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wo das «I'eiin^ NaZH2iQ6» (1832) und einige Zeit darauf die «I11u8ti-g.t6ä I^onäou Xe^s» (s. d.; 1842) die Vorbilder für die beiden Hauptklassen aller illu- strierten Blätter der Folgezeit geworden sind. In Deutschland [* 2] erschien 1833-55 das «Pfenmg-Maga- zin»; 1843 wurde die «Illustrierte Zeitung» (s. d.) von Weber in Leipzig [* 3] begonnen, neben der 1857 das von Hallberger zu Stuttgart [* 4] begründete Blatt [* 5] «über Land und Meer» erstand. Das «Pfennig-Magazin» wurde der Vorläufer einer großen Anzahl von Blättern für Unterhaltung und Belehrung, unter denen «Gartenlaube» (s. d.; Leipzig seit 1853) und «Daheim» (s. d.),
später «Schorers Familienblatt», «Vom Fels zum Meer», «Zur guten Stunde» (Ber- lin) große Popularität erlangten. Andere Arten von illustrierten Blättern bilden die humoristischen und satirischen, deren Reihe in Deutschland mit den «Fliegenden Blättern» (s. d.; München) [* 6] begann, ferner die illustrierten Muster- und Modezeitungen, unter denen «Bazar» (s. d.) und «Modenwelt» die erste Stelle einnehmen; besonders erwähnt seien hier auch die «Kunst für Alle» (München),
«Die Kunst unserer Zeit» (München) und die «Moderne Kunst» (Berlin). [* 7] Zur ältern Geschichte der I. vgl. Joh. Geffcken, Der Vilderkatechismus des 15. Jahrh., Tl. 1 und 12 Tafeln zu Tl. 2 (Lpz. 1855); Nich. Muther, Die ältesten deutschen Bilderbibeln (Münch. 1883) und Die deutsche Bücherillustration der Gotik und Früh- renaissance (2 Bde., 1884); P. Kristeller, Die Straß- burger Vücherillustration im 15. und im Anfang des 16. Jahrh. (Lpz. 1888); Duc de Rivoli, Liblio- ßlHpliis äs3 1ivr68 g. ÜFursg v6niti6Q8 äe 1a ün äu 15° 8iöci6 6t än C0inni6iic6ni6iit äu 16° (Par. 1892). Illustrator, f. Illustrieren.
IHustrs (frz., spr. illüstr), strahlend, glänzend, berühmt, erlaucht. Iiiustros (lat., «Erlauchte»),
im Byzantinischen Reich die unmittelbar unter dem Kaiser stehenden Würdenträger, wie der yuaestor 83.cri p8.I2.tii (wel- chem der Vortrag in Gesetzgebungs- und Iustiz- lachen oblag), der Na.Zi3t6r olüciorum (Hofmarschall, welchem auch die Post und das Kriegsmaterial unterstand), serner der Finanzminister, der Haus- minister, Oberkammerherr, die Kommandanten der Leibwache, die Präfekten der vier Reichsteile (pras- ?6cti praktorio), die Generale (iug.Fi8tri militum) u. a. Die frank. Könige nannten sich felbst vir Uw8t6r und die Großen ihres Reichs i11u8t6i- vir. Illustrieren (lat.), ins Licht [* 8] setzen, erläutern, verdeutlichen (durch Beispiele und besonders durch Abbildungen), mit Illustrationen (s. d.) versehen; Illustrator, Erläuterer, Verherrlicher, besonders Zeichner sür illustrierte Werke. Illustrierte Zeitung, in Leipzig im Verlag von I.
I. Weber erscheinende Wochenschrift, die eine von zahlreichen Abbildungen begleitete Chronik der Zeitereignisse auf den verschiedensten Gebieten des Lebens giebt, die älteste der illustrierten deut- schen Zeitschriften. Sie wurde von Joh. Jak. Weber (s. d.) in Leipzig nach dem Muster der «I11u8tlHt6ä I^0QäoQ ^6^8» begründet. Nach seinem Tode (1880) übernahm von seinen drei Söhnen der jüngste, Felix Weber, insbesondere die Leitung der I. Z. Die Redaktion führt seit 1866 Franz Metsch, das Zeichenatelier leitet seit 1872 Fritz Waibler, die xylographische Anstalt seit eben der Zeit Karl Schmetzer, den Druck besorgte von Anfang an F. A. Brockhaus in Leipzig, seit 1886 im Verein mit der Druckerei von I.
