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Richtung in der
Prophetie suchte er durch Gewaltmaßregeln niederzuschlagen. Nach der
Niederlage Nechos bei Karkemisch 604 wurde
Juda babylon. Vasallenstaat. Allein schon drei Jahre später empörte sich J. gegen Nebukadnezar,
starb aber vor dem hierauf erfolgenden Strafgericht.
(spr. johkaï),Maurus, ungar. Dichter und Publizist,
geb. in Komorn, studierte in
Preßburg,
[* 2] Pápa (mit Petöfi) und
Kecskemét,
[* 3] erlangte 1846 das
Advokatendiplom, widmete sich jedoch, ohne jemals die Advokatur auszuüben, frühzeitig der litterar. Wirksamkeit und schrieb
schon 1842 das
Drama«A zsidófiu» («Der
Judenknabe»). 1846 erschien sein erster
Roman«Hetköznapok» («Werktage»),
mit dem er sogleich die Gunst des Publikums gewann. Im nächsten Jahre übernahm er die Redaktion des
damals tonangebenden belletristischen Wochenblatts «Életképek» («Lebensbilder»).
Gleichzeitig erschien
die erste Sammlung seiner Novellen «Vadon virágai»
(«Blumen der Wildnis», 2 Bde.). An der polit.
Bewegung
von 1848 nahm J. hervorragenden Anteil; er war mit Petöfi der Führer der
Jugend, die15. März die
«Zwölf
Punkte» (Preßfreiheit u.s.w.) erkämpfte. Nach dem
Freiheitskriege mußte er längere Zeit als Flüchtling im
Lande herumirren,
da er geächtet war; doch entkam er der Verhaftung.
Sein erstes Werk nach der Revolution waren die «Forradalmi és csataképek»
(«Revolutions- und Schlachtenbilder», 1849). Seit der Wiederherstellung
der ungar.
Verfassung war J. stets Abgeordneter. Er gehört der liberalen Regierungspartei an, zu deren
schlagfertigsten Rednern er zählt. Seit 1858 war er ununterbrochen als Redacteur thätig; früher redigierte er das große
polit. Tagesblatt
«Hon» («Vaterland»),
jetzt ist er Chefredacteur des Regierungsblattes «Nemzet» («Nation»).
Das humoristische Wochenblatt «Üstökös»
(«Komet») war unter seiner Leitung und Mitarbeit (1858–81)
ausgezeichnet. Seit 1848 war J. mit RosaLaborfalvi (geb. 1820 in Miskolcz,
[* 4] gest. zu
Budapest),
[* 5] der ersten Tragödin
Ungarns, verheiratet.
J.s selbständige Werke füllen gegen 300
Bände; auf allen Gebieten der schönen Litteratur, namentlich aber auf dem des
Romans, schuf er Werke von bleibendem Wert. Seine bedeutendsten
Romane sind: «Erdély aranykora» («Siebenbürgens
goldene Zeit», 1851),
«A két szarvu ember» («Der
Mann mit zwei Hörnern», 1852),
«Törökvilág Magyarországon» («Die Türkenwelt in
Ungarn»,
[* 6] 1852),
«Die Märtyrer
von Szigetvár» (1859) und
«Milton» (1878) die bedeutendsten. Seine polit. Gedichte erschienen 1880 in zwei
Bänden. Vielseitigkeit,
Originalität,
Fruchtbarkeit, überaus reiche und lebendige
Phantasie, fesselndes Erzählertalent und gesunder
Humor sind die
glänzenden Vorzüge J.s, die nur zuweilen durch
Mangel an Wahrheit und Wahrscheinlichkeit in der Zeichnung der
Charaktere und in der
Führung der Handlung beeinträchtigt werden.
oder Yokuhama, japan.
Hafen auf der
InselNipon, an der Westküste derBai von
Tokio,
[* 7] 37 km
nördlich von deren Eingang, 22 km im SSW. von
Tokio und 4 km südlich von der Stadt Kanagawa, mit dem J. neuerdings verwächst.
(Hierzu
Situationsplan: JokohamaundTokio.) J. liegt unter 35°26' nördl.
Br. und 139°39' östl. L. an einer guten, jetzt
durch Wellenbrecher gegen Versandung geschützten
Reede, im Hintergrunde von Hügelreihen eingerahmt,
und zerfällt in drei verschiedenartige Stadtteile: im O. liegen die europ. Bauten der großen
Handlungshäuser, Verkaufslager und Klubs, die Mitte nehmen
Präfektur, Postgebäude, Zollhaus und andere öffentliche
Gebäude
ein; im W. dehnt sich die regelmäßige Japanerstadt mit ihren Holzbauten aus. J. hatte 1881: 63048, 1891 aber
schon 127987 E., darunter etwa 5000
Ausländer (3000
Chinesen, 800 Engländer).
Als Handelsstadt nimmt J. noch immer
die ersteStelle in
Japan
[* 8] ein, wenn auch
Kobe-Hiogo besonders in der Einfuhr beinahe gleich
hohe
Ziffern erreicht. Die Einfuhr betrug (1892) 31,31, die Ausfuhr 61,17 Mill.
Yen gegen 28,96 und 49,10
Mill.
Yen im J. 1891. Wichtige Importwaren sind: Waffen,
[* 9]
Maschinen und Maschinenteile, Mehl,
[* 10] chines. Papier, Kleidungsstücke,
Alkohol, Salpeter und andere
Chemikalien,
Anilin und Indigo,
[* 11] Leder,
Eisen
[* 12] aller Art, Nägel,
[* 13]
Gummi,
Spirituosen und vor allem Petroleum
(1,7 Mill.
Yen), Zucker
[* 14] (5,21), Baumwollgarn (3,59) und Baumwollstoffe (4,31) sowie Wollwaren (4,02 Mill.
Yen).
Ausgeführt wurden Kupfer
[* 15] (2,31, rohe
Seide
[* 16] (36,26), Seidenstoffe und seidene Taschentücher (8,11), grüner
Thee (4,37 Mill.
Jen), Holzwaren, Porzellan, Streichhölzer und Lackwaren. Die Eisenbahn führt nach
Tokio und nach
Süden die ganze Ostküste
entlang; 1892 liefen von fremden Schiffen in den
Hafen 367
Dampfer und 20 Segler mit insgesamt 744049 t
ein.
Sieben Dampferlinien unterhalten regelmäßigen Verkehr. Zahlreich sind die
Banken und besonders die Versicherungsgesellschaften.
Fast alle
Staaten sind durch
Konsulate vertreten. – J. entstand an
Stelle eines Fischerdorfs durch die
Niederlassung engl.
Kaufleute, als 1854 und 1855 durch die
Verträge den Fremden
der Handel gestattet worden war.