Irrtums zu begründen. So auch
Preuß. Allg. Landr. Einleitung §. 12; Sächs.
Bürgerl. Gesetzb. §. 97; Österr.
Bürgerl.
Gesetzb. §. 2. Darüber, in welchen Fällen bei
Berufung auf echten
Irrtum (s. d.) Entschuldbarkeit gefordert wird, weichen
die verschiedenen Rechtssysteme voneinander ab. Übrigens gilt irrige Anwendung des Gesetzes auf einen Fall, welcher
nicht darunter paßt, nicht immer als unentschuldbarer Rechtsirrtum.
1) I., der Sohn Ruriks, geb. 912, kam nach Oleg zur Regierung und unterwarf
die Drevljanen aufs neue. Dann veranstaltete er zwei Feldzüge nach
Griechenland;
[* 2] beim ersten, 941, wurden ihm seine Schiffe
[* 3] durch
Griechisches Feuer verbrannt; beim zweiten Feldzug 944 bot der griech.
KaiserRomanos gleich im voraus
Lösegeld und einen
vorteilhaften Handelsvertrag. Im J. 945 wurde I. bei der
Erhebung der
Abgaben unter den Drevljanen von
diesen erschlagen.
2) I.Olegowitsch von
Tschernigow unternahm 1144 einen Feldzug nach Galizien und
Polen, war dann kurze Zeit
Großfürst von
Kiew,
[* 4] wurde von Isjaslaw entthront, mußte ins
Kloster gehen und ward 1146 bei einem Volksaufstand in
Kiew ermordet. Später nahm man ihn in die Zahl der russ.
Heiligen auf.
3) I.Swjatoslawitsch, Fürst von Nowgorod-Sjewersk, Sohn des Fürsten Swjatoslaw II. von
Tschernigow, geb. 1151, gest. 1202,
führte 1185 mit seinem
Bruder Wsewolod einen unglücklichen Feldzug gegen die
Polowzer, ward am
Fluß Kajala geschlagen und
gefangen genommen, entfloh aber später. Den Feldzug besingt das sog.
Igorlied (s. d.).
eigentlich die Erzählung vom Heereszug
Igors(Slovo o polkuIgorevě, das einzige profanpoet.
Denkmal der
altruss. Litteratur), ist, nach einer
Ansicht ein Produkt volkstümlichen Schaffens, nach einer andern ein solches höfischer
Epik, nach einer dritten (vgl. WsevolodMiller, Ein
Blick auf das Lied von
IgorsHeerfahrt) ein in byzant.
Manier nach byzant. und slaw.
Quellen verfaßtes altruss. Litteraturerzeugnis. Es erzählt den Zug
des
Igor (s. d.) Swjatoslawitsch
von Nowgorod-Sjewersk, die Gefangennahme des Fürsten und seine Flucht. Die Originalhandschrift, 1795 vom
GrafenAlexej Mussin-Puschkin
in einem Sammelbande vom Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrh. gefunden,
ging 1812 beim
Brande von
Moskau
[* 5] unter. Eine
Abschrift des Originals mit
Varianten wurde 1864 unter den Papieren
Katharinas II.
gefunden und von Pekarskij (Petersb. 1864) herausgegeben. Der ersten
Ausgabe des Originals (1800) folgten zahlreiche andere
Ausgaben und Kommentare. Deutsche
[* 6]
Übersetzungen des I. erschienen von
JosephMüller
(Prag
[* 7] 1811), Wilh. Wolfsohn
(in der «Schönwissenschaftlichen Litteratur der
Russen», Lpz. 1843), Aug.
Boltz (Berl. 1854,Text und
Übersetzung).
[* 1] Volksstamm in Nord-Luzon (Philippinen). Gewöhnlich (nicht so die
Spanier, die I. alle unabhängigen heidn.
Einwohner Luzons nannten) versteht man unter diesem
Namen die kriegerischen Bewohner der Distrikte Benget
(Benguet) und
Lepanto im W. von Nord-Luzon. Wie die
Dâjak (s. d.) sind sie wegen ihrer Kopfjagden berüchtigt. Sie stammen
von eingewanderten Malaien ab, die die Urbevölkerung, die Negrito (s. d.), zurückdrängten,
später aber von neuen malaiischen Zuzüglern von den
Küsten in das
Innere getrieben wurden. Nachstehende Abbildung zeigt
ein von den I. als Waffe und Werkzeug benutztes Hackmesser, bolo oder itak genannt. –
Bezirkshauptstadt in der span.
ProvinzBarcelona,
[* 10] 70 km im WNW. von
Barcelona, am Südwestfuße
des Montserrat, links an dem zum Llobregat gehenden Noya, ist mit
Mauern umgeben, hat (1887) 10201 E.;
[* 12] ein jetzt ausgestorbenes Reptil von riesiger
Größe, dessen Reste in der untersten Kreide
[* 13] namentlich Englands
und
Belgiens nicht selten sind.
Der I. bewegte sich nach Art des Känguru auf den Hinterbeinen, wobei
der kräftige
Schwanz als Stütze diente (s. beistehende
[* 1]
Figur).
Seine längs der doppelten Schneide gekerbten
Zähne
[* 14] haben
eine höchst charakteristische spatelförmige Gestalt, an die der
Zähne der heutigen
Leguane
(Iguana, daher der
Name I. = Leguanzahn)
erinnernd, und waren für Pflanzennahrung eingerichtet.
Teil des russ. Gouvernements Minsk, mit lehmig-sandigem, zum
Teil mit Schwarzerde vermischtem
Boden, hat 10074 qkm, 186582
E. (davon 26 591 Katholiken und 27593 Israeliten),
Ackerbau und Waldindustrie. –
2) Kreisstadt im
Kreis I., 70 km südöstlich von Minsk, an der Igumenka, hat (1890) 4699 E., darunter 2562 Israeliten;