zusammenzupressen. Das Ausdehnungsbestreben dieser komprimierten Luft hebt dann das geladene und gerichtete
Geschütz wieder
in die Schußstellung empor.
Zum Zusammenpressen und namentlich zur Abdichtung der komprimierten Luft wird meist eine Flüssigkeit
benutzt.
innige Mischung von feinkörnigem Sand und gebranntem Kalk, die, nachdem sie unter hohem Druck in
die gewünschte Form gebracht ist, längere Zeit der Einwirkung von heißem Wasser oder Wasserdampf ausgesetzt
wird.
Die
Kieselsäure des Sandes verbindet sich dann mit dem Kalk zu einer
Steinmasse, die dem Elbsandstein äußerlich sehr
ähnlich ist, denselben sogar an Härte, Druck- und
Zugfestigkeit übertrifft.
[* 2] (grch.), derjenige
Teil der
Hydromechanik, der die Einwirkung von Kräften auf Flüssigkeiten betrachtet,
sofern letztere dabei im Zustande der Ruhe (des
Gleichgewichts) bleiben;
NH2.OH, ein als hydroxyliertes
Ammoniak anzusehender chem. Körper, d. h. als einAmmoniak,
in dem ein
Atom H durch die einwertige Hydroxylgruppe OH ersetzt ist.
Analog jenem verbindet
es sich mit Säuren zu hydroxylierten
Ammoniumsalzen. Zur
Darstellung des freien Hydroxylamin zerlegt man salzsaures Hydroxylamin durch Natriummethylat in methylalkoholischer
Lösung (HCl.NH2OH + NaOCH3 = NH2OH + NaCl + CH3OH), entfernt das
Chlornatrium durch Filtration
und destilliert unter vermindertem Druck zuerst den
Methylalkohol im Wasserbade, dann das Hydroxylamin über freiem
Feuer ab. Das Hydroxylamin krystallisiert
in geruchlosen Blättchen und
Nadeln,
[* 11] welche
Glas
[* 12] angreifen. Es schmilzt bei 33° und siedet bei 58" unter 22
mm Druck.
Bei
Atmosphärendruck erhitzt, zerfällt es unter Explosion. Hydroxylamin löst sich leicht in
Wasser und
Alkohol, sehr wenig in
Äther; die Lösungen zersetzen sich beim Erhitzen unter
Abgabe von
Ammoniak, indem sich das
Hydroxylamin teilweise in
Stickstoff,
Stickoxydul,
Ammoniak und Wasser zersetzt. Die
Salze unterscheiden sich von denen des
Ammoniaks namentlich
durch die Fähigkeit,
Fehlingsche Lösung (s. d.) schon in der Kälte zu reduzieren.
Man kann auf
Grund dieser Reaktion das Hydroxylamin volumetrisch durch
Titrieren bestimmen.
Das chlorplatinwasserstoffsaure Hydroxylamin ist in Wasser und
Alkohol leicht löslich
(Trennung des Hydroxylamin von
Ammoniak). Salzsaures Hydroxylamin entsteht
durch Reduktion von Salpetersäure, salpetriger Säure oder
Stickoxyd mit Zinn und Salzsäure, ebenso durch Reduktion des
Salpetersäureäthylesters. Am besten gewinnt man dieses Chlorwasserstoffsalz durch Erwärmen von
Knallquecksilber
mit konzentrierter Salzsäure. Nachdem man vom entstandenen
Quecksilberchlorür abfiltriert und das gelöste
Quecksilber durch
Schwefelwasserstoff entfernt hat, dampft man zur
Trockne ein und krystallisiert aus heißem
Alkohol um. Man erhält monokline,
in Wasser leicht, in
Alkohol schwieriger lösliche Blättchen und Prismen, NH2(OH)HCl.
Das schwefelsaure Hydroxylamin wird technisch erhalten, indem man durch Mischen der Lösungen von zwei
Molekülen Natriumbisulfit und
einem
Molekül Natriumnitrit zunächst hydroxylamindisulfosaures Natrium, HO.N. (SO2ONa)2, darstellt und die angesäuerte
Lösung auf 100-130° erwärmt. Es entstehen die
Sulfate des und des Natriums, die durch
Krystallisation getrennt werden. Das
hydroxylamindisulfosaure Kalium kommt unter dem
Namen Reduziersalz (s. d.) in den
Handel. - Das Hydroxylamin findet
als Reduktionsmittel sowie als wichtiges Reagens auf
Aldehyde und
Ketone in der organischen
Chemie Anwendung. Seine
Verbindungen
sind giftig.
β-Phenylpropionsäure, eine einbasische organische Säure von der Zusammensetzung C9H10O2
und der Konstitutionsformel C6H5.CH3.CH3.COOH, die durch Wasserstoffanlagerung (Reduktion)
von Zimmetsäure entsteht und als Spaltungsprodukt der
Eiweißstoffe bei der Fäulnis derselben aufgefunden worden ist.
Sie
krystallisiert in feinen
Nadeln, die bei 47° schmelzen, bei 280° destillieren und in heißem Wasser und
Alkohol leicht löslich
sind.
(grch.), übermäßiger Wassergehalt des
Harns. ^[= oder Urin (Urina, Lotium), die von den Nieren abgesonderte Flüssigkeit, durch welche die Verbrennun ...]
Anton,
Freiherr von Hye-Gluneck, österr. Staatsmann, geb. zu Gleink
(Gluneck) in Oberösterreich, studierte in
Wien
[* 13] und wurde 1833 ord. Professor der Rechtsphilosophie und des
Strafrechts an der
Theresianischen Ritterakademie, 1838 an der
UniversitätWien. Als gefeierter akademischer
Lehrer einflußreich bei der
Jugend,
war er ihr
¶
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Wortführer in den Märztagen von 1848. Im Sommer desselben Jahres trat er in das Justizministerium, dem er bis 1867 angehörte.
Juni bis Dez. 1867 war er Justizminister im KabinettBeust und zugleich Leiter des Unterrichtsministeriums. Im Herrenhause,
dessen Mitglied Hye seit 1869 ist, steht er auf seiten der liberalen Partei. Als ständiger Referent
des Reichsgerichts, dem er seit 1869 angehört, gab er eine «Sammlung der Erkenntnisse
des österr. Reichsgerichts» (7 Bde., Wien 1874-86) heraus. Der Strafcodex von 1852 ist eine Schöpfung H.s; «Die
leitenden Grundsätze der österr. Strafprozeßordnung» (Wien 1854) und ein «Kommentar zum österr. Strafgesetzbuch» (ebd.
1855) ergänzen dasselbe. Durch die von ihm eingebrachte Novelle zum Strafgesetzbuch vom wurde
in Österreich
[* 15] die Kettenstrafe und die Strafe der körperlichen Züchtigung abgeschafft. Außerdem schrieb er: «über
das Schwurgericht» (Wien 1864).