Das halbmondförmige Hudiksvall besteht nur aus Zehen- und Seitenteil und am Dreivierteleisen fehlt der Trachtenteil
einer Seite. Am Deckeleisen, das beim Vorhandensein von Wunden an der
Sohle und bei dem sog.
Strahlkrebs (s. d.) aufgeschlagen
wird, ist zwischen den Eisenschenkeln eine eiserne Platte zum Schutze der
Sohle eingeschraubt.
ein hufeisenförmig gebogener
Magnet (s. d.) oderElektromagnet (s. Elektromagnetismus,
[* 3] Bd. 6, S. 6 b), bei welchem die beiden
Pole nebeneinander liegen.
(Rhinolophidae), eine aus 7 Gattungen und 70
Arten bestehende Familie altweltlicher Fledermäuse, welche
sich durch einen komplizierten Nasenaufsatz, aus einem hufeisenförmigen Lappen um die Nasenlöcher, einem vorspringenden
Längskamm und einem gefalteten, rückwärts gerichteten, lanzettförmigen Hautstück bestehend, auszeichnen,
eine
Bildung, die mit dem hochentwickelten
Hautsinn dieser
Tiere zusammenhängt. Von den
Arten kommen in Europa
[* 4] vor die große
Hufeisennase Rhinolophus ferrum equinum Schreber; s.
Tafel: Fledermäuse Ⅱ,
[* 1]
Fig. 1), 36 cm klafternd, mit 4,5 cm langem
Schwanz, oben rußbraun, unten weißlich rostrot, die Europa vom südl. England,
dem Harz, Riesengebirge bis zum äußersten
Süden bewohnt und je weiter südlich um so häufiger wird, und die kleine Hufeisennase(Rhinolophus hipposiderosBechst.), die weiter nach Norden
[* 5] geht als die vorige. Zu den exotischen
Arten gehört die Leiernase
(Rhinolophus lyra Geoffr.), eine fast 50 cm klafternde
Fledermaus
Indiens mit großem Hautaufsatz der
Nase,
[* 6] und die graue
Klappnase(Rhinopoma microphyllum Geoffr.;
s.
Taf. Ⅱ,
[* 1]
Fig. 3) mit langem, freiem
Schwanz und verschließbaren Nasenlöchern; sie bewohnt die Tempelgrüfte
Ägyptens
in großen Scharen.
Christoph Wilh.,
Arzt, geb. zu Langensalza
[* 7] in
Thüringen, studierte von 1780 an nach
dem
Beispiele seines
Vaters und Großvaters (beide weimar. Leibärzte) Heilkunde in
Jena
[* 8] und Göttingen,
[* 9] wo er 1783 die mediz.
Doktorwürde erhielt. Sodann begab er sich nach
Weimar,
[* 10] um seinen erblindeten
Vater zu unterstützen, und lebte hier, bis ihm 1793 eine
ord. Professur der
Medizin in
Jena mit dem
Titel eines weimar. Leibarztes und
Hofrats übertragen wurde.
Indes ging er 1798 als Direktor des Collegium medicum, Vorstand der Oberexaminationskommission, königl.
Leibarzt, erster
Arzt am
Charité-Krankenhause und Mitglied der
Akademie der Wissenschaften mit dem
Titel eines Geheimrats nach
Berlin,
[* 11] wo er bei der