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Breite [* 2] angesetzt, ohne Drehung glatt herabhängend. Auge [* 3] leicht oval, klar, nicht tiefliegend oder rote Lider zeigend, je nach Haarfarbe hell- oder dunkelbraun, niemals gelb. Nase [* 4] braun, Doppelnase unzulässig. Kehlhaut am Halse geschlossen anliegend, keine Wamme. Rücken breit und gerade, über den Nieren sanft gewölbt. Bauch [* 5] nach hinten mäßig aufgezogen. Rute gerade oder schwach gekrümmt, an der untern Seite keine Bürste tragend. Ein Drittel derselben soll coupiert werden.
Beine gerad und kräftig. Fuß derb und geschlossen. Farbe braun, weiß mit braunen Platten weißbraun geschimmelt mit braunen Platten. Rot, gelb, schwarz, grau fehlerhaft, ebenso Abzeichen, wie sie die Dachshunde haben. β. Der langhaarige deutsche Vorstehhund. Charakteristik wie beim vorigen, nur Brustkorb seitlich mehr zusammengedrückt, Hals etwas länger als beim kurzhaarigen. Behaarung lang, seidenhaarig, weich und glänzend, sanft und stach gewellt (nicht geträufelt), im Gesicht [* 6] kurz, dicht und weich, am Behange und dessen Rändern überhängend, sodaß derselbe größer erscheint als er in der That ist, an Kehle, Hals, Brust und Bauch eine gewellte, überstehende Franse, an der Hinterseite der Vorder- und Hinterläufe eine Feder, an der Unterseite der Rute eine Fahne bildend, welch letztere in der Mitte der Rute ihre größte Länge erreicht und nach dem Ende zu sich allmählich verliert.
Farbe wie beim vorhergehenden. γ. Der stichelhaarige deutsche Vorstehhund. [* 1] Figur wie α. Behaarung: harsch, auf dem Körper 4-6 cm lang, in der Körperrichtung von vorn nach hinten glatt aufliegend, fast glanzlos, an der Hinterseite der Läufe etwas länger. Unter dem langen Deckhaar stets eine Unterwolle, die im Sommer oft ganz verschwindet, im Winter deutlich zu sehen ist. An der Schnauze Schnurrbart, auf dem Nasenrücken Haar [* 7] kurz und rauh, nicht lang und weich, gekrümmt oder überfallend. Auf dem Behange etwas länger als beim kurzhaarigen Hund. Die Augenbrauen buschig nach oben stehend, an der Rute keine Fahne. Farbe braun und weiß meliert mit braunen Platten.
b. Die englischen Vorstehhunde. α. Der Pointer (s. d., [* 1] Fig. 4). β. Der Setter (s. d., [* 1] Fig. 1). γ. Der Retriever (s. d.).
c. Die französischen Vorstehhunde, α. Der kurzhaarige Braque d'arret, unserm deutschen ähnlich, aber schwerer, β. Der rauhige Griffon, zwei Formen: à poil dur und à poil long. Unterscheidet sich vom deutschen stichelhaarigen Vorstehhunde durch das Fehlen der Unterwolle, durch einen längern Bau und eine reichlichere Behaarung, namentlich auf dem Kopfe. Der Barbet ist ein dem Griffon verwandter Hund mit krausgelocktem Haare. [* 8] γ. Der Epagneul, langhaariger franz. Vorstehhund, niedriger als unser deutscher, ziemlich langes, nicht sehr weiches, etwas gekräuseltes Haar. Farbe weiß mit braunen Platten. Auf dem Kopfe ein charakteristisches Haarbüschel.
9) Die Stöberhunde, a. Die Spaniels: Sussex-, Clumber-, schwarzer, Norfolk-, Cokerspaniel (s. Spaniel), | b. Die Wasserspaniels (s. d.). c. Der Basset, ein franz. Stöberhund, kurzhaarig, niedrig, schwer. Zwei Formen: krumm- und geradläufige. Meist die Farbe wie der engl. Foxhound, dem er auch bis auf die kurzen Läufe sehr gleicht. |
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10) Die Erdhunde, a. Der Dachshund (s. d., [* 1] Fig. 3). Hauptzweck: Verfolgung des Fuchses und Dachses in deren unterirdische Baue, wo er so lange lautvorliegt, bis man die Röhren [* 9] geöffnet hat. Kommt als kurz-, lang- und rauhhaariger Dachshund oder Teckel vor. In Form und Farbe sollen alle drei Arten übereinstimmen. Niedrige, langgestreckte Bauart (wieselartig), die vordern Läufe (Beine) im Knie einwärts, mit den Füßen wieder auswärts gebogen. Gewicht nicht über 10 kg. Kopf langgestreckt, spitzschnauzig, von oben gesehen am breitesten am Hinterkopfe, Oberkopf breit, flach gewölbt.
