mündet, 506 km lang, bei Cullera in den Golf von
Valencia.
[* 2] Der J. gilt für den siebenten
FlußSpaniens nach
Größe und Bedeutung.
Er nimmt links den
Cabriel (s. d.) auf, bewässert durch
Kanäle die Huertas vom Alberique und
Alcira sowie die ausgedehnten
Reisfelder von Succa.
Juchert, Jauchert, ursprünglich soviel wie Joch (s. d.), hatte
in
Bayern
[* 3] (dort auch Morgen oder
Tagewerk genannt) 400 Quadratruten = 34,073
a, in
Württemberg
[* 4] und Hohenzollern (auch
Mannsmahd
oder
Tagewerk genannt) 1 ½ Morgen oder 576 Quadratruten = 47,276
a;
1)
Kreis
[* 6] im östl.
Teil des Gouvernements Smolensk, im Gebiet der zur
Oka gehenden Ugra, eben, mit
Lehm-
und Sandboden, hat 4089,9 qkm, 109267 E., Getreide- und Hanfbau, Siebmacherei. - 2) Kreisstadt im
Kreis J., 296 km östlich
von Smolensk, rechts der Ugra, an der
Straße vonMoskau
[* 7] nach Warschau,
[* 8] hat (1888) 3662 E., Post und
Telegraph,
[* 9] 2
Kirchen, 1
Kloster, 1 Progymnasium
für Mädchen,
Ackerbau und etwas
Handel.
oder
Juften, ein sehr festes, dichtes und geschmeidiges, mit
Birkenteeröl eingeriebenes, daher stark riechendes
Rinds- oder Roßleder, das früher ausschließlich in
Rußland bereitet wurde, jetzt aber auch in
Deutschland
[* 10] fabriziert wird
und, rot oder schwarz gefärbt, teils als Oberleder zu Stiefeln und Schuhen, teils zu Galanteriewaren,
Bucheinbänden, Riemer-
und Portefeuillearbeiten Verwendung findet.
(Pruritus), eine eigentümliche schmerzhafte Empfindung
(Hyperästhesie) der äußern
Haut
[* 11] oder gewisser
Stellen
der Schleimhäute
(After, Scheide u. s. w.), welche zum
Kratzen und Reiben veranlaßt. Die Empfindung selbst
ist verschiedener Art: brennend, stechend, nagend, kriebelnd u. s. w. Ein geringerer
Grad dieses Hautschmerzes ist der
Kitzel.
Das J. begleitet viele
Hautausschläge und ist hier am bedeutendsten beim
Nesselausschlag; der sog.
Juckausschlag
(Juckblattern,
Prurigo), bei welchem sich flache stecknadelkopf- bis hanfkorngroße heftig juckende Knötchen auf der
Haut bilden, hat
von dieser Erscheinung den
Namen.
Dieser echte
Juckausschlag findet sich besonders häufig bei der armen und dürftig ernährten
Bevölkerung,
[* 12] beginnt fast ausnahmslos
schon in der frühesten
Jugend und bleibt nicht selten durch das ganze Leben bestehen; Lieblingsstellen der
Juckblattern sind
die Streckseiten der untern, in geringerm
Grade der obern Extremitäten, die hintere
Fläche des Rumpfes,
die
Brust und der
Unterleib, wohingegen das
Gesicht
[* 13] und die Beugeflächen der Extremitäten immer von ihnen verschont bleiben.
Auch die Umgegend von
Geschwüren juckt oft. Nicht selten tritt auch das J. auf nach der
Heilung von
Hautausschlägen (Gürtelrose,
nässende Flechte,
Pocken u. s. w.), bei derAblösung von Hautschorfen, in
frischen und alten Narben.
Die häufigste
Ursache des J. sind aber Schmarotzer
(Krätzmilben,
[* 14] Läuse, Madenwürmer im
Mastdarme, in der Scheide), die oft
übersehen werden, und Schmutz. Auch die Einwirkung reizender
Substanzen auf die
Haut verursacht oft J., so z. B. gar nicht
selten das
Auflegen von
Heftpflaster. Zu den innern
Ursachen des J. gehören Alkoholmißbrauch, der Genuß
reizender und scharfer Nahrungsmittel
[* 15] und
Gewürze.
Manche
Menschen bekommen auch nach dem Genusse anscheinend ganz unschuldiger Dinge
(Krebse,
Erdbeeren,
Käse) meist mit
Nesselausschlag
verbundenes
Hautjucken (s.
Nesselsucht). Ebenso stellt sich J. oft bei solchen ein, welche viel
Tabak
[* 16] rauchen; nicht selten
auch bei Gelbsüchtigen.
