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sind: «L'illustrazione italiana» (seit 1874) in Mailand, [* 2] der «Secolo illustrato della Domenica» (seit 1889) in Mailand und «La Tribuna illustrata» (seit 1890) in Rom. [* 3] Eine «Revue internationale» für Litteratur und Wissenschaften erschien von 1883 bis 1891 in Florenz. [* 4] Das «Giornale degli economisti» (seit 1875) erscheint als Monatsschrift in Rom, der «Economista» (seit 1874) als Wochenschrift in Florenz, die «Rassegna di scienze sociali e politiche» (seit 1883) ebenfalls in Florenz.
Bonghis «Cultura» (1882) enthält meistens Recensionen. Zu einem guten Teile von Deutschen geschrieben sind die «Annali» und das «Bollettino dell' Istituto di corrispondenza archeologica germanica» (seit 1829); das «Bollettino della Commissione archeologica comunale di Roma» [* 5] erscheint monatlich seit 1873; seit dem gleichen Jahre existiert die röm. Vierteljahrsschrift «Bollettino di archeologia cristiana». Die 1873 gegründete röm. «Rivista della massoneria italiana» ist offiziöses Organ des ital. Großorients. Die «Atti della R. Accademia dei Lincei» zu Rom gehen bis in das J. 1604 hinauf. - Die älteste ital. Zeitung, die bis auf unsere Tage dauert, ist die 1805 gegründete «Gazzetta di Venezia»; 93 Erzeugnisse der periodischen Presse [* 6] sind älter als das J. 1861. Im J. 1891 allein kam ein Zuwachs von 542 Nummern, von denen 237 im Laufe des Jahres aufhörten; 291 gingen von den Gründungen früherer Jahre ein.
Am wurden 1779 Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht, von denen 224 in jeder Nummer Illustrationen enthielten, 139 Nummern waren Journale, 589 Wochen-, 415 Monats-, 31 Vierteljahrsschriften; 148 kamen zwei- oder dreimal in der Woche, 308 zwei- oder dreimal im Monat, 46 alle zwei Monate heraus; auf polit. Veröffentlichungen entfielen 512, auf polit.-religiöse 62, auf religiöse 120; 307 befassen sich mit Verwaltung, Recht, Volkswirtschaft und socialen Wissenschaften, 184 mit Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Finanzen, 148 mit Litteratur, Geschichte und Archäologie, 76 mit Erziehungsfragen, 32 mit Mathematik, Physik und industrieller Technologie, 15 mit dem Heerwesen, 119 mit Heilkunde, Chirurgie, Hygieine, Anthropologie und Naturgeschichte, 11 mit Geographie und Reisen, 11 mit den schönen Künsten, 30 mit Musik und Dramen, 23 mit Moden, 45 sind humoristisch. Die Stadt Mailand erscheint in der Statistik mit 185 Zeitungen und Zeitschriften aufgeführt, Rom mit 227, Turin [* 7] mit 120, Florenz hatte 98, Neapel [* 8] 91, Palermo [* 9] 53, Bologna 42, Genua [* 10] 42, Venedig [* 11] 25, Padua [* 12] 24, Messina [* 13] und Siena je 17, Livorno [* 14] und Piacenza je 16, Modena 15, Pavia und Pisa [* 15] je 14 periodische Preßerzeugnisse. Es kamen deren in 251 Gemeinden 8253 heraus, 31 Blätter sind italienisch und in Dialekt geschrieben, 26 italienisch und in einer fremden Sprache, [* 16] 10 nur in einem Dialekt, 20 französisch, 7 lateinisch, 6 englisch, 1 spanisch, 2 Volapük, 4 gleichzeitig italienisch und in mehr als einer fremden Sprache. -
Vgl. Nic. Bernardini, Guida della stampa periodica italiana con prefazione di R. Bonghi (Lecce 1890);
Elenco nominativo dei periodici che si pubblicavano al 31 Dicembre 1891 (Rom 1892).