Behang mittellang, ziemlich breit, unten stumpf abgerundet, glatt herunterhängend. Raum zwischen Auge und Ohr [* 10] größer als bei irgend einem andern Hunde. [* 11] Brust tief, Rute mittellang, gerade oder mit geringer Krümmung getragen. Farbe: schwarz mit gelbbraunen Abzeichen an Kopf, Hals, Brust, Bauch, Läufen und unter der Rute, oder dunkelbraun, goldbraun, hasengrau oder asch- und silbergrau mit dunklern Platten (Tigerdachs), immer mit rostroten Abzeichen, nur bei ganz roten oder gelben Dachshunden nicht.
Weiß nur als kleiner Bruststreifen zulässig. Beim langhaarigen Dachshund Haar sanft gewellt, seidenartig wie beim Gordon-Setter (s. Setter), beim rauhhaarigen Dachshunde Haar dick und hart, abstehend, ähnlich wie beim Griffon à poil dur. b. Der Foxterrier (glatt- und rauhhaariger). Engl. Hund von 18 Pfd. Meistgewicht. Soll weder hochläufig noch niedrig gestellt sein, kurz im Rücken. Schneidiger, muskulöser Hund, kräftige, kurz coupierte Rute. Farbe: weiß vorherrschend, schwarze oder rote Platten, namentlich auf dem Kopfe, auch dreifarbig. Der rauhhaarige unterscheidet sich nur durch das Haar.
11) Die Windhunde. a. Der kurz- oder glatthaarige Windhund (s. d., [* 1] Fig. 22), auch Greyhound genannt, b. Der langhaarige oder russische Windhund (s. d., [* 1] Fig. 23) oder Barsoi. c. Der rauhhaarige Windhund oder Deerhound (s. Windhund).
B. Luxus, Schutz- und Wachthunde.
1) Die deutsche Dogge [* 1] (Fig. 8), früher unterschieden in Ulmer Dogge und dänische Dogge [* 1] (Fig. 9), welcher Unterschied als unhaltbar aufgegeben wurde. Die Dogge hat weder das schwere und plumpe des engl. Mastiff, noch soll sie an den Windhund erinnern. Sie dürfte ein Nachkomme des heute ausgestorbenen Hatzrüden sein. Bei bedeutender Größe soll sie eine kräftige und elegante Bauart haben. Weiter Schritt, stolze Haltung, Kopf und Hals hoch, Rute meist abwärts oder horizontal getragen, in der Erregung schräg hoch gerichtet, ohne bedeutende Krümmung.
Kopf mäßig lang gestreckt, eher hoch als seitlich zusammengedrückt. Stirn im Profil nur wenig höher als Nasenrücken, von vorn gesehen nicht auffällig breiter als der stark entwickelte Schnauzenteil. Nase groß, Nasenrücken fast gerade. Lippe [* 12] vorn senkrecht abgestumpft. Auge klein, rund, mit scharfem Ausdruck. Ohren mittelgroß, gestutzt, spitz zulaufend, aufrecht stehend. Hals ohne Wamme, Rücken gerade, Haar sehr kurz, dicht, fein, an der Unterseite der Rute nicht verlängert. Farbe: geflammt (geströmt) einfarbig gelb, schiefergrau, aschgrau, Hellsilbergrau, schwarz;
gefleckt: Grundfarbe weiß oder hellsilbergrau mit unregelmäßig zerrissenen und verteilten schwarzen und grauen Flecken.
Die Schulterhöhe eines Rüden soll mindestens 76 cm, die einer Hündin mindestens 70 cm betragen.
2) Der große dänische Hund.
