in
Thessalien adoptiert, und das Königtum der
Dorier geht an ihn über. Auf das Gebot des Delphischen Orakels, die Eroberung
des
Reichs des Eurystheus erst nach der «dritten
Frucht» zu versuchen, dringt er nach drei Jahren in den
Peloponnes ein, wird
aber von Atreus,dem Nachfolger des Eurystheus, geschlagen und fällt im Zweikampfe mit Echemos, dem Könige
von
Tegea. Erst dem «dritten Geschlecht» nach ihm gelang die Eroberung
des
Peloponnes. (S.
Herakliden.)
(vom grch. hýlē,
Stoff, Materie, und zōon, Lebendiges), in der
Philosophie die Meinung, daß die Materie
an und für sich, und so auch jedes materielle Ding, belebt und beseelt sei. Diese Meinung ist dem
Menschen von Haus aus sehr
natürlich und findet sich bei allen Naturvölkern. Auch bei den Griechen begann die
Philosophie mit dem
Hylozoïsmus In der modernen
Philosophie ist die
Anschauung, daß die Materie nicht eine bloß raumausfüllendc
Masse, sondern die Erscheinung
eines geistigen, nicht durch Raum und Zeit bedingten
Inhalts sei, am entschiedensten von Schopenhauer ausgesprochen worden.
Gunnar Olof, schwed. Altertumsforscher und Schriftsteller,
geb. in Hönetorp
(Sm/aland), studierte in
Upsala,
[* 3] wurde 1839 an der königl.
Bibliothek in
Stockholm
[* 4] angestellt, 1858 erster
Direktor des königl.
Theaters in
Stockholm und war 1860-64 schwed. Geschäftsträger in Rio
[* 5] de Janeiro. Seitdem lebte er
zurückgezogen in Sunnanvik
(Småland), wo er starb. Hylten-Cavallius machte schon frühzeitig, zusammen mit
dem Archäologen
George Stephens, große Sammlungen der Volkslitteratur
Schwedens, von denen zwei noch nicht abgeschlossene
Werke erschienen: «Svenska volksagor och äfventyr», Bd. 1 (Stockh.
1844-49; neue Aufl., illustriert von
Lundgren, 1875) und
«Sveriges historiska och politiska visor», Bd. 1 (ebd.
1853). Für das
Theater
[* 6] schrieb er das histor.
Drama «Dacke-fejden». Sein bedeutendstes Werk ist «Wärend
och Wirdarne», Bd. 1
u. 2 (Stockh. 1864-68), eine wertvolle ethnogr.
Arbeit über
Schweden.
[* 7]
(spr. heim-),Henri, belg. Kunstschriftsteller, geb. zu
Antwerpen,
[* 8] besuchte die Kunstakademie in
Brüssel,
[* 9] erhielt 1857 eine Anstellung an der königl.
Bibliothek daselbst, an der er dann Konservator des Kupferstichkabinetts
wurde. 1879 wurde er Professor der Ästhetik an der
Akademie der schönen Künste in
Antwerpen, 1886 am
Institut supérieur
der schönen Künste. Er veröffentlichte namentlich: «Compositions décoratives et allégoriques des maîtres de toutes
les écoles» (2 Bde.,
Lüttich
[* 10] und Par. 1870-85),
«La gravure dans l'école de
Rubens» (Brüss. 1879; von
der
BelgischenAkademie der Wissenschaften und Künste preisgekrönt),
«Le
[* 11] réalisme; son influence sur la peinture contemporaine»
(ebd. 1884),
«P.-P.
Rubens,
sa vie et son œvre» (mit O.
Berggrün, J. Comyns
Carr u. s. w., ebd. 1886),
«Bruxelles è travers
les âges» (Bd. 3 des von seinem
Bruder Louis Hymans begonnenen Werkes, 1889) und übersetzte Carel
van Manders
«Le livre des peintres» (2 Bde.,
Par. 1884-85).
(spr. heim-),Louis,
belg. Geschichtschreiber und Publizist,
Bruder des vorigen, geb. zu Rotterdam,
[* 12] wurde in
Belgien
[* 13] erzogen, wohin seine Eltern 1830 übergesiedelt waren. Als
Student in Gent
[* 14] veröffentlichte er das
Drama «Robert le Frison» (Gent 1847). Nach einem Aufenthalt in
Paris
[* 15] ließ er sich 1849 in
Brüssel nieder und wandte sich hauptsächlich der Journalistik und polit.-histor.
