Sprachen mit lat.
Schrift (Serbokroatisch, Slowenisch,
Böhmisch,
Sorbisch) entspricht es meist unserm j, ebenso im
Italienischen;
im
Französischen drückt es den tönenden
Laut zu unserm sch aus, im
Spanischen (neben x) unser ch (wie es nach
a, o und
u gesprochen
wird), z. B.
Mejico (Mexico), spr. mechiko, im
Englischen dsch (d. h. d mit frz. j).
biblischer
Name eines östl. Nebenflusses des
Jordans, den
Jakob bei seiner Rückkehr nach Kanaan überschreitet
(1 Mos. 32, 22. fg.).
Er heißt heute Nahr ez-Zerka, seine südl.
Quellen liegen bei
Amman, der alten Hauptstadt
der
Ammoniter, in der
Belka, seine nördlichen bei Suf im
Adschlun.
Nach der
Vereinigung dieser beiden Quellflüsse eilt er in
einem tief eingegrabenen
Bett
[* 2] zwischen hohen Felswänden dem
Jordan zu.
JosephAlexander, geb. wurde Woiwode von Nowogrodek und erhielt 1743 die
Würde eines deutschen Reichsfürsten. Er verließ 1768 nach dem
Ausbruche der
Unruhen sein Vaterland und wählte
Leipzig
[* 8] zu
seinem Aufenthalte, wo er starb. 1765 setzte er drei Preise für drei von ihm gestellte
Aufgaben aus der poln. Geschichte,
der polit. Ökonomie, der Physik und Mathematik aus, deren erste Verteilung durch die Naturforschende
Gesellschaft in
Danzig
[* 9] 1766 erfolgte.
Diese erkannte den Preis für J.s
Aufgabe, die Ankunft des
Lech in
Polen gründlicher als bisher zu erweisen, der
Abhandlung
Schlözers zu, der das
Dasein des
Lech in das
Reich der Fabeln verwies. Fürst J. sah dies als eine unstatthafte
histor. Ketzerei an und schrieb dagegen die «Vindiciae Lechi et Czechi»
(Lpz. 1770; neue Aufl. 1775). Außerdem entzog er jener Gesellschaft
die Preisverteilung und gründete 1768 in
Leipzig die noch bestehende Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft der Wissenschaften,
die aber erst 1774 ins Leben trat. J. schenkte derselben ein
Kapital, von dessen
Zinsen die Gesellschaft
früher drei goldene Preismedaillen mit dem Bildnisse des Fürsten prägen ließ; gegenwärtig besteht der Preis in 1000 M.
Die Gesellschaft gab heraus: «Acta societatis Jablonovianae» (6 Bde.,Lpz. 1772-73),
«Nova acta societatis Jablonovianae» (9
Bde., ebd. 1802 - 45) und Preisschriften der Jablonowskischen
Gesellschaft (29 Bde., ebd. 1847 - 91).
Die fürstl. Familie J. besteht noch in
Rußland und
Österreich;
[* 10] sie hat große
Güter in
Polen,
Volhynien und Galizien. An der
Spitze der ältern, 1878 erloschenen Linie stand seit 1855 Fürst Stanislas J., geb.
gest. Er war während des
Aufstandes 1831 Hauptmann in der poln.
Artillerie und gab eine militär.
Schrift «Wspomnienia o bateryi pozycyjnéj artillerii»
(Posen
[* 11] 1860) heraus. Auch übersetzte er Jonsacs «Histoire de Stanislas
J.» (4 Bde., Lpz. 1775 - 76)
ins
Polnische
(Posen 1868). An der
Spitze der jüngern Linie stand seit 1864 Fürst
Karl J., geb.
gest. er war Oberstlandmarschall in den vereinigten Königreichen Galizien und Lodomerien.
Ihm folgte als Haupt der jüngern Linie sein Sohn Fürst Stanislas J., geb.
oder Jablunka, poln. Jabłonków, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft
Teschen in
Schlesien,
[* 12] in rauher Gebirgsgegend der
Beskiden, am Zusammenfluß der Olsa und Lomna in 386 m Höhe und an der Kaschau-Oderberger
Bahn, Sitz eines Bezirksgerichts (381,17 qkm, 20 Gemeinden, 24 Ortschaften, 26738 E.), hat (1890) 2545, als Gemeinde 3478 meist
poln. E., Post,
Telegraph,
[* 13] Leinwandfabrikation und besuchte Viehmärkte. Hier führt die Hauptstraße
durch den sog.
Jablunkapaß (601 m) von der Olsa zur Waag nach
Ungarn;
[* 14] derselbe wird von der Kaschau-Oderberger Eisenbahn mittels
eines großen
Tunnels (550 m Höhe) durchschnitten. Die 9 km südlich befindliche Schanze wurde 1541 errichtet, als
Schlesien von den
Türken bedroht war. Im Dreißigjährigen
Kriege eroberte sie 1625 das Mansfeldsche Korps und hielt
sich ein ganzes Jahr lang darin; 1645 bemächtigte sich ihrer der schwed.
General Königsmark. Im ersten
Schlesischen Kriege
nahm sie
Friedrich d. Gr.; im Siebenjährigen
Kriege geriet sie in
Verfall und ist in neuerer Zeit aufgelassen
und verkauft worden.
(frz., spr. schaboh), die Spitzenbesätze der Brustöffnung
des
Hemdes, die aus der nicht völlig zugeknöpften Weste hervortreten mußten.
Die Mode kam um 1650 auf;
nach 1730 war das J. ein Spitzenbehang, der, an dem schmalen, das Halstuch vertretenden schwarzen Bändchen befestigt, die
weite Öffnung der Weste ausfüllte.