die ganze Erde zerstreut sind und zum
Teilbis in die höchsten
Breiten hinaufgehen. Es sind krautartige
Pflanzen mit meist ausdauernden
Rhizomen, linealen grasartigen oder cylindrischen
Blättern. Die
Blüten sind klein und unansehnlich, stehen in verschiedenartig
gestalteten, meist köpfchen- oder rispenförmigen Blütenständen. Die J. wachsen vorzugsweise auf sumpfigem
Boden und
haben als Futterkräuter geringen Wert. -
Jak. Friedr.
Alexander, kulturhistor. und philos. Schriftsteller, geb. zu Rastenburg in Ostpreußen,
[* 2] studierte seit 1826 in
Berlin
[* 3] und Königsberg
[* 4]
Theologie und
Philosophie und widmete sich dann vorzugsweise der litterar. Thätigkeit.
Er starb in Königsberg. Unter seinen
Schriften sind hervorzuheben: «Briefe über die neueste Litteratur» (Hamb.
1837),
«Vorlesungen über die moderne Litteratur der
Deutschen» (Danz. 1842),
«Vorlesungen über sociales Leben und höhere
Geselligkeit» (ebd. 1844),
«Goethes Wanderjahre und die wichtigsten Fragen des 19. Jahrh.»
(Mainz
[* 5] 1854),
«Briefe über Gutzkows Ritter vom
Geiste» (Lpz. 1856),
«Das
Geheimnis der Lebenskunst» (2 Bde., ebd. 1858),
«Panacee
und
Theodicee.
Illustrationen, Karikaturen der Gegenwart» (2 Bde.,
ebd. 1875). Unter seinen belletristischen
Schriften, die bei geistiger Vertiefung doch zu wenig individuelles Leben zeigen,
sind die bedeutendsten: «Der Bettler von James
Park» (Lpz. 1850),
Joach., oder
Jungius, Gelehrter, geb. zu Lübeck,
[* 7] widmete sich anfangs der
Mathematik und wurde 1609 Professor derselben zu Gießen,
[* 8] legte aber 1614 seine Professur nieder, lebte mit Ratichius und
Helvich in
Augsburg,
[* 9] begab sich 1615 nach Lübeck, dann nach Rostock,
[* 10] wo er bis 1618 blieb und
Medizin studierte, und promovierte 1618 zu
Padua.
[* 11] 1619 kehrte er nach Rostock zurück, gründete hier 1622 eine gelehrte Gesellschaft und wurde 1625 Professor der
Mathematik an der
Universität daselbst, 1628 Rektor des Johanneums in
Hamburg.
[* 12] Er starb hier J. gilt als ein Vorgänger
Leibniz’ in dem Bestreben nach einer
Reform derPhilosophie. Die
Botanik verdankt ihm
die erste natürlichere
Gruppierung der
Pflanzen nach Ideen, die erst nach seinem
Tode und nach einer
Abschrift seiner
Diktate
(denn er selbst hat nichts
drucken lassen) von Joh. Baget in «Joachim J. isagogephytoscopia etc.» (Hamb. 1678) bekannt und von Linné berücksichtigt
wurden. –
Vgl. Guhrauer, Joachim J. und sein Zeitalter (Stuttg. 1851);
Joh.
Heinrich, Schriftsteller, s.
Jung-Stilling. ^[= # Joach., oder ius, Gelehrter, geb. 22. Okt. 1587 zu Lübeck, widmete sich anfangs der Mathematik ...]
in der
german. Sage
Brunnen,
[* 15] welchen die Kraft
[* 16] beiwohnt, alternde
Menschen zu verjüngen. So badet in der
Sage von Wolfdietrich die rauhe Else in einem J. und wird zur reizenden Sigeminne.
Die Forschung hat den
J. für identisch erklärt mit dem märchenhaften Kinderbrunnen der Frau
Holle, aus welchem die Seelen der neugeborenen
Kinder
kommen.
Aus nordischen
Quellen ist als J. am bekanntesten Brunnakr, die
Halle
[* 17] der Göttin Idhun (s. d.).
1) Bezirkshauptmannschaft in
Böhmen,
[* 18] hat 567,93 qkm, (1890) 64972 (31508 männl., 33464 weibl.) kath.
E., 8155 Häuser und 13754 Wohnparteien in 87 Gemeinden mit 129 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke
Neu-Benatek und J. –
2) J., Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, links der Iser, auf felsiger Anhöhe (230
m), an den Linien J.-Nimburg (31
km) der Österr. Nordwest- und
Prag-Bakow-Georgswalde der
Böhm. Nordbahn, besteht aus der
Alt- und Neustadt
[* 19] und den Vorstädten Podoletz und Ptát und hat (1890) 11518 meist kath. czech. E., in Garnison
(625 Mann) das 3.
Bataillon des 36. Infanterieregiments «Reichsgraf
Browne», Post,
Telegraph,
[* 20] Fernsprecheinrichtung,
Kreis-,
Bezirksgericht (201,41 qkm, 52 Gemeinden, 81 Ortschaften, 39946 czech. E.), fünf
Kirchen, von denen eine früher
den
BöhmischenBrüdern gehörte, ein Piaristenkollegium, eine alte
Burg (10. Jahrh.), jetzt
Kaserne, ein Templerhaus, altes
Rathaus, jetzt
Kreisgericht, neues Rathaus,
Gasanstalt, czech.
Staatsobergymnasium, zwei
Bürger-, eine allgemeine Handwerker-, eine Handelsfortbildungs- und eine
Ackerbauschule;
Wollspinnerei
und Färberei, Baumwollwarenfabrik,
Stärke-, Seifen- und Spiritusfabriken, drei Kunstmühlen,
Brauereien, eine Aktien-Zuckerfabrik
und regenHandel. –
Ihre Gründung verdankt die Stadt dem
HerzogBoleslaw II. um 995. Im 16. Jahrh. war
sie ein Hauptsitz der
Böhmischen Brüder, welche hier eine der ersten böhm. Buchdruckereien gründeten.
L., Lebermoosgattung aus der Familie der
Jungermanniaceen (s.
Lebermoose), sehr zahlreiche, über die ganze
Erde verbreitete
Arten. Sie wachsen meist an feuchten Orten oder auf Baumstämmen, wo
sie der Rinde dicht anliegende grüne,
braune oder rötlicheÜberzüge bilden. Die
Stengel
[* 22] sind gewöhnlich reich verzweigt und tragen dicht
aneinander liegende schuppenförmige Blättchen. Die Sporogonien entwickeln sich meist aus den Stengelspitzen, seltener stehen
sie auf kleinen Ästchen nahe unterhalb des Stengelendes. Die Kapseln
[* 23] öffnen sich mit vier
Klappen und enthalten neben den
Sporen zahlreiche Schleuderzellen oder Elateren. Eine der bei uns häufigsten ist J. (Plagiochila)
asplenioidesL. (s.
Tafel:
Moose
[* 24] I,
[* 1]
Fig. 3).
Belgien
[* 25] (LajeuneBelgique), eine neue belg. Schriftstellerschule, die sich nur dem
Studium des Schönen widmet,
die Politik aber als geisttötend und überflüssig unbeachtet läßt.
In der Zeitschrift «Lajeune Belgique»
(seit 1884) erschienen bedeutende Werke, sowohl
Poesie als Prosa.
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