Litteratur zur Geographie und Statistik. Die Veröffentlichungen der Generaldirektion für Statistik unter Leitung Bodios (s. d.), wie z. B. Industria della macinazione dei cereali (Rom 1889), L'Industria della seta in Italia (ebd. 1891), das Jahrbuch Annuario statistico und die Zeitschrift Annali di statistica, und die Publikationen der einzelnen Ministerien, wie: L'Italia economica nel 1873 (2. Aufl. 1874), L'Italia economica nel 1868, nel 1869, nel 1870;
(3 Bde., Florenz 1869-71);
Brachelli, Geographie und Statistik des Königreichs I. (Lpz. 1871);
Altavilla, Il regno d'Italia.
Dizionario geografico-storico-statistico (Turin 1875);
Codice politico-amministrativo del regno d' Italia (3 Bde., Rom 1879-81);
I., eine Wanderung von den Alpen [* 17] bis zum Ätna [* 18] (Stuttg. 1880);
Notizie sulle condizioni dell'agricoltura in Italia (3 Bde., ebd. 1880-82);
E. de Laveleye, L'Italie actuelle (Par. 1881);
Castiglione, Circoscrizioni e dizionario dei comuni del regno d'Italia (Rom 1883);
Eheberg, Agrarische Zustände in I. (Lpz. 1886);
Bertolotti, Statistica ecclesiastica d' Italia (Savona 1885);
Bodio, Sulle associazioni cooperative in Italia (ebd. 1890);
ders., Di alcuni indici misuratori del movimento economico in Italia (ebd. 1891);
Strafforello, La Patria, geografia dell'Italia (Turin 1891 fg.);
Statistica degli scioperi avvenuti nell' industria e nell' agricultura negli anni 1884-91 (Rom 1892);
Th. Fischer, Die südeurop.
Halbinseln (in «Unser Wissen von der Erde», Prag [* 19] 1893). - Wichtige Zeitschriften sind: Annali dell' Ufficio centrale meteoriologico e geodinamico italiano, Bullettino del Comitato geologico d' Italia, Bullettino della Società geografica italiana (sämtlich in Rom). - Reisehandbücher von Baedeker und Gsell-Fels. - Karten. Die neue topogr. Karte (277 Blätter, 1:100000) liegt etwa zur Hälfte vor. Ferner Cora, Carta altimetrica e batometria dell' Italia (1:2000000); Fritzsche, Carta politica speciale del Regno d' Italia, 1:500000 (Rom 1893). Eine geolog. Übersichtskarte (in 2 Blatt, [* 20] Maßstab [* 21] 1:1111111) wurde 1881 in Rom veröffentlicht.
Geschichte. Die ältesten geschichtlich bekannten Bewohner der ital. Halbinsel wurden im Altertum selbst für Autochthonen gehalten, bilden aber, mit Ausnahme der Etrusker, nach den Ergebnissen der neuern Forschung ein Glied [* 22] des großen indogerman. Stammes, welches mit dem Namen der ital. Völker bezeichnet wird. (S. Italische Völker und Sprachen.) Die Geschichte dieser Völker ist eng mit der Entwicklungsgeschichte des Römischen Reichs verbunden und geht seit Mitte des 3. Jahrh. v. Chr. in ihr auf. (S. Rom und Römisches Reich.)
1) I. während der Völkerwanderung im Besitz Odoakers, der Ostgoten und Langobarden, der Griechen und des Papstes (476-774). Als den Untergang des Weströmischen Reichs und den Zeitpunkt, von dem ab I. aufs neue eine gesonderte Geschichte zu haben beginnt, betrachtet man den Einbruch Odoakers (s. d.) an der Spitze einer aus Herulern, Rugiern und andern german. Völkerschaften gemischten Barbarenschar. Nach der Eroberung Pavias (22. Aug. 476) von seinem Heere zum König ausgerufen, setzte er sich auch in Besitz von Ravenna und Rom und verständigte sich nach Ermordung des Patricius Orestes und Beseitigung des jungen Kaisers Romulus Augustulus mit dem oström. Kaiser dahin, daß dieser ihn gegen Verzicht auf den Imperatortitel zum Patricius von Rom ernannte und im Besitz der Halbinsel sowie Dalmatiens, Rhätiens und Siciliens beließ, während ¶
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Corsica [* 24] und Sardinien [* 25] in der Hand [* 26] der Vandalen in Nordafrika verblieben. Die röm. Verfassung und Verwaltung des Landes blieb erhalten. Vernichtet wurde die Herrschaft Odoakers nach nur kurzer Dauer durch die Ostgoten (s. d.), die wiederum ein halbes Jahrhundert später durch Belisar und Narses dem oström. Kaisertum unterlagen. Unruhen und Einfälle anderer german. Stämme wiederholten sich auch in den nächsten Jahren, bis die Langobarden der byzant. Provinzialverwaltung im größern Teil von I. ein Ende machten.
