Dampfschifffahrt mit Nordstrand,
Pellworm und dem Seebad Wyk auf Föhr verbunden,ist Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts
(Landgericht Flensburg),
[* 2]
Nebenzollamtes erster
Klasse und einer Wasserbauinspektion und hat (1890) 6761 (3252 männl., 3509 weibl.)
E., darunter 59 Katholiken, Postamt erster
Klasse,
Telegraph,
[* 3] stattliches Rathaus (17. Jahrh.), einen kleinen
Hafen, ein Schloß,
schönen Stadtpark, ein königl. Gymnasium, 1527 gestiftet (Direktor Dr.
Kehr, 13
Lehrer, 7
Klassen, 143
Schüler), eine
Bürgerschule,
Volksbank, Spar- und Leihkasse;
Handel und
Gewerbe,
Ackerbau und Viehzucht.
[* 4] Bedeutend sind die Viehmärkte sowie die
Bassins im W. der Stadt zur Aufbewahrung der auf den schlesw.
Bänken gefangenen
Austern.
Husum
[* 5] ist Geburtsort des Dichters
TheodorStorm. – Husum erhielt im 16. Jahrh. Wisbyer Seerecht und ward 1582,
als
HerzogAdolf den
Bau des Schlosses beendigte, zum Marktflecken und 1608 zur Stadt erhoben; 1634 und 1717 wurde es durch
Wasserfluten verheert.
Marktflecken und Hauptort des Stuhlbezirks Huszt (41147 E.) des ungar.
KomitatsMármaros, an der Linie Szerencs-Mármaros-Sziget der
Ungar.
Staatsbahnen,
[* 6] Sitz eines Bezirksgerichts
und Steueramtes, hat (1890) 7461 ruth. und magyar. E. (1513 Deutsche),
[* 7] darunter 4333
Griechisch-, 1094
Römisch-Katholische, 473
Evangelische
und 1560 Israeliten, Post,
Telegraph;
Getreide- und Flachsbau.
In der Nähe auf einem Bergkegel die Ruine der 1766 durch Blitzschlag
zerstörten Feste Huszt (1191 von
Bela Ⅲ. erbaut).
[* 8] s. Hutfabrikation. Die
Sitte, den
Kopf zu bedecken, stammt schon aus dem frühesten
Altertum. Die Griechen gingen
meist barhaupt, der Handwerker aber setzte die runde Kappe, den Pilos auf. Auf
Reisen, im
Kriege und auf der Jagd trug auch
der vornehme Grieche den breitrandigen Petasos,
[* 9] die Kausia, die beim Nichtgebrauche an einer
Schnur hängend
auf den Rücken fiel. Runde, auch spitze Hut kamen bei den
Römern in Gebrauch, die sie bei Schauspielen, Festen und bei Begehung
heiliger Gebräuche trugen und die den Hut zum
Symbol der
Freiheit erhoben, weshalb auch die Sklaven bei
ihrer Freilassung einen Hut erhielten.
Nach
Cäsars Ermordung setzten
Brutus und
Cassius den als Zeichen der
Freiheit zwischen zwei
Dolchen auf Münzen,
[* 10] was später
die Republik der
Vereinigten
[* 11]
Niederlande
[* 12] nach der Abwerfung des span. Jochs nachahmte.
Allgemeiner wurde die
Sitte, Hut zu tragen,
bei den
Römern nach Neros
Tode. In
Deutschland
[* 13] kommen die Hut zuerst im 10. Jahrh. vor, der Strohhut ist
ein
Abzeichen des Sachsenstammes; mannigfaltig war ihre Form bereits im 12. und 13. Jahrh.,
und 1360 gab es in
Nürnberg
[* 14] Hutmacher; etwas später werden sie in
Frankreich erwähnt. In
Deutschland,
Holland und der
Schweiz
[* 15] trug man im 16. Jahrh. und noch später hohe, spitz zulaufende Hut mit
breiter Krempe, wie man sie in der
Schweiz und in
Tirol
[* 16] noch gegenwärtig findet.
Aber auch die jetzige Form unsers Cylinders findet sich bereits im 16. Jahrh. und früher.
