leichte Oxydierbarkeit,insbesondere durch ihre Fähigkeit, alkalische Kupferlösung
(Fehlingsche Lösung, s. d.) zu reduzieren.
Je nachdem in der einen Amidgruppe des
Hydrazins ein oder zwei Wasserstoffatome durch
Alkoholradikale ersetzt sind, unterscheidet
man primäre Hydrazine (z. B. Methylhydrazin, CH3.NH.NH2) oder sekundäre Hydrazine (z.B.
Diäthylhydrazin [C2H5]2.N.NH2). Sind hingegen zwei Wasserstoffatome aus beiden Amidgruppen durch andere
(aromatische) Radikale ersetzt, so nennt man diese
Verbindungen, die viel schwächere
Basen sind,
Hydrazoverbindungen (s.
Hydrazobenzol).
Die Hydrazine entstehen durch Reduktion der
Nitrosamine (s. d.). Wichtiger als die Hydrazine der
Fettreihe sind diejenigen mit aromatischen
Radikalen, insbesondere das
Phenylhydrazin (s. d.).
eine organische
Verbindung von der Konstitutionsformel C6H5.NH.NH.C6H5. Es ist der
Repräsentant einer ganzen
Klasse von
Verbindungen, der
Hydrazoverbindungen,
Verbindungen, die sich vom
Hydrazin (s. d.) durch
symmetrische Ersetzung zweier Wasserstoffatome in beiden Amidogruppen durch aromatische Radikale ableiten.
Hydrazoverbindungen
mit Radikalen der
Fettreihe sind unbekannt. Sie sind isomer mit sekundären
Hydrazinen (s. d.), die unsymmetrische
Abkömmlinge
des
Hydrazins sind; so ist z. B. das Diphenylhydrazin, (C6H5)2.N.NH2,
isomer mit Hydrazobenzol. Die
Hydrazoverbindungen sind krystallisierte, in Wasser schwer lösliche, farblose
Substanzen, die aus den gefärbten
Azoverbindungen durch Reduktion mit Schwefelammonium oder Zinkstaub entstehen, z. B.
Das Hydrazobenzol ist ein kampferartig riechender, in Blättchen vom Schmelzpunkt 131° krystallisierender Körper,
der durch
Oxydation wieder
Azobenzol liefert, durch starke Reduktionsmittel, wie Natriumamalgam in
Anilin,
C6H5.NH2, zerfällt und durch die Wirkung starker Säuren eine eigentümliche, sich bei fast allen
Hydrazoverbindungen
analog wiederholende Umlagerung in
Benzidin (s. d.) erfährt:
Photogen, Mineralöl oder
Schieferöl, ein zur
Beleuchtung
[* 4] mittels Lampen
[* 5] dienendes, farbloses oder gelbliches
Öl, das aus dem bei der trocknen
Destillation
[* 6] der bituminösen
Schiefer, der
Braunkohlen, des
Torfs und
der
Bogheadkohle entstehenden
Teer abgeschieden wird. Seine Bereitung und
Anwendung verdankt es Versuchen, die Selligue in
Paris
[* 7] seit 1834 anstellte. Seine große Flüchtigkeit und Leichtentzündlichkeit machte das früher im
Handel befindliche Hydrocarbür in
bedeutendem
Grade feuergefährlich; durch seinen unangenehmen, den
Kopf einnehmenden
Geruch konnte es unter Umständen beschwerlich
fallen. Durch sorgfältiger ausgeführte
Reinigung, die jetzt allgemein in den Fabriken vorgenommen wird,
hat es diese übeln Eigenschaften verloren, und das jetzt von den sächs.-thüring. Paraffinfabriken unter dem
NamenPhotogen
in den
Handel gebrachte Hydrocarbür ist dem besten Petroleum gleichzusetzen. Es siedet zwischen 100 und 300° C. und
hat das spec. Gewicht 0,795 bis 0,805.
ein Umwandlungsprodukt der
Cellulose, das durch Einwirkung von mäßig verdünnter Schwefelsäure
[* 8] auf
Baumwolle,
[* 9] Papier
u. dgl. entsteht und angeblich der Zusammensetzung C12H22O11 entspricht.
