die Tochter des
Inachos oder des Iasos oder des Peiren, in welche sich Zeus
[* 3] verliebte. Um seine Liebe zu verheimlichen,
verwandelte Zeus die Io in eine schöne weiße Kuh. Hera
[* 4] erbat sich die Kuh von ihrem Gemahl zum Geschenk
und übergab sie hierauf dem allsehenden
Argos
(Panoptes) zur Bewachung. Zeus erteilte jedoch dem Hermes
[* 5] den
Befehl ihren Wächter
zu töten. Aber in demselben Augenblick, als dieses geschah, sandte Hera der Io eine
Bremse, von der sie
über die ganze Erde gejagt wurde, bis sie am
Nil Ruhe fand.
Als
Heimat der Sage und der Io ist
Argos anzusehen, wo Io mit dem Zeus- und Heradienste auf das innigste verbunden war. Hauptquelle
für ihre Wanderungen ist des
Äschylus «Prometheus», womit aber vieles in den «Schutzflehenden»
nicht vereinbar ist.
Daß sie mit der Isis
[* 6] (s. d.) geradezu identifiziert wurde, dazu gab namentlich
die Kuhgestalt Veranlassung; wie Hera hat man auch Io bald als Mondgöttin, bald als Erdgöttin zu deuten versucht. –
Sohn des
Iphikles, des Halbbruders von Herakles,
[* 8] und der treueste Gefährte des
Heros bei seinen Thaten.
Besonders
tritt seine Hilfe bei dem Kampfe mit der Hydra hervor. In dieser Scene findet sich I. mit Herakles auf zahlreichen Bildwerken.
Er fand seinen
Tod, als er bei dem entscheidenden Kampfe der
Herakliden mit Eurystheus die größten Heldenthaten
verrichtet hatte.
uralte thessalische Stadt im innersten nördl. Winkel
[* 9] des Pagasäischen
Meerbusens (jetzt Golf von Volo) auf
der Halbinsel
Magnesia. 290
v. Chr. wurde 7 Stadien entfernt die Stadt Demetrias (s. d.)
gegründet, die zumeist mit Bewohnern von I. bevölkert wurde.
Die genaue
Lage von I. ist indes nicht mit Sicherheit nachzuweisen;
ihre Bedeutung fällt ganz in mythische Zeit, in der von hier die
Argonauten ausgezogen sein sollten.
der mythische Stammvater der
Ionier, war nach der Sage von
Deukalion (s. d.) ein Sohn des
Xuthos,
Bruder des Achaios, Enkel des
Hellen, Urenkel des
Deukalion. Nach attischer Sage wurde Krëusa, des Erechtheus Tochter, in
Attika
Gemahlin des
Xuthos. Nach Euripides in der
Tragödie «Ion» war
I. ein Sohn des
Apollon
[* 10] und der Krëusa, den sie vor
ihrer Vermählung mit
Xuthos gebar. Er wurde in einem Kästchen von der
Mutter in der nämlichen
Höhle des Burgfelsens ausgesetzt,
in welcher sie von
Apollon umarmt worden war.
Auf dessen Wunsch bringt Hermes das
Kind nach Delphi, wo es erzogen wird. Da die später eingegangene
Ehe der Krëusa mitXuthos
kinderlos bleibt, so beschließt
Apollon, dem
Xuthos I. als eigenen Sohn zu übergeben. Es geschieht dies mit Hilfe eines Orakels,
und Luthos nimmt I. mit väterlicher Liebe auf. Krëusa indes sucht den ihr unbekannten
Jüngling zu vergiften und flieht,
als das
Verbrechen offenbar wird, zum
Altar,
[* 11] wohin sie I. verfolgt. Hier stellt sich aber heraus, daß
I. ihr eigener Sohn ist, und
Athene
[* 12] weissagt schließlich, daß auch
Xuthos von Krëusa noch
Kinder bekommen werde: Achaios
und Doros, daß aber I.s
Söhne den vier
Stämmen des
Landes die
Namen geben und daß seine
Abkömmlinge, nach ihm
Ionier benannt,
Inseln undKüsten Europas und
Kleinasiens besiedeln würden. Der attische
Stolz sträubte sich dagegen,
daß I. von einem Fremden abstammen sollte, und setzte an die
Stelle des
XuthosApollon, den die ion. Geschlechter in
Athen
[* 13] als
Stammgott verehrten.
von Chios, griech. Schriftsteller, kam 478
v. Chr. als junger Mann zuerst nach
Athen, wo er,
wohl kurz vor 422, auch gestorben ist. Er fand in dem
Kreise
[* 14] des
Kimon und
PeriklesAufnahme und war mit
Äschylus wie mit
Sophokles
persönlich bekannt. In ion. Prosa verfaßte er namentlich «Reiseerinnerungen»
(Epidēmíai), in welchen er vorzugsweise seine Erlebnisse an fremden Orten, welche er aufsuchte, beschrieb und die
eine wichtige
Quelle
[* 15] für die
Historiker geworden sind.
Als Dichter war I. in den verschiedensten Gattungen der lyrischen
Poesie mit Auszeichnung thätig; insbesondere dichtete er
Elegien und Dithyramben. Eine Sammlung der sämtlichen erhaltenen Bruchstücke giebt es nicht; die prosaischen stehen im 2.
Bande
der «Fragmenta historicum graecorum», hg. von C.
Müller (Par. 1853),
die aus den
Tragödien in den «Tragicorum
graecorum fragmenta» von Nauck (2. Aufl., Lpz. 1889),
die lyrischen im 2.
Bande der
«Poetae lyrici graeci» von
Bergk (4. Aufl.,
ebd. 1882).
(spr. eiōnĕ oder iōnĕ), irisch Icolmkill, im Mittelalter auch Eona, Hyona und
Hy, eine der innern
Hebriden, zur schott.
GrafschaftArgyll gehörig und nahe
vor der Südwestecke der
Insel
Mull gelegen, ist nur 8 qkm groß und von 243
Menschen bewohnt, aber als Heimatsstätte alter
Civilisation berühmt.
Schon zur
Zeit der Druiden war sie heilig. 563 gründete der heil.
Columba (s. d.) hier ein
Kloster, und nach ihm
erhielt das Eiland den
Namen I Columbkill. Die
Klosterschule blieb lange berühmt. Noch sieht man die Ruinen einer
Kathedrale,
eines Mönchs- und eines Nonnenklosters (beide um 1203 von
Benediktinern gegründet) und einer Kapelle des heil. Oran, eines
Genossen
Columbas, auf dem Kirchhof.
in der griech. und röm. Metrik ein viersilbiger
Fuß, in welchem entweder die beiden ersten oder die beiden letzten
Silben kurz und die übrigen beiden lang sind.
Im erstern Falle heißt
¶
mehr
der Fuß I. a minore (˘ ˘ ‗ ‗), im letztern I. a maiore (‗ ‗ ˘ ˘). Bekannt ist die im ionischen Versmaß gedichtete
Ode des Horaz (III, 12) «Miserarum est │ neque amori │ » u. s. w.
(˘ ˘ ‗ ‗ │ ˘ ˘ ‗ ‗ │).