mehr
Fre-872 gatten-, 30 Korvettenkapitänen, 135 Lieutenants, 124 Unterlieutenants, 100 Fähnrichen, 80 Aspiranten, zusammen 509 Offizieren, 865 Unteroffizieren, 3500 Matrosen und 500 Arbeitern.
t
Fre-872 gatten-, 30 Korvettenkapitänen, 135 Lieutenants, 124 Unterlieutenants, 100 Fähnrichen, 80 Aspiranten, zusammen 509 Offizieren, 865 Unteroffizieren, 3500 Matrosen und 500 Arbeitern.
Japanisches
Huhn, s. Jokohamahuhn. ^[= # eine aus Japan stammende Haushuhnrasse mittlerer Größe, 951 «Mānava Dharmaśā ...]
Japanisches
Meer, das mittlere der ostasiat. Randmeere, der gegen O. von dem japan. Inselreiche, gegen W. von der Halbinsel Korea und der jetzt zu Rußland gehörenden Küste des Amurlandes begrenzte Teil des Großen Oceans. Der südl. Eingang ist die Straße von Korea zwischen der Halbinsel und der japan. Insel Kiushiu, der nördl. Ausgang die Meerenge zwischen dem Amurlande und der Insel Sachalin, der Tatar-Golf. Außerdem führen noch drei Seewege in den offenen Ocean, die die japan. Inseln Kiushiu und Nipon trennende Meerenge, die Sangar- oder Tsugarustraße zwischen Nipon und Jesso und die Straße von La Pérouse zwischen Jesso und Sachalin. Das J. M. ist im allgemeinen seicht, namentlich an der japan. Küste (kaum 200 m). Zwischen der Broughton-Bai (Bai von Korea) und der Wladimir-Bai erstreckt sich aber ein etwa 2000 m tiefes Becken. Auch die Zugangsstraßen sind seichter als 200 m.
Japanisches
Porzellan, s. Japanische Kunst. ^[= Die handelspolit. Verbindungen, welche Japan in letzter Zeit mit Europa angeknüpft hat, haben ...]
Sprache, [* 2] Schrift und Litteratur. Die japan. Sprache stimmt in ihrem Wort- und Satzbau besonders mit den ural-altaischen, ohne daß sich jedoch irgend welche wirkliche Verwandtschaft mit einer jener Sprachen nachweisen ließe, überein. Das Japanische ist eine agglutinierende und zwar durchaus suffigierende Sprache; d.h. sie bringt die grammatischen Verhältnisse und Wandlungen durch Partikeln zum Ausdruck, die den Wörtern angehängt werden. Der Lautvorrat der japan. Sprache setzt sich aus 19 Lauten, 14 Konsonanten und 5 Vokalen, zusammen (zu bemerken ist, daß der l-Laut gänzlich fehlt).
Mit deren Hilfe hat man 47 oder (mittels einiger Lautveränderungen) 72, ursprünglich ausnahmslos offene Silben gebildet. Es giebt weder Diphthonge, noch eigentlich Doppelkonsonanten; dagegen sind der Sprache lange Vokale und Konsonanten eigen. Die 72 Silben – entweder jede einzeln für sich, oder mehrere zu einem Ganzen verbunden - lieferten den Wortschatz der alten japan. Sprache, die jedoch in ihrer Einfachheit und Reinheit nicht erhalten geblieben ist. Zuerst durch die Koreaner mit der chines. Sprache bekannt gemacht, nahmen die Japaner in ihre Sprache sehr bald eine große Menge chines. Wörter auf, die sich dem japan. Lautstande anschmiegten und teils allein, teils in Zusammensetzung mit japan. Bestandteilen sich einbürgerten.
Durch diese fremdsprachlichen Elemente, deren Eindringen noch heute kein Ende gefunden hat, sowie eine gewisse Künstlichkeit im Satzbau, hat das heutige Japanisch einen wesentlich andern Charakter erlangt, als das alte. Doch macht sich seit den letzten Jahren eine rückläufige Bewegung geltend, die Beschränkung des chines. Einflusses und Förderung der alten Sprachreinheit zum Ziel hat. Scharf zu scheiden ist die gesprochene und geschriebene Sprache. Eine große Anzahl von Formen, Wörtern, Wendungen und Konstruktionen, die jener geläufig sind, dürfen in dieser gar nicht zur Anwendung kommen.