3) Der englische Mastiff (s. Fig. 17), wahrscheinlich Verwandter des vorigen, schwerer, massiger Hund, Kopf schwer, viereckig, Haut [* 13] runzelig, Schnauze kurz. Augen klein, weit voneinander entfernt, Nase ¶
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schwarz, nicht zugespitzt oder aufgestülpt, sondern breit. Ohren klein, dünn, kurz, glatt an den Wangen anliegend. Rumpf schwer, breit, tief, lang, von mächtigem Bau aus weit auseinander liegenden Läufen. Rute hoch angesetzt, bis zu den Sprunggelenken oder ein wenig darunter reichend; Behaarung kurz und glatt anliegend, nicht zu fein. Farbe rötlichgelb, silbergrau oder dunkelgraubraun gestromt; Schnauze, Ohren, Nase, Partie um die Augen schwarz.
4) Der Bernhardiner (St. Bernhardshund). Zwei Formen: kurz- und langhaarige. Stammen vom Hospiz auf dem St. Bernhard in der Schweiz, [* 15] wo sie zum Aufsuchen vom Schnee [* 16] verschütteter Personen verwandt wurden, a. Der kurzhaarige Bernhardiner [* 14] (Fig. 14a): kräftig, hoch, in allen Teilen stramme, muskulöse [* 14] Figur mit mächtigem Kopfe und intelligentem Gesichtsausdruck. Schnauze kurz, nicht verjüngt, tiefer als lang, Nasenrücken gerade. Lefzen des Oberkiefers stark entwickelt, in schönem Bogen [* 17] in den untern Rand übergehend, Lefzen des Unterkiefers dürfen nicht herabhängen.
Gebiß im Verhältnis zum Kopfe nur mäßig stark. Behang mittelgroß, ziemlich hoch angesetzt, leicht abstehend, dann in scharfer Biegung seitlich ohne jede Drehung abfallend. Die Augen stehen mehr nach vorn als nach den Seiten, nußbraun, Augenlider schließen in der Regel nicht vollkommen. Nacken sehr muskulös und seitlich gewölbt, dadurch kurz erscheinend. Gut ausgesprochene Kehlwamme. Rücken sehr breit, nur in der Lendenpartie etwas gewölbt, sonst ganz gerade.
Rute lang und sehr schwer, endigt in kräftiger Spitze, wird abwärts hängend getragen. Das Haar ist sehr dicht, grob, glatt anliegend; Keulen leicht behost, Rute am Ansatz länger und dichter behaart. Farbe: weiß mit rot oder rot mit weiß, weiß mit graugelben bis graubraun gestromten Platten oder ebendiese Farben mit weißen Abzeichen. Unbedingt nötig sind: weiße Brust, Pfoten, Rutenspitze, Nasenband und Halsband;
Genickfleck und Blässe sind sehr erwünscht, b. Der langhaarige Bernhardiner [* 14] (Fig. 14), vollkommen derselbe wie der kurzhaarige, nur im Haar unterschieden, welches mittellang, schlicht bis leicht gewellt, nie gerollt, gekräuselt oder langzottig sein darf.
5) Der Neufundländer (Labradorhund, [* 14] Fig. 11). Großer, kräftiger, leicht beweglicher, langhaariger, meist schwarzer Hund (rostbraune oder schwarzweiße [Landseer-Neufundländer] kommen auch vor). Höhe 70 cm für Rüden, 65 cm für Hündinnen. Gewicht 38-45 kg. Die Tibetdogge [* 14] (Fig. 12) dagegen oder der Tibetaner Mastiff ist ein dem Neufundländer ähnlicher Hund, nur schwerer als dieser, weniger edel gebaut und mit gelben Abzeichen.
6) Die englische Bulldogge [* 14] (Fig. 16), auch Bullenbeißer genannt, der Nationalhund der Engländer; kurzhaariger, massiver Hund, niedrig gebaut, breit, kräftig, Kopf auffallend stark, Schnauze breit, stumpf, nach aufwärts gerichtet, Läufe stark und muskulös, Umfang des Schädels soll gleich Schulterhöhe sein oder größer. Das Ohr hoch angesetzt, zurückfallend, nicht coupiert, ebensowenig die Rute, welche glatt herunterhängt. Farbe: einfarbig oder mit dunkeln Abzeichen, gestromt, rot, weiß, scheckig. Gewicht etwa 25 kg. Diente früher zum Packen der Stiere, wird aber heute so widersinnig gezüchtet, daß er kaum noch zu gehen im stande ist.