Endlich kann das J. auch bedingt sein von Nervenerkrankungen, die ihren Sitz an dem peripherischen
oder dem centralen Ende der
Nerven
[* 17] haben. Das J. und
Kitzeln in den Schleimhäuten
(Nase,
[* 18]
Kehlkopf)
[* 19] hängt oft ab von entzündungsähnlichem
Katarrh.
Am häufigsten kommt das J. vor in der Umgebung der
Geschlechtsteile, an der Aftermündung (s.
After),
an der innern Schenkelfläche, den
Waden, den
Brüsten. Es setzt aus oder hält ununterbrochen an, wird beim Schwitzen, in der
Wärme
[* 20] (im
Bett),
[* 21] im
Frühjahr, im Winter, auf Diätfehler stärker oder zeigt sich dann überhaupt erst. Das J. kommt in verschiedenem
Grade vor, vom leichtesten
Kitzel bis zum furchtbarsten
Schmerz.
Kratzen bis aufs
Blut schafft oft Erleichterung;
mitunter steigert sich der
Schmerz bis zur Besinnungslosigkeit. In so schweren Fällen stellt sich nicht selten Gereiztheit,
Schwermut ein, der Schlaf, die
Ernährung leiden, es tritt zuletzt wirkliches
Fieber ein.
Die Behandlung muß sich auf
die Hebung der
Ursache richten: Töten und Entfernen der Schmarotzer, Reinlichkeit,
Vermeidung schädlicher Genüsse;
oder
Judä,
Leo, schweiz.
Reformator, geb. 1482 zu Gemar im Elsaß, studierte in Basel,
[* 23] wirkte später als Pfarrer zu St.
Pilt im Elsaß, ward 1519 Nachfolger
Zwinglis zu Einsiedeln, 1523 Pfarrer an der Peterskirche zu Zürich,
[* 24] wo er starb. Mit
unermüdlichem Eiferstand erZwingli zur Seite, übersetzte die meisten seiner
Schriften ins Deutsche
[* 25] oder
Lateinische, schrieb einen großen und einen kleinen
Katechismus und war der eigentliche
Urheber der schweiz. Bibelübersetzung
(Zür. 1539 fg. u. ö.). -
Name des größten und für die Geschichte wichtigsten, aber am
¶
mehr
wenigsten reinblütigen israel. Stammes. Sein Stammvater J. erscheint in der israel. Stammessage als der vierte Sohn Jakobs
von der Lea und spielt in einer der beiden Überlieferungsreihen der Josephgeschichte eine hervorragende Rolle. Daß der Stamm
stark mit kanaanit. Elementen versetzt war, spiegelt sich in J.s Familiengeschichte
1 Mos. 38. deutlich wieder.
In ältester Zeit war er durch dazwischen liegendes kanaanit. Gebiet von den übrigen Stämmen getrennt und scheint kaum zu
Israel gerechnet worden zu sein.
Das judäische Kernland war Bethlehem mit Umgebung. Zu geschichtlicher Bedeutung kam er durch David, der aus ihm stammte. Indem
J. nach SaulsTode gemeinsam mit den südlich von ihm wohnenden, früher nach Edom hinneigenden Stämmen
Kaleb, Kenas, Jerachmeel u. a. David zum König wählte, bildete sich erst der Stamm J. in seiner spätern größern Ausdehnung.
[* 27] Im Norden
[* 28] aber fiel ihm durch DavidJerusalem
[* 29] mit Umgebung zu, das Judäer gemeinsam mit Benjaminiten besiedelten.
Auch nachdem David König über ganz Israel geworden war, bestanden die Bestrebungen, eine Sonderstellung
einzunehmen, weiter. Der judäische Adel war die Seele der Verschwörung Absaloms. Als der Reichstag zu Sichem die Davidische
Dynastie entthronte, blieb J. dieser treu und gewann so eine größere Stabilität der polit. Entwicklung. (S. Israel, S. 731.)
Als Israel 722 assyr. Provinz geworden, ward J. Träger
[* 30] der nationalen Entwicklung und vergrößerte sich
im 7. Jahrh. durch den Anschluß benjaminitischen Gebietes. Aus dem Exil kehrten Judäer und Benjaminiten gemeinsam heim und
gründeten die jüd. Gemeinde (537), die ihre Benennung «jüdisch»
von diesem Stamme erhielt. Sein Gebiet zerfiel in das Gebirge (Gebirge Juda), die Niederung (Schephela)
und das Südland (Negeb).