innerhalb des
Gebirges die Ritz, die Dirrach und die Walchen aus dem
Achensee, auf der Hochebene zwischen
Moosburg und Landshut
[* 2] die Sempt; links: innerhalb des
Gebirges die Jachenau aus dem Walchensee, auf der Hochebene unterhalb Wolfratshausen die
Loisach
aus dem
Kochelsee, unterhalb
München
[* 3] aus dem Starnbergersee (s. d.) die in ihrem
Unterlaufe kanalisierte
Würm und unterhalb
Moosburg die
Amper aus dem
Ammersee.
Die I. kann nur von Flößen befahren werden.
(S. Karte:
Bayern
[* 4] II.) -
Vgl. Gruber, Die I. nach ihrer
Entwicklung und ihren hydrologischen Verhältnissen
(Münch. 1889);
ders., Die Bedeutung der I. als Verkehrsstraße (ebd. 1890).
Die Einnahme betrug 388 071, dieAusgabe 138 693, der Überschuß 249 378 M.
An
Betriebsmitteln waren 9
Lokomotiven, 60 Personenwagen und 100
Gepäck- und Güterwagen vorhanden.
Stämme, als dessen Stammvater die Sage einen gleichnamigen SohnJakobs
von der Lea bezeichnet. Er war ein Gebirgsstamm, dessen Grenzen,
[* 5] nach
RichterKap. 5 zu schließen, nach S. bis an die Ebene
Jesreel reichten.
Nach O. grenzte er an den
Jordan, nach
S. an
Sebulon und Naphtali und unterwarf sich später
(1 Mos. 49,14.
fg.) der Oberhoheit der Phönizier.
Oxyäthylsulfosäure, eine organische Säure von folgender Konstitution: CH2(OH).CH2.SO2.OH.
Sie ist eine dicke, über Schwefelsäure
[* 6] erstarrende Flüssigkeit, isomer mit der Äthylschwefelsäure, aber nicht wie diese
durch
Kochen mit Wasser zersetzbar. Sie entsteht aus dem
Taurin durch die Einwirkung von salpetriger Säure und läßt sich
durch
Phosphorchlorid in Chloräthylsulfosäure, CH2Cl.CH2.SO2.OH, überführen, die dann durch
die Einwirkung von
Ammoniak wieder in
Taurin, CH2(NH2).CH2.SO2.OH, verwandelt wird. Da sie selbst synthetisch auf
mehrern Wegen, z. B. durch Behandeln von
Alkohol mit Schwefelsäureanhydrid und Zersetzen der entstehenden Äthionsäure,
CH2(O.SO2.OH).CH2.SO2.OH, durch
Kochen mit Wasser darstellbar ist, so ist damit die vollständige
Synthese des
physiologisch interessanten
Taurins erreicht.
eine
Verbindung von der Zusammensetzung C8H5NO2, die durch
Oxydation von Indigo
[* 7] mit Salpetersäure
leicht erhalten werden kann und auch aus synthetischem Wege mehrfach dargestellt worden ist. Seiner chem.
Konstitution nach ist es als das Laktim (s. Laktam) der Orthoamidobenzoylameisensäure oder Isatinsäure
aufzufassen.
^[img]
Fig.:Isatin, Isatinsäure, Isatinchlorid.
Das I. krystallisiert in gelbroten Prismen, schmilzt bei 201° und ist in heißem Wasser und
Alkohol mit
rotbrauner
Farbe löslich.
Beim Erwärmen mit Alkalilösungen geht es in die gelben Alkalisalze
der Isatinsäure über. Die
freie Isatinsäure wird rasch von selbst zu I. Es besitzt schon für sich sauren Charakter, indem es mitAlkalien
in der Kälte violette lösliche
Salze bildet, die aber bald in isatinsäure
Salze übergehen. Außerdem besitzt das I. die
Eigenschaften eines Ketons und verbindet sich mit
Hydroxylamin und
Phenylhydrazin. Mit
Phosphorpentachlorid entsteht Isatinchlorid
(C8H4ONCl), das durch Reduktion mit Zinkstaub in Eisessiglösung leicht Indigblau
(Synthese von
Baeyer) liefert.
ein künstlicher Farbstoff, der durch die Einwirkung von Phenylhydrazinsulfosäure
auf
Isatin entsteht. Er ist das Natronsalz der Isatinhydrazonsulfosäure (C8H5NO):N.NH.C6H4.SO3Na. I. färbt
Wolle und
Seide
[* 8] in saurem
Bade grünlichgelb.
L,, Pflanzengattung aus der Familie der Kruciferen
[* 9] (s. d.), mit
gegen 30
Arten in Europa,
[* 10] Nordafrika und im nördl. und mittlern
Asien.
[* 11] Es sind ein- oder zweijährige,
aufrechte, krautartige
Pflanzen mit gelben, in
Trauben angeordneten
Blüten. Die wichtigste
Art ist der
Waid oder Färberwaid,
I. tinctoriaL. (s.
Tafel: Rhöadinen,
[* 1]
Fig. 2), der im mittlern und südl. Europa sowie
im
Orient auf sonnigen Plätzen wild wächst. Der
Stengel
[* 12] wird 0,45 bis 1 m hoch und ist wie die spannenlangen,
ganzrandigen, mit ihrer pfeilförmigen
Basis denselben umfassenden
Blätter von seegrüner
Farbe.
Nach oben verästelt er sich in eine aus zahlreichen Blütentrauben bestehende Rispe. Die
Blüten sind vierblätterig, klein
und gelb. Die schwärzlichen Schötchen hängen an haarfeinen Stielchen. Die
Blätter geben Indigblau und waren schon den
Alten als Farbematerial bekannt. Im Mittelalter wurde er allgemein angebaut und in
Deutschland
[* 13] besonders in
Thüringen erzeugt,
wo die fünf
StädteErfurt,
[* 14] Gotha,
[* 15] Langensalza,
[* 16] Tennstädt und
Arnstadt
[* 17] wegen ihres (bei den drei erstgenannten noch jetzt
nicht völlig eingegangenen) Waidbaues und Waidhandels die fünf Waidstädte hießen.
Die große Wohlfeilheit des Indigo hat den
Waid ziemlich außer Anwendung gebracht; nur während der Kontinentalsperre
legte man sich eifriger auf seinen Anbau, der besonders auf trocknem
Lehmboden mit
Vorteil betrieben wird. Die
Blätter werden
dreimal im Jahre bei trocknem Wetter
[* 18] abgeschnitten, in kleine kugelige
Ballen geformt, in Wannen mit Wasser übergossen und,
indem man dieses bei einer
Temperatur von 15 bis 20° C. erhält, in Gärung gebracht. Nach etwa 20
Stunden
zieht man die Flüssigkeit ab, scheidet durch Kalkwasser den Farbstoff ab, der als gelbe
Masse niederschlägt, und behandelt
diese mit Salzsäure. Dann bleibt bloß der blaue Farbstoff (das Indigblau) übrig, der in Holzformen
bei 60 bis 80° C. getrocknet wird. Gegenwärtig wird der
Waid nur zur Bereitung einer besondern Art Indigküpe, der sog.
Waidküpe, angewendet. Farbereicher als der deutsche
Waid ist der französische oder languedocsche, der vorzüglich aus der
Provence und
Normandie kommt. Die Samen
[* 19] des
Waid enthalten ein dem Leinöl gleichkommendes Öl.