unter Umständen die Anwendung der Elektricität; von den
Arzneimitteln sind
Eisen
[* 2] und Chinapräparate nützlich. Den
Geschlechtsteilen
selbst muß selbstverständlich längere Zeit hindurch völlige Ruhe und Schonung gegönnt werden, sie dürfen weder durch
örtliche
Mittel, noch durch aufregende
Gedanken und
Bilder in Thätigkeit versetzt werden, da jedwede Aufregung nur die vorhandene
Schwäche steigert. Wo das
Unvermögen auf psychischen
Ursachen beruht, kann nur eine sachkundige psychische Behandlung seitens
eines erfahrenen
Arztes die
Krankheit beseitigen. Sind beide
Hoden durch
Krankheiten atrophisch geworden oder ganz entfernt worden,
so ist die I. eine dauernde und unheilbare.
Alle gegen die I. empfohlenen
Geheimmittel sind unnütze Charlatanerien;
ebenso muß vor dem Gebrauch aller
Aphrodisiaka (s. d.) eindringlich gewarnt werden.
Vgl. Fürbringer, Die
Krankheiten der
Harn- und Geschlechtsorgane (Braunschw. 1884);
Hammond, Sexuelle I. beim männlichen
und weiblichen Geschlecht (deutsch Berl. 1889);
Gyurkovechky, Pathologie und
Therapie der männlichen I.
(Wien
[* 3] 1889).
oder Imprägnation (lat.), Anschwängerung, Tränkung oder Sättigung,
wird besonders von gewissen teils der
Chemie, teils der Mechanik angehörenden Prozessen gebraucht. So
werden poröse Körper,
Wolle u. s. w. mit Öl oder Fett, Flüssigkeiten mit
Salzen, die sich in ihnen auflösen, oder mit
Gasarten, Holz
[* 4] oder Gewebe
[* 5] mit feuerbeständigen
Substanzen, um sie selbst flammensicher zu machen, imprägniert. Wichtig
ist namentlich das Imprägnieren des Holzes mit verschiedenartigen
Stoffen zur Verhinderung der Fäulnis,
Schwammbildung und der Zerstörung durch
Insekten.
[* 6] (S. Holzkonservierung, Hausschwamm.) -
Über dieImprägnation als Erzlagerstätte
s. Erzlagerstätten
[* 7] (Bd. 6, S. 342 b).
(ital.), in
Italien
[* 8] der Direktor einer Schauspielergesellschaft, meist zugleich
Unternehmer auf eigene Gefahr.
Er erhält von den
Städten umsonst oder gegen
Pacht ein
Theater
[* 9] eingeräumt, wirbt eine
Truppe und vereinigt in seiner
Hand
[* 10] die
allseitige Leitung des Ganzen.
Solange die sog. Commedia dell' arte blühte, entwarf der I. auch meist die Scenarien, welche
die Schauspieler ausführten.
Heute bezeichnet man, namentlich in Nordeuropa, als I. einen
Opern- und
Konzertunternehmer.
Vertreter einer
Richtung der franz. Malerei (des Impressionismus), welche gegen Ende der sechziger Jahre
zuerst aufgetaucht ist. Die I. wollen die unbedingte Rückkehr zur Natur, auch insofern, als sie die Malerei in freier Luft
(nicht imAtelier) verlangen. Ihr Streben ist darauf gerichtet, den Eindruck (frz. impression)
festzuhalten, welchen die farbige Oberfläche eines Gegenstandes auf das
Auge
[* 11] ausübt, und alle verschwimmenden und verschwebenden
Töne wiederzugeben, welche die Luft zu verschiedenen Tageszeiten unter dem Einfluß des wechselnden Lichts annimmt.
Zu den I. gehören die zahlreichen Nachahmer des Landschaftsmalers Corot. (S. auch Hellmalerei.) - Auch
auf das dichterische Schaffen hat der Impressionismus Einfluß geübt; man nennt diejenigen modernen Dichter I. oder Décadents
oder Symbolisten, die bestrebt sind, die Eindrücke des Lebens
naturgetreu wiederzugeben, sodaß man
einen körperlichen Eindruck eines jeden Gegenstandes erhält. Dabei haben sie eine eigene für Uneingeweihte
oft völlig unverständliche
Sprache
[* 12] erfunden, sodaß es sogar nötig geworden ist, ein eigenes Wörterbuch der I. zu schreiben.
-
Vgl. I. Plowert, Petit glossaire pour servir à l'intelligence des auteurs décadents et symbolistes (Par.
1887);
Muther, Geschichte der Malerei im 19. Jahrh.
(Münch. 1893 fg.).
(frz., spr. ängprongtüh; vom lat.
in promptu, in Bereitschaft), Stegreifwitz, eine unvorbereitete, sinnreiche, der Stimmung und
Situation
des Augenblicks angemessene Äußerung in Prosa oder in Versen, bestehe sie nun in einem einzelnen Witzworte
(bon mot) oder
in einer zusammenhängenden, abgerundeten
Darstellung
(Improvisation). Am effektvollsten ist das I., wenn es entweder einzelnen
Individuen gegenüber als schnelle Entgegnung (riposte) oder vor einer ganzen Versammlung in treffenden
pikanten
Anspielungen auf allgemein bekannte Verhältnisse hervortritt. Veranlassung zu I. letzterer Art geben besonders die
Tribüne und die
Bühne; auf beiden zeichnen sich die
Franzosen darin aus. In der deutschen Litteratur spielt das I. keine Rolle;
die I. der sog.
Spruchsprecher des 15. und 16. Jahrh. sind meist breit und formlos.
Gute I. sammelte Zincgref:
«Teutsche Apophthegmata» (2 Bde., Straßb.
1626-31; auf 3
Teile vermehrt, Amsterd. 1659; Auswahl von Guttenstein, Mannh.
1835). - In der
Musik bedeutete I. früher ein improvisiertes
Stück; jetzt werden besonders Klavierstücke in der entwickeltern
Liedform so genannt.
(ital. improvvisatori), in
Italien Dichter, die aus dem
Stegreif (lat.
ex improviso) jedes aufgegebene
Thema sogleich ausführen, ihre Verse deklamieren oder unter
Begleitung eines
Instruments absingen. Bei Völkern von lebhafter
und fruchtbarer
Phantasie kommt die Gabe des Improvisierens, besonders durch
Musik angeregt, häufig vor,
z. B. bei Negerstämmen und unter den
Arabern. Das lebhafteste Interesse im
Abendlande für die improvisierte
Poesie herrschte
seit der Renaissancezeit stets in
Italien, an den
Höfen von
Urbino, Ferrara,
[* 14] Mantua,
[* 15] Mailand
[* 16] und Neapel.
[* 17] Auf der Kunst der
I. beruhte auch die Commedia dell' arte. Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrh.
waren berühmt in dieser Kunst Cristoforo aus
Florenz,
[* 18]
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