23. Lebensjahre brachte er
die ersteOper «L’ errore amoroso» auf die
Bühne. Diese sowie auch sein «Odoardo», der das Jahr
darauf (1738) zur Aufführung kam, hatten Erfolg. Bereits 1741 hatte J. durch seine
Opern, wie «Ricimero», «Astianatte»,
«Ezio»,
«Merope» u. s. w., einen in
Italien
[* 2] gefeierten
Namen erworben, und insbesondere erregte
«Merope»
in
Venedig
[* 3] großen Beifall, sodaß man ihm die Direktorstelle an einem der dortigen Konservatorien übertrug. In dieser
Stellung, in der er auch seine ersten Kirchenkompositionen verfaßte und u. a. für
Wien
[* 4] die zwei
Opern«Achille in Sciro» und
«Didone» schrieb, blieb er bis 1748. Sodann wandte er sich nachRom,
[* 5] wo er 1749 Kapellmeister an der Peterskirche
wurde, und folgte 1754 einem Rufe als Kapellmeister des
HerzogsKarl vonWürttemberg
[* 6] nach
Stuttgart,
[* 7] wo er zahlreiche
Opern komponierte,
die in der Behandlung des Orchesters und der
Harmonie eine Vertiefung des
Stils zeigen. 1768 kehrte J. nach
Italien zurück,
wo er teils in seiner Vaterstadt, teils in und bei Neapel
[* 8] lebte und noch verschiedene
Opern, wie
«Armida»,
«Demofoonte», «lfigenia»,
auf die
Bühne brachte. J. starb zu Neapel. Bekannt sind 44
Opern J.s, von denen aber die in
Stuttgart geschriebenen
durch den
Brand desTheaters (1802) vernichtet wurden. An Reichtum der Erfindung seinen ital.
Zeitgenossen ebenbürtig, übertraf er sie, ähnlich wie
Gluck, an Kraft
[* 9] des musikalisch-dramat.
Ausdrucks und an Mannigfaltigkeit
der
Mittel. Seine Kirchenkompositionen, von denen das «Requiem» allgemein
bekannt ist, sowie seine Oratorien enthalten viel bleibend Schönes.
der Sohn des Amitthai, war nach einer
2Kön. 14, 25. gelegentlich gegebenen
Notiz ein israel.
Prophet aus Gath Hachefer im
StammeSebulon, der die Wiederherstellung der Nord- und Ostgrenze Israels weissagte. Nach jener
Stelle ist dieses prophetische Wort durch die Eroberungen
Jerobeams Ⅱ. von Israel (8. Jahrh.
v. Chr.) in
Erfüllung gegangen.
An den
Namen diesesMannes knüpft die Legende des sehr jungen
Buches (3. oder 2. Jahrh.
v. Chr.), das unter
dem
Namen des J. unter den sog.
KleinenPropheten überliefert wird, an. J. erhielt danach den
Befehl, den Niniviten den
Untergang
ihrer Stadt zu verkündigen. Er sah jedoch voraus, daß Gott sich in seiner Güte schließlich anders
entschließen werde, und wollte sich mit einer doch nicht eintreffenden
Weissagung nicht bemühen.
Aber ebensowenig getraute er sich in
Palästina
[* 10] zu bleiben und suchte auf einem Schiffe
[* 11] zu entfliehen. Aber ein
Sturm erfaßte
das Schiff.
[* 12] Die Schiffsleute hielten J. für die
Ursache und warfen ihn über
Bord, worauf der
Sturm sich
legte. J. wurde von einem großen Fisch verschluckt, in dessen
Bauche er in großer Betrübnis saß und Gott einen Psalm sang.
Darauf befahl Gott dem Fisch, J. am
Strande auszuspeien. Nunmehr ging er nach Ninive, verkündete den Niniviten den
Untergang,
wurde aber sehr zornig, als infolge derBuße der Niniviten seine
Weissagung nicht eintraf, sodaß ihn
Gott über sein Unrecht belehren mußte. Das
Buch knüpft wahrscheinlich an eine volkstümliche Legende an, die es zu didaktischen
Zwecken umdichtete.
Der Schmalkaldische
Krieg vertrieb ihn von hier (1546), und nach mancherlei Irrfahrten wurde J. 1551 Hofprediger in Coburg,
[* 18] 1553
Superintendent
in Eisfeld, wo er starb. Seinen Briefwechsel gab
Kawerau im 17. Bde. der «Geschichtsquellen
der
ProvinzSachsen»
[* 19]
(Halle 1884‒85) heraus. –
der Sohn und die beste Stütze des jüd. Königs
Saul, ein Liebling der alttestamentlichen Sage.
Sein
Name ist bildliche
Bezeichnung eines treuen Freundes geworden wegen seiner
Treue und Liebe, die er seinem Schwager
David bewies. Er fiel mit seinem
Vater und seinen
Brüdern in der großen
Schlacht gegen die Philistäer auf demGebirge Gilboa
(1 Sam. 31).
oder
Bruder J. (Brother J.), scherzhafte Bezeichnung des amerik.
Volks, wie John
Bull für
das englische und Vetter
Michel für das deutsche.
Nach einigen soll die Benennung von Jonathan Trumbull, Gouverneur von Connecticut
zur Zeit des Revolutionskrieges, herrühren, den man in der
Armee vertraulicherweise so bezeichnet habe. Es scheint jedoch,
daß der
Name zuerst von den Engländern gebraucht wurde, vermutlich wegen des häufigen Vorkommens dieses
und anderer alttestamentlichen
Namen in Neuengland.
(spr. -blut),Wilh.Jos.Andreas, niederländ. Literarhistoriker, geb. im
Haag,
[* 22] studierte seit 1835 in
Leiden
[* 23] zuerst
Medizin, dann die
Rechte, später niederländ.
Sprache
[* 24] und Litteratur. 1847 wurde
er Professor am
Athenäum in Deventer und 1854 Professor der niederländ.
Sprache und Litteratur an der
Universität Groningen, legte aber dieses
Amt nieder, als er 1864 vom Distrikt Winschoten in die
Zweite Kammer der Generalstaaten
gewählt worden war. 1877 wurde er zum Professor der niederländ. Litteratur zu
Leiden ernannt, welche
Stelle er bis 1883 bekleidete.
J. starb zu
Wiesbaden.
[* 25]
Außer durch die Herausgabe verschiedener mittelalterlicher Gedichte
hat er sich besonders durch seine «Geschiedenis der middennederlandsche
Dichtkunst» (3 Bde., Amsterd.
1851‒54),
durch die scharfsinnige «Étude
¶
mehr
sur le roman de Renart» (Groning. 1863) und die «Geschiedenis
der Nederlandsche letterkunde» (3. Ausg., ebd. 1881 fg.; deutsch von Berg, 2 Bde., Lpz. 1870‒72)
Verdienste erworben.