972 nur, daß er unter dem 3.° nördl.
Br. nach S. strömt und ungefähr am
Äquator, unfern von
Kismaju, bei dem vom
Sultan
von
Sansibar
[* 2] angelegten
Fort Jombo, in den
Indischen Ocean sich ergießt. 1865 wurde er von der
Küste aus bis zum Le
[* 3] Hele-Katarakt
durch von der
Decken (s. d.) erforscht. Chaille'-Long kam 1873 278 km
stromaufwärts. Eine Dampfpinasse des deutschen
Kriegsschiffs «Möwe» gelangte 1887 über die gefürchtete
Barre an der Mündung.
Im Aug. 1892 erreichte
Kapitän Dundas auf einem kleinen
Dampfer die Stadt
Bardera, wo er mit den Somalhäuptlingen
Verträge
abschloß, und erforschte die anliegenden Uferlandschaften.
König von
Numidien, der Sohn
Hiempsals II., eines Urenkels des
Masinissa, stand in dem Kampfe zwischen
Cäsar und
Pompejus auf der Seite des letztern.
Cäsars Legat, Gaius Scribonius Curio, wurde mit zwei
Legionen, die er nach
Afrika übergeführt
hatte, durch ihn und den PompejanerAttiusVarus 49 v.Chr. vernichtet. Nach der
Schlacht bei Pharsalus sammelten
sich bei ihm unter
Quintus Metellus Scipio die Pompejaner. Mit diesen unterlag er den Waffen
[* 5]
Cäsars in der
Schlacht bei
Thapsus
46, nach deren
Verlust er sich tötete.
Sein Sohn, JubaII., wurde in
Rom
[* 6] erzogen.
Augustus, der ihn mit der jüngern Kleopatra, einer Tochter
des Triumvirs
Antonius und der Kleopatra von
Ägypten,
[* 7] verheiratete, gab ihm 25 das Königreich Mauretanien. Er starb 24 n.Chr.
Durch zahlreiche histor., kultur- und kunstgeschichtliche, geogr. und noch andere
Schriften erwarb er sich großen Ruf. Die
Fragmente derselben hat C.
Müller in den «Fragmentahistoricum graecorum»,
Bd. 3 (Par. 1849), gesammelt.
H. B. K., Pflanzengattung aus der Famile (Anmerkung des Editors: richtig: Familie ) der
Palmen
[* 8] (s. d.) mit nur
einer einzigen Art im mittlern
Chile,
[* 9] der J. spectabilisH. B. K.(Cocos chilensisMol.), Coquito, einer hohen
Palme
[* 10] mit gefiederten
Blättern. Aus dem
Stamme wird eine Art
Sirup oder Palmhonig gewonnen, der zur Bereitung von
Speisen verwendet
wird. Zu ähnlichen Zwecken wird auch das
Perikarp der gelblichen
Früchte benutzt. Man kultiviert die Art im temperierten
oder kalten Gewächshause und braucht sie im
Sommer zur Ausschmückung des
Gartens.
Erlaßjahr oder
Ablaßjahr, heißt bei den
Juden das
Halljahr (s. d.). Auch die kath.
Kirche hat ein J. (lat.
Jubilaeum) und verbindet damit einen
Ablaß, Jubelablaß genannt. Papst
Bonifacius VIII. versprach durch eine
Bulle vom vollkommenen
Ablaß allen
Römern, die 30, allen auswärtigen Pilgern, die 15
Tage lang wenigstens einmal täglich die
Kirchen der
ApostelPetrus und
Paulus zu
Rom besuchen würden; dies J. sollte alle 100 Jahre wiederkehren.
Aber die reiche Einnahme, die
Rom und der Papst durch diese Einrichtung hatten, veranlaßte Papst Clemens VI. 1343, auf Bitten
der
Römer
[* 11] jedes 50. Jahr als J. zu bestimmen.
