er jedoch infolge Eintretens ihm freundlich gesinnter königl.
Beamten freigesprochen wurde. Schlimmer erging es ihm unter
dem letzten Könige Zedekia, dessen Treubruch gegen Nebukadnezar er mißbilligte.
Da er zur Unterwerfung mahnte und
Jerusalems
Eroberung weissagte, wurde er von den
Beamten, in deren
Händen sich Zedekia befand, als Hochverräter verhaftet, gefangen
gesetzt und vielfach mißhandelt. Nur durch das Eintreten eines königl. Eunuchen entging er
dem
Tode. Nach der Eroberung
Jerusalems ließen die
Chaldäer J. frei. Er verweilte beim
Statthalter Gedalja zu
Mizpa und wurde
nach dessen Ermordung von den nach
Ägypten
[* 2] flüchtenden Judäern gezwungen, mit auszuwandern. Es ist noch eineWeissagung
erhalten, die er in
Ägypten gegen die unter den Judäern neu auflebende Abgötterei gehalten hat. In
Ägypten ist er verschollen.
- Das unter dem
Namen des J. an zweiter
Stelle in der Sammlung der
GroßenPropheten überlieferte
Buch ist auf einem Grundstock
echt jeremianischer Orakel aufgebaut. Es hat eine komplizierte, in vielen Punkten noch nicht aufgeklärte
Entstehungsgeschichte gehabt und wird in der Septuaginta in einer abweichenden, in mancher
Beziehung altertümlichern
Recension
überliefert. Nicht von J. stammen die sog. Klagelieder Jeremiä, fünf Elegien über den
Untergang des judäischen
Staates
und der Stadt
Jerusalem
[* 3] 586
v. Chr., von denen die vier ersten im Rhythmus des Totenklageliedes gedichtet
sind. - Kommentare über J. schrieben Hitzig (2. Aufl., Lpz. 1866)
und
Graf (ebd. 1862), über die Klagelieder Thenius (ebd. 1855). -
Vgl. Köstlin, Jesaia und J. Ihr Leben und Wirken (Berl.
1879);
Cheyne, Jeremiah, his life and times (Lond. 1888).
delaFrontēra (spr. che-),Ciudad und Bezirkshauptstadt in der
span.
ProvinzCadiz,
[* 4] 3,7 km vom Guadalete, anmutig in einer weiten, hügeligen, mit Weingärten bedeckten Gegend an der andalus.
Heerstraße und der Eisenbahn
Sevilla-Cadiz gelegen, die hier nach
Sanlucar de Barrameda und
Bonanza abzweigt, mit breiten
Straßen,
modernen Häusern und schönen Promenaden, hat (1887) 61708 E., zehn
Kirchen, darunter die große im Renaissancestil
erbaute Colegiata mit freskengeschmückter
Kuppel,
SanMiguel und Santo
[* 5] Domingo in got.
Stil, einen schönen
Alcazar (maur.
Burg),
ein Gymnasium, ein
Theater
[* 6] und ein Stiergefechtscirkus.
Berühmt ist J. wegen seines
Weinbaues und des vorzugsweise in den
Händen engl. Häuser befindlichen Weinhandels.
Der
Wein wird nach England, wo man ihn Sherry (s. d.) nennt, und nach
Amerika
[* 7] versandt. Neuerdings geht er in großen Mengen
nach
Frankreich, wo er zur Absynthfabrikation oder versüßt zur Nachahmung von Madeirawein dient. Zwei andere Sorten, süße
Frühstücksweine, nämlich der Moscatel und der
Pajarete, insbesondere der Pedro
Ximenes, haben ebenfalls
hohen Ruf. J. ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls. - 7 km entfernt am Guadalete die wegen ihrer herrlichen
Lage und schönen
Kirche sehenswerte, jetzt verödete Kartause, in deren
Gebäuden ein königl. Gestüt untergebracht ist. Die Stadt ist sehr
alt und hieß angeblich keltiberisch Aesta, als röm.
Kolonie Hasta Regia. Zur Gotenzeit war sie Bischofssitz
unter dem
Namen Assidona. Geschichtlich berühmt ist die siebentägige
Schlacht (Juli 711), in der die
Araber unter
Tarik über
die Westgoten unter Roderich
siegten, worauf sie fast ganz
Spanien
[* 8] eroberten. 1265 eroberte
Alfons X. (Alonso el Sabio) von
Castilien die Stadt.
auch
Ergeni, ein Hügelzug von 132 m Höhe, der sich auf 320 km als Fortsetzung des Bergufers der Wolga von
Sarepta (im Gouvernement Saratow) an durch das Gouvernement
Astrachan bis zum Oberlauf des Manytsch erstreckt und in seinem
nördl.
