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christl. Jahrhundert hatte. Es war anfänglich die Poesie der im beißenden persönlichen Spott und in der pessimistischen Reflexion [* 2] sich äußernden Subjek- tivität.
Ihre Form wurde von der attischen Tragödie und Komödie aufgenommen und weiter entwickelt.
Auch die Tierfabel bediente sich ihrer häusig. Iamblichus, neuplatonischer Philosoph, aus Chalcis in Cölesyrien, Schüler des Porphyrius, starb um 330 n. Chr. Durch ihn artete die neu- platonische Philosophie in wüsteste Dämonologie und Theurgie aus, weshalb er auch bei seinen Schü- lern den Ruf eines Geisterbeschwörers und Wunder- thäters erbielt. An dem Kaiser Julian fand er, als Verteidiger des alten Götterglaubens, einen be- geisterten Verehrer.
Von seinen vielen Schriften sind einige erhalten (hg. von Kießling, Lpz. 1813- 15). Er suchte Plotin (s. d.) zu überbieten, indem er über dessen «Eines» noch ein höheres, völlig eigenschaftloses, auch über dem Guten stehendes Unaussprechliches setzte. Iambllchus, griech. Romanschriftsteller von syr. Abkunft, schrieb unter Kaiser Lucius Verus (gest. 169 n. Chr.) «Z^d^ioniaca» in 35 Büchern, in denen die wunderbaren Abenteuer des Liebes- paares Rhodanes und Sinonis geschildert waren. Von den ersten 16 Büchern ist em kurzer Auszug des Patriarchen Photius erhalten. Iambus (grch.), ein aus einer kurzen und lan- gen Silbe (^ -) bestehender Versfuß, als dessen Erfinder der griech. Dichter Archilochus galt, der ihn in seinen Echmähgedichten angewendet hat.
Jam- bische Verse werden nach Dipodien (s. d.) gemessen. Der bekannteste iambische Vers ist derTrimeter (s. d.). Ianthe, der 98. Planetoid. Iapetos, ein Titane, der Sohn des Nranos und der Gaia;
ihm gebar die Tochter seines Bru- ders Okeanos, Klymene (oder Asia), den Atlas, [* 3] Prometheus, Epimetheus und Menoitios (die Iapetrden).
Als Vater des Prometheus, des Vaters von Deukalion, steht er an der Spitze der hellenischen Stammtafel.
Welcker u. a. halten ihn für identifch mit dem
bib
lischen Iaphet. Iapetus, einer der Saturnmonde.
Iapnden (Iapuden, lapfäsL), im Altertum ein durch Tapferkeit und Wildheit gekennzeich- neter illyr. Stamm, im nördl. Dalmatien von der See bis zum obern Gebiet des Flusses Colapis (jetzt Kulpa) seßhaft.
Die Küstengegenden wurden schon 129 v. Cbr. von den
Römern unterworfen, das
Innere ihres
Landes erst 34 v. Chr.
durch Octavian nach Zerstörung threr Hauptstadt Metullum (jetzt Metluta oder Möttling) der Provinz
Dalmatien einverleibt.
Das ganze Land ward aber später an- scheinend mischen dieser und Pannonien geteilt. Iapygia, im Altertum die südöstl.
Küstenebene Italiens [* 4] zwischen Barium und dem Bradanusfluß, angeblich von einem Führer eingewanderter Kreter benannt.
Der Boden war für Wein- und Olbau geergnet, Roß- und Schafzucht blühten;
die Be- wohner, die ?6ue6tii oder Io6äieu1i hießen, gehör- ten dem illyr. Volksstamme an, wurden indessen früh hellenisiert, hauptsächlich durch den Einfluß Tarents.
Seit dem 4. Jahrh. v. Chr. wurde der Name I. auf die ganze Halbinsel südlich des Ber- ges Garganus ausgedehnt.
Anfang des 3. Jahrh. v Chr. ergriffen die Römer [* 5] von dem Lande Besitz, das bei ihnen, wie noch jetzt, Apulia hieß. Iasion oder Iasios heißt in der griech. Sage ein Kreter, den Demeter [* 6] liebte;
die Frucht ihrer Liebe Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. UM. IX. war Plutos (d. i. der Erntesegcn).
