Hymnus,
s. Hymne. ^[= oder nannten die Griechen einen Gesang, der zu Ehren von Göttern oder Heroen bei Opfern ...]
s. Hymne. ^[= oder nannten die Griechen einen Gesang, der zu Ehren von Göttern oder Heroen bei Opfern ...]
das der Cholsäure (s. d.) der Ochsen- und Menschengalle entsprechende Spaltungsprodukt der Säuren der Schweinsgalle, das in der Hyoglykocholsäure mit Glykokoll, in der Hyotaurocholsäure mit Taurin verbunden ist.
Hyodontidae,
Familie der Schlundblasenfische (s. d.) mit nur einer Gattung (Hyodon) in den süßen Gewässern Nordamerikas, von länglicher Gestalt, seitlich zusammengedrückt, mit Zähnen an allen das Maul begrenzenden Knochen. [* 2]
Die einzige Art (Hyodon tergisus Les.) wird gegen 50 cm lang und ist silberiggrau.
s. Enten ^[= (Anatidae), eine Familie der Siebschnäbler (Lamellirostres), deren Schnabelränder mit Hornzähnen ...] [* 3] (Bd. 6, S. 168b).
fossile Säugetiergattung, s. Paleatherium.
ein sehr giftiges mit Atropin (s. d.) isomeres Alkaloid, das sich neben Hyoscyamin (s. d.) im Bilsenkraut findet. Es bildet kleine gelbliche Prismen und wird als beruhigendes Mittel, hauptsächlich bei Geisteskranken, angewendet.
ein Alkaloid, das aus dem Bilsenkraut (s. Hyoscyamus) gewonnen und auf dem Wege der Darstellung des Goldchloriddoppelsalzes rein erhalten werden kann. Es ist isomer mit dem Atropin (s. d.) und wie dieses aus Tropin und Tropasäure zusammengesetzt. Hyoscyamin bildet seidenglänzende, bei 108° schmelzende Krystalle, löst sich schwer in Wasser, giebt aber mit Säuren lösliche Salze.
Seine Wirkung ist der des Atropins ähnlich.
L., Bilsenkraut, Pflanzengattung aus der Familie der Solanaceen (s. d.) mit nur wenigen Arten in der nördl. gemäßigten Zone. Der hervorstechendste Charakter ist die in dem Kelchrohr eingewachsene, zweifächerige Kapsel, deren oberster Teil deckelartig ringsherum abspringt. Ihre Fächer [* 4] enthalten viele Samen. [* 5] Die Blüten, welche einen röhrigen, fünfzähnigen Kelch und eine trichterförmige Blumenkrone haben, stehen in den Achseln grüner Deckblätter alle nach einer Seite gewendet und bilden deshalb beblätterte Ähren.
Die verbreitetste und in Deutschland [* 6] einzige Art ist Hyoscyamus niger L. (s. Tafel: Giftpflanzen [* 7] II, [* 1] Fig. 3), das gemeine oder schwarze Bilsenkraut, Rasenwurz, Zigeunerkraut, Schlafkraut, Teufelswurz, Dullkraut, Dulldill, eine ein- oder zweijährige, auf Schutt, in Dörfern an Hecken, Mauern und auf fettem, bebautem Boden zerstreut vorkommende Pflanze, mit etwas fetten, tiefbuchtig gezähnten Blättern, welche nebst dem Stengel [* 8] mit weichen, weißen, gegliederten, klebrigen Haaren bedeckt sind, und schmutzig gelbweißen violett-netzaderigen und am Schlunde ganz violetten Blumenkronen.
Das frische Kraut hat einen widrigen, betäubenden Geruch und faden, etwas bittern Geschmack. Es ist als Herba Hyoscyami, der Samen war früher als Semen Hyoscyami offizinell. Der Träger [* 9] des narkotisch wirkenden Giftes, dessen Genuß Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Erweiterung der Pupille mit Dunkelsehen, Muskelschwäche, Schlafsucht und wilde Delirien verursacht und den Tod herbeiführen kann, ist das Hyoscyamin (s. d.). Alle Salze dieses Alkaloids sind überaus giftig.
