Form der
Wurzeln und Ringelung hinlänglich von der echten I. Die I. wird in der Heilkunde vielfach verwandt, indem dieselbe
ein mildes,
Magen
[* 2] und
Darmkanal wenig affizierendes
Brechmittel liefert. In kleinern, nicht brechenerregenden Gaben dient die
I. als Beruhigungsmittel bei
Nerven- und Gefäßaufregungen, als schleimlösendes und auswurfbeförderndes
Mittel bei Katarrhen,
Verdauungsstörungen und bei der
Ruhr. Man giebt sie in Pulverform,
Aufguß, als alkoholischen oder weinigen
Auszug und (namentlich
Kindern) in
Sirup.
serb.
Peč, Stadt im europ.-türk. Wilajet Kosovo, in der serb. Geschichte
als Sitz des
Patriarchen berühmt, liegt 16 km östlich der südöstlichstenSpitzeMontenegros, am linken
Ufer der Bistrica, hat über 10000 E., meist mohammed.
Slawen, Seidenzucht,
Tabak- und Obstbau.
Iphigenīa, die Tochter des
Agamemnon und der
Klytaimnestra, nach einer andern Sage des
Theseus und der Helena,
aber von
Klytaimnestra an Kindesstatt angenommen, sollte auf des Sehers Kalchas
Rat der
Artemis
[* 3] geopfert
werden, um die Göttin zu versöhnen, welche, auf
Agamemnon erzürnt, durch Windstille die zur Eroberung
Trojas bestimmte griech.
Flotte an dem Auslaufen aus dem
Hafen von
Aulis zurückhielt. Unter dem Vorwande, daß sie mit
Achilleus vermählt werden solle,
wurde sie zum
Altar
[* 4] geführt.
Doch in dem Augenblicke, wo der Opferpriester ihr den Todesstoß versetzte, ward sie von der Göttin
nach
Taurien entrückt, durch eine Hirschkuh ersetzt und unsterblich oder, wie Euripides erzählt, von
Artemis zu ihrer Priesterin
gemacht. Der grausamen
Sitte des
Landes gemäß hatte sie hier jeden anlandenden Fremden der Göttin zum Opfer zu bringen.
Als nun I.sBruder Orestes, in Verzweiflung über den begangenen Muttermord herumirrend, hier anlangte,
um nach dem Ausspruche des Orakels der
ArtemisBild zu holen, und ebenfalls der Göttin geopfert werden sollte, erkannte die
Schwester den
Bruder, der diese nebst der
Bildsäule der
Artemis entführte und glücklich in die attische Landgemeinde Halä
oder Brauron bei
Marathon brachte, wo I. ferner als Priesterin der Göttin waltete.
Nach Hesiod und andern Dichtern ward sie zur Göttin
Hekate,
[* 5] wie sie denn ursprünglich selbst eine Erscheinungsform der Göttin
Artemis ist. Mehrere
Städte und Landschaften
(Argos, Lakonien,
Attika) behaupteten, zum
Teil indem sie den Kult der taurischen
mit dem der auf einem
Stier reitenden
Artemis (Tauropolos) gleichsetzten, den
Kultus und das
Bild der taurischen
Artemis durch die I. erhalten zu haben. Die Sagen von der I. in
Aulis und in
Taurien und ihrem von dort nach
Griechenland
[* 6] gebrachten
Kultus sind nachhomerischen Ursprungs (in der Ilias heißt eine Tochter des
Agamemnon Iphianassa) und haben
namentlich der dramat. Kunst reichen
Stoff geboten.
Äschylus und
Sophokles behandelten die aulische I., denselben
Stoff auch Euripides in seiner «I. in
Aulis», die
Schiller übersetzt
hat; schon vorher hatte Euripides die Sage von Brauron in seiner «I. bei den Taurern»
zuerst auf das
Theater
[* 7] gebracht und selbständig bearbeitet. Eine Erneuerung der aulischen I. unternahm
Racine in dem
Trauerspiel «Iphigénie», während
Goethe in seiner «I. auf
Tauris» die taurische Sage in genialer
Weise behandelte.
Zu
Opern wurde der
Stoff verarbeitet namentlich durch
Gluck («I. in
Aulis» und «I. in
Tauris»).
Auch giebt es in antiken Vasenbildern,
Reliefs und Wandgemälden viele
Darstellungen beider Sagen; so z. B. die
Darstellung der Opferung auf einem pompejanischen,
jetzt im Museum zu Neapel
[* 8] befindlichen Wandbilde, dessen
Komposition wahrscheinlich auf das berühmte Gemälde des
Timanthes
von
Sikyon zurückgeht. Ein anderes pompejanisches Gemälde von großer Schönheit stellt die taurische I. mit Orestes und
Pylades dar.
athenischer Feldherr, als Sohn eines Schuhmachers um die Mitte des
PeloponnesischenKrieges geboren, zeichnete
sich zuerst in dem korinthischen
Kriege von 395 bis 387
v. Chr. und dann im Thebanischen von 378 bis 362 durch Tapferkeit,
Herstellung einer trefflichen
Mannszucht in seinem
Heer und vorzugsweise durch Einführung einer neuen
Bewaffnung und
Taktik aus. Er schuf die
Peltasten (s. d.), eine Art leichtbewaffneter Fußsoldaten, und gab damit
den damals aufkommenden Soldtruppen ihren Halt und ihre charakteristische Eigentümlichkeit.
Seine großen Feldherrntalente entwickelte er namentlich bei dem wichtigen
Siege, den er 392 bei
Korinth
[* 10] über die
Spartaner erfocht. 388 schlug er die Spartaner abermals bei
Abydos, 377 wurde er von dem Perserkönig
Artaxerxes Ⅱ., als
dieser den Empörer Nektanabis in
Ägypten
[* 11] bekriegen wollte, über das zahlreiche griech. Söldnerheer gesetzt, verließ
aber, da er sich von dem eifersüchtigen Satrapen Pharnabazus behindert sah, das
Heer heimlich und kehrte 374 nach
Athen
[* 12] zurück, um 372 den damals von den Spartanern bedrängten Kerkyräern zu Hilfe zu eilen. Im
Bundesgenossenkrieg weigerte
er sich 356 dem Verlangen seines Mitfeldherrn Chares Folge zu leisten, bei einem heftigen
Sturm unweit von Chios eine Seeschlacht
zu wagen. Deshalb wegen Verrats angeklagt, entging er nur mit Mühe dem
Tode, wurde aber zu einer hohen
Geldstrafe verurteilt. I. verließ
Athen und wandte sich nach
Thrazien. Er starb dort um 352
v. Chr. Sein Leben ist von
Cornelius Nepos
in einem kurzen Abriß beschrieben worden. –
Vgl. C. Rehdantz, Vitae Iphicratis, Chabriae et Timothei (Berl. 1845).
Sohn des Eurytos von Öchalia, der ausging, seines
Vaters verlorene Stuten zu suchen
und dabei von Herakles ermordet wurde (s. Herakles Ⅲ).
Nach anderer Erzählung habe er dem
Vater geraten, dem Herakles die
im Wettkampf erstrittene Tochter
Iole zu geben, und Herakles habe seinen Freund im
Wahnsinn von der
Burg inTiryns
gestürzt.