Amerika,
[* 2] zwischen dem Mississippi,
Ohio und Wabash, wird im S. begrenzt von
Kentucky, im O. von
Indiana, im N. vom Michigansee
und Wisconsin, im W. von
Iowa und Missouri.
Die Bevölkerung betrug auf 146720 qkm 1810: 12282, 1830: 157445, 1880: 3077871
und 1890: 3826351 (1972308 männl., 1854043 weibl.) E.,d. i. 26 auf 1 qkm und das 311fache der Zahl von 1810. Der
Boden ist meist flach, im N. hügelig, aber sehr fruchtbar.
Hier finden sich meist Prairien, während der S. mehr bewaldet
ist. I. gehört fast ganz der Kohlenformation an, nur den N. bildet Silur.
Der Wert des Gesamtviehbestandes wurde auf 150 Mill. Doll. geschätzt.
Der Gesamtwert der Farmprodukte
hat bis 270 Mill. Doll. erreicht. 1888 förderten 800 Kohlenminen mit 30000
Arbeitern 14 ½ Mill. t
Kohle im Werte von 16 ½
Mill. Dollar.
Die Eisenausbeute von 1887 betrug 565453 t
Gußeisen, 859119 t Bessemerstahl u. s. w. Öl
und natürliches
Gas kommen vor, aber nicht in erheblichen Mengen.
Das
Eisenbahnnetz beträgt 15816 km, wurde von 61 Gesellschaften betrieben, welche 56000
Personen beschäftigten,
der Wert wurde auf 330 Mill. Doll. geschätzt.
Die öffentlichen Schulen wurden 1891 durchschnittlich von 532634
Kindern besucht.
150 km langer
Kanal,
[* 15] der
Chicago am Michigansee mit
Peru am schiffbaren Illinois
und so die großen
Canadischen Seen mit dem Mississippi verbindet. Er wurde 1836 begonnen, 1848 vollendet und kostete mehr
als 6 Mill. Doll. Er ist 18,3 m, am
Boden
11 m breit und war ursprünglich 1,8 m
tief.
Nach 1871 wurde er zwischen
Chicago und Joliet vertieft,
sodaß das Wasser des Michigansees durch den
Kanal in den Illinois fließt.
(jetzt wahrscheinlich Espelui), alte Stadt der
Turdetaner in Bätica, der südlichsten
ProvinzSpaniens, am Batis (Guadalquivir), ehemals ansehnlich, von P. Scipio Zerstört (210
v. Chr.) und als röm.
Kolonie
(Forum
[* 16] Julium) wiedererbaut.
Dorf im Katon Geispolsheim,
Kreis
[* 17] Erstein, des
BezirksUnterelsaß, 8 km südlich von
Straßburg,
[* 18] an der Ill, unweit des Rhein-Rhönekanals, an der Linie
Straßburg-Basel der Elsaß-Lothr. Eisenbahnen
und der
StraßenbahnStraßburg-Markolsheim, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Straßburg) und Steueramtes, besteht aus den
beiden Ortschaften Illkirch und Grafenstaden von zusammen 3 km Länge und hat (1890) 5228 E., darunter 2249 Katholiken und 27 Israeliten,
Post,
Telegraph;
[* 19] Maschinenfabrik und Eisengießerei
[* 20] (1500
Arbeiter) sowie eine der größten Walzenmühlen desLandes.
- In Illkirch, das wie Grafenstaden bis zur
Französischen Revolution zu den Besitzungen von
Straßburg gehörte, wurde die
Kapitulation unterzeichnet, wodurch
Straßburg an
Ludwig XIV. kam.
(spr. illj-),Stadt der span.
Provinz Granada,
[* 21] an der Linie Bobadilla-Granada, 28 km nordöstlich von
Loja, zählt (1887) 9007 E. I., von den Mauren «das
Auge
[* 22] von Granada» genannt, hat in der Neuzeit durch
Erdbeben
[* 23] viel gelitten.