Auch ist die Umgangssprache besonders charakterisiert durch eine Menge von Ausdrücken, deren Wahl von dem Grade der Achtung abhängt, die man der besprochenen oder angeredeten Person zuerkennt; dasselbe gilt von den Fürwörtern. Besondere Beachtung ist endlich auch noch der Sprache im Briefe zu schenken, die in manchen Beziehungen wiederum Abweichungen von dem sonst üblichen Bücherstile zeigt. Auch hier spielen die Höflichkeitsformen eine ganz bedeutende Rolle.
In der Grammatik ist die Lehre [* 3] von den Partikeln von besonderer Wichtigkeit. Durch Partikeln wird z.B. die Deklination der Nomina ersetzt; Partikeln dienen zum Ausdruck der syntaktischen Verhältnisse (attributives Verhältnis der Nomina und ganzen Sätze zu einem Worte; Kausalität, Konzessivität u.s.w. beim Verbum). Stellungsgesetze thun das übrige. Zu bemerken ist ferner die Anwendung von sog. Klassenwörtern bei den Zahlen. Wie man im Deutschen z.B. nicht sagen kann: sechs Vieh, sondern hinzufügt «Stück», also: sechs Stück Vieh, so im Japanischen.
Und zwar giebt es solcher Klassenwörter für eine große Anzahl von Gruppen verschiedene. Komposita, sowohl nominale, als auch verbale, bildet die japan. Sprache zahlreich und zwanglos. Zu besonders leichter und gefälliger Ausdrucksweise ist der japan. Satzbau nicht gerade geeignet; er behält immer etwas Schweres und Schleppendes. Die Schrift der Japaner hält die Richtung wie die chinesische inne; man schreibt von oben nach unten in senkrechten Reihen, die aufeinander von rechts nach links folgen. Die Japaner bedienen sich dreier verschiedener Schriftgattungen:
1) des Firakana (Hirakana), 2) des Katakana, 3) der chines. Wortzeichen. Die gebräuchlichste Schriftform ist eine Verbindung der chines. Wortschrift mit der japan. Silbenschrift, wobei die Wortstämme durch die erstere, die Flexionsendungen durch die letztere wiedergegeben werden. Das Hirakana ist eine Silbenschrift und besteht aus ursprünglich chines. Wortzeichen, deren jedes eine Silbe darstellt. Diese Silben bestehen teils aus einem einzigen Vokal, teils aus einem Konsonanten in Verbindung mit folgendem Vokal. Da beim Schreiben des Hirakana die Zeichen vielfach miteinander verbunden werden, oft auch von dem Schreibenden mit einer gewissen Willkür verwirrt werden, so ist diese Schrift nicht selten schwierig zu entziffern, umsomehr, da das Ende der einzelnen Wörter nicht gekennzeichnet wird.
Neuerdings ist für den Druck eine vereinfachte Form des Hirakana eingeführt worden, indem jede Silbe nur durch ein Zeichen vertreten wird, während nach der ältern Schreibweise eine ganze Anzahl verschiedener Schriftzeichen für eine und dieselbe Silbe im Gebrauch waren. Nicht so häufig kommt das Katakana zur Anwendung; es ist gleichfalls eine Silbenschrift. Beiden Schriftsystemen gehören noch die Hilfszeichen: Nigori und Maru an, von denen das erste den anlautenden Konsonanten erweicht (also k zu g u.s.w.), das zweite das anlautende h in p (nach der japan. Grammatik) verhärtet. Man hat versucht, die Transskription der japan. wie chines. Schrift durch lat. Buchstaben einzuführen, indessen mit geringem Erfolge, denn ein Verein, der sich diese Aufgabe gestellt und sogar durch eine Zeitschrift seine Bestrebungen zu fördern gesucht hatte, ist wieder eingegangen.
