Der Same wird in den gut gedüngten und gepflügten
Boden in 30-50 cm voneinander liegenden
Reihen gedrillt.
Dann wird das Feld geschleift, damit der Same nicht zu tief in die Erde kommt.
Bei günstiger Witterung
erscheinen die Sämlinge schon nach einer Woche, und von da an ist Reinhaltung des Feldes von Unkraut
die einzige Kulturarbeit.
Ungefähr drei
Monate nach der
Aussaat tritt der Indigo
[* 2] in die
Blüte
[* 3] und muß sofort geschnitten
werden, und zwar, da der untere Stengelteil keinen Farbstoff enthält, etwa 12 cm über dem
Boden.
BeimBinden und
Einfahren
der Ernten, deren man in guten
Lagen drei, manchmal sogar vier im Jahre erhält, ist darauf zu achten,
daß die
Pflanzen nicht zu sehr gepreßt werden.
Die aus dem Himalaja stammende
I. Dosua Ham. wird wegen ihrer schönen
Blüten als Zierpflanze in Gärten gezogen und hält den deutschen Winter unter leichtem Schutz aus.
eine chem.
Verbindung von der Zusammensetzung C16H12N2O2, die sich vom Indigblau (s. d.)
durch einen Mehrgehalt von 2 Wasserstoffatomen unterscheidet und sehr wahrscheinlich die Konstitutionsformel
^[img]
besitzt. Es ist der wesentliche
Bestandteil der Indigküpen der Blaufärber (s. Indigo). Aus dem Indigblau
läßt es sich darstellen, wenn man dieses feingepulvert in alkalischen Flüssigkeiten mit Reduktionsmitteln
(Traubenzucker,
Eisenvitriol) bei
Abschluß von Luft behandelt. Das gebildete I. hat phenolartigen Charakter und löst sich daher in der alkalischen
Flüssigkeit. Wenn man diese, immer unter
Abschluß von Luft, mit Salzsäure fällt, so erhält man das
I. als weißes krystallinisches Pulver, das sich in
Alkohol,
Äther und
Alkalien mit gelblicher
Farbe löst. Aus der Luft nimmt
es begierig Sauerstoff
auf und geht wieder in Indigblau über.
C26H31NO17 (?), eine organische
Verbindung, die zur
Klasse der
Glykoside gehört und
in allen Indigo liefernden
Pflanzen enthalten ist. Es ist ein nahezu farbloser
Sirup, der sich beim Erwärmen zersetzt, von
bitterm
Geschmack und saurer Reaktion, löslich in Wasser und
Alkohol. Das I. ist die
Quelle
[* 4] des wertvollen Indigofarbstoffs.
BeimKochen mit verdünnten Säuren oder durch Gärung der mit Wasser übergossenenIndigopflanzen wird
es unter Abscheidung einer Zuckerart zersetzt und an der Luft zu Indigo oxydiert, der sich als
blaues Pulver absetzt. Das
I. ist nicht zu verwechseln mit dem
Harnindikan (s. d.).
Heilanzeige, in der
Medizin dasjenige Heilverfahren, welches im gegebenen Krankheitsfälle
zur Beseitigung der
Krankheit oder der Krankheitserscheinungen erforderlich ist. Man pflegt drei
Klassen
von Heilanzeigen zu unterscheiden:
1) Die ursächliche I. (indicatio causalis), deren
Aufgabe ist, die
Ursachen des Krankseins zu entfernen und damit das letztere
selbst zu beseitigen. Durch
Erfüllung der ursächlichen I. wird in den meisten Fällen auch die
Krankheit behoben; so wird
z. B. die Krätzkrankheit sicher geheilt, wenn bei ihr die ursächliche
I. erfüllt, d. h. die die
Krankheit verursachenden
Krätzmilben
[* 5] getötet werden.