I. Weber. Die I. Z. war von großer Bedeutung sür die Entwick- lung der Holzschneidekunst in Deutschland und steht in Bezug auf die Reichhaltigkeit und den künstle- rischen Wert ihrer Illustrationen an der Spitze der deutschen illustrierten Zeitungen. Flly, Kirchdorf im Arrondissement und Kanton [* 9] Sedan [* 10] des franz. Depart. Ardennes, 5 km nord- östlich von der Festung [* 11] Sedan, hat 758 E. Auf der Hochfläche südwestlich von I. vereinigte sich wäh- rend der Schlacht bei Sedan der rechte Flügel des von Villers Cernay vordringenden preuß. Gardekorps nachmittags um 2 Nhr mit dem linken Flügel des von St. Menges anrückenden preuß. 11. Armeekorps.
Damit war die Einschlie- ßung des franz. Heers vollendet und der Ausgang der Schlacht entschieden. (S. auch Sedan.) > Illyricus, Theolog, s. Flacius, Matthias. Illyrien, ein zum cisleithanischen Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie gehöriges Kö- nigreich, hat einen Flächenraum von 28251,85 c^wn und (1890) 1555350 E. Es zerfällt seit 1849 in drei, fünf Kronländer umfassende Verwaltungsgebiete: das Herzogtum Kärnten (s. d.), das Herzogtum Krain [* 12] (s. d.) und das Küstenland (s. d.). - Über die Ge- schichte I.s im Altertum s. Illyrier.
Als Napoleon I. nach dem Frieden zu Schön- brunn, die von Österreich [* 13] an Frank- reich abgetretenen Länder östlich von Italien [* 14] als besonderes Verwaltungsgebiet organisierte, nannte er sie nach den alten Illyriern Illyrische Provin- zen. (S.Historische Karten von Europa [* 15] 11,7, Bd. 6, S. 432.) Nachdem noch ein Teil des von Bayern [* 16] abgetretenen Deutschtirol (Pusterthal) hin- zugekommen war, wurde durch kaiserl. Dekret vom die Organisation der illyr. Provinzen in militär. und finanzieller Hinsicht definitiv geregelt. I. blieb nun unter franz. Herrschaft bis zum Sturz Napoleons, worauf Österreich aus diesen Gebieten (aber ohne Dalmatien) das Königreich I. bildete. 1822 wurde das ungar. Litorale mit dem Hafen Fiume [* 17] und der mit I. vereint gewesene Teil von Kroatien zu Nngarn geschlagen, dagegen 1825 auch der Klagenfurter Kreis [* 18] dem Königreich I. einver- leibt und 1849 letzteres wieder in die eingangs er- wähnten Verwaltungsgebiete aufgelöst.
Illyrker, im Altertum Name mehrerer Völker, welche den östl. Küstenteil des Adriatischen Meers von der Mündung des Po bis zum Ionischen Meer bewohnten. Als illyr. Stämme werden von den Alten aufgezählt: Liburner, Daorser, Buliner, Manier, Autariaten, Ardyäer, Dardanier u. a. Zur Zeit der sogenannten dor. Wanderung (12. Jahrh, v. Chr. ^s. Griechenland, [* 19] Geschichte, Bd. 8, S. 320ich drangen die I. nach Epirus, Atolien und Akarna- nien ein und verdrängten größtenteils die dort seh- hafte hellenische Bevölkerung. [* 20] Erst Jahrhunderte später wurden diese Landesteile durch unausgesetzte, meist aus dem Peloponnes kommende Kolonisation wieder griechisch. Zahlreiche Scharen der I. zogen auch über das Ionische Meer und setzten sich in Calabrien, vereinzelt auch in Lucanien und Picenum fest; die Veneter in Oberitalien [* 21] sind ebenfalls illyr. Stammes. Da man auf diese Weise I. seit früher Zeit an beiden Enden der Apenninenyalbinsel an- trifft, fo ist die lange Zeit herrschende (irrtümliche) Ansicht entstanden, dieses Volk bilde die Ureinwohner Italiens, [* 22] die erst durch die von Norden [* 23] vorrückenden oskisch-latinischen Stämme aus ihren Sitzen ver- iMm,M!,l' ' , ¶