Die japan. Litteratur ist sehr reich in allen Fächern. Außer einer Anzahl histor. Werke nimmt von den in Europa [* 4] bis jetzt näher bekannten Werken die große chines.-japan. Encyklopädie (105 Bde., Jedo 1714) den ersten Rang ein. Von allen Provinzen und wichtigen Städten des Reichs giebt es ¶
873 geogr.-topogr. Beschreibungen mit reichen histor. Einzelheiten. Von den japan. Landkarten [* 6] hat schon Siebold mehrere bekannt gemacht, doch hat seitdem die Kartographie in Japan [* 7] bedeutende Fortschritte gemacht. Die Naturgeschichte, namentlich die Botanik, hat viele Vertreter gefunden. Auch zahlreiche chines. Werke dieser Art sind in Japan wieder neu bearbeitet worden. Vortrefflich ausgestattet ist die Litteratur der chines. und japan. Lexikographie. Zum Studium des Sanskrit sind gleichfalls Mittel vorhanden; auch giebt es Glossare für die Sprache der Ainu und der Koreaner.
Eine reiche Litteratur haben der Confucianismus und der Buddhismus hervorgerufen. Auch die poet. Litteratur ist reich und mannigfaltig. Die Japaner besitzen viele, zum Teil sehr alte Dichtungen mytholog. und histor. Inhalts. Die älteste Sammlung japan. Gedichte ist das sog. «Manjōschū», d.h. «Die zehntausend Blätter», welche auf den Prinzen Moroje (gest. 757 n.Chr.) zurückgeführt wird. An diese schließt sich eine von dem berühmten Dichter Tsurajuki 905 veranstaltete Sammlung, welche u.d.T. «Kokinshū», d. h. «Sammlung von Altem und Neuem», bekannt ist. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich ferner die sog. «Monogatari», eine Art histor. Romane, unter denen das «Heike-monogatari» (übersetzt in der in Genf [* 8] erscheinenden Zeitschrift «Atsume-gusa», Bd. 1),
«Gendschi-monogatari» (übersetzt von Suyematz Kenchio, Lond. 1882) und «Taketori-monogatari» (übersetzt von Dickins, ebd. 1888) hervorzuheben sind. Unter den neuern japan. Romanen dürfte das «Hakkenden» von Bakin die erste Stelle einnehmen. Die dramat. Litteratur weist zwei gesonderte Gattungen auf:
1) die sog. «Nō», eine Art kurzer dramat. Scenen meist mytholog. Inhalts, ungefähr den Mysterien des christl. Mittelalters entsprechend, und 2) das lyrische Drama der Neuzeit. Die christl. Litteratur ist nicht bedeutend. Das Neue Testament soll schon im 17. Jahrh. (Miako 1613) japanisch vorhanden gewesen sein. Reich sind die Japaner an Sagen und Märchen; jene gehen zurück bis zur Erschaffung der Welt, behandeln dann die Götter- und Heldensagen, bis sie an die geschichtliche Tradition streifen; auch Gespenster- und Lokalsagen sowie an den Buddhismus sich anschließende Legenden sind zahlreich vorhanden.
Vgl. L. de Rosny, Grammaire japonaise (2. Ausg., Par. 1865);
ders., Éléments de la grammaire japonaise, langue vulgaire (ebd. 1873);
Hoffmann, Japan. Sprachlehre (Leiden [* 9] 1877);
Aston, A Grammar of the Japanese written language (2. Ausg., Lond.-Jokohama 1877);
Noack, Lehrbuch der japan. Sprache (Lpz. 1886);
Chamberlain, A simplified Grammar of the Japanese language, modern written style (Lond. 1886);
ders., A romanised Japanese Reader (ebd. 1886);
Lequeux, Le [* 10] théâtre japonais (Par. 1889);
Lange, Lehrbuch der japan. Umgangssprache (Berl. 1890);
Walter, Lehrbuch der modernen japan. Umgangssprache (Lpz. 1891);
Plaut, Japan. Lesebuch (Stuttg.-Berl. 1891).