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zeugen, wurde zum Kardinal er- hoben und erhielt Ende 1880 an Ninas Stelle das Amt des Staatssekretärs der päpstl.
Kurie. Als solcher gewann er wirklich die preuß. Regierung, welche sich durch das Angebot päpstl.
Unterstützung gegen Kommunismus, Nihilismus und Socialis- mus und durch die Erwartung, dem Centrum damit seine Kampfmittel zu entziehen, zur Aufgabe des Kulturkampfes bestimmen ließ.
I.' starb zu Rom. «eter. Iacobische Einheit, s. Stromstärke und Volta- Iacobis Deutsche [* 2] Kaisertranklimonade, Iacobis Königstrank, s. Geheimmittel. Jacobs, Christian Friedr. Will)., Philolog und Schriftsteller, geb. zu Gotha, [* 3] studierte zu Jena [* 4] und Göttingen [* 5] Philologie, er- hielt 1785 eine Lehrstelle an dem Gymnasium zu Gotha, 1802 zugleich eine Anstellung bei der öffentlichen Bibliothek und folgte 1807 einem Rufe nach München [* 6] als Lehrer der alten Litteratur am Lyceum und Mitglied der Akademie der Wissen- schaften. 1810 nach Gotha zurückgekehrt, wurde er daselbst Oberbibliothekar und Direktor des Münz- kabinetts, 1831 Direktor aller Kunstsammlungen, legte 1842 seine Amter nieder und starb Außer mehrern Sammelwerken zur Kritik und Erklärung der Alten veröffentlichte er Aus- gaben der »^.nt6ii0iii6i-icH» des Tzetzes (Lpz. 1793), solche des Bion und Moschus (Gotha 1795),
der «^QtkoloFia FI-N6C3.» (13 Bde., Lpz. 1794-1814; neue Bearbeitung, 3 Bde., ebd. 1813-17),
der «Phönizierinnen» des Euripides (Münch. 1810), des Achilles Tatius (2 Bde., Lpz. 1821),
der «Ima- ßin68» des Philostratus (mit Welcker, ebd. 1825), der «Anabasis» des ^enophon (ebd. 1825) und der Tiergeschichte des Alian (2 Bde., Jena 1832). Von den Übersetzungen sind zu nennen: die des Vellejus (Lpz. 1793),
eine Sammlung gelungener Übertragungen der griech. Anthologie u. d. T. «Tempe» (2 Bde., ebd. 1803),
des Heliodor (3 Bde., Etuttg. 1837) und von Demosthenes' «Staatsreden und Rede sür die Krone» (Lpz. 1805; 2. Aufl. 1833). Seine und Ukerts «Beiträge zur ältern Littera- tur» erschienen in drei Bänden (Lpz. 1835-43), seine Reden und Abhandlungen über Gegenstände des klassischen Altertums u. s. w. als «Vermischte Schriften» (Bd. 1-3, Gotha 1823-24; Bd. 4-8, Lpz. 1829-44).
Hierzu veröffentlichte Düntzer als Band [* 7] 9 I.' «Briefwechsel mit Franz Göller» (Lpz. 1862).
Um den Unterricht in der griech. Sprache [* 8] erwarb er sich ein wesentliches Verdienst durch sein 4 Bde., Jena 1805-11;
seit 1847 fortgefetzt von Classen: 1880 von Warschauer).
Seine belletristi- schen Schriften, wie «Alwin und Theodor» u. s. w., zeichnen sich durch reinen Sinn und lebendige Schilde- rungen aus.
Die meisten erschienen gesammelt u. d. T. «Schriften für die Jugend» (3 Bde., Lpz. 1841- 46), «Erzählungen» (7 Bde., ebd. 1824-37),
«Ähren- lese aus dem Tagebuche des Pfarrers zu Mainau» (2 Bde., ebd. 1823-25) und in der «Schule der Frauen» (7 Bde., ebd. 1827-29).
Einen Abriß seines Lebens gab I. felbst in dem «Rückblick auf 70 Jahre» 1848).
Aus seinem Nachlaß veröffentlichte Wüste- mann Vorlesungen u. d. T. «Hellas» (Berl. 1852). Jacobs, Jacob, bela.