In
Frankreich, wo der Hut unter den vornehmen
Ständen um diese Zeit ebenfalls schon etwas Gewöhnliches
war, wurde bereits seit
Heinrichs Ⅳ. Zeit die eine Krempe aufgeschlagen. Als man unter
Ludwig ⅩⅣ. auch die andere Krempe
aufzuschlagen anfing, entstanden nun die sog. dreieckigen Hut, die fast ein ganzes Jahrhundert
in der Mode blieben, allgemeine
Verbreitung fanden und allmählich in den geschmacklosen
à l’Androsman
übergingen, der sich zum Napoleonshut verkleinerte. ^[]
Wie die Kleidung überhaupt, ist auch die Form und
Farbe der Hut, namentlich in neuerer Zeit, oft das
Symbol polit. Parteien
gewesen. Eine polit. Partei in
Schweden
[* 17] führte den
Namen der
Hüte (s. d.) und schon vor 1848 galten hellgraue
Filzhüte mit breitem Rande als das
Kennzeichen demokratischer Gesinnung. Besonders war das Tragen der sog. Heckerhüte, von
meist heller
Farbe, breiter Krempe und kleinem runden oder spitzen
Kegel, nach 1849 Gegenstand polizeilicher Verfolgung.
Geweihte Hut, vom Papst in der
Christnacht geweiht, wurden ehedem von demselben an Fürsten und Feldherren, die
sich Verdienste um die röm.
Kirche erworben hatten, oder die man für dieselbe zu gewinnen suchte, gleich den geweihten goldenen
Rosen verschenkt. Den letzten erhielt nach der
Schlacht bei Hochkirch
[* 18] 1758 der
General Daun. – Bankrottierer wurden sonst
in
Frankreich mit grünen, in
Deutschland mit gelben Hut ausgestellt; auch die
Juden mußten sonst in
Spanien
[* 19] und anderwärts gelbe spitze Hut tragen. – In der Heraldik nennt man Hut diejenige Wappenverzierung, die
bei bestimmten geistlichen sowohl als weltlichen
Ständen die
Stelle des
Helms oder der
Krone vertritt.
Beim katholischen Klerus führen die Protonotarien der päpstl. Kurie schwarze Hut mit Quasten; die
Kardinäle rote Hut mit 15 Quasten. Der Erzbischof führt einen solchen mit 4, der
Bischof mit 3, der
Abt mit 2 Quasten.
Bei weltlichen Herren ist der Fürstenhut
[* 20] (s. Fürstenkrone) ausgezeichnet, der zwischen der
Grafen- und Königskrone mitteninne
steht. Das Zeichen der deutschen Kurfürsten, der Kurhut, wich von dem Fürstenhut insofern ab, als an
demselben keine Metallspangen waren. (S.
Toque.)
(Macacussinicus Geoff.; s.
Tafel:
Affen
[* 22] der
Alten Welt Ⅳ,
[* 1]
Fig. 6), Malbruk, ein
Affe
[* 23] aus der Gattung
Makako (s. d.) von 50 cm Länge mit ebenso langem
Schwanze. Auf demKopf ist das
Haar
[* 24] verlängert und bildet eine Art Perücke
[* 25] oder
Hut. Der Pelz ist oben
grünlichgrau, unten graulichweiß. Die
Hände und
Ohren sind schwarz, die übrigen nackten Hautstellen sind fleischfarben,
bleifarben überhaucht. Die
Heimat ist Malabar. Der Hutaffe gehört zu den gewöhnlichsten Erscheinungen auf dem europ.
Tiermarkt und sein Preis ist sehr niedrig. Für 10 M. kann man ein kleines Exemplar haben, größere
für 20‒30 M. Sie machen wenig
Ansprüche und pflegen gut auszudauern.
(spr. höttschĕs’n),Francis, der bedeutendste
Vertreter der Schule der sog.
Schottischen Philosophie,
geb. im nördl.
Irland, studierte in
Glasgow,
[* 26] ging dann nach
Irland zurück, wo er einige Zeit
als Prediger einer Dissentergemeinde wirkte, und wendete sich hierauf nach Dublin,
[* 27] um eine Lehranstalt zu gründen. 1729 wurde
er Professor zu
Glasgow, wo er 1747 starb. Hutcheson suchte darzuthun, daß, während wir unter den unsern Willen bestimmenden
Motiven die beiden großen Gruppen der selbstsüchtigen und der wohlwollenden unterscheiden, wir nur
den letztern und den aus ihnen hervorgegangenen Handlungen unsern Beifall geben, und daß dies nur auf einem ursprünglichen,
von der Natur uns eingepflanzten «moralischen
Sinn» beruhen kann. Dies Princip ist verwandt mit dem von
Shaftesbury¶
mehr
begründeten «moralischen Geschmack». Hutcheson begründete es in seinem «Enquiry into
the original of our ideas of beauty and virtue» (Lond. 1725; deutsch, Frankf. 1762) und
in seinem «Essay on the nature and conduct of passions and affections»
(Lond. 1728); er führte es näher aus in seinem von Leechman mit einer Biographie des Verfassers herausgegebenen
«System of moral philosophy» (Glasgow 1755). Seine Werke erschienen zu Glasgow (5 Bde., 1772).