Als (565) Narses abberufen worden war, drangen jene 568 von Panonien her in I. ein, um schrittweise Friaul, Venetien und Ligurien zu gewinnen; Pavia, das nach dreijähriger Belagerung 572 eingenommen wurde, machte der Langobardenkönig Alboin zur Hauptstadt seines neuen Reichs. Während die Griechen sich auf Ravenna und Süditalien [* 27] zurückgedrängt sahen, gewannen jetzt in Rom die Päpste mehr und mehr ihre beherrschende Stellung. Nach Alboins Ermordung wählten die 36 Herzöge zunächst keinen König, sondern setzten ihre Eroberungen auf eigene Faust fort.
Ein Angriff der Franken bewirkte endlich 584 die Anerkennung Autharis, welcher nun die mit den Griechen verbündeten Franken zurückwarf und der beherrschten röm. Bevölkerung [* 28] Erleichterung schuf. Die Aussöhnung mit der letztern trat aber erst unter seinem Nachfolger Agilulf (590-615) ein, der zum Katholicismus übertrat. Die Erschlaffung unter Agilulfs Nachfolgern trat vorübergehend zurück unter Rothari. Die Folgezeit aber brachte Reichsteilungen und Einfälle der Franken, Avaren und Griechen.
Der Besitz der letztern in I., der Exarchat (s. d.) und Unteritalien, wozu Sicilien, Sardinien und Corsica kamen, hing zusammen durch das nur zeitweilig an die Langobarden verlorene Perugia und trennte seinerseits die Herzogtümer von Spoleto und Benevent von der Hauptmasse des Langobardenreichs ab. Neue Bedeutung gewannen die Langobarden unter dem tüchtigen Liutprand (713-744), als Papst Gregor II. sich im Bilderstreit mit den byzant. Kaisern auf jene zu stützen genötigt sah. Als jedoch an Stelle der Abhängigkeit von Byzanz eine solche von den Langobarden zu treten drohte, rief Papst Stephan II. die Franken um Hilfe an, die unter Pippin herabstiegen und den Langobardenkönig Aistulf (s. d.) zur Auslieferung des Exarchats und der Pentapolis an den röm. Stuhl und zur Anerkennung der fränk. Oberhoheit zwangen, der sich bald nachher auch die Herzöge von Spoleto und Benevent unterstellten. (S. Historische Karten von Italien [* 29] 1.)
2) Vereinigung des langobardischen I. mit dem Reiche Karls d. Gr.; I. unter den sächsischen und ersten fränkischen Kaisern (774-1056). Die Stellung des letzten Langobardenkönigs Desiderius hatte sich zu befestigen geschienen durch seine Verschwägerung mit Karl d. Gr.; der erbitterte Streit jedoch, der sich vielmehr an diese knüpfte, bewog Karl d. Gr. um so mehr, dem Rufe des von den Langobarden aufs neue im Exarchat und selbst in Rom bedrängten Papstes Folge zu leisten. 773 stieg Karl über den Mont-Cenis und St. Bernhard herab und erzwang im Juni 774 die Übergabe von Pavia; Desiderius verschwand in einem frank.
