begründeten «moralischen
Geschmack». Hutcheson begründete es in seinem «Enquiry into
the original of our ideas of beauty and virtue» (Lond. 1725; deutsch, Frankf. 1762) und
in seinem «Essay on the nature and conduct of passions and affections»
(Lond. 1728); er führte es näher aus in seinem von Leechman mit einer
Biographie des Verfassers herausgegebenen
«System of moral philosophy»
(Glasgow
[* 2] 1755). Seine Werke erschienen zu
Glasgow (5 Bde., 1772).
(spr. höttschĭns’n),Hauptstadt des County
Reno im nordamerik.
StaateKansas, am nördl. Ufer des
Arkansas,
in reicher Ackerbaugegend, ist Eisenbahnknotenpunkt, hat (1890) 8682 E. (gegen 1540 im J. 1880), Salzgewinnung,
[* 3] Großschlächterei,
Handel mit
Bauholz,
Backsteinen und
Kohle.
(spr. höttschĭns’n),John, englischer theol. Schriftsteller, geb. 1674 zu
Spennithorne bei Middleham
(Yorkshire), war
Haushofmeister beim
Herzog von
Somerset, begleitete denselben auf seinen
Reisen durch
Europa
[* 4] und erhielt durch ihn von
Georg Ⅰ. eine
Sinekure. 1724 veröffentlichte er den ersten, 1727 den zweiten
Teil seiner
«Mose’s principia», worin er die mosaische Kosmogonie verteidigte und die von Newton aufgestellte Gravitationstheorie
angriff. Hutchinson starb Seine gesammelten Werke veröffentlichten Spearman und
Bate (12 Bde., 1748;
Supplement mit
Biographie
hg. von Spearman 1765). Sein Religionssystem, am besten dargelegt in «Thoughts
concerning religion» (Edinb. 1743), fand zahlreiche
Anhänger, Hutchinsonians genannt. Nach H.s
Lehre
[* 5] enthält
die
Heilige Schrift sowohl die Grundlagen aller
Philosophie als auch der
Religion.
(spr. höttschĭns’n),JohnHely-, zweiter
Graf von
Donoughmore, brit.
General, geb. zu Dublin,
[* 6] studierte zu
Eton und Dublin und trat 1774 in den Militärdienst. Er nahm als
Oberstlieutenant 1792 an
dem Feldzug in der Champagne im Hauptquartier des
Herzogs von
Braunschweig
[* 7] teil und hob 1794 auf eigene Kosten ein Regiment
aus, das er mit Auszeichnung in Flandern führte. Nachdem er zur Unterdrückung der irischen Rebellion beigetragen hatte,
ward er 1796 Generalmajor und kämpfte 1799 inHolland. Hutchinson schiffte sich 1801 nach
Ägypten
[* 8] ein und übernahm
nach der Verwundung des
GeneralsAbercromby in der
Schlacht von
Alexandria(21. März) den Oberbefehl der brit.
Armee. Er eroberte
Damiette und Ramanieh, schloß
Kairo
[* 9] ein und nötigte den
General Béliard (27. Juni) mit 14000 Mann zur Kapitulation. Dann wandte
er sich gegen
Alexandria, schlug alle
Ausfälle Menous zurück und zwang diesen endlich 31. Aug., sich mit seiner ganzen 10000 Mann
starken
Armee zu ergeben. Für diesen glänzenden Feldzug ward Hutchinson 1801 zum Lord Hutchinson von Knocklofty
erhoben. Nachdem er 1803 den Rang eines Generallieutenants erhalten hatte, wurde er 1806 als außerordentlicher
Botschafter nach
Rußland gesandt und wohnte im Gefolge des
KaisersAlexander der
Schlacht von Friedland bei. Nach dem Frieden
von
Tilsit
[* 10] (1807) kehrte er nach England zurück. Er ward 1813 zum wirklichen
General befördert. 1825 folgte er seinem ältern
Bruder Richard als
Graf von
Donoughmore und starb in Knocklofty.
(spr. höttschĭns’n),ThomasJos., engl. Forschungsreisender, geb. zu Stonyford
in
Irland, widmete sich der ärztlichen Laufbahn, machte 1851 eine
Reise nach Westafrika und nahm 1854‒55 als Hauptarzt
an der
Niger-Expedition teil. 1855 wurde er engl. Konsul in der
Bai von Biafra und auf Fernando Po, welch letzteres er seit 1857 im
Auftrage der span. Regierung auch als Gouverneur verwaltete; 1861 wurde er Konsul in Rosario
in
Argentinien. Hier durchforschte er das Saladothal. 1870 wurde er Konsul in
Callao; seit 1873 lebte er
auf seinem Landgut in
Irland und starb
VonHutchinson erschien «Narrative of
the
Niger-Tshadda-Binuë exploration of 1854‒55» (1855),
und
Mützen,
Namen schwed. Parteien während der sog. Freiheitszeit (1719‒72).
Hüte wurde die aus der 1731 gegen Arvid
Horn entstandenen Opposition hervorgegangene Partei genannt. Die Leitung übernahmen
einige Mitglieder der alten holstein. Partei, unter denen
Karl Gyllenborg und von Höpken hervorragten.
Zu den Führern in späterer Zeit gehörten
C. G. Tessin
und Axel Fersen der
Ältere. Seit 1734, wo
Frankreich vergebens versuchte,
Schweden
[* 13] in den poln. Thronfolgekrieg hineinzuziehen, gingen ihre Pläne auch auf die auswärtige
Politik.
Auf dem
Reichstage von 1738 gelang es ihnen, die Gegner zu verdrängen, und es folgte rasch eine Umwälzung
in den äußern und innern Verhältnissen
Schwedens.
Horn an der
Spitze der Partei der
Mützen hatte sich zum Ziel gestellt,
durch eine Politik des Friedens und der Sparsamkeit die durch
Karls ⅩⅡ.
Kriege erschöpfte Kraft
[* 14] der Nation wiederherzustellen.
Die Hüte dagegen stürzten das
Reich in neue und unglückliche
Kriege (mit
Rußland 1741‒43, mit
Preußen
[* 15] 1757‒62).
Ihre innere
Verwaltung zeigt einen engen Anschluß an das
Merkantilsystem;
der Ackerbau ward vernachlässigt, Einfuhrverbote,Subventionen, Prämien und Privilegien riefen ein reges kommerzielles und industrielles Leben hervor, das aber nur ein künstliches
und auf eine massenhafte Banknotenemission gegründet war. Die Hüte mußten 1765 weichen. Die neuen
zur Macht gekommenen
Mützen waren aber von den ältern sehr verschieden. Sie stützten sich auf die bürgerlichen
Stände
und schlossen sich eng an
Rußland an. Von jetzt ab lösten sich die Parteien rasch in der Regierung ab
(Mützen 1765‒69,
Hüte 1769‒72, wieder
Mützen 1772) unter stets wachsender Erbitterung, bis endlich der
Staatsstreich
Gustavs Ⅲ. (19. bis dem Parteiwesen ein Ende machte.