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12) Der rauhhaarige deutsche Pinscher (Rattler, Rattenfänger). Sehr intelligent und mutig, bester Stallhund wegen seiner Passion, Ratten und Mäuse zu vertilgen. Gewicht zwischen 5 und 10 kg. Leicht, jedoch sehnig gebaut, etwas langgestreckt, ohne kurzläufig zu erscheinen. Ohren und Rute in der Jugend meist gestutzt. Haar [* 2] so hart, straff und dicht als möglich, nie lang und zottig; kurzer Schnurr- und Knebelbart. Farbe: rost- oder graugelb, schwarz, schwärzlich eisengrau, silbergrau, oft mit blaßgelben Abzeichen an Augen, Schnauze und Läufen. Nägel [* 3] dunkel. Fehler: Plumpheit, Doppelnase, stark gekrümmte Rute, abstehende Ohren, weiches oder gewelltes Haar.
13) Der deutsche rauhhaarige Zwergpinscher. Zwergform des vorigen, dem er bis auf die Größenverhältnisse vollkommen gleich sein soll. Gewicht nicht über 3½ kg. Heißt in Belgien [* 4] Griffon bruxellois und wird dort nur in gelber Farbe gezüchtet.
14) Der Affenpinscher [* 1] (Fig. 25), dem vorigen ähnlich, aber weich im Haar,hochgewölbter Oberkopf; runde, große, vorspringende Augen, welche mit einem Kranze längerer Haare [* 5] umgeben sind.
15) Der Dalmatiner. Ähnelt in der [* 1] Figur dem Pointer. Farbe weiß mit reinschwarzen oder lederfarbigen, scharf begrenzten, regelmäßig verteilten Flecken von 20 bis 30 mm Durchmesser. Rute darf nicht geringelt getragen werden. Guter Begleiter für Wagen und Reiter.
16) Der Bullterrier, ein weißer, glatthaariger, engl. Pinscher, Behaarung kurz, steif, Gewicht schwankt zwischen 7 und 22 kg. Ohren stets, Rute nie gestutzt, letztere kurz, dick am Ansatz, in eine Spitze auslaufend, nie über den Rücken getragen. | ! |
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17) Der Black and tan Terrier, ein schwarzer engl. Pinscher mit rostbraunen Abzeichen. Neigt sehr zu Haar- und Hautkrankheiten. [* 6]
18) Der Black and tan toy Terrier, Zwergform des vorhergehenden. Bei beiden Rute nie, Ohren immer gestutzt.
19) Die rauh- und seidenhaarigen englischen Terriers. a. Welsh Terrier, schwarz mit lohfarbenen Abzeichen, b. Der rauhhaarige schottische Terrier, stahl- oder eisengrau, gesprenkelt oder gescheckt, schwarz, sandfarben oder strohgelb. Nicht über 8 kg. c. Der rauhhaarige irische Terrier, Hauptunterschied vom vorigen: härtere Kopfbehaarung des irischen. Farbe muß einfarbig sein, am besten hellrot, dann gelb, grau. Haar sehr hart (stichelig), nicht kraus. 7 -10 kg. Fehler: falsches Haar, weiße, rote oder gefleckte Nase. [* 7] d. Der Yorkshire Terrier.
Wahrscheinlich Kreuzung des Black and tan Terrier mit dem Malteser. Lang behaarter Schoßhund, Haar auf dem Rücken gleichmäßig gescheitelt. Farbe leuchtend stahlblau, an der Schnauze dunkelgelb. Gewicht höchstens 5 kg. e. Der Skye Terrier. Auffallend lang im Verhältnis zur Höhe. Länge des Haares auf dem Rücken 9-14 cm, von harter, drahtiger, wasserdichter Beschaffenheit, liegt ohne zu ringeln flach am Körper an. Farbe sehr verschieden, am geschätztesten dunkel und hellblaugrau und dunkel- oder hellgrau mit guten schwarzen Abzeichen.
Gewicht 6-7 kg. f. Der Dandie Dinmont Terrier. Haar etwa 5 cm lang, auf dem Rücken hart, auf der Unterseite weich. Farbe eisengrau oder gelbbraun, an der Brust meist weiß. Gewicht 8 kg. g. Der Bedlington Terrier. Leicht gebaut, aber kräftig. Haar hart mit dichtem Unterhaar, aufgerichtet, fühlt sich spröde an, Farbe dunkelgraublau, lohfarben, sandfarben. Höhe 38-40 cm. Gewicht 10-11 kg. hunde. Der Airedale Terrier. Kräftiger, mutiger Hund, Ohren wie beim Foxterrier, Haar rauh, von dichter, drahtiger Beschaffenheit, frei von wolligem oder seidigem Haar. Farbe des Rückens dunkelgrau, alles andere lohfarben. Gewicht 15-20 kg. Fehler: weiße Abzeichen, kurzer Unterkiefer, i. Der Clydesdale Terrier, von der Größe des Skye Terriers (s. oben). Haar sehr lang, völlig schlicht, ohne Neigung sich zu ringeln oder zu kräuseln, ohne jede Unterwolle. Farbe von blaugrau bis hellrotgelb.
