main zurück, wo er starb. J. war eine kräftigere Natur als sein
Bruder, erprobt im Kampf zu
Land und See, dafür
aber ohne Feinheit des
Geistes, abstoßend und unversöhnlich; er strebte einem Ziele zu: der Herstellung des
Katholicismus
in England, und that das mit einer eigensinnigen Beschränktheit, obgleich das ganze staatliche Leben
von prot.
Geiste durchtränkt war. –
Vgl. Clarke,The life of James II. (2 Bde., Lond.
1816; eine auf eigenen Aufzeichnungen J.s beruhende
Arbeit);
Macaulay,History of England Bd. 2
u. 3
(Leipzig,
[* 2]
TauchnitzEdition;
deutsch ebd. 1849–51);
Fox, History of the early partof the reign of James II. (Lond. 1808; deutsch
Hamb. 1810).
Eduard, auch
Jakob III. oder der RittervonSt.Georg genannt, engl. Thronprätendent, geb. in
London
[* 3] als Sohn
Jakobs II. von
Großbritannien,
[* 4] wurde bei der Vertreibung seines
Vaters nach
Frankreich geflüchtet und nach dessen
Tode 1701 von den führenden kath.
Staaten als König anerkannt. Im
Spanischen Erbfolgekriege benutzte
Frankreich
ihn und seine
Ansprüche gegen England, aber die mit ihm 1708 gegen
Schottland segelnde franz. Flotte wurde von
AdmiralByng
zurückgewiesen. J. E. kämpfte dann nicht ohne Auszeichnung unter Villars in Flandern, bis er den Bestimmungen des
Utrechter Friedens (1713) gemäß aus
Frankreich ausgewiesen wurde.
Nach
Georgs I. Thronbesteigung (1714) wurden seine Hoffnungen durch eine Jakobitenbewegung in England und besonders in
Schottland
neu belebt, aber die 1715 von
Graf Mar, später von J. E. selbst geführte
Erhebung in
Schottland, wie gleichseitige Versuche
in England wurden mit leichter Mühe niedergeschlagen. Nach wechselndem Aufenthalt ließ der mit Marie
Clementine
Sobieski vermählte Prätendent sich in
Rom
[* 5] nieder. Einen neuen Versuch, nach
Georgs I.
Tod (1727) zur Herrschaft
zu gelangen, gab er selbst in seinen Anfängen auf, und als 1740 der franz. Minister Fleury
sich wieder der
Stuarts gegen England bedienen wollte, überließ J. E. das Unternehmen seinem
SohneKarl
Eduard (s. d.), welcher 1745 in
Schottland landete, jedoch nach glücklichen Anfängen bei Culloden (s. d.) vollständig
erlag. J. E. starb zu
Albano.
Herzog von
Kurland,
[* 7] geb. zu Mitau,
[* 8] Sohn des seines Herzogtums für verlustig
erklärten
Herzogs Wilhelm, trat die Regierung 1639 an und schloß, wie sein Schwager, der
Große Kurfürst, mit fast allen
seefahrenden Mächten Handelsverträge ab. In
Afrika
[* 9] erwarb er
Gambia und die St. Andreasinsel, in
Amerika
[* 10] die
InselTabago. In
Kurland legte er den Jakobskanal an und gründete Jakobstadt. Obwohl J. sich im poln.-schwed.
Kriege die
Neutralität zu sichern wußte, gelang es
Karl X. von
Schweden
[* 11] doch,
Kurland zum schwed. Lehnsfürstentum zu machen; nahm
der schwed. Feldmarschall
Graf Duglas den
Herzog in Mitau gefangen, der erst im Frieden von Oliva die
Freiheit wiedererhielt. In der kurzen Zeit hatten die
Schweden sein Land ruiniert, die
Holländer und Engländer sich der
Kolonien
bemächtigt; dennoch hinterließ J., als er in Mitau starb, seinem Nachfolger
Friedrich Kasimir ein neu aufblühendes
Land. –
I., König von
Schottland (1406–37), geb. 1394 in Dunfermline als Sohn Roberts III., war 1405 in engl.
Gefangenschaft geraten, als er vor den Nachstellungen seines Oheims, des herrschaftslüsternen
Herzogs von
Albany (s.
Stuart),
nach
Frankreich geflüchtet werden sollte. Auch nach seines
VatersTode (1406) wurde er in der Haft zurückgehalten,
während
Albany und nach ihm (1420) dessen Sohn Murdoch (s.
Stuart) das Regiment führten. Als die Engländer nach
Heinrichs
V.
Tode (1422)
Schottland vom
Bunde mit
Frankreich abdrängen wollten, erhielt J. seine
Freiheit und heiratete Johanna
Beaufort, eine Verwandte des engl. Königshauses. 1424 trat er die Regierung an und suchte
die unter den
Regenten eingerissene Zügellosigkeit zu bekämpfen und die verlorene Macht der
Krone herzustellen. Die
Verbindung,
die J. mit
Frankreich einging, verwickelte ihn in Feindseligkeiten mit England.
Als er das Schloß Roxburgh belagerte, bildete
sich eine Adelsverschwörung gegen ihn, in einem
Kloster bei Perth wurde er überfallen und ermordet.
Er war poetisch begabt und hat in einem allegorischen Gedicht «TheKingsQuair» während seiner Gefangenschaft seine nachherige
Gemahlin besungen.
II.,König von
Schottland (1437–60), geb. Sohn
Jakobs I., war ein
Kind von 7 Jahren,
als sein
Vater ermordet wurde. Er führte nach erlangter Selbständigkeit lange
Fehden gegen die Douglas (s. d.), die während
seiner
Unmündigkeit mit andern Gewalthabern um die Macht gestritten hatten, und stieß ihr Haupt, William Douglas, 1452 mit
eigener
Hand
[* 12] nieder;
erst nach wechselnden Erfolgen gelang es ihm, den Kampf siegreich zu beendigen. J.
fiel 1460 bei einer
Belagerung des Schlosses Roxburgh.
III.,König von
Schottland (1460–88), geb. folgte seinem
VaterJakob II. als neunjähriges
Kind unter
der
Vormundschaft seiner
Mutter Maria von Geldern.
Als er 1469 mündig geworden war, zeigte er sich als
Fürst von reichen
Anlagen, gebildet, von großer Liebe zur Kunst und Wissenschaft beseelt. Sein Streben war, gleich seinem
Vater, die überwiegende Macht des
Adels zu brechen, aber seine
Mittel waren zu gering; im Kampf mit seinen aufrührerischen
Vasallen wurde er bei
Bannockburn (s. d.) geschlagen und auf der
Flucht getötet.
IV.,König von
Schottland (1488–1513), geb. folgte seinem
VaterJakob III. und machte sich durch
sein ritterliches und kriegerisches Wesen bei seinen
Vasallen beliebt. Er begünstigte anfangs Perkin Warbeck, den engl. Kronprätendenten
gegen
Heinrich VII.; als sich aber seine auf ihn gesetzten Hoffnungen trotz zweier Kriegszüge nicht verwirklichten,
ließ er ihn fallen, schloß mit England Frieden und heiratete 1499
Heinrichs älteste Tochter Margarete. Als
Heinrich VIII.
dagegen seine kriegerische Politik gegen
Frankreich begann, trat die alte
Verbindung dieses
Landes mit
Schottland gegenüber
England wieder in Kraft.
[* 13] Während
Heinrich in
Frankreich stand, fiel J. mit großem
Heer in
Northumberland
ein, wurde aber vom
GrafenSurrey bei
Flodden völlig geschlagen und selbst getötet.