(lat.,
d. i. Erleuchtete), anfangs von ihrem
Stifter auch
Perfektibilisten genannt, ein Geheimbund, der 1776 von
AdamWeishaupt (s. d.), Professor des kanonischen
Rechts zu
Ingolstadt,
[* 25] gegründet wurde und sich langsam zuerst über
Bayern
[* 26] verbreitete, später aber auch im prot.
Deutschland
[* 27] Fuß faßte. Zweck des
Ordens war die
Veredelung seiner
Mitglieder durch die Bekämpfung von Vorurteilen, Darbietung sittlicher
Lehren
[* 28] und Vorbilder, Pflege aller
Tugenden und einer
alle Mitglieder verknüpfenden, auf gegenseitige Hochachtung und Liebe gegründeten Freundschaft,
Verbreitung geistiger
Bildung
und die dadurch bedingte Läuterung der Willensrichtung, Bekämpfung des Dogmenglaubens und Rückkehr zur
Naturreligion, sowie endlich die Bekämpfung des
Despotismus aller Art. Zur Erreichung dieser Zwecke sollte einerseits die
dem Jesuitenorden, dessen Mitglied
Weishaupt gewesen war, nachgebildete Organisation des
Ordens und die den Mitgliedern im
Orden
[* 29] zu teil werdende Erziehung, andererseits die Gewinnung polit. Einflusses durch
Aufnahme solcher Leute, die sich in wichtigen
Staatsämtern befänden, sowie die möglichst ausgedehnte
Besetzung¶
mehr
der letztern durch Ordensmitglieder beitragen. - Bei der Gründung des Ordens hatte Weishaupt nur die Ordensstatuten und die
drei Grade der ersten Klasse (Pflanzschule) ausgearbeitet. Der 1. Grad war das Noviziat. Im 2. Grade, dem Minervalgrade, wurde
hauptsächlich wissenschaftlich gearbeitet. Im 3. Grade (Illuminatus minor) empfingen die Mitglieder den ersten
Unterricht über die Art, die Untergebenen zu leiten und zu bilden. Die Vorsteher der ersten Klasse hießen Areopagiten.
Um seinen Orden möglichst schnell zu verbreiten, verpflanzte Weishaupt den Illuminatismus in die Freimaurerlogen. Er selbst
hatte 1777 in München
[* 31] die Aufnahme in eine Freimaurerloge erlangt; doch erst die Verbindung mit dem Freiherrn
von Knigge zu Frankfurt
[* 32] und dem darmst. Geheimrat Bode zu Weimar,
[* 33] zwei hervorragenden Freimaurern, verschaffte dem Illuminatismus
einigen Einfluß auf die Logen der strikten Observanz. Beide traten dem Illuminatenorden bei und wurden eifrige Förderer
seiner Zwecke.
Knigge gewann bald großen Einfluß im Orden und arbeitete im AuftrageWeishaupts nach dessen Materialien
das System weiter aus. Die 2. Klasse umfaßte die symbolische Freimaurerei und zwar der 4. Grad (Illuminatus major oder schott.
Noviz) den Inhalt der Johannismaurerei, der 5. Grad (Illuminatus dirigens oder schott. Ritter) die schott.
Maurerei und bildete das Thor der höhern Maurerei zur Mysterienklasse. Die 1. Abteilung der 3. Klasse,
die kleinen Mysterien, umfaßte als sechsten den Priester- und als siebenten den Regentengrad; die 2., den 8. und 9. Grad umfassende
Abteilung der 3. Klasse ist nie ins Leben getreten.
Meinungsverschiedenheiten führten zu einer Entfremdung der beiden Häupter, die sich bald zu einem völligen Bruche steigerte.
Knigge sagte sich 1784 vom Illuminatismus los. Kurz zuvor hatten mehrere Professoren der Marianischen
Akademie ihren Austritt aus dem Orden erklärt. Hierauf ließ die Staatsbehörde eine Untersuchung anordnen, infolge deren alle
geheimen Gesellschaften in Bayern durch kurfürstl. Erlaß vom verboten wurden. Die I. sind nicht identisch mit
den franz. Illuminés (spr. illümineh), ein
Name, welcher alle mystischen Schwärmer umfaßt, die im vorigen Jahrhundert in Frankreich aufgetreten sind. -