20) Der deutsche glatthaarige Pinscher (s. Pinscher).
21) Der deutsche glatthaarige Zwergpinscher [* 1] (Fig. 24, s. Pinscher).
22) Der Mops (s. d., [* 1] Fig. 18).
23) Das Windspiel, ital. Windhund (s. Windspiel, [* 1] Fig. 21).
24) Die Zwergspaniels, auch unter den Namen Bologneser Hündchen oder Wachtelhund [* 1] (Fig. 1) bekannt (s. Spaniel).
20) Das Schipperke («Schifferchen»),
namentlich beliebt bei holländ. Schiffern, kleiner treuer Wachthund, mißtrauisch gegen Fremde (s. nachstebende Abbildung 1). Gewicht 4-9 kg: tiefschwarz,
ohne jedes Abzeichen. Rute fehlt gänzlich, oft schon bei der Geburt, sonst wird dieselbe coupiert, Ohren gerade, Auge [* 8] dunkelbraun, Haar reichlich und im Gefühl hart, am Kopfe und den Ohren glatt, an Hals und Brust eine Mähne.
27) Der japanische Chin. Hat viel Ähnlichkeit [* 9] mit dem King-Charles (s. Spaniel), ist aber höher gestellt, hat kürzere Ohren und ist im Haar nicht so dicht wie dieser. Gewicht 3 bis 10 kg.
28) Nackte Hunde. [* 10] Zwei Arten: der mexik. nackte Hund und der chines. nackte Hund, einige erwähnen auch noch den afrik. nackten Hund. Der mexikanische ist ganz nackt, grau mit gelblichweißen Flecken oder umgekehrt, einem Toy-Terrier ähnlich. Größe schwankt zwischen 1 und 10 kg. Der chinesische nackte Hund (s. nachstehende Abbildung 2) ist einfarbig grau oder schwarzgrau, hat Haarbüschel an den Ohren, auf der Stirn und an der Rutenspitze. Wenn die andern Hunde die Haare wechseln, stoßen die nackten die obere Schicht der Haut [* 11] ab. - In Südamerika [* 12] ¶
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und dem Orient finden sich verwilderte Hunde (Parias) in großen Massen vor, welche eine bestimmte Rasseneigentümlichkeit nicht erkennen lassen.
Die Hündin wird zweimal im Jahre, meist im Frühjahr und Sommer, läufig. Die Hitze dauert 9-21 Tage, die Tragezeit 9 Wochen. In der Regel werden mehrere Junge, bis zu 15 und 20, geworfen. Kleine Hunde werfen meist nur 1 oder 2, welche aber unverhältnismäßig groß sind und daher häufig ein Geburtshindernis abgeben. Bei der Geburt sind die Augen noch geschlossen, doch öffnen sie sich nach 10-11 Tagen. Die Jungen werden 5-8 Wochen lang gesäugt. Der Hund erhält seine Milchschneidezähne im Laufe der ersten 5-6 Wochen nach der Geburt, die Milchhaken nach 4 Wochen, die drei ersten (Milch-) Backzähne nach 6 Wochen und den Wolfszahn im 4. bis 5. Monat.
Die Milchschneidezähne wechseln je nach der Verschiedenheit der Rassen (ob früher oder später reif) mit dem 3. bis 5. Monat, die Haken nach etwa einem halben Jahre. Die Milchbackzähne werden mit 5-5½ Monaten ersetzt, und die drei letzten Backzähne schließlich brechen mit 4-5, 5-6 bez. 6-7 Monaten durch. Die Schneidezähne des Hundes sind dadurch ausgezeichnet, daß sie an den vordern Flächen in drei Läppchen geteilt sind. Diese Läppchen verschwinden an den Zangen mit 1 Jahr, an den Mittelzähnen mit etwa 2 und an den Eckzähnen mit etwa 3 Jahren.
Indessen wechselt das angegebene Verhältnis je nach der vorwiegenden Nahrung, die den Hunde gereicht wird; die Läppchen verschwinden um so eher, je mehr der Hund die Gelegenheit besitzt, Knochen [* 14] zu fressen. Mit ungefähr 10 Jahren fangen die Schneidezähne an lose zu werden und fallen gewöhnlich mit 14 Jahren ganz aus. Die beste Nahrung für junge Hunde ist die Muttermilch; das Entwöhnen muß mit Vorsicht geschehen und dann kräftige Nahrung gereicht werden. Später werden Knochen eine unentbehrliche Zugabe zur Nahrung. Die Dressur muß so früh als möglich begonnen und konsequent mit strenger Milde durchgeführt werden, unnötige Roheiten verderben jeden Hund. Das Alter großer Hunde kann bis zu 30 J. betragen, während kleine selten über 10-12 J. alt werden.