In der spätern Überlieferung wurde er nach Samothrake versetzt und die Sage von ihm mit dem dortigen Kabiren- dienst verknüpft;
er wird dann ein Sohn des Zeus [* 7] und der Elektra, der Bruder des Dardanos genannt. Iasios, f. Iasion. - I. heißt auch der Vater der Atalante (s. d.). Iason, in der griech. Sage der Führer der Argonanten (s. d.), war der Sohn des Aison und der Polymede.
Sein Vater war rechtmäßiger Herr- scher von Iolkos in Thessalien, aber von seinem Halb- bruder Pelias (s. d.) verdrängt worden (nach andern hatte er ihm die Herrschaft freiwillig übergeben).
I. wurde auf dem Pelion von dem Kentauren Cheiron erzogen.
Einst veranstaltete Pelias dem Poseidon [* 8] ein feierliches Opfer, zu dem auch I. ge- laden war.
Als diefer auf feinem Wege nach Iolkos an den Fluh Anauros kam, fand er Hera [* 9] in Ge- stalt einer alten Frau, die ihn bat, sie über den Fluß zu tragen. I. that dies, ließ aber den einen seiner Schuhe im Schlamme zurück. So kam er zu Pelias, der über seinen Anblick in Schrecken geriet, weil ein Orakelspruch ihn vor dem Einschuhigen gewarnt hatte.
Pelias fragte den I., was er wohl mit dem- jenigen machen würde, der ihm von dem Orakel als lein Mörder verkündigt worden wäre? Auf Ein- gcbung der Hera antwortete I., er würde ihn nach Kolchis schicken, um das Goldene Vließ zu holen. Diesen Austrag erhielt I. nun selbst vom Pelias. Die Scene ist auf einem schönen pompejanischen Wandgemälde dargestellt.
Nach Pindar (un 4. py- thischen Gesang) kam I., als er volljährig ge- worden war, in der Kleidung eines Magnesiers, mit einer Leopardenhaut um die Schultern und mit zwei Lanzen bewaffnet nach Iolkos an den Hof [* 10] des Pelias.
Als Pelias, der ihn nicht kannte, aber sah, daß er nur am rechten Fuße beschuht war, sich nach seiner Herkunft erkundigte, ant- wortete er freimütig, er sei Aisons Sohn, ließ sich dann die Wohnung seines Vaters zeigen und feierte daselbst mit seinen Eltern und seinen Ver- wandten fünf Tage lang das Fest des Wieder- fehens.
Hierauf gingen sie zu Pelias und ver- langten die Abtretung des Reichs.
Pelias ant- wortete, daß er bereit sei, es I. zu überlassen, wenn dieser zuvor das Goldene Vließ wieder nach Thessa- lien zurückgebracht haben würde. So lud denn I. die berühmtesten Helden Griechenlands zur Fahrt auf der Argo ein (s. Argonauten).
Unterwegs zeugte I. mit Hypsipyle (s. d.) auf Lemnos zwei Söhne.
Von Medeia (s. d.) unterstützt, vollführte er dann seine Aufgabe und kehrte mit ihr, als seiner Gemahlin, nach langem Umherirren in die väter- liche Heimat zurück.
Hier rächte er nach der spätern Sage die Ermordung seiner Eltern durch den von Medeia bewirkten Tod des Pelias.
Nach Hesiod herrschten I. und Medeia in Iolkos;
ihr Sohn Medeios wurde von Cheiron erzogen;
nach der ge- wöhnlichen Überlieferung überlieh I. freiwillig oder gezwungen die Herrschaft dem Akastos, dem Sohne des Pelias, und zog mit seiner Gemahlin nach Korinth. [* 11]
Hier lebten beide zehn Jahre in glücklicher Ehe, bis I., der Medeia überdrüssig, sich entschloß, Glauke, nach andern Kre'usa, die Tochter des korinth. Köniqs Kreon, zu heiraten und seine Gemahlin und linder zu verstoßen.
Nachdem sich Medeia in schrecklicher Weise gerächt hatte, soll sich I. nach einigen aus Verzweiflung getötet haben;
nach an- dern wurde er am Meeresufer von einem auf ihn 32 ¶