Marinemaler, geb. zu Antwerpen, [* 9] bildete sich auf der dortigen Akademie unter van Br und Wappers und wirkte seit 1843 an derselben als Professor für Landschafts- und Tiermalerei. Er vervollkommnete sein Talent durch Reisen nach dem Orient und nach Skandina- vien und machte 1847 mit seinem frühern Lehrer Wappers eine Reise nach Deutschland, [* 10] wo er die Galerien eifrig studierte.
Zurückgekehrt, stellte er im Brüsseler Salon aus: Rastende Araber in der Wüste (angekauft von König Leopold I.);
das 1848 gemalte Bild Griechische See besitzt die Berliner [* 11] Nationalgalerie.
Sein Gemälde: Untergang des Auswandererschiffs Floridian an der Küste von Esser befindet sich in der Neuen Pinakothek zu München;
ebendort auch: Sonnen- ausgang im Archipel (1852), und eine Ansicht des Hafens von Konstantinopel. [* 12]
Das 1852 ausgestellte Bild: Das Goldene Horn bei Konstantinopel, muhte I. mehrfach wiederholen. Es folgten 1855 Wasser- fall des Glommen (Museum in Brüssel), [* 13] 1857 Ruinen von Karnak, und Sogne Fjord (im Besitz des Königs Leopold II.).
Seine Vielseitigkeit nahm mit den Jahren noch zu: so vereinte die Antwerpe- ner Ausstellung 1864 Ansichten aus den verschie- densten Himmelsgegenden: Eine vor dem Samum fliehende Karawane, Tempelruinen der Nilinsel Philä, und daneben: Frische Brise an der sinn. Küste, Im Golf von Lepanto.
Eins seiner letzten großen Gemälde war die Einfahrt in den Hafen von Bergen. I. starb in Antwerpen. Iacobsen, Jens Peter, dän. Novellist, geb. zu Thisted in Iütland, widmete sich anfangs der Botanik und war eifrig für die Ver- breitung der Darwinistischen Theorie thätig.
Seit 1872 wandte er sich der Belletristik zu, ward aber von einem unheilbaren Lungenleiden befallen, das ihn bald in seine Vaterstadt, bald nach dem Süden trieb.
Später kehrte er nach Kopenhagen [* 14] zurück, wo er starb. I. ist einer der trefflich- sten Romanschriftsteller und wohl der tüchtigste Ver- treter der realistischen Schule seiner Heimat. 1872 erschien seine Novelle «Mogens» (mit andern No- vellen herausgegeben 1882),
1876 sein Roman «Fru Marie Grubbe», der auf dem gründlichsten Stu- dium der dän. Kulturgeschichte des 17. Jahrh, be- ruht, 1880 «Niels Lyhne» (deutsch von Borch, nebst einer Biographie I.s von Wolff, Lpz. 1889).
Seine «Samlede Skrifter» erscheinen gegenwärtig in 2. Aufl. (Kopenh. 1893 fg.). Iacobsen, Sophus, norweg. Landschaftsmaler, geb. zu Frederikshald, bildete sich anfangs nach der Natur seiner heimatlichen Land- schaft.
Eine Anzahl solcher Gemälde, besonders Mondschein-und Herbstlandschaften, kommen in den Sammlungen zu Kristiania, [* 15] Stockholm [* 16] n. s. w. vor. Er trat 1853 in die Akademie zu Düsseldorf [* 17] ein und folgte insbesondere der Malweise Hans Gudes. Die Studien zu seinen Bildern sammelte er auf feinen Reisen.
Die Mehrzahl seiner seitdem entstandenen Werke stellen deutsche Gegenden vor.
Sie fanden fowohl im Norden [* 18] wie in Deutfchland großen Bei- fall. Er lebt in Düsseldorf.
Iacobson, Eduard, Possendichter, geb. zu Groh-Strehlitz in Oberschlessen, studierte Medizin in Berlin, [* 19] wo er seitdem lebt. Er trat zuerst 1856 mit dem Schwank «Faust und Gretchen» als Bühnendichter auf und schrieb seitdem mit O. F. Berg, O. Girndt, G. von Moser, I. Rosen, R. Kneisel, größtenteils aber allein, eine große An- zahl zugkräftiger Gesangspossen und Schwanke, zu denenu.a.gehören: «500000Teufel», «DerPostillon ¶