Nachstellungen des damals noch jungen
Darius gewarnt worden sein, worauf der den König begleitende
Vater das
Heer verließ,
um in
Persien
[* 2] die etwaigen Schritte des
Sohnes zu überwachen. Nach der
Inschrift von
Bisutun war Hyraceum später, unter der Regierung
des
Darius,
Statthalter von Parthien und Hyrkanien und warf einenAufstand dieser
Provinzen nieder (517
v. Chr.).
Warburg
erkannte zuerst, daß der von der S-förmigen
Magnetisierungskurve eingeschlossene Raum ein
Maß ist für
die
Verluste, welche bei solchen Hin- und Hermagnetisierungen, wie sie in den Eisenteilen der Wechselstromdynamomaschinen,
Transformatoren u. s. w. vorkommen, auftreten.
(vom grch. hystéra,
Gebärmutter),
[* 5]
Mutterplage,
Mutterstaupe, eine eigentümliche, unter sehr verschiedenartigen
Symptomen auftretende
Nervenkrankheit, welche sich hauptsächlich durch
Störungen der Empfindlichkeit (Sensibilität), der
Bewegung (Motilität), der geistigen Funktionen und der
Ernährung kundgiebt und welche fast nur bei Frauen, und zwar in der
Zeit der
Geschlechtsreife vorkommt. Die Sensibilitätsstörung zeigt sich entweder als allgemeine
Erhöhung der Reizbarkeit
(Hyperästhesie) in einer
Steigerung der
Schärfe der
Sinne, die häufig
Quelle
[* 6] großen Unbehagens wird, ferner in gewissen
Idiosynkrasien oder auch in einem Zustande anhaltender Erregung gewisser Nervengebiete.
Andererseits macht sich häufig Empfindungslosigkeit geltend. Die
Hyperästhesie, welche gewöhnlich als
Nervenschwäche bezeichnet
wird, verleiht den
Kranken eine oft außerordentliche, ans Wunderbare grenzende
Schärfe der
Sinne, insofern dieselben durch
den
Geruch, das Gefühl, das
Gehör
[* 7] Unterschiede wahrnehmen, welche Gesunden völlig entgehen; Licht
[* 8] ist
ihnen zu hell, eine
Farbe zu grell, ein
Geruch zu stark, ein
Geräusch unerträglich, die Gesunde gewöhnlich finden.
Außerdem lieben sie Sinneseindrücke (z. B.
Gerüche), die Gesunden zuwider sind, während sie solche, die Gesunden angenehm,
widerlich finden. In (meist einseitigem)
Kopfschmerz, der oft nur an einer kleinen umschriebenen
Stelle
des Schädels empfunden wird (clavus hystericus), in heftigen Gelenkschmerzen (arthropathia hysterica), Flimmern vor den
Augen, Brausen in den
Ohren, anhaltenden unangenehmen Geruchsempfindungen macht sich die Nervenerregung weiterhin häufig geltend.
Aber auch die Empfindungslosigkeit ist oft so groß, daß sich diese
Kranken ohne Schmerzensäußerung stechen, brennen und
andern schmerzhaftenEingriffen unterwerfen lassen. Daneben haben sie eine verkehrte Wahrnehmung von innern
Organen:
Herzklopfen, erschwertes
Atmen, abnorme Gefühle im
Magen,
[* 9] in der
Speiseröhre, in welcher häufig die Empfindung entsteht,
als steige eine
Kugel vom
Magen zur
Kehle hinauf (sog.
hysterische Kugel,
globus hystericus)
u. dgl.
Krämpfe und
Lähmung sind nicht
selten, schwinden aber oft überraschend schnell; die
Krämpfe äußern sich entweder nur als vereinzelte
Zuckungen gewisser Muskelgruppen, besonders der
Arme, oder als kompliziertere konvulsivische Paroxysmen (sog. Lach-,
Wein-
und Gähnkrämpfe),
oder endlich als heftige Konvulsionen des ganzen Körpers, welche die größte
Ähnlichkeit
[* 10] mit epileptischen
Krämpfen darbieten können
(Hysteroepilepsie).
Das
Bewußtsein ist bei den hysterischen
Krämpfen zwar nicht normal, aber doch nicht vollständig erloschen.
Besonders hochgradig werden diese Krampfzustände unter dem Einflüsse solcher Nervenreize, welche hypnotischen Schlaf veranlassen
(s.
