht und im Qucrscknitt in knapp zwei Drittel natürlicher Größe abgebildet; dazu in mg. 3 nock in natürlicher Größe das Kabel Berlin-Kiel (1877) [* 17] Fig. 2. ^ folgt. Über die so hergestellte Seele ist die Schutz- bülle 3 (die Armatur oder Bewehrung), be- Nedend aus 20 je 3,75 mm starken verzinkten Eisen- dräbten, mit gegen die Richtung der Iutefäden um- gekehrt gerichtetem Drall aufgewunden; diese endlich wird von der Asphalthülle ^ bedeckt und bildet mit ibr das sertigeK., dessen^tärke etwa32,5mmbeträgt.
Beim überschreiten von Flüssen werden die Kabel zum Sckutz gegen Beschädiguugen durch dieSchiffsankcr in gegliederte gußeiserne Muffen eingeschlossen. Neuerdings wendet man zur Umhüllung bei See- kabeln hänfig Stabldrähte an, welche selbst mit ge- teertem Hanf dicht be- wickelt werden, oder auch man umspinnt sie außen [* 17] Fig. 3. Tienectabel erhalten jetzt in der Regel nur einen Leiter. Mit dein Durchmesser steigt die Festigkeil, aber auch das Gewicht. Man macht daher für Tiefseekabel die Eisendrahthülle so schwach, als es der Zug, welchen sie beim Versenken auszuhalten hat, zuläßt; dagegen verstärkt man die Schutzhülle des in mehrfacker Adstusung bei Annäherung an die Küste, giebt dem in nächster Nähe der wüsten, wo es durch die Bewegung des Wassers aus Felsen gescheuert wird, eine sehr starke Schutzhülle, oder selbst eine doppelte, wie dies [* 17] Fig. 4 u. 5 in zwei Drittel natürlicher Größe veranschaulichen, von denen [* 17] Fig. 5 das Tieffeekabel, [* 17] Fig. 4 das eine Artikel, die man unter 5T vermißt, sind unter (5 aufzusuchen. 1* ¶