2) Die wesentliche I. (indicatio essentialis s. morbi) nimmt den wesentlichsten Prozeß in
dem Krankheitsfalle in
Angriff, in der
Voraussetzung, daß von jenem alle übrigen
Störungen abhängen und mit ihm beseitigt
werden, kann aber nur verhältnismäßig selten auf eine genügende
Weise erfüllt werden.
3) Die symptomatische I. (indicatio symptomatica,) richtet sich im wesentlichen nur nach den Krankheitserscheinungen
und sucht, unbekümmert um das Wesen des Krankheitsprozesses, einzelne, besonders lästige
Symptome
(Schmerzen, Schlaflosigkeit,
Erbrechen,
Durchfallu. dgl.) zu beseitigen oder zu mildern und drohenden
Gefahren, die von Nebenumständen abhängen, rechtzeitig entgegenzutreten. Sehr häufig muß der
Arzt die symptomatische I.
bei plötzlich eintretender Lebensgefahr zu erfüllen suchen; man pflegt in solchen Fällen von einer indicatio vitalis,
d. h. von einer Forderung, das Leben zu erhalten, zu sprechen. Wenn z. B.
beim
Krupp der
Tod durch Erstickung droht, so ist sofort der Luftröhrenschnitt vorzunehmen und damit zunächst
die augenblickliche Gefahr zu beseitigen; erst dann kommt die ursächliche I. in Betracht.
Bisweilen ist ein Heilmittel oder Heilverfahren aus allgemeinen
Gründen wohl angezeigt, aber im gegebenen Fall durch gewisse
zufällige oder individuelle Umstände verboten oder kontraindiziert; das nennt man eine Gegenanzeige
oder Kontraindikation. So kann z. B.
Opium bei heftigen
Schmerzen wohl im allgemeinen angezeigt, in einem einzelnen Fall aber
durch ein gleichzeitig vorhandenes Herzleiden durchaus kontraindiziert sein.
in der chemischen
Analyse (s. d.), besonders in der volumetrischen,
Körper, die durch besonders ausfallende Erscheinungen, Farbenveränderungen oder Entstehung von charakteristischen Niederschlägen
die Beendigung einer Reaktion anzeigen. Der am längsten angewandte I. ist der Farbstoff des Lackmus, der in alkalischen
Flüssigkeiten rein blau erscheint, beim geringsten Überschuß von Säuren weinrot wird und in sauren
Flüssigkeiten zwiebelrot ist, während der geringste Überschuß von
Alkali wieder die weinrote Färbung hervorruft. Rosolsäure,
Phenolphthaleïn u. a. färben saure Flüssigkeiten kaum, werden aber intensiv rot beim
geringsten Überschuß von
Alkali. Stärkelösung zeigt durch intensive Blaufärbung einen Überschuß von Jodlösung beim
Titrieren von schwefliger und arseniger
¶
mehr
Säurean. Kaliumchromat ist der I. beim Titrieren von Chlorverbindungen, indem der erste Tropfen Silberlösung, der nach beendigter
Zersetzung der Chloride zugefügt wird, die Entstehung eines roten Niederschlags von chromsaurem Silber hervorruft.
Im Maschinenbau ist I. ein Instrument, das zur Entnahme von Indikatordiagrammen (s. d.; über Diagramme
[* 8] im allgemeinen s. Graphische
[* 9] Darstellung) von Motoren und Pumpen
[* 10] gebraucht wird. Der I. wurde schon von
Watt angewendet und ist jetzt zu großer Vollkommenheit gebracht worden. Ein I. jetziger Ausführung (von Dreyer, Rosenkranz
& Droop in Hannover)
[* 11] ist in den nachstehenden
[* 7]
Fig. 1 u. 2 dargestellt.
