960 Nahrungsmitteln überaus gesegnete, gartengleiche Landschaft aus. Die J. sind ein freundliches und gelehriges
Volk, fleißige
Bebauer der
Mais, Hirse,
[* 2] Maniok,
Bataten tragenden Felder und geschickte Handwerker alsWeber, Färber, Schmiede u.s.w. Wegen
der fortwährenden
Fehden unter den einzelnen
Stämmen sahen sie sich gezwungen, in großen
Städten sichere Zuflucht zu
suchen, und diese wurden die Centren einer Anzahl kleiner
Reiche. In neuerer Zeit sind sie teilweise zum
Islam übergegangen,
teilweise auch zum
Christentum; es bestehen 11 Missionsstationen.
Die Jorubasprache, welche in mehrern Dialekten gesprochen wird und mit dem benachbarten
Nupe verwandt ist, haben die Missionare
Crowther (ein
Neger) und Bowen bearbeitet. Wichtigster Handelsartikel ist Palmöl, welches über
Lagos
und
Badagry zur Ausfuhr gelangt, ferner
Kautschuk, Sheabutter und Indigo.
[* 3] Die Hauptstadt von J. ist
Ojo mit 70000
E., der Haupthandelsplatz
Ibadan am Odo-Onafluß, 50 km südlich von
Ojo, mit 200000 E. Ogbomosho hat 60000 E. Der ungehinderte Verkehr nach derKüste
und
Lagos wurde lange Zeit durch das
Volk der Jebu bei Ode versperrt, bis es den Engländern im Mai 1892 gelang, diese mit
Waffengewalt zu unterwerfen. –
(spr. chorulljo),Vulkan in Mexiko,
[* 5] im
Staate Michoacan, entstand in der Nacht zum unter großem
Erdbeben.
[* 6] Weithin bedeckte sich die Ebene mit
Hunderten von brennenden
Austreibungen, ähnlich kleinen
Kegeln, Hornitos (Schmelzöfen),
und in der Mitte erschien ein
Berg, dessen Gipfel (1232 m) die umgebenden Gefilde um 517 m überragte.
A. von
Humboldt untersuchte 1804 den
Vulkan und beschrieb den Vorgang nach noch lebenden Zeugen. Mit der Zeit sind aber die
Hornitos fast verschwunden und man erkennt jetzt außer dem J. noch fünf andere vulkanische
Kegel. Der Krater
[* 7] ist langgezogen,
eine spaltenförmige Vertiefung von im
Mittel 110 mTiefe. Die Gehänge neigen sich in Winkeln von 28 bis
34°. Der J. besteht aus festen basaltischen Laven und
Tuffen,
Aschen und Sanden. –
Vgl. Lenk und Felix, Beiträge zur Geologie
[* 8] der Republik Mexiko (Lpz. 1890).
König von
Juda, Sohn und Nachfolger des
Asa, Zeitgenosse und Verbündeter
Ahabs und Jorams von Israel,
mit denen er gegen
Syrer und Moabiter kämpfte.
Seinem
Sohne Joram gab er
Ahabs Tochter
Athalia (s. d.) zur Gemahlin.
Ein von
ihm unternommener Versuch, von Ezion Geber aus Salomos Schiffahrt nach Ophir wieder aufzunehmen, mißlang, da das von den
judäischen
Baumeistern gebaute Schiff
[* 9] scheiterte
(1Kön. 22, 49).
Die Nachrichten der
Chronik über J.
sind unhistorisch.
Kap. 3, 19 (4, 14) heißt derselbe Ort auch
«Thal
[* 10] des Dreschschlittens»,
weil man mit dem Dreschschlitten über besiegte Feinde zu fahren pflegte. Im 4. Jahrh. n. Chr.
wurde der
Name auf das Kidronthal (s. Kidron) im O. von
Jerusalem
[* 11] bezogen;
daher wird dieses im Mittelalter und noch jetzt
J. genannt.
1) J., vormals Pleß genannt, Stadt im Gerichtsbezirk Jaroměr
der österr. Bezirkshauptmannschaft
Königinhof, bis 1888 Festung,
[* 12] an der Einmündung der Mettau in die
Elbe, in 256 m Höhe, an den Linien Liebau-Königgrätz
der Österr. Nordwestbahn und
Seidenberg-Reichenberg-J.-Jaroměr (163 km) der
Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn, ist Sitz
des 9. Korpskommandos, der 10.