In der Medizin werden die Salze, das Kraut und die daraus hergestellten Präparate (Bilsenkrautextrakt, -Salbe, -Pflaster und -Öl) als schmerz- und krampfstillende Mittel bei Magenkrampf, Gesichtsschmerz, Zahnschmerzen, Keuchhusten, schmerzenden Geschwülsten und Geschwüren, Unterleibsentzündungen u.s.w. äußerlich (in Form von Einreibungen und Umschlägen) und innerlich vielfach benutzt. Das Bilsenkrautöl (Oleum Hyoscyami) wird nach dem Deutschen Arzneibuch erhalten durch Erwärmen von 40 Teilen Olivenöl mit 4 Teilen zerkleinerten Bilsenkrauts, das vorher mit 3 Teilen Weingeist durchfeuchtet war. Es findet nur zu Einreibungen Verwendung. Die Behandlung der Bilsenkrautvergiftung ist dieselbe wie die der Belladonnavergiftung. (S. Atropa.) Zwei dem schwarzen Bilsenkraut nahe verwandte Arten, Hyoscyamus alvus L., das weiße, und Hyoscyamus aureus L., das goldgelbe Bilsenkraut, beide in Südeuropa wachsend und dort anstatt des schwarzen Bilsenkrauts mit gleichem Erfolg zu denselben Heilzwecken verwendet, findet man nicht selten als Sommerzierpflanzen des freien Landes in Blumengärten.
s. Hypo... ^[= ... (h......, grch.), unter, unten befindlich, häufig in Zusammensetzungen.]
(grch.), verminderter Eiweißgehalt des Blutes. ^[= (Sanguis) heißt diejenige Flüssigkeit des menschlichen und tierischen Körpers, welche den ...]
im Altertum Name der beiden russ. Flüsse [* 10] Bug und Kuban.
Name der Haustruppen der macedon.
Könige, die Alexander d. Gr. bedeutend vermehrte. Im Gegensatze zu der schwerfälligen Phalanx waren sie ein beweglicher Teil des schweren Fußvolks, den Alexander vorzugsweise verwendete.
Wie die Phalangiten waren sie mit einem ledernen Helm, einem Schwert und einem erzbeschlagenen Lederkoller bewehrt, trugen aber wahrscheinlich etwas leichtere Schilde als jene und statt der unbehilflichen Stoßlanze einen kurzen Spieß.
ein griech. Tempel, [* 11] dessen mittlerer Teil unter freiem Himmel [* 12] (grch. hypaithron) ohne Dach [* 13] war.
Man hat geglaubt, daß solche Öffnungen im Dach zur Erleuchtung der Tempelcella gedient hätten;
doch kann als sicher gelten, daß der innere Tempelraum sein Licht [* 14] durch die große Cellathür erhielt. -
Vgl. Roh, Der Hypäthraltempel («Hellenika», Heft 1, Halle [* 15] 1846);
Bötticher, Der Hypäthraltempel (Potsd. 1847);
Chiping, Mémoire sur le temple hypaethre (in der «Revue archéologique», Neue Serie, Bd. 35, 1878).
der 238. Planetoid. ^[= Asteroiden oder kleine Planeten, die Gruppe der sich zwischen Mars und Jupiter bewegenden Planeten. ...]
aus Alexandria, Tochter des Mathematikers Theon, ebenso berühmt wegen ihrer Schönheit und Sittenreinheit wie wegen ihrer Gelehrsamkeit, widmete sich dem Studium der Mathematik und neuplatonischen Philosophie und trat in ihrer Vaterstadt als Lehrerin auf. Durch das hohe Ansehen, in welchem sie auch bei dem Präfekten von Ägypten [* 16] stand, geriet sie in den Verdacht, denselben zu den Maßregeln, welche er dem herrschsüchtigen Patriarchen Cyrillus (s. d.) gegenüber traf, bewogen zu haben, und wurde von einem fanatisierten Volkshaufen aus Anlaß der von Cyrill veranlaßten Vertreibung der Juden, 415 n. Chr., ermordet. Das Schicksal der Hypatia wurde von Kingsley in einem kulturhistor. Roman (deutsch, 5. Aufl., 2 Bde., Lpz. 1890) behandelt, ebenso von Mauthner (Stuttg. 1892). -
Vgl. W. A. Meyer, Hypatia von Alexandria (Heidelb. 1886).
(grch.), über, in Zusammensetzungen häufig das Übermaß, das Übertriebene bezeichnend.
