Hundsaffe,
s. Makako. ^[= Makak (Macacus), eine Gattung altweltlicher Affen (25 Arten), die nach der Länge des Schwanzes ...]
s. Makako. ^[= Makak (Macacus), eine Gattung altweltlicher Affen (25 Arten), die nach der Länge des Schwanzes ...]
Stadt im Kreis [* 2] Öls [* 3] des preuß. Reg.-Bez. Breslau, [* 4] 7 km im NO. von Breslau, zwischen der Weide [* 5] und dem Juliusburger Wasser, an der Linie Breslau-Öls und der Nebenlinie Hundsfeld-Trebnitz (19,7 km) der Preuß.
Staatsbahnen, [* 6] Sitz eines Steueramtes, hat (1890) 1415 E., darunter 549 Katholiken;
Post, Telegraph, [* 7] evang. und kath. Kirche;
Fabrikation von Wurst und Dachpappe, Ziegeleien, Ackerbau und Viehzucht. [* 8]
Hier fand 1109 ein Gefecht zwischen Kaiser Heinrich V. und Boleslaw III. von Polen statt.
(Umbra), eine aus zwei kleinen Arten bestehende, den Hechten nahe verwandte Gattung von sehr merkwürdiger geogr. Verbreitung: die eine Art (Umbra Crameri Fitz.) bisweilen im südöstl.
Europa, [* 9] in Ungarn, [* 10] die andere (Umbra limi Kirtland) im centralen Nordamerika. [* 11]
s. Peltigera.
soviel wie Gleiße (s. Aethusa).
deutscher Name für Dactylis [* 12] glomerata L. (s. Dactylis).
(Grotta del cane), eine wegen ihrer Mofetten berühmte Höhle zwischen Neapel [* 13] und Pozzuoli, am Rande des Kratersees Agnano (s. d.), ist etwa 3 m. tief, 1 m breit und 3 m hoch.
Kleinere Tiere (z. B. Hunde, [* 14] daher der Name Hundsgrotte), welche man in die Höhle bringt, werden betäubt oder ersticken.
Die Grotte war schon den Alten bekannt und wurde von Plinius beschrieben.
Grannenhaare, Ziegenhaare, Falsche [* 15] Haare, [* 16] Stichelhaare, die langen, groben, nicht gekräuselten Haare, wie sie im Vließ der Schafe [* 17] und anderer Wolle liefernden Tiere neben den gekräuselten feinen Haaren der Grundwolle vorkommen.
s. Haifische.
s. Cynodon. [* 18]
deutscher Name der Gattung Anthemis (s. d.). ^[= L., Pflanzengattung aus der Familie der Kompositen (s. d.) mit gegen 80 Arten ...]
in einigen Gegenden die Beere der weißen Zaunrübe (s. Bryonia).
s. Apocynum. ^[= L., Pflanzengattung aus der Familie der Apocynaceen (s. d.) mit nur fünf Arten: drei in Südeuropa ...]
s. Solanum. ^[= L., Pflanzengattung aus der Familie der Solanaceen (s. d.) mit gegen 900 meist tropisch-amerik. ...]
s. Aethusa.
s. Rose. ^[= (frz., spr. ros' rĕkupeh), eine Rosenschliffform der Edelsteine, s. Edelsteinschleiferei (Bd. ...]
Gebirge, s. Hunsrück.
Pflanzengattung, s. Cynosurus.
s. Sirius. ^[= oder Stern 1. Größe im Sternbild des Großen Hundes, überhaupt der hellste Stern ...]
s. Kalender. ^[= # (vom lat. Wort Calendae, der erste Tag jedes Monats, abgeleitet) ist ein Verzeichnis der nach ...]
die Zeit, in der die Sonne [* 19] die Grade 120-150 der Ekliptik oder das Zeichen des Löwen [* 20] durchläuft und die um den 24. Juli beginnt und um den 24. Aug. endigt; sie heißt deshalb so, weil die entsprechende Jahreszeit, bei den Griechen Opora genannt, dadurch bestimmt wurde, daß der Hundsstern oder Sirius dann mit der Sonne auf- und unterging. Diese Zeit ist in Griechenland [* 21] sehr heiß; auch in Deutschland [* 22] gilt sie für die heißeste Zeit des Jahres, wiewohl gegen ihr Ende die Abnahme der Wärme [* 23] öfters sehr merklich wird.
s. Agropyrum. ^[= Gärntn., Pflanzengattung aus der Familie der Gramineen (s. d.). Man kennt gegen 20 in den gemäßig ...] [* 24]
Pflanze, s. Apocynum. ^[= L., Pflanzengattung aus der Familie der Apocynaceen (s. d.) mit nur fünf Arten: drei in Südeuropa ...]