[* 7]
Fig. 1 zeigt die äußere Ansicht des ganzen
Instruments,
[* 7]
Fig. 2 den Durchschnitt durch den Cylinder. In diesem Cylinder a befindet sich
dampfdicht genau eingeschliffen, aber leicht beweglich, ein Kolben b von etwa 20 mm Durchmesser. Der untere Teil des Cylinderraums
wird während des Gebrauchs des Instruments mit dem Dampfcylinder in Verbindung gesetzt. An die zum Zwecke des
Indizierens am Dampfcylinder angebrachte, in den Dampfraum führende Bohrung wird ein Hahn,
[* 12] der Indikatorhahn (h in
[* 7]
Fig.
3) und an diesen mittels eines Zwischenstücks z der I. angeschraubt.
Der Indikatorcylinder ist oben mit einem Deckel d versehen, durch den die Kolbenstange e hindurchgeführt ist. Einerseits
am Deckel, andererseits am Kolben ist nun mit Schraubengewinde eine Schraubenfeder f befestigt. Läßt
man durch Öffnung des Indikatorhahns den Dampf
[* 13] unter den Kolben, so wird, da die Feder sich gegen den Deckel stützt, dieselbe
zusammengedrückt, der Kolben steigt empor und auch das Ende der Kolbenstange e bewegt sich entsprechend der Zusammendrückung
der Feder. Da diese Bewegungenan sich klein sind, ist es notwendig, sie durch eine Geradführung
[* 14] (s. d.)
zu vergrößern, welche bewirkt, daß der Endpunkt g des Hebels sich entsprechend dem Kolbenhub des I. in einer Geraden parallel
zur Achse des Instruments bewegt.
Dieses Hebelende g trägt einen Schreibstift. Die
ganze Geradführung (hier, wie auch beim Thompson-Indikator,
ein Evansscher Lenker) ist auf der Platte R angebracht, welche drehbar auf dem Deckel d sitzt, sodaß sich der Schreibstift
mittels des Handgriffs G an die Trommel h andrücken und von derselben entfernen läßt. Diese Trommel ist drehbar und erhält
ihre Bewegung vermöge einer Schnur i vom Kreuzkopf
[* 15] oder der Kolbenstange der zu untersuchenden Maschine
[* 16] aus, derart, daß die Drehung derTrommel genau dem Kolbenweg in der Maschine entspricht. Da der Umfang der Trommel aber gering
ist im Verhältnis zum Maschinenhub, so muß diese Bewegung verringert werden, was mit Hilfe des Hubreduktors oder Hubverminderers
[* 7]
(Fig. 3) geschieht.
Letzterer besteht aus einem Gestell A, welches an einem festen Punkt der Maschine oder auch, wie in
[* 7]
Fig. 3, direkt am I. unter
der Trommel angeschraubt wird. An dem Gestell sind auf gemeinschaftlicher Achse zwei Rollen
[* 17] R und r befestigt, von denen die
größere R ein für allemal am Gestell befestigt, die kleinere r je nach dem gewünschten Übersetzungsverhältnis
auswechselbar ist. Von einem Punkt des Kreuzkopfs der Maschine wird eine Schnur S über die große Rolle geleitet, von der
kleinen Rolle ab geht die Schnur i nach der Trommel am I. Man wählt nun die kleine Rolle so, daß bei
Ingangsetzung die Trommel des I. ziemlich eine ganze Umdrehung macht.
Diese Hubreduktoren können ohne weitere Vorbereitungen bei der Untersuchung angebracht werden. Zu Reduktoren werden auch
einfache oder doppelarmige Hebel
[* 18] benutzt, deren Drehzapfen an der Maschine festgemacht und deren längerer Arm dann vermittelst
eines Zwischengliedes vom Kreuzkopf bewegt wird, während man die Bewegung des kürzern Arms mit Schnuren
auf die Indikatortrommel überträgt. Die beschriebene Einrichtung funktioniert in folgender Weise. Beim Öffnen des Indikatorhahns
wird der I. mit dem Dampfraum im Cylinder der Maschine in Verbindung gesetzt. Die Druckschwankungen zeigen sich alsdann durch