Formen, welche
Pilze,
[* 2] namentlich
Spaltpilze, bei Wachstum auf schlechten oder unzusagenden Nährboden
häufig zeigen.
Sie gehen durch Schrumpfung oder Quellung aus den normalen Formen hervor, und die so veränderten
Pilze sind
unfähig, sich durch
Vermehrung zu erhalten;
bei
Wien,
[* 3] Dorf in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Hietzing in Niederösterreich, 3 km
südlich von
Wien, an den Linien
Meidling-Pottendorf der Österr.
Südbahn,
Penzing-Kaiser-Ebersdorf der
Österr. Staatsbahnen
[* 4] und der
LokalbahnWien-Wiener Neudorf, hat (1890) 4091 E., darunter 173
Czechen; Post,
Telegraph,
[* 5] ein Schloß,
eine Heilanstalt für
Nerven- und Gemütskranke und bedeutende Ziegeleien, die größten in
Österreich-Ungarn,
[* 6] die ihren Aufschwung
den Industriellen
Alois Miesbach und
Heinrich von Drasche verdanken und gegenwärtig der Wienerberger Ziegelei-
und
Baugesellschaft gehören. Am Wienerberge (236 m) bei
I. das berühmte
DenkmalSpinnerin am Kreuz
[* 7] oder Crispinnskreuz, das
alte
WahrzeichenWiens, eine 1451 erbaute got.
Säule, an deren Entstehung sich romantische Sagen knüpfen. Der Ort wird schon
im 12. Jahrh. genannt.
im allgemeinen die geschlechtliche
Vereinigung unter (blutsverwandten) Gliedern derselben
Abstammung bei
Menschen,
Tieren und
Pflanzen. Paarungen unter
Menschen oder
Tieren, welche in auf- oder absteigender oder in gleicher Linie miteinander
verwandt sind, z. B. zwischen Eltern und
Kindern, Großeltern und Enkeln oder zwischen
Geschwistern, stellen die I. im engern
Sinne oder beim
Menschen Verwandtschafts- oder
Inzestzucht dar (s. Blutschande); sind die Eltern
Geschwisterkinder
oder sonst näher verwandt, so wird Familienzucht getrieben, welche aber zur I. wird, sobald in der Folge nähere Verwandten
zur Kopulation
[* 8] gelangen.
Wenn die beiden Erzeuger derselben Herde, demselben
Stamme oder
Schlage (Rasse) angeboren, so spricht der
Tierzüchter von I. im weitern
Sinne; für größere Differenzen zwischen den Erzeugern wird die technische Bezeichnung Kreuzung
gebraucht. Reinzucht fällt häufig mit I. zusammen, ist aber nicht ohne weiteres damit gleichbedeutend, da z. B.
zwei in ihren Eigenschaften voneinander abweichende
Tiere einer und derselben Rasse, Herde u. s. w. miteinander gepaart werden
können, ohne daß zunächst (wegen dieser Verschiedenheit) Reinzucht stattfindet.
Über I. unter
Menschen s. Verwandtschaft. In der
Tierzucht greift man namentlich dort zur I., wo ganz bestimmte, nach irgend
einer Nutzungsrichtung hin hervorragende Qualitäten in den Nachkommen befestigt oder potenziert werden sollen, wobei die
Inzestzucht am schnellsten zum Ziele führt. Allein es kann keine Zucht und kein
Beispiel bestimmt nachgewiesen
werden, wo durch eine längere Reihe von Generationen ausschließlich an der I. festgehalten werden konnte; es stellen sich
bei fortgesetzter I.
jedesmal degenerierende Erscheinungen ein, sodaß Kreuzungen vorgenommen werden müssen, um die Zucht
vor dem gänzlichen Ruin zu retten.
Zunächst äußert sich die Degeneration infolge der I. in einer gewissen
Über- oder Hyperbildung; die
Tiere bleiben klein,
Ohren und
Augenlider werden dünn, der
Hals wird schlank, die
Haut
[* 9] feiner, der Haarwuchs spärlich, der Knochenbau
schwächer. Die Konstitutionskraft erfährt eine wesentliche Herabsetzung, die Widerstandsfähigkeit und Leistungen gehen
zurück, die
Tiere werden zahmer und temperamentloser, nähren sich nicht mehr gut und neigen zur Fettbildung.
Schließlich wird die Zucht ganz hinfällig und geht in sich selbst zu
Grunde, wenn nicht rechtzeitig eine
Blutauffrischung
erfolgt. Das frühere oder spätere Eintreten der Degeneration steht im geraden Verhältnis zur Intensität,
mit welcher die I. betrieben wird. Bei Schweinen,
Hunden, Schafen, Kaninchen,
[* 10]
Tauben
[* 11] u. s. w., die sich rasch vermehren, tritt
die Degeneration schon nach kurzer Zeit in die Erscheinung, bei den sich langsamer vermehrenden
Tieren
(Pferden, Rindern) erst
nach längern Zeiträumen, folgt aber unweigerlich.
Das
Maß von Blutgleichgewicht zwischen zwei Erzeugern ist aber nicht allein von deren direktem Verwandtschaftsverhältnis
abhängig, sondern auch von der größern oder geringern
Gleichheit der Existenzbedingungen, unter denen dieselben aufgewachsen
sind
bez. leben. Dieses letztere Blutgleichgewicht heißt indirekte Konsanguinität, und die Fortpflanzung von
Menschen und
Tieren, welche unter sich längere Zeit hindurch kontinuierlich ganz gleichbleibenden Existenzbedingungen
indirekt konsanguin geworden sind, heißt indirekte I., welche in ihren Folgen nicht minder verderblich ist.
In der
Pflanzenwelt entspricht der I. biologisch genau die Selbstbefruchtung; die Mannigfaltigkeit in den Befruchtungsorganen,
die in
Bau,
Farbe,
Geruch und allerlei sonstigen Einrichtungen verschiedenen Blütenformen sind
Anpassungen, um die Kreuzung
zu ermöglichen, die inzüchterische Selbstbefruchtung zu vermeiden. Bei der Mehrzahl ^[fehlend: der]
Pflanzen ist die Selbstbefruchtung auch durch besondere Einrichtungen vermieden oder sogar vollständig unmöglich, entweder
ganz fruchtlos oder doch unvorteilhaft, und nur die Fremdbefruchtung ist möglich und hat Erfolg. Es giebt keine
Pflanze,
welche sich fortwährend nur durch Selbstbefruchtung fortpflanzen kann, da durch dieselbe die
Fruchtbarkeit
herabgemindert wird und die Gewächse schwach und zu
Krankheiten disponiert werden. In der
Landwirtschaft vermeidet man deshalb
den fortgesetzten inzüchterischen Anbau mit dem selbstgezogenen Saatgute durch den sog. Saatgutwechsel.
Auch bei den
Kryptogamen ist die Verminderung der Selbstbefruchtung ausgesprochen, und hieraus erkennt man dasAlter
des Gesetzes, daß kein organisches Wesen, welches sich geschlechtlich
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