Pflanze, s. Cynanchum.
(Wutkrankheit, Tollwut, Wasserscheu, Lyssa, Rabies canina), eine eigentümliche, schon im Altertum bekannte und bereits von Aristoteles und Celsus meisterhaft beschriebene akute Infektionskrankheit, welche ursprünglich die Hunde und die dem Hundegeschlecht angehörenden Tiere, die Wölfe, Hyänen, Schakale und Füchse, befällt, aber von diesen auch auf den Menschen, die Katze, [* 25] auf Hornvieh, auf Pferde, [* 26] Schweine, [* 27] Meerschweinchen und Kaninchen, [* 28] vielleicht selbst auf Vögel [* 29] übertragen werden kann.
Die Symptome der Tollheit an Hunden sind nach Rasse, Temperament, Alter, Geschlecht u. s. w. verschieden; man faßt aber dieselbe richtig auf, wenn man sie als eine fieberhafte, mit Delirien und andern Funktionsstörungen verbundene Erkrankung des Centralnervensystems betrachtet. Den hauptsächlichsten Krankheitszeichen nach lassen sich jedoch die schon längst angenommenen zwei Hauptformen des Übels, die rasende und die stille Wut, beibehalten, obschon diese sich nur in seltenen Fällen streng scheiden.
Die erstere giebt sich besonders dadurch kund, daß die Hunde mit dem Anfange der Krankheit ihr bisheriges Betragen (besonders auffällig gegen Personen, denen sie sonst zugethan sind) ändern, eine wechselnde Gemütsstimmung und große Unruhe zeigen, ungewöhnlich herumschweifen, überhaupt großen Vagiertrieb kundgeben, viel an kalten Gegenständen lecken, die Freßlust verlieren oder fremdartige Gegenstände, wie Holz, [* 30] Stroh, Steine, Nägel [* 31] u. s. w., verschlingen, weder bellen noch in der Art der gesunden Hunde heulen, sondern einen eigentümlichen heisern Ton von sich geben, der zwischen jenen ziemlich mitteninne steht, früher oder später eine sehr heftige Neigung zum Beißen rasch an ihnen sich vorbeibewegender Dinge, endlich gegen Katzen, [* 32] dann gegen Hunde und zuletzt gegen Menschen zeigen, oft auch in die bloße Luft schnappen, in ihrem äußerlichen Ansehen zwar im Anfange weniger verändert sind, nach einigen Tagen aber gerötete und dazu sehr matte Augen bekommen, in kurzer Zeit infolge der stetigen Aufregung sehr abmagern und ein rauhes, struppiges Äußere erhalten (sog. maniakalisches Stadium).
Die stille Wut (melancholisches Stadium) unterscheidet sich von der rasenden dadurch, daß der Unterkiefer vermöge einer Lähmung seiner Muskeln [* 33] herabhängt, weshalb alles, was in die Mundhöhle [* 34] gebracht wird, gleichwie auch der Speichel, wieder herausfließt, daß der Trieb zum Beißen und Umherlaufen nicht so heftig ist (doch kann trotz der gelähmten Unterkiefermuskeln gebissen werden), daß die veränderte Stimme nur selten gehört wird, daß bald Unempfindlichkeit gegen äußere Einwirkungen, Lähmung des Hinterteils, Teilnamlosigkeit und Betäubung hinzutritt (sog. paralytisches Stadium).
