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über der Französischen Revolution bis zum Abschluß des Friedens von Campo-Formio " (Bonn [* 2] 1868), Vd. 2 u. 3 den »Rastatter Kongreß und die zweite Koalition" (ebd. 1878-79). Durch Benutzung der Archive beinahe aller beteiligten Mächte tonnte Hufnägel eine neue Auffassung begründen, welche der Stellung beider genannten Staaten in gleichem Maße gerecht ward. Wichtig ist auch sein Werk «Die Kabinetts- regierung in Preußen» [* 3] (Lpz. 1891). Ferner ver- öffentlichte Hufnägel «Beiträge zur Geschichte der Quellen des Kirchenrechts und des röm. Rechts im Mittel- alter» (Münst. 1862),
«Forschungen auf dem Ge- biete des franz. und des rbein. Kirchenrechts» (ebd. 1863),
«Nhein.-wcstfäl. Zustände zur Zeit der Fran- zösischen Revolution» (Bonn 1873),
«Aus dem Leben Heinrich Keines» (Berl. 1878),
«Zu Goethes Cam- pagne in Frankreich» (im «Goethe-Jahrbuch», 1883), «Die neapolit.Republik 1799» (im «Histor. Taschen- buch», 1884),
«Annettevon Droste-Hülshoff und ihrc Werke» (Gotha [* 4] 1887 u. 1890),
«A.» L. Mencken, der Großvater des Fürsten von Bismarck» (Bonn 1890). Hufgelenk, beim Pferde [* 5] die gelenkige Verbin- dung zwischen dem mittlern und letzten Zehengliede, dem Kronen- und Hufbein; hierzu tritt noch auf der hintern Fläche des Kronen-Hufbeingelenks, diefes vervollständigend, das Strahlbein. Letzteres dient als Unterlage für die .Hufbeinbeugesehne und bat eine größere praktische Wichtigkeit, weil durch seine Erkrankung die chronische Hufgelenklahmheit (s. d.) hervorgerufen wird.
Hufgelenklahmheit, einLahmgehender Pferde, veranlaßt durch Krankheitszustände der zum Huf- gelent gehörenden Teile. Die Hufnägel kann akut sein und wird in diesem Falle durch eine Verletzung (Nageltritt) bedingt, oder sie kann, was größere Schwierigkeiten bei der Erkennung bietet, einen chronischen Verlauf nehmen. Die chronische Hufnägel oder besser Strahl- beinlahmheit entsteht durch kariöse Zerstörung des zum Hufgelenke gehörigen Strahlbeines. Bei dieser Lahmheit wird der Fessel steil gebalten, der Huf [* 6] nimmt an Umfang ab und zeigt mit der Zeit Ringbildung.
Die Behandlung ist im allgemeinen nicht sehr aussichtsvoll. Am besten noch bewährt sich entsprechender Beschlag und tägliches Einschlagen des kranken Hufes in Lehm oder Weidcgang mit unbeschlagenen Hufen. Im äußersten Falle ist man im stände, ein hufgelenklahmes Pferd [* 7] durch den Nervenfchnitt noch einige Jahre gebrauchsfähig zu erhalten, weil dadurch die Schmerzempfindung, auf der die Lahmheit beruht, befeitigt wird. Hufgeschwür, ein Geschwür bei Pferden, das sich durch eine plötzlich auftretende Lahmheit zu erkennen giebt.
Beim Untcrfuchen des Hufes findet man eine schmerzhafte Stelle; an diefer ist das Horn durch ein- gedrungeneFremdtörper(Nägelteile,Sand) und nach- folgende Fäuluis zerstört bis zur Fleischsohle, wodurch diese in entzündlichen, mit Eiterung einhergehenden Zustand versetzt wird. Freilegung dieser entzündeten Stolle und desinfizierende Fußbäder (Carbolwasser, Chlorkaltlösung) beseitigen die Hufnägel schnell. Hufhorn, künstliches, s. Hufkitt. Hüfingen, Stadt im Amtsbezirk Douauefchingen des bad.Kreises Villingen, 31 cm südlich von Donau- eschingen, in 640 m Höhe, an der Nebenlinie Donau- cschingen-Furtwangen der Bad. [* 8]
Staatsbahnen, [* 9] hat dergsches Schloß, jetzt Spital, röm. Ruinen (Nömer- bad), Nettungshaus; Bildhauerei, Maschinen- und Uhrenfabrikation, Torfstiche. Hufkitt, künstliches Hufhorn, besteht aus gleichen Teilen von in warmem Wasser erweichtem Gnttapercha und Ammoniakgummi. Durch gelindes Erwärmen schmilzt man diese Teile zusammen. Eine stärkere Konsistenz erzielt man durch weitern Zusatz von Ammoniakgummi (Defays-Brüssel). Der Hufnägel dient zum Ausfüllen von Lücken im Hufe (Hornklüfte, Hornfpalten); derfelbe ist elastisch, verbindet sich mit dem Hushorn sehr gut und wird trocken wie dieses.
