zu stande in der
Leber und
Milz bis 800 m Entfernung, im
Herzen bis 500, in den großen Röhrenknochen bis 300, in den
Muskeln
[* 2] und
Lungen nur bis 150-200 m (nach
Reger).
Bei denKalibern 8
mm und darunter ist die Zone der
[* 3] hydraulische Pressung
kleiner. -
Vgl. Sanitätsbericht über die deutschen
Heere im
Kriege gegen
Frankreich 1870/71, Bd. 4 (Berl.
1884);
Reger, Die Gewehrschußwunden der Neuzeit (Straßb. 1884);
Propeller, ein Wasserstrahl, durch den Schiffe
[* 7] fortbewegt werden. Es giebt zweierlei
Arten, diesen
Strahl
zu erzeugen.
In dem einen Falle ist im untern Raum des Schiffs eine
Cisterne aus Eisenblech gebaut, deren
Boden durchlöchert
ist, sodaß das Wasser Zutritt hat und in der
Cisterne so hoch steht wie außenbords. Eine durch Maschinenkraft
getriebene Centrifugalpumpe nimmt dieses Wasser
auf und wirft es mit großer
Geschwindigkeit durch
Röhren,
[* 8] die außenbords
münden.
Durch die Gegenwirkung dieser
Strahlen wird das Schiff
[* 9] in entgegengesetzter
Richtung fortbewegt. Da jedoch durch dieBewegung
der Pumpe
[* 10] und andere Reibung
[* 11] zu viel Kraft
[* 12] verloren geht und trotz des großen Kohlenverbrauchs nur geringe
Geschwindigkeit
erzielt wird, hat dieser Propeller (hydraulische Reaktion genannt) keine
Verbreitung gefunden. Die zweite Art des hydraulischer Propeller ist
der
Hydromotor (s. d.). In neuester Zeit versucht man, Schiffen seitwärts angebrachte
hydraulischer Propeller zu geben, um die Steuerfähigkeit zu erhöhen, und eine, wenn auch
langsame, Seitwärtsfortbewegung des Schiffskörpers, z. B. um am Quai festzumachen, zu erzielen.
[* 5]Widder oder
Stoßheber, eine
Wasserhebemaschine, bei der als bewegende Kraft der
Stoß des durch ein Gefälle
in Strömung versetzten Wassers benutzt wird. In der nachstehenden
[* 1]
Fig. 1 ist
ein hydraulischer Widder schematisch, in
[* 1]
Fig. 2 nach Ausführung dargestellt. Das Wasser
strömt aus dem Behälter a durch das Rohr
b in den
Apparat, der mit einem Sperrventil c, Steigventil d, Windkessel f und Steigrohr
g versehen ist. Ist der
Apparat in Ruhe, so füllt sich das Steigrohr bis zur Höhe des Oberwasserspiegels
im
Gefäß
[* 14] a, wie in der
[* 1]
Figur durch die Horizontale angedeutet ist.
Wird das Sperrventil c aufgestoßen, so beginnt, während das Steigventil d geschlossen ist, Wasser auszufließen. Die ganze
Wassermenge im Rohre d kommt in
Bewegung. Sobald aber das
Wasser eine gewisseGeschwindigkeit erreicht
hat, schließt der Wasserdruck das Sperrventil. Die ganze in Rohr b gekommene Wassermenge kommt jedoch dann nicht zur Ruhe,
sondern stößt das Steigventil d auf. Ein
Teil des Wassers tritt in den Windkessel und das Steigrohr, und in letzterm steigt
das Wasser höher als im Behälter a.
Ehe sich hierauf das Steigventil ganz schließen kann, nimmt die
Wassermenge im Rohre b vermöge des Überdruckes durch den höhern Wasserstand im Steigrohr eine geringe Rückwärtsbewegung
an, durch welche das Sperrventil c selbstthätig wieder geöffnet wird, sodaß das
Spiel von neuem beginnt.
[* 3]Telegraphen,
[* 15]
Telegraphen (s. d.), bei denen eine mit Wasser gefüllte,
vom Absendungsorte bis zum Empfangsorte reichende
Röhre vorhanden ist und im Wasser Druckänderungen
u. dgl. fortgepflanzt
werden, welche als telegr. Zeichen dienen. Im 4. Jahrh.
v. Chr. schlug
Äneas Taktikos einen hydraulische Telegraphen vor, bei dem die
Tiefe der
Senkung des
Spiegels in zwei an beiden Orten vorhandenen Wassergefäßen als telegr. Zeichen genommen werden,
Beginn und Ende des Wasserausfließens aber durch je ein Fackelsignal markiert werden sollte. Die hydraulische Telegraphen sind
ohne Bedeutung für den eigentlichen telegr. Verkehr.
oder Diamid, H2N-NH2, Stammsubstanz der wichtigen organischen
Hydrazine (s. d.). Man erhält
das schwer lösliche
Sulfat, N2H4.H2SO4, durch Erwärmen von Triazoessigsaure mit konzentrierter Schwefelsäure.
[* 16] Oder man erhitzt Amidoguanidin, erhalten aus
Nitroguanidin durch Reduktion, mit Natronlauge 8-10
Stunden am Rückflußkühler,
filtriert vom ausgeschiedenen Natriumcarbonat ab und fällt aus dem Filtrat durch konzentrierte Schwefelsäure das schwerlösliche
Hydrazinsulfat
Das Hydrazin verbindet sich mit Säuren zu
Salzen, die den
Ammoniumsalzen analog zusammengesetzt sind, nur daß das Hydrazin eine zweisäurige
Base darstellt. Das
Chlorhydrat ^[img] krystallisiert in glänzenden Oktaedern. Das freie Hydrazin läßt sich nicht isolieren, wohl
aber das
Hydrat, N2H4.H2O), das eine bei 119° siedende, an der Luft stark rauchende Flüssigkeit
darstellt und
Glas
[* 17] wie organische
Substanzen stark angreift. Die
Verbindungen des Hydrazin sind für niedere Organismen außerordentlich
giftig.
Hydrazinverbindungen, eine Reihe eigentümlicher organischer
Basen, die sich vom
Hydrazin (s. d.) ableiten
und somit zwei Stickstoffatome im
Molekül enthalten. Von den
Aminen (s.
Ammoniakbasen) unterscheiden sie
sich durch ihre
¶
mehr
leichte Oxydierbarkeit,insbesondere durch ihre Fähigkeit, alkalische Kupferlösung (Fehlingsche Lösung, s. d.) zu reduzieren.
Je nachdem in der einen Amidgruppe des Hydrazins ein oder zwei Wasserstoffatome durch Alkoholradikale ersetzt sind, unterscheidet
man primäre Hydrazine (z. B. Methylhydrazin, CH3.NH.NH2) oder sekundäre Hydrazine (z.B.
Diäthylhydrazin [C2H5]2.N.NH2). Sind hingegen zwei Wasserstoffatome aus beiden Amidgruppen durch andere
(aromatische) Radikale ersetzt, so nennt man diese Verbindungen, die viel schwächere Basen sind, Hydrazoverbindungen (s. Hydrazobenzol).
Die Hydrazine entstehen durch Reduktion der Nitrosamine (s. d.). Wichtiger als die Hydrazine der Fettreihe sind diejenigen mit aromatischen
Radikalen, insbesondere das Phenylhydrazin (s. d.).