Ihren Herrn erkennen die kranken Hunde in den spätern Stadien der Krankheit häufig erst, wenn sie angerufen (aus den Delirien erweckt) werden. Wasserscheu, Abneigung gegen glänzende Gegenstände zeigen die Hunde nicht immer. Das Licht [* 35] scheuen sie nur, wenn die Augen entzündet sind, und den Schwanz ziehen sie ein (lassen ihn hängen) nur bei Lähmung der hintern Körperhälfte. In allen Fällen erfolgt der Tod 6-8, längstens bis 12 Tage nach dem ersten Auftreten der Krankheit; die Fälle von angeblichen Heilungen beruhen meist auf Verwechselungen mit andern ähnlichen Erkrankungen. Bei den Sektionen ¶
finden sich keine charakteristischen Veränderungen, am häufigsten noch starke Blutüberfüllung innerer Organe, namentlich des Schlundes und Darmkanals. Häufig finden sich auch ungenießbare Gegenstände (Leder, Holz, Nägel, Haare und aus solchen zusammengefilzte Zöpfe, Steine u. s. w.), welche die Tiere in ihrer Wut verschluckt haben, im Magen [* 37] oder Darm. [* 38] Früher hielt man das Vorkommen von kleinen vereiternden Bläschen (Marochettische Bläschen) unter der Zunge zu beiden Seiten des Zungenbändchens für einen charakteristischen Sektionsbefund der Wut, doch finden sich dieselben auch bei gesunden sowie bei milzbrandkranken Hunden.
Auch der sog. Tollwurm, d. h. eine vom Körper des Zungenbeins beim Hunde median in das Zungenfleisch eindringende normale Bandmasse, galt früher als Ursache der und wurde deshalb von den Jägern bei jungen Hunden operativ entfernt. Die Sektion bestätigt nur dann die Annahme der Wut, wenn sie im Körper sonst nichts findet, was die schwere Erkrankung erklärt. Die Erkennung der Tollheit ist mit großen Schwierigkeiten verbunden, und nur sorgfältige fortgesetzte Beobachtung sichert die Diagnose.
Die Wut wird nur durch Ansteckung fortgepflanzt, durch Übertragung eines specifischen Kontagiums, des sog. Wutgiftes, eines fixen, niemals flüchtigen oder verschleppbaren, sich nur im kranken Tierkörper vervielfältigenden Infektionsstoffs, welcher am Speichel und Geifer der kranken Tiere, am Blut und an den Speicheldrüsen haftet und bei seiner Übertragung auf zahlreiche andere Tiergattungen und den Menschen unter gewissen Bedingungen wiederum die tödliche Wutkrantheit erzeugt.
Fol und Babès fanden im Gehirn [* 39] wutkranker Hunde eigentümliche Mikroben in der Form glänzender Diplokokken von 0,5 bis 0,8 Mikromillimeter Durchmesser, welche sie als die eigentlichen Erreger der Tollwut betrachten. Von andern Forschern sind diese Angaben nicht bestätigt worden, sodaß gegenwärtig die Natur des Wutgiftes noch nicht festgestellt ist. Große Hitze und Kälte, Mangel an Wasser und guter Nahrung, Behinderung der Befriedigung des Geschlechtstriebes u. dgl. können vielleicht einen günstigen Boden für die Krankheit schaffen, sie aber nicht hervorrufen.
Ebensowenig können die Einflüsse der Domestikation, der Zähmung und der Dressur als ursächliches Moment der Wut hingestellt werden, da die Krankheit sich ebenso häufig in Gegenden entwickelt, wo die Hunde, wie z.B. im Orient, in Algerien, [* 40] in China, [* 41] sehr große Freiheit genießen. Oft mag die Krankheit von Füchsen und Wölfen auf die Hunde und umgekehrt übertragen werden. Die Häufigkeit des Vorkommens der Hundswut ist in den einzelnen Ländern und je nach der Strenge, mit welcher die staatlichen Schutzmaßnahmen gehandhabt werden, ungemein verschieden. Im Deutschen Reiche erkrankten 1886 im ganzen 578 Tiere an der Tollwut, nämlich 438 Hunde, 92 Rinder, [* 42] 32 Schafe, 7 Schweine, 5 Pferde, 3 Katzen und 1 Ziege. Eine größere Frequenz findet sich in Österreich, [* 43] Italien [* 44] und Frankreich; so wurden 1883 in Österreich 837, 1884 sogar 911 wutkranke oder der Wut verdächtige Hunde gezählt.