7) Die Schäferhunde. a. Der deutsche Schäferhund [* 14] (Fig. 19). Dient zum Hüten der Schafe; [* 18] kluge, treue Tiere, leicht zu dressieren. Wird fälschlich als Stammvater aller Hunderassen angesehen. Drei Arten: kurz-, lang- und rauhhaarige. Ohren immer hochgetragen, scharf gespitzt, innen dicht behaart. Höhe 55 cm, Hündinnen 50 cm. Farbe: schwarz, eisengrau, aschgrau, rotgelb, weiß, weiß mit Platten, b. Der schottische Schäferhund (Collie). Lang- oder kurzhaarig. In Schottland heute noch zum Schafhüten verwendet, entwickelt große Fertigkeit im Aufsuchen von im Schnee verschütteten Schafen.
Wird viel als Luxushund gehalten und ist bei uns seinem Berufe vollständig entfremdet. Ein sehr schöner Hund, wachsam, treu, gegen Fremde oft bissig. Augen nahe zusammenstehend, hierdurch listiger Gesichtsausdruck; Ohren klein, ziemlich nahe zusammen an der Spitze des Schädels stehend, in der Halskrause fast ganz versteckt, halb aufgerichtet. Läufe gerade, muskulös, Rute lang, herabhängend, beim Laufen gerade getragen. Jede Farbe zulässig, 50-60 cm hoch.
8) Der Spitz (Pommer, Fuhrmannsspitz, Fig. 20). Stets wachsam, fast den ganzen Tag am Kläffen. | Zwei große Gruppen: |
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a. Große Spitze. Dazugehört: α. der schwarze, β. der weiße, γ. Der graue Spitz (Fuhrmanns oder Wolfsspitz). Höhe 30-45 cm, kurz gedrungen, kecke Haltung, fuchsähnlicher Kopf. Behaarung reichlich, locker, mähnenartiger Kragen am Halse; Ohren spitz; Kopf, Ohren, Pfoten kurz und dicht behaart. Größte Länge des Haares unter dem Halse und an der Rute. Farbe: α. einfarbig wolfsgrau oder aschgrau, mit schwärzlichem Anfluge, an der Schnauze gelblich;
β. rein weiß ohne gelblichen Anflug;
γ. glänzend blauschwarz (auch die Haut).
Bei allen drei Farben: Nase und Nägel [* 19] schwarz, Augen dunkelbraun.
b. Der kleine oder Zwergspitz, genau dieselbe Behaarung wie der große Spitz, [* 14] Figur kleiner, Bauart seiner Ohren sehr klein, äußerst fein behaart; Farbe schwarz, rostbraun, silbergrau ohne Abzeichen. Gewicht nicht über 4 kg. Augen und Nase immer schwarz, Nägel dunkel. Der Seidenspitz, wahrscheinlich Kreuzung von Zwergspitz und Malteser, unterscheidet sich von ersterm durch prächtige, lange, feine, seidenweiche Behaarung, die weder lockig noch wellenförmig, sondern gerade abstehend ist.
9) Der Eskimohund [* 14] (Fig. 15). Bei uns wenig bekannt, dient den Völkern des hohen Nordens als Zugtier. Farbe sehr verschieden: weiß, schwarz, wolfsgrau und fahlgelb. Ohren spitz und in die Höhe gerichtet. Rute aufwärts getragen wie beim Spitz. Haar lang und steif, im Gesicht und an den Vorderläufen kurz, an der Rute länger, buschig. Zur Winterzeit hat dieser Hund Unterwolle.
10) Der Pudel [* 14] (Fig. 13). Wegen seiner Gelehrigkeit und seines stattlichen Äußern beliebter Stubenhund, erfordert aber gute Haarpflege. Früher unterschied man kraushaarige und Schnürenpudel, doch hat man diese Unterscheidung wieder fallen gelassen, da letzterer Abart des erstern infolge anderer Haarpflege (Schnüre). Kecke, selbstbewußte Haltung, große Aufmerksamkeit für diesen Hund charakteristisch. [* 14] Figur ähnlich der des Vorstehhundes. Farbe einfarbig weiß oder einfarbig schwarz ohne jedes Abzeichen, braune Farbe weniger beliebt. Nasenkuppe gewöhnlich schwarz, bei braunen braun. Fehler: spitze Schnauze, zu kurzer Behang, gesteckte Farbe, fleischfarbene Nase, unbestimmte Beschaffenheit des Haares.
11) Der Zwergpudel. Wohl Kreuzung von Pudel mit Malteser. Gewicht bis 6 kg. Wolle feiner. ¶