Hypnotismus). Neben den
Krämpfen kommen auch hysterische
Lähmungen vor, welche bald nur einzelne Muskelgruppen, einen
Arm, ein
Bein, die Kehlkopfmuskeln, bald eine ganze Körperhälfte betreffen, welche das Eigentümliche
haben, daß sie oft ebenso schnell vorübergehen oder ihren Sitz wechseln, als sie entstanden sind, und daß die gelähmten
Muskeln
[* 11] in ganz normaler
Weise auf den Reiz des elektrischen
Stroms reagieren. Auch hysterische Kontrakturen sind häufig; sie
treten teils für sich allein, teils mit
Lähmungen, Anästhesien und andern hysterischen
Symptomenauf und
sind oft sehr hartnäckig.
Mit großer Leichtigkeit tritt bei
Hysterischen ein oft überraschend schneller, meist unmotivierter Wechsel der Stimmung,
ein oft ganz plötzlicher Übergang von ausgelassener Heiterkeit in tiefe Traurigkeit ein, doch sind sie meist traurig, wehmütig,
verzweifeln an ihrem Geschick, selbst wenn ihnen alles, was das Leben beglückt, zu Gebote steht, und
haben ein großes Bedürfnis, sich auszuklagen und auszuweinen. Als eigentümliche psychische Erscheinung macht sich auch
ein Drang, sich wichtig und interessant zu machen, ihre körperlichen
Leiden
[* 12] jedermann mitzuteilen sowie eine große Neigung
zu Übertreibungen und zu
Betrug geltend, während das Denkvermögen sich in gesunder
Weise äußert.
Doch geht in höhern
Graden und bei längerm Bestehen die
Krankheit zuweilen auch in
Geisteskrankheit (Hysteromanie, Hysteromelancholie),
insbesondere in Verrücktheit über. Im
Somnambulismus (s. d.) findet die
Krankheit den höchsten
Grad ihrer Ausbildung. Neben
der Hysterie kommen oft
Krankheiten der Geschlechtsorgane vor, und diese sind häufig die
Ursache derselben.
Doch ist dies nicht immer der Fall, und auch nicht jede Geschlechtskrankheit macht hysterisch.
Man findet die Hysterie häufig bei kinderlosen, unglücklich verheirateten Frauen,
Witwen und alten
Jungfrauen, und hier ist, wenn
nicht Geschlechtskrankheiten vorliegen, das niederschlagende
Bewußtsein eines verfehlten Lebens als
Ursache anzusehen. Die
Nichtbefriedigung oder unnatürliche Befriedigung des
Geschlechtstriebes trägt an der
Krankheit viel seltener
die Schuld, als oberflächliche
Ärzte behaupten. Oft ist die
Anlage zur Hysterie angeboren und durch falsche Erziehung gesteigert,
auch wird diese allgemeine
Störung des Nervenlebens durch
Blutarmut (infolge von starken Blutverlusten, erschöpfenden
Krankheiten
und übermäßig langem
Stillen) hervorgerufen. Wo sich die Grundursache nicht heben läßt, ist verständiger
Zuspruch, geregeltes thätiges Leben oft von großem
Vorteil; der
Krankheit wird in vielen Fällen durch eine vernünftige
Erziehung vorgebeugt. Insbesondere ist bei der Erziehung der Mädchen schon frühzeitig darauf hinzuwirken, daß die letztern
schon von früher
Jugend auf Gemütsbewegungen zu bemeistern, unerheblicheSchmerzen leicht zu ertragen
lernen und in jeder
Beziehung geistig und körperlich abgehärtet werden. Ist die
Krankheit einmal ausgebrochen, so ist außer
der
¶
mehr
Beseitigung eventueller körperlicher Störungen (Bleichsucht, Blutarmut, Gebärmutterleiden u. dgl.) eine fortgesetzte und verständige
psychische Behandlung der Kranken von der allergrößten Wichtigkeit, über welche sich allgemeine Regeln nicht wohl ausstellen
lassen, sondern welche in jedem gegebenen Falle nach der Individualität der Kranken von einem erfahrenen und sachkundigen
Arzt im einzelnen genau angegeben und sodann von der Umgebung der Kranken sorgfältig und beharrlich durchgeführt
werden muß. Vielfach empfehlen sich Land-, See- und Gebirgsaufenthalte, Kaltwasserkuren oder die Behandlung in geschlossenen
und gut geleiteten Anstalten, über die Behandlung der hysterischen Lähmungen s. Metallotherapie. -