in
Jerusalem
[* 2] auf, vom
Volke noch einmal einen Augenblick jubelnd begrüßt und dann aufgegeben für immer. Trotz aller Gefahren,
die ihn umdräuen, lehrt er freimütig im
Tempel,
[* 3] jedem, der ihm naht, schlagfertig Rede stehend. Zuletzt verraten, gefangen,
gegeißelt, verhöhnt und als Verbrecher verurteilt, wird er an die röm. Obrigkeit ausgeliefert
und als
Aufrührer ans Kreuz
[* 4] geschlagen. (S.
Christus und
Christentum.)
An wichtigen neuern
Schriften über das Leben Jesu vgl. Hase,
[* 5] Das Leben Jesu (Lpz.
1829; 5. Aufl. 1865);
Strauß,
[* 6] Das Leben Jesu kritisch bearbeitet (2 Bde., Tüb.
1835; 4. Aufl. 1840);
Neander, Das Leben Jesu Christi (Hamb. 1837; 7. Ausg., Gotha
[* 7] 1873);
Renan, Vie de Jésus (Par. 1863; 23. Aufl. 1893; deutsch, 5. Aufl.,
Lpz. 1893);
(spr. dschett; frz. jais), die dem
Englischen entnommene Bezeichnung für Gagat (s. d.), namentlich wenn dieser
durch Drehen oder
Schleifen fabrikmäßig zu Schmuck, Knöpfen, Rosenkränzen u. s. w. verarbeitet ist.
Im franz. Depart.Aude bestand bis ins 17. Jahrh. eine besondere Zunft von Jet-Rosenkranzdrechslern (patenôtriers
en jais). In
Württemberg
[* 12] blühte früher in Valingen und
Gmünd
[* 13] die Jetindustrie. Gegenwärtig ist Whitby in
Yorkshire (England)
als Gewinnungs- sowie als Verarbeitungsort des J. berühmt. Der sog. unechte J. ist schwarzgefärbtes
Hartgummi; derselbe unterscheidet sich von dem echten durch sein geringeres
specifisches Gewicht.
(frz., spr. schĕtóng), Erzeugnisse der Münzkunst,
die weder zu den Geldmünzen noch zu den
Medaillen gehören. Ursprünglich dienten sie als Hilfsmittel beim
Rechnen auf in
Linien abgeteilten hölzernen Brettern. Die ältesten J. kommen in
Frankreich in der Mitte des 13. Jahrh.
vor und verbreiteten sich von hier nach den
Niederlanden und nach
Deutschland,
[* 14] wo sie Zahl-, Rait- oder
Rechenpfennige genannt
wurden. Später verloren die J. ihre ursprüngliche Bestimmung, und nun bezeichnet man mit J. die zahlreichen
Marken und
Zeichen, die für die verschiedensten Zwecke (als Spielmarken u. s. w.) geprägt werden.
Besonders ^[] die
Niederlande
[* 15] sind reich an derartigen Erzeugnissen,
von denen namentlich die ältern durch die Mannigfaltigkeit
und Eigenart ihrer
Typen in kulturgeschichtlicher
Beziehung Beachtung verdienen. –
Vgl. J. de Fontenay, Manuel de l'amateur
de jetons (Par. 1854);
türk. Benennung des von Jakub
Beg, dem
Atalik Ghasi, 1865 im
südwestl.
Teile des chines.
Turkestan gegründeten
Reichs, welches aus der chines.
Provinz Thien-schan-nan-lu
mit den
Städten Kaschgar, Jengi-Hissar, Jarkand,
Khotan,
Aksu, Karaschar, Hami und Turfan bestand.
Vor der größern
Ausdehnung
[* 16] seiner Eroberungen wurde das
Reich des Jakub
Beg Alti-Schahr
(«Sechs-Städte») genannt, nach Niederwerfung des
Aufstandes der
Dunganen (s. d.) 1879 und nach dem
Tode des Jakub
Beg (s. d.) und seines
Sohnes trat das Gebiet wieder unter
chines.
Verwaltung. (S. Ostturkestan.)
dorée (frz., spr. schönéß doreh), d. h.
goldene
Jugend, Bezeichnung für die jungen
Männer der
PariserBourgeoisie, die nach dem 9.
Thermidor im Gegensatz
zu den sog. Sansculotten (s. d.) sich einer stutzerhaften
Tracht bedienten und als Rächer der Opfer der Schreckensherrschaft auftraten. Sie waren mit
Stöcken versehen
und banden mit den Jakobinern auf allen öffentlichen Plätzen an. Ihr Führer war das Konventsmitglied Fréron, Redacteur
des «Orateur du
Peuple». Nach
Adolf Schmidt
(«Pariser Zustände während der Revolutionszeit von 1789 bis 1800», Bd.
1,
Jena 1874) soll der
Ausdruck J. d. jedoch erst später zur Bezeichnung jener Vorkämpfer der Konterrevolution
gebräuchlich geworden sein. Jetzt bezeichnet der
Ausdruck die reichen, vergnügungssüchtigen jungen
Männer einer Großstadt.
floraux (frz., spr. schö floroh,d. i.
Blumenspiele), die poet. Wettkämpfe, die zu
Toulouse
[* 17] unter dem Vorsitze
der
Académie des jeux floraux stattfanden.
Ihre Entstehung reicht ins 14. Jahrh. zurück. Eine Anzahl
Bürger von
Toulouse suchte der gesunkenen
Poesie der
Troubadours (s. d.) durch
Stiftung einer poet. Gesellschaft aufzuhelfen.
Sieben derselben (Sept trobadors de
Tolosa) entboten 1323 in einem poet. Einladungsbrief alle Freunde der «fröhlichen
Kunst oder Wissenschaft» (gay saber) auf den zu einem poet. Wettstreite nach
Toulouse, bei welchem
dem
Sieger ein Preis und der
Titel eines «Doktors der fröhlichen Wissenschaft» verheißen wurde.
Arnaud Vidal de
Castelnaudary gewann den Preis, ein
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