Vor seiner Anwendung wird die betreffende Hufstelle gründlich gereinigt und mit Schwefeläthcr entfettet. Hufknorpel, zwei große Knorpel, [* 10] die sich seit- lich von den sog. Ästen des Hufbeins (s. d.) an- setzen. Für die ungestörte Ortsbewegung [* 11] der Ein- hufer ist die natürliche, elastische Beschaffenheit der Hufnägel von Wichtigkeit. Geht diese durch Verlnöcherung oder Eiterung verloren, so pflegen die damit behaf- teten Tiere lahm zu gehen. Hufkrmtkheiten, s. Huf.
Huflattich, s. LuLLilHFo;großerH.,s. ?6tk8it6g. Hufmechanismus,dieinechan.Veränderungen, die der Huf beim Be- und Entlasten sichtbar werden läßt. Er ist für die Gebrauchsfähigkeit des Tieres von größtem Einfluß. Sobald nämlich beim Auf- treten mit dem Fuße die Last des Körpers durch Huf- und Strahlbein auf Zellstrahl, Eckstreben und Sohle des Hufes fällt, flacht sich die unten ab, der Strahl kommt mit dem Boden in Be- rührung und übt Gegendruck aus.
Hierbei erweitert sich der Huf, znnächst am Kronenrande, dann am Tragrande der Trachten. Bei Entlastung des Hufes wirkt die in der Zehenwand vorhandene Federkraft und bringt den Huf wieder in feine frühere Gestalt zu- rück. Diefe Erweiterung und Zufammenziehung be" trägt etwa 3 mm. Durch diesen Hufnägel wird Quetschung der Weichteile (Huflederhaut) vermieden und dadurch dem Tiere freiere und elegantere Bewegung ver- liehen, Erschütterungen vermieden, die Blutcirkula- tion begünstigt, Sicherheit im Gange gegeben.
Diese Eigenschaft erhält man dem Hufe durch gute Huf- pflege und guten wagerechten Tragrand am Hufe und am Eisen. [* 12] Hufmuschel, s. Riesenmuschel. Hufnägel, zur Verbindung des Hufeisens mlt dem Huf dienende, aus Schmiedeeisen gefertigte und in schwacher 8-Form gebogene Nägel [* 13] (s. nachstehende [* 1] Fig. 1 u. 2). Dieselben haben eine Länge von 45 bis 75 mm, in ihrem schlank konischen Schaft einen rechteckigen Querschnitt bei 4-5 miu Breite [* 14] und 1-2 iniu Dicke und einen fchlanken, aus dem Schaft übergehenden Kopf. Letzterer ist entweder wie eine Pyramide oder wie ein Keil mit ausgebauchten Seiten- flächen geformt (konifche oder bauchige Hufnägel); je nach der konischen Anschwellung der beiden andern Seiten des Kopfes ^ ^ «^ ^ unterfcheidet man starkköpsige, rund- köpsige und dünnköpsige Hufnägel. Die doppelte Kröpfung [* 15] der Hufnägel (Fig. 1) bewirkt beim Einschlagen das seit- liche Heraustreten der Nagelspitze aus dem Huf, sodaß dieselbe umgebogen werden kann; durch den so gebildeten Haken wird ein festerer Halt des Hufeifens am Huf erreicht. Die Köpfe der Hufnägel sind an dcm befestigten Hufeifen durch den Falz [* 16] des- selben überdeckt. Die Herstellung der Hufnägel geschieht zum großen Teil noch durch Handarbeit. - Die Huf- nägelfabrik von Moeller & Schreiber (Berlin [* 17] und Ed'erswalde) beschäftigt über 1000 Arbeiter und V n // ¶