Wie die übrigen Haustiere, so hat sich auch der Hund in seiner Nahrung der Lebensweise des Menschen angepaßt, und ein großer Teil hat fast vollständig vergessen, daß er früher Fleischfresser gewesen, indem sich sein Magen [* 15] an dieselbe Vielseitigkeit gewöhnt hat, wie der des Menschen. Ebenso wie bei diesem trifft man oft auf eine Verfeinerung des Geschmacks, welche die Besitzer in nicht geringe Verlegenheit versetzt, während andere wieder mit Aas, Abfällen und wie die Eskimohunde mit Fischen in frischem und geräuchertem Zustande fürlieb nehmen müssen.
Einmalige oder zweimalige, aber kräftige Mahlzeit genügt in der Regel, frisches Wasser aber muß jederzeit zur Verfügung stehen. Ein vorzügliches gesundes Hundefutter von hohem Nährwert, welches nicht auf Fettbildung wirkt, sind die Hundekuchen oder der Fleischzwieback (Gebr. Herbst, Magdeburg; [* 16] Spratts Patent, Berlin; [* 17] P. Rudhart, Bamberg), [* 18] doch soll diese Nahrung nicht ausschließlich gereicht werden. Die Sinne der Hunde sind in der Regel sehr hoch entwickelt; besonders fein ist Geruch und Gehör, [* 19] während das Gesicht [* 20] in oft bedenklichem Grade zurücktritt.
Bei einzelnen Rassen, welche sich vollständig an das Schmarotzertum beim Menschen gewöhnt haben, wie Möpse, Seidenpinscher u. s. w., sind auch erstere in viel geringerm Grade ausgebildet, während sie bei andern, wie den Hühnerhunden, durch künstliche Zuchtwahl bis zu einem oft wunderbaren Grade verfeinert sind. Bissigkeit und mürrisches Wesen zeichnet die Windhunde, oft auch die Doggen, Lust zum Vacieren den Dachshund, Treue, Anhänglichkeit und Klugheit die Doggen und Hühnerhunde, besonders aber den Pudel aus, bei dem sich auch noch ein drolliger Humor hinzufindet, wie er den Pinschern, Rattenfängern und Spitzen in so hohem Grade zu eigen ist.
Der Gebrauch des Hundes ist ebenso mannigfach als die Völker verschieden sind, unter welchen er lebt. Unter arktischen Völkern wird er als Zugtier benutzt, auf vielen Südsee-Inseln gemästet und gegessen. Dem Feuerländer steht er bei im Fischfange und im Aufsuchen von Muscheln, [* 21] und unter andern Völkern wird er zu den verschiedensten Arten von Jagd, zum Trüffelsuchen oder auch zu ungewöhnlichen häuslichen Diensten abgerichtet. Kein anderes Haustier entwickelt so große Abrichtungsfähigkeit und keins überrascht in demselben Verhältnisse wie der Hund durch merkwürdige Spuren von Intelligenz. Über die Verwendung der Hunde beim Heere s. Kriegshund.
Wenige Tiere sind so zahlreichen Krankheiten wie die Hunde unterworfen, unter denen die Hundswut eine der furchtbarsten ist. Der Hund ist aber auch ein gemeingefährliches Geschöpf, weil er die größte Parasitenherberge ist, die im Tierreich überhaupt existiert. Ganz besonders kann er Schaden bringen, weil in seinen Stirnhöhlen häufig das Pentastomum taeniodes Rud. (bandwurmähnlicher Fünfmund) wohnt; dieser Schmarotzer bringt aber dem Menschen und auch ökonomischen Nutztieren durch seine ungeschlechtliche Vorstufe, durch Pentastoma denticulatum Rud. (gezähnelter Fünfmund), Schaden.
Der Hund ist ferner Träger [* 22] von vier Bandwürmern, nämlich von Taenia echinococcus Sieb., Taenia serrata Goetze, Taenia coenurus Sieb., Taenia marginata Batsch. Werden Eier [* 23] von Taenia echinococcus des Hundes von Menschen oder Haustieren aufgenommen, so entstehen aus ihnen die in Leber und Lungen, aber auch in sonstigen Organen der neuen Wirte schmarotzenden Tierhülsenwürmer (Echinococcus polymorphus);
verzehren Hasen oder Kaninchen [* 24] Eier der Taenia serrata, so entwickeln sich aus ¶