Studien zu. Von 1857 bis 1859 war
Hymans Hauptredacteur der
«Ètoile belge», 1859-70 Mitglied der Kammer. Er starb zu
Brüssel.
Seine bedeutendsten geschichtlichen
Schriften sind: «»Histoire populaire de la Belgique" (Brüss.
1860),
«Historie populaire du règne de
Léopold Ier» (ebd. 1864),
«Historie politique et parlementaire de la Belgique»
(ebd. 1869),
«Historie parlementaire de la Belgique de 1831 à 1881» (5
Tle., 1878-80),
«Bruxelles à travers le âges»
(Brüss. 1883). Unter seinen
Romanen, Novellen und
Skizzen sind hervorzuheben: «La famille Buvard» (2
Tle., ebd. 1858),
«Hirta»
(ebd. 1875),
«Six nouvelles» (ebd. 1882; deutsch von
KlaraMohr),
«Lettres moscovites» (ebd. 1857),
«Types et silhouttes» (ebd.
1877). Als Dichter machte Hymans sich einen
Namen besonders durch die polit. Lieder «La Belgique depuis
1830» (ebd. 1855),
oder
Hymenaios (grch.), ursprünglich der Hochzeitsgesang (s.
Hymenäus); dann der Hochzeitsgott selbst, der unter
diesem
Namen zuerst bei Sappho vorkommt und nachher der Sohn verschiedener
Musen,
[* 16] der
Urania,
Kleio,
Terpsichore, Kalliope, oder
auch des Dionysos
[* 17] und der
Aphrodite
[* 18] genannt wird. Nach einigen war er ein sehr schöner
Jüngling, der
an seinem Hochzeitstage, oder überhaupt frühzeitig starb, oder bei der Vermählung des Dionysos und der
Ariadne nach Absingung
des Brautliedes das Leben verlor.
Auch wird von ihm erzählt, er sei ein schöner, aber armer athenischer oder argivischer
Jüngling gewesen, der eine
Jungfrau aus vornehmer Familie liebte.
Als er ihr einst in Mädchenkleidung zum Demeterfeste nach Eleusis gefolgt war, entführten
ihn nebst den dort versammelten
Jungfrauen Seeräuber, welche Hymen tötete, als sie auf einer
Insel einschliefen. Hierauf kehrte
er nach
Athen
[* 19] zurück und versprach, die
Geraubten zurückzubringen, wenn man ihm die Geliebte gäbe. Dies
geschah, und von nun an gedachte man seiner in allen Brautgesängen. Wirklicher
Kultus des Hymen ist jedoch
nur fürArgos nachweisbar.
Dargestellt wird er als zarter
Jüngling von fast weiblicher Schönheit mit Brautfackel und
Kranz in der
Hand,
[* 20] besonders auf
Sarkophagreliefs und einem schönen Wandgemälde zu
Pompeji.
[* 21] -
Vgl. Schmidt,De Hymenaeo et Talasio (Dissertation,
Kiel
[* 22] 1886).
L, Heuschreckenbaum, Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 23] (s. d.),
Abteilung der
Cäsalpiniaceen,
mit nur etwa acht tropisch-amerik.
Arten, große
Bäume mit lederartigen
Blättern, die aus je zwei
Fiederblättchen bestehen.
Die
Blüten sind ansehnlich und weiß, stehen dicht zu endständigen
Sträußen geordnet. Die
Früchte sind längliche, dicklederartige
oder holzige Hülsen, mit nur wenigen Samen
[* 24] mit fester Schale. Die
Arten sind wegen ihres Harzreichtums industriell wichtig,
liefern einen großen
Teil der südamerik. Kopale zur
Darstellung von Lacken und Firnissen. Die bekannteste
Art ist der westind. Lokustbaum
¶
mehr
(Hymenaea courbarilL.), dessen Harz am häufigsten in den europ. Handel kommt. Von ihm wird auch das schön braunrote, sehr harte
Holz
[* 26] in den Handel gebracht und als Courbarilholz, Bois deCourbaril, zur Herstellung feiner Möbel
[* 27] verwendet.