Urban VI. verkürzte 1389 die Frist auf 33,
Paul II. 1470 auf 25 Jahre.
Papst
Alexander VI. führte 1500 einen besondern Ritus ein. Am Christabend, 25. Dez., begiebt sich der Papst in feierlicher Prozession
in die Peterskirche, schlägt dreimal mit einem Hammer
[* 12] gegen die vermauerte heilige
Pforte (Jubelpforte,
goldene
Pforte) des heil.
Petrus, die
dann von Maurern bloßgelegt wird und bis zum 24. Dez. des nächsten Jahres geöffnet bleibt.
Bonifacius IX. sandte Ablaßkrämer herum, die vollkommenen
Ablaß verkauften gegen Bezahlung der Kosten einer
Reise nach
Rom.
Auch wurden von den Päpsten in verschiedenen
LändernKirchen bestimmt, deren Besuch denselben
Ablaß einbrachte,
wie die
Wallfahrt nach
Rom. Als Clemens VII. 1525 ein J. ausschrieb, trat
Luther mit aller Entschiedenheit dagegen auf; doch
hat die kath.
Kirche diese Einrichtung festgehalten.
Außer diesen regelmäßigen J. bewilligten einige Päpste, z.B. auch
Leo XIII., ein J. beim
Antritt ihres
Pontifikats oder bei andern Veranlassungen. –
Vgl. Hoche, Kurze Geschichte
des päpstlichen J. (Halberst. 1825);
Paulus, Geschichtliche und rechtliche Prüfung des Jubelablasses (Heidelb. 1825);
Nöthen,
Geschichte aller J. und außerordentlichen
Jubiläen der kath.
Kirche (Regensb. 1875).
Buch der,
Name eines im 1. Jahrh. v.Chr. entstandenen apokalyptischen
Buches, das eine freie Bearbeitung des
im 1.
Buch Mose und den ersten
Kapiteln des 2. gegebenen
Stoffs und zwar im allgemeinen im
Sinne des pharisäischen
Judentums jener Zeit enthält.
Buch der J. (grch. Jobelaia) heißt es, weil der Verfasser ein ganz besonderes Augenmerk
darauf richtet, die
Chronologie jener Zeit zu berechnen, und seinen Berechnungen die Jobelperiode von 49 Jahren
(s.
Halljahr) zu
Grunde legt.
Für die Geschichte des Bibeltextes ist das
Buch insofern von Interesse, als sein Verfasser in der von ihm benutzten Handschrift
des 1.
Buches Mose wahrscheinlich ein anderes
Zahlensystem gelesen hat, als die jetzige Überlieferung darbietet. Nach dem
Zeugnisse des Hieromymus ist das
Buch hebräisch geschrieben gewesen. Die griech.
Übersetzung ist von
Kirchenvätern und byzant. Gelehrten bis zum 12. Jahrh. benutzt worden, seitdem aber verschollen.
Doch ist im 19. Jahrh. in der äthiop.
Kirche eine
Übersetzung ins
Äthiopische und in der Ambrosiana zu Mailand
[* 13] ein größeres
Stück einer alten lat.
Übersetzung entdeckt worden. –
Über die Litteratur vgl. Schürer, Geschichte
des jüd.
Volks im Zeitalter Jesu Christi, Bd. 2 (Lpz.
1886).
(lat., vom hebr. jobel, eine Art
Posaune zum
Blasen imHalljahr, s. d.), Jubelfeier, Fest
zur
Erinnerung an ein Ereignis, welches vor einem oder mehrern Jahrhunderten, einem halben oder Vierteljahrhundert stattfand;
mündet, 506 km lang, bei Cullera in den Golf von Valencia. Der J. gilt für den siebenten FlußSpaniens nach Größe und Bedeutung.
Er nimmt links den Cabriel (s. d.) auf, bewässert durch Kanäle die Huertas vom Alberique und Alcira sowie die ausgedehnten
Reisfelder von Succa.