Kloster, während das Langobardenreich dem Fränkischen angegliedert wurde. Es verblieben jedoch jenem seine eigenartigen Einrichtungen, nur daß an Stelle der langobard. Herzöge meist fränk. Grafen gesetzt wurden. Der Papst, an welchen außer Rom der ganze früher griech. Besitz in Mittel- und Oberitalien [* 30] kam, gewann zwar so einerseits an Macht, geriet aber gleichzeitig in eine thatsächlich abhängige Stellung gegenüber Karl d. Gr., der bei seinem dritten Zug nach I. (780/781) sein Söhnchen Pippin, das dann in Pavia blieb, vom Papste zum König von I. krönen ließ.
Das übrige Unteritalien sowie Sardinien, Sicilien und Corsica blieben in der Hand der Griechen. Von Papst Leo III. gerufen kam Karl d. Gr. im Winter 799 zum fünftenmal nach I., um sich am Weihnachtsfeste 800 zum Kaiser krönen zu lassen. Kaum etwas hat auf die Geschichte I.s in den folgenden Jahrhunderten einen so beherrschenden Einfluß ausgeübt, als die Bemühungen der Päpste, sich von der Obmacht des so in der Hand der Germanen wiederhergestellten abendländ. Kaisertums zu befreien, und die immer erneuerten Gegenanstrengungen der deutschen Kaiser.
Mit den Griechen und Benevent machte Karl d. Gr. nach dem Tode Pippins 812 Frieden und übertrug 813 die ital. Königskrone an Pippins Sohn Bernhard, nach dessen Blendung Ludwig der Fromme I. seinem Sohne Lothar gab. In den Wirren, in welche Ludwigs des Frommen spätere Reichsteilungen das Abendland stürzten, verblieb zwar Lothar I., aber Sicilien ging an die Saracenen 828 verloren. Die Plünderungszüge dieser gegen Unteritalien und selbst Rom dauerten auch unter Lothars Sohn und Nachfolger Ludwig II. (855-875) fort.
Nach des kinderlosen Ludwig Tod setzte sich rasch Karl der Kahle von Frankreich in den Besitz der italienischen und der Kaiserkrone. Diesem folgten als Könige von I. die Söhne Ludwigs des Deutschen, Karlmann und Karl der Dicke. Nach Karls des Dicken Tod (888) erhob sich in I., in dessen Süden die örtlichen Fehden und Saraceneneinfälle fortgedauert hatten, Berengar, der Markgraf von Friaul und nahm im Febr. 888 in Pavia die Krone von I., erkannte aber alsbald die Oberhoheit Arnulfs an. Unmittelbar darauf jedoch wurde er von Guido von Spoleto angegriffen und in den Osten von Oberitalien zurückgedrängt, woraus sich dieser gleichfalls in Pavia krönen ließ, um dann 891 auch die Kaiserkrone an sich zu reißen und 892 seinen Sohn Lambert zum Mitregenten zu erheben.
Arnulf, von Berengar gerufen, machte zwei Heerzüge nach I., auf deren erstem er 894 in Pavia die Krone von I. nahm und auf deren zweitem er Berengar entsetzte und sich in Rom zum Kaiser krönen ließ. Nach seinem Abzug erhoben sich Berengar und Lambert aufs neue und verständigten sich über eine Teilung I.s. Als Lambert kurz vor Arnulf den Tod gefunden hatte (898), machte König Ludwig von Burgund auf dessen Besitz in I. Ansprüche, und Berengar, hierüber mit ihm in Streit geraten, sah sich 901 und dann wieder 904 zur Flucht vor Ludwig gezwungen, brachte ihn aber dann 905 zugleich mit Verona [* 31] in seine Hände, worauf er nochmals das karolingische I. vereinigte. Die Saracenen, unter deren Raubzügen das zerrissene Unteritalien fortgesetzt zu leiden hatte, setzten sich auch in Frassineto fest; ferner rief eine Anzahl widerspenstiger Adliger gegen den 916 zum Kaiser gekrönten Berengar den König Rudolf von Hochburgund herbei, welcher 922 in Pavia die Krone nahm. Darauf zog Berengar seinerseits die Ungarn [* 32] ins Land, die nun verheerend bis in die Provence vordrangen, während Berengar selbst von einem ¶