Atropin,
Ergotin,
Äther,
Kampfer, Kokaïn,
Strychnin,
Sublimat u. a.). Man wendet sie an, wenn man auf einen bestimmten Punkt
unter der
Haut,
[* 2] z. B. auf einen bestimmten
Nerven
[* 3] bei Neuralgien, einwirken will, oder wenn man eine recht schnelle allgemeine
Wirkung wünscht (bei
Vergiftungen), namentlich wenn die Einverleibung in anderer
Weise (durch den Mund
oder
After) unmöglich ist. Die subkutane I. wird ausgeführt mit einer kleinen nur 1 g Flüssigkeit fassenden
Spritze von
Glas
[* 4] mit einer Fassung von Hartgummi,
Silber oder Neusilber (s. beistehende
[* 1]
Figur, a), deren Stempelstange mit 10 Teilstrichen
versehen ist und so eine ganz genaue Dosierung der einzuspritzenden Flüssigkeit gestattet; auf die
Spitze derSpritze wird eine feine, lanzenförmig zugespitzte Kanüle oder Hohlnadel (b) aufgesetzt, deren
Spitze sehr scharf ist und
ohne besondere
Schmerzen in die
Haut eingestochen werden kann. Man pflegt diese
Spritzen als Pravazsche
Spritzen zu bezeichnen,
weil sie zuerst von dem franz.
Arzt Pravaz (gest. zu
Lyon),
[* 5] wenn auch zu einem andern Zwecke,
angegeben wurden. Die Schnelligkeit und Sicherheit der Wirkung sowie die Möglichkeit einer genauen Dosierung haben dieser
Methode die ausgedehnteste Anwendung verschafft.
Nach starken Blutverlusten, wie sie während der Entbindung, bei innern
Blutungen oder nach Verwundungen vorkommen, hat man
auch mit großem Erfolg
Blut in die
Adern gespritzt. (S.
Transfusion.) Bei der
Cholera werden Einspritzungen
von großen Mengen einer schwachen Kochsalzlösung in die
Adern oder unter die
Haut empfohlen, um der drohenden Eindickung
des
Blutes vorzubeugen. Eine andere, gleichfalls häufig geübte Form der Einspritzung
[* 6] ist die sog.
parenchymatöse I., bei welcher arzneiliche
Stoffe (Jodlösungen, verdünnte Säuren, Höllensteinlösungen
u. a.) durch
Haut und Unterhautzellgewebe hindurch direkt in darunter gelegene Gewebe
[* 7] (Parenchyme) und Organe, besonders in
krankhafte
Geschwülste, eingespritzt werden, um dieselben auf chem. Wege zu zerstören und zum
Absterben zu bringen.
Vgl. Eulenburg, Die hypodermatische I. der
Arzneimittel (Berl. 1865; 3. Aufl. 1875).
Strahlapparate,
[* 9] die zum Fördern von Flüssigkeiten, insbesondere zum
Speisen von Dampfkesseln mittels des Kesseldampfes, ferner
auch zur Entleerung der
Abwässer in das Kanalsystem (z. B. der Injektor
[* 10] von Shone) u. s. w.
dienen. Wegen der Dampfwirkung heißen sie auch Dampfstrahlinjektoren oder Dampfstrahlpumpen.
Über die
ebenfalls mit
Dampf
[* 11] betriebenen Dampfstrahlgebläse s.
Strahlapparate.
Der
erste brauchbare Injektor wurde 1858 von
Giffard verwendet. Bei diesem geschah die Dampfzuleitung durch eine Dampfdüse,
deren Öffnungsweite durch eine sog. Dampfspindel, mit einem
Konus am Ende, von außen regulierbar war. Der aus der Dampfdüse
strömendeDampf wurde durch eine zweite, die Kondensationsdüse, hindurchgeleitet, wobei das Wasser aus
dem die Dampfdüse umgebenden Wassersaugraum mitgerissen, der
Dampf kondensiert und so dem Gemisch eine größere
Geschwindigkeit
erteilt wurde; hierauf wurde der
Strahl in der Fang- oder Überdruckdüse aufgefangen und fortgeleitet.
Zwischen der Misch- und der Fangdüse befand sich der sog. Überfallraum,
in welchen dasjenige Wasser auslief, welches nicht die genügende
Geschwindigkeit hatte, um durch die Fangdüse abzuströmen.
Die spätern Injektorensysteme lassen die genannten Hauptteile mit einigen Abänderungen wiedererkennen. In manchen Fällen
blieb die Dampfspindel weg; einige umgingen durch ihre Konstruktion den Überfallraum, die Grundanordnung blieb jedoch stets
dieselbe.
Die nachstehenden
[* 1]
Fig. 1
u. 2 bringen eine jetzt sehr gebräuchliche Konstruktion, den Körtingschen
Universalinjektor,
Modell 1889, und zwar
[* 1]
Fig. 1 im Querschnitt,
[* 1]
Fig. 2 in der
Ansicht, zur
Anschauung. Während man I. hat, die überhaupt nicht
im stande sind, das Wasser anzusaugen, wenn dasselbe nicht bis zum Saugraum selbstthätig zufließt,
ermöglicht der
Universalinjektor bei der gewöhnlichen
Anordnung der Düsen eine Saughöhe von 2 m, die sich auf 7 m steigern
läßt.
Der
Apparat bildet, wie
[* 1]
Fig. 1 zeigt, eine
Kombination von zwei I., die in einem Gehäuse eingeschlossen sind. Der
Dampf, dessen
Spannung hier mindestens 1 ¼
Atmosphären betragen muß, strömt bei H ein und tritt, nachdem man beim
Anlassen durch eine geringe
Drehung des Handbebels B das unten gelegene
Ventil
[* 12] V geöffnet hat, durch dieses in
die erste Düse
F, die Mischdüse, wobei er die zu hebende Flüssigkeit, deren Leitung bei J angeschlossen ist, mit sich reißt und zugleich
kondensiert wird.
Die Mischung wird durch den Raum M und den in der betreffenden
Stellung des Handhebels B nach M hin offenen Hahn
[* 13] E hindurch,
der beim Anheben des Handhebels zugleich gedreht wurde, nach außen getrieben, bis durch weitere
Drehung des Handhebels durch
den Hahn
E derKanal
[* 14] M geschlossen wird und das Wasser unter Druck über M1 nach der zweiten Düse F1
steigt.
Gleichzeitig mit dem
Schluß von E ist aber das andere, oben befindliche Dampfventil V1 geöffnet worden, sodaß
die Flüssigkeit nochmals angesaugt und mit beschleunigter
Bewegung durch F1 dem Austrittsventil (Rückschlagventil) G zugeführt
wird, welches sich durch den Überdruck öffnet und die Flüssigkeit nach der Leitung K strömen läßt.