Infanterietruppendivision, 19. Infanterie-, 9. Artilleriebrigade und eines Artilleriezeugdepots,
hat (1890) 6097 E. (2642 Deutsche),
[* 13] Post,
Telegraph,
[* 14] in Garnison (3650 Mann) das 1. bis 3.
Bataillon des 94. Infanterieregiments
«Prinz Croy», das 1. und 3.
Bataillon des 98. Infanterieregiments «Edler von Stransky», 9. Korpsartillerieregiment
«Josef Wenzel, Fürst von Liechtenstein»,
[* 15] die 17. Batteriedivision, die 5. Eskadron
des 8. Dragonerregiments
«Graf von Montecuccoli» und die 9. Traindivision. Die von
KaiserJosef II. 1781–87
erbaute Festung war ehemals eine der wichtigsten der österr. Monarchie, wurde aber nie belagert. –
(hebr., d. h. nach
1 Mos. 30, 23. «er
[Gott] hat genommen», nämlich die Schmach der Kinderlosigkeit von der Rahel, oder nach
Vers 24 «er [Gott]
füge hinzu»),
der spät geborene Sohn
Jakobs (s. d.) und der Rahel, wurde nach der biblischen Erzählung von seinen
Brüdern, die ihn wegen der Liebe des
Vaters beneideten, in eine Grube geworfen und an ismaelit. Händler verkauft, nach anderer
Überlieferung von midianitischen Händlern aus der Grube gezogen, durch die er in das Haus Potiphars,
eines vornehmen Staatsbeamten in
Ägypten,
[* 17] kam. Der keusche
Widerstand gegen die Zumutungen der Frau Potiphars brachte ihn
ins Gefängnis; doch die trostvolle
Auslegung eines
Traums, die er dem gleichfalls verhafteten königl. Mundschenken gab, bahnte
ihm den Weg zum
Glücke.
Denn als der Mundschenk wieder zu
Gnaden gekommen war, erinnerte er sich bei Gelegenheit eines
Traums,
den derPharao gehabt
hatte, J.s als Traumdeuters im Kerker. J. wurde gerufen, deutete den
Traum des Königs von sieben fetten und sieben magern
Kühen auf sieben fruchtbare und sieben unfruchtbare Jahre, die
Ägypten nacheinander zu erwarten habe,
und gab dem Könige den
Rat, in den fruchtbaren Jahren Vorräte für die Zeit des
Mangels zu sammeln. Zum Minister ernannt,
führte J. seine
Vorschläge so geschickt aus, daß in den Hungerjahren das
Volk, um nicht
Hunger zu leiden, gegen Kornlieferungen
aus den königl.Magazinen leibeigen wurde. Die ihm geräumte höchste Gewalt nach dem Könige benutzte
er, um seinem
VaterJakob und seinen elf
Brüdern, die er nach
Ägypten gezogen, das Land Gosen (s. d.) zur Wohnstätte einzuräumen,
wofür
Jakob den beiden
Söhnen des J. (Manasse und Ephraim) gleiches
Erbrecht mit seinen eigenen
Söhnen gewährte. Die
Josephsage ist Sittengemälde von großem Interesse und hat die dichtende und bildende Kunst angezogen.
der Gatte der Maria (s. d.), ein Zimmermann zu Nazareth in Galiläa.
Die ältesten Geschlechtsregister Jesu machen ihn zu einem Nachkommen
Davids und setzen die natürliche Erzeugung Jesu in der
Ehe J.s mit Maria voraus.
Als aber die Erzählung von der jungfräulichen
Geburt Jesu, die sich schon bei
Matthäus und Lukas findet, aufgekommen war, galt J. nur noch als der Verlobte Marias und als Pflegevater Jesu.