Teile die Wolga und den
Don scheidet.
Die östl. Gehänge sind steiler als die westlichen.
JensAdolf, dän. Bildhauer, geb. zu
Assens auf Fünen, wurde
Zögling der
Akademie in Kopenhagen
[* 9] und ging 1839 nach
Rom,
[* 10] wo er sich kurze Zeit des Unterrichts von
Thorwaldsen erfreute. Sein erstes bedeutendes Werk war ein
Relief zu einem Friese
[* 11] im königl. Schlosse zu Christiansborg bei Kopenhagen,
die
HochzeitAlexanders d. Gr. mit der
Roxane darstellend. 1846 vollendete er eine kolossale Gruppe: Hercules und Hebe, in der
er bei strenger, antikisierender
RichtungSinn für Schönheit und Fähigkeit zu einem großartigen
Stile bethätigte.
Eine andere Gruppe stellt einen
Jäger im Kampf mit einem Panther dar. Für den Senator
Abendroth in
Hamburg
[* 12] arbeitete er dann eine Penelope in Marmor und für die Prinzessin
Albrecht von
Preußen
[* 13] einen kolossalen
Christus in Marmor.
Hierauf fertigte er die Gruppe
Adam und
Eva nach dem
Sündenfalle (der Prinzessin von Wales gehörig).
Schon 1849 war er nach
Kopenhagen zurückgekehrt, wurde dort Professor an der
Akademie und später deren Direktor. Zu seinen
spätern
Arbeiten gehören: die Engel des
Todes und der
Auferstehung, eine schlafende Schnitterin, badende Mädchen, ein Sklavenpaar
in
Ketten, die kolossale
Statue des Königs
David (Gegenstück zu der Mosesstatue
Bissens)
vor der Frauenkirche, Mädchen mit
Tauben
[* 14] u. a. Er starb in Kopenhagen.
Seine Gattin, Elisabeth Jerichau-Baumann, Malerin, geb. in Warschau,
[* 15] erhielt ihre künstlerische
Ausbildung in
Düsseldorf
[* 16] bei
Stilke und
Karl Sohn. 1845 ging sie nach
Rom und machte das dortige Volksleben zum Gegenstand ihrer
Darstellungen. Auf ihren
Reisen im
Süden und imOrient hat sie zahlreiche
Bilder (auch Porträte)
[* 17] gemalt.
Später schilderte sie das nordische
Volks- und Bauernleben mit Erfolg, wie ihr Hauptbild: Strandungsscene am Ufer von Jütland,
beweist. Sie starb in Kopenhagen.
Harald J., dän.
Maler, Sohn der vorigen, geb. zu
Rom, studierte anfangs bei Benouville daselbst,
bildete sich aber hauptsächlich durch Naturstudien zum Landschaftsmaler aus. Er malte größtenteils
Ansichten aus der Umgebung
von
Rom. Er bereiste
Griechenland,
[* 18] die
Türkei
[* 19] und
Kleinasien und nahm später seinen Aufenthalt in
Rom, wo er starb.
Hauptbilder von ihm sind:
Strand von Sorrent, Karawane bei
Sardes (Museum in Kopenhagen).
uralte Stadt im Jordanthal unweit des
TotenMeers, hat drei bis vier verschiedene
Perioden seiner Geschichte
erlebt.
Die älteste,
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mehr
von den Israeliten eroberte Stadt lag neben der Quelle
[* 22] Aines-Sultan dicht am Fuß des Berglandes. Die zweite Stadt, von Herodes
d. Gr. der Kleopatra abgekauft und durch Paläste, Amphitheater und Hippodrom verschönert, dehnte sich bis auf die Südseite
des Wadi el-Kelt aus, wo gegenwärtig noch die Spuren eines Teiches, alter Mauern und Wasserleitungen bemerkbar
sind. Sie war durch ihre Palmen,
[* 23] Balsampflanzen, Rosen (Sirach 24, 18) und Kyprosstauden berühmt «wie ein Garten
[* 24] Gottes» und
wurde von Jesus besucht
(Mark. 10, 46). Die dritte Stadt entstand nach der Zerstörung durch Titus; ihre Lage wird wahrscheinlich
noch durch die heutigen geringen Reste 2-3 km südöstlich von der QuelleAin es-Sultan, Eriha (Er Riha)
genannt, bezeichnet. Die Einführung des Zuckerrohrbaues im 9. Jahrh. verlieh J. eine zeitweilige
neue Blüte.
[* 25]