Die Hydrocellulose unterscheidet sich von gewöhnlicherCellulose dadurch, daß sie gewisse Farbstoffe, die von der
Cellulose,
Baumwolleu. dgl. nicht aufgenommen werden, direkt und ohne Zuhilfenahme eines andern
Körpers fixiert. Auf
Grund dieser Eigenschaften hat man die
Bildung der Hydrocellulose in der Färberei der Baumwollstoffe zu verwerten
gesucht, wobei aber große Vorsicht anzuwenden ist, da die Gewebe
[* 10] leicht dabei zerstört werden. Bei
der Fabrikation von Pergamentpapier werden die Papierfasern oberflächlich in Hydrocellulose umgewandelt.
(Hydrocharideen), monokotyledonische Pflanzenfamilie aus der Ordnung der
Helobien
[* 11] (s. d.) mit gegen 40
Arten
in den wärmern und gemäßigten Gegenden der ganzen Erde. Sämtliche
Arten sind Wasserpflanzen
[* 12] und in
ihrem Habitus, hauptsächlich in der Form ihrer
Blätter, sehr verschieden. Die
Blüten sind getrennt-geschlechtig, meist klein
und weiß oder rötlich gefärbt. Sie sitzen oft auf sehr langen Stielen, damit sie bis an die Oberfläche des Wassers gelangen
können. Zur Familie der Hydrocharidaceen gehört u. a. die sog.
Wasserpest (s. Elodea), der Froschbiß (s.
Hydrocharis) sowie die vielfach in Aquarien gezogene Vallisneria. (s. d.).
L., Froschbiß, Pflanzengattung aus der Familie der
Hydrocharidaceen (s. d.).
Man kennt nur eine Art, Hydrocharis morsus
ranae. (s.
Textfigur 2 zu
ArtikelHelobien), die in Europa
[* 13] und im mittlern
Asien
[* 14] verbreitet ist. Es ist eine
Wasserpflanze, welche schwimmende, kreisrunde, an der
Basis tief herzförmige
Blätter und schöne weiße
Blüten besitzt.
Sie
findet sich in
Deutschland
[* 15] ziemlich häufig in stehenden
Gewässern,
Gräbenu. dgl. Da sie sich leicht kultivieren läßt, wird
sie vielfach als Zierpflanze in Aquarien gezogen.
eine chem.
Verbindung von der Zusammensetzung C6H6O2, die als Paradioxybenzol C6H4(OH)2,
aufzufassen ist, d. h. als ein
Benzol, in dem zwei in der Parastellung befindliche Wasserstoffatome (s.
Aromatische Verbindungen)
durch Hydroxylgruppen ersetzt sind. Es ist isomer mit dem
Brenzkatechin und dem Resorcin
(Ortho- und
Metadioxybenzol). Hydrochinon findet
sich in der Natur in dem
¶
mehr
Glykosid Arbutin mit Zucker
[* 17] verbunden und wird synthetisch am leichtesten durch Reduktion von Chinon (s. d.) mit schwefliger
Säure gewonnen. Das Hydrochinon krystallisiert in zweierlei Formen, farblosen monoklinen Blättchen und hexagonalen
Prismen, schmilzt bei 169° und sublimiert leicht. Es löst sich in Wasser, Alkohol und Äther. Die wässerige Lösung schmeckt
schwach süßlich. Alkalische Lösungen bräunen sich durch Oxydation an der Luft. Es wird durch Oxydationsmittel
(wie Eisenchlorid) wieder in Chinon übergeführt, wobei schwarzgrünes Chinhydron als Zwischenprodukt entsteht. Wegen seiner
antipyretischen Eigenschaften wird es neuerdings in Einzelgaben von 0,2 bis 1 g gegen Fieberzustände benutzt. Auch zur subkutanen
Injektion
[* 18] ist es anwendbar. Seine Hauptverwendung findet es seiner Eigenschaft wegen, Edelmetalle
zu reduzieren, als Entwickler in der Photographie. Das Kilo kostet im Großhandel 18 M.