(grch.), die Überfüllung der Gefäße des Körpers mit Blut. Sind sämtliche Gefäße mit Blut überfüllt, so handelt es sich um ¶
allgemeine Hyperämie (Plethora, Vollblütigkeit), findet sich aber die Hyperämie nur an einzelnen Körperstellen, so nennt man sie eine örtliche. Bei den örtlichen Hyperämie sind nur die Haargefäße mit den angrenzenden kleinen Arterien und Venen beteiligt, und zwar in zweierlei Art, entweder durch Erschlaffung der Gefäßwände (aktive Hyperämie) oder durch Wachsen der Widerstände in den Venen (passive Hyperämie). Die aktive Hyperämie heißt auch, weil sie durch einen Lähmungszustand der Arterien zu stande kommt, Lähmungshyperämie (paralytische, atonische, relaxative), und weil sie am häufigsten die Arterien betrifft, arterielle Hyperämie. Früher nannte man sie Blutwallung (Fluxion) oder Kongestion.
Aus ähnlichen Gründen wird die passive auch mechanische oder venöse Hyperämie, Blutstauung, Blutstockung genannt. Die arterielle oder kongestive Hyperämie entsteht entweder durch allgemeine oder örtliche Steigerung des Blutdruckes, wie z. B. bei erhöhter Herzthätigkeit, bei der sog. kollateralen Fluxion, bei welcher das Blut durch gewisse, in die Blutbahn eingeschaltete Hindernisse gezwungen wird, nach den benachbarten Gefäßen hin auszuweichen und diese zu überfüllen, oder durch Abnahme des Widerstandes, welchen der Blutstrom unter normalen Verhältnissen seitens der Gefäßwände erfährt, wie z. B. nach Entfernung des Luftdruckes bei der Anwendung des Schröpftopfes oder des Junodschen Schröpfstiefels, nach der Ausschälung großer Geschwülste aus gefäßreichen Gegenden, bei gewissen Gefäßkrankheiten, welche die Elasticität der Gefäßwand vermindern u. s. w. Hierher gehören auch die durch Lähmung oder Erschlaffung der Gefäßmuskulatur entstehenden Blutwallungen, wie sie am ausgesprochensten nach der Durchschneidung gewisser Gefäßnerven und auf reflektorischem Wege durch Reizung sensibler Nerven [* 18] (Schmerz) sowie durch psychische Vorgänge (Schamröte u. dgl.) beobachtet werden.
Die passiven oder Stauungshyperämien (Blutstockungen) entstehen dagegen umgekehrt durch Abnahme des Blutdruckes und Zunahme der Widerstände, welche sich dem strömenden Blute seitens der Gefäßwände entgegenstellen; hierher gehören mechan. Druck, Wirkung der Schwerkraft bei der Senkungshyperämie oder Hypostase, bei der es infolge lang anhaltender Rückenlage und geschwächter Herzthätigkeit zu Verlangsamung des Blutstroms und hochgradiger Blutstauung in den Lungen kommt, weiterhin Verschluß der Venen durch Geschwülste und Gerinnsel, erschwerter Abfluß des Venenblutes in das rechte Herz, wie bei den meisten Lungen- und Herzkrankheiten.
Die Hyperämie kann entweder kurze Zeit anhalten (akut) oder lange dauern (chronisch sein), eine Krankheitserscheinung oder einen normalen Zustand bilden. Die Magenschleimhaut z. B. wird während der Verdauung regelmäßig hyperämisch. In ihren Erscheinungen sind die aktive und die passive Hyperämie wesentlich voneinander verschieden. Bei der arteriellen Hyperämie röten sich die befallenen Teile, werden heißer, schwellen an, klopfen, Schmerz ist gering oder fehlt ganz, es kommt zu Ausschwitzungen und Blutungen.
Die venöse Hyperämie dagegen verursacht eine dunkle, bläuliche Färbung des Körperteils (s. Blausucht), seine Temperatur wird niedriger, Blutungen, Ausschwitzungen, Anschwellungen kommen gleichfalls zu stande. Bei beiden Hyperämie wird die Thätigkeit der erkrankten Organe gestört, jedoch nach der Art der und je nach dem Organ in eigentümlicher Weise. Die aktive Hyperämie veranlaßt vorzugsweise Entzündungserscheinungen (erhöhten Stoffwechsel), die passive dagegen Erscheinungen der Wassersucht (darniederliegenden Stoffwechsel), auf Schleimhäuten chronische Katarrhe. Bei der Behandlung sind vorerst die der Hyperämie zu Grunde liegenden Ursachen zu erforschen und zu beseitigen. (S. Entzündung und Wassersucht.)