Die Übertragung der Hundswut erfolgt durch Einführung des Speichels in eine Wunde und geschieht auch, wenn eine wunde Stelle von einem kranken Tiere geleckt wird; doch erfolgt die Ansteckung nicht immer. Bei künstlichen Ansteckungsversuchen mit Speichel erfolgte dieselbe zu 23 Proz., und von 100 von tollen Hunden gebissenen Menschen erkranken gleichfalls etwa nur 20. Weniger ansteckend als der Speichel ist das Blut. Auf die unversehrte Schleimhaut des Verdauungskanals gebracht, ist das Wutgift unwirksam, weshalb Milch und Fleisch wutkranker Tiere in der Regel ohne Nachteil verzehrt und verfüttert werden können.
Die Krankheit bricht in der Regel 60-70 Tage nach erfolgter Ansteckung aus, doch sind auch sichere Fälle bekannt, wo sie sich schon nach 14 Tagen oder erst nach einem Jahre und später zeigte; mit Sicherheit ist jedoch noch kein Fall beobachtet, bei welchem die Wut später als 14 Monate nach stattgehabtem Biß seitens eines tollen Hundes bei den Menschen oder Haustieren ausgebrochen wäre. Erkältungen, Gemütserregungen u. dgl. geben oft die Gelegenheitsursache zum Ausbruche ab. Bei den von einem tollen Hunde gebissenen Menschen nimmt die Wunde oder die Narbe einige Tage vor dem Ausbruch der Krankheit ein bläuliches Ansehen an und wird oft schmerzhaft; die Narbe bricht häufig wieder auf.
Dann zeigen die Kranken eine auffällige Verstimmung, suchen die Einsamkeit, bekommen Angst und Beklemmung, der Schlaf wird unruhig und die Respiration nimmt einen krankhaften Charakter an. Endlich bricht die Krankheit selbst aus, die sich besonders dadurch charakterisiert, daß die Kranken beim Versuch, Flüssigkeiten zu schlucken, ja schon beim Anblick des Getränks das Gefühl haben, als schnüre sich ihnen Brust und Kehle zusammen; daher die immer intensiver werdende Wasserscheu.
Dabei verbreitet sich der Krampf der Atmungsmuskeln auch auf andere Muskeln, die düstere Gemütsstimmung bleibt erhalten und wechselt, insbesondere bei roher Behandlung, mit Anfällen von Raserei und Tobsucht. Die Krampf- und Wutanfälle kehren zwei bis drei Tage immer häufiger wieder, verlieren sich dann mit der zunehmenden Schwäche des Kranken, und endlich tritt der Tod unter den Erscheinungen der Lähmung und Erschöpfung ein. In Preußen [* 45] starben 1884-87 sechs Menschen an der Tollwut, während in Frankreich nach Brouardel die durchschnittliche Zahl der Sterbefälle jährlich etwa 30 beträgt.
Bei dem Verdachte, von einem tollen Tiere gebissen worden zu sein, umschnüre man sofort das verletzte Glied [* 46] oberhalb der Wunde, lasse die letztere durch Drücken und Kneten der umgebenden Weichteile oder durch Setzen von Schröpfköpfen gehörig ausbluten, wasche sie sodann mit heißem Wasser oder einer starken Carbolsäurelösung tüchtig aus und ätze sie hierauf mit rauchender Salpetersäure, Ätzkali oder einer glühenden Kohle; die weitere Behandlung soll einem zuverlässigen Arzt überlassen bleiben.
Nach Fol ist Terpentinöl, welches nur zu wenigen Tropfen mit Wasser geschüttelt wird, das beste Mittel, um die Mikroben der Hundswut zu vernichten und die erlittenen Bißwunden sicher zu desinfizieren. Unter den innern Mitteln werden subkutane Einspritzungen von Pilokarpin (mehrmals täglich 0,01 g) in Verbindung mit Bromkalium und Chloralhydrat am meisten empfohlen. Das verdächtige Tier soll man nicht töten, sondern zur Beobachtung einsperren. Wutkranke beruhige man psychisch oder durch narkotische Mittel, Chloroform, Chloral und Morphium, und lasse ihnen besonders eine humane Behandlung zu teil werden. Die zahlreichen Geheimmittel gegen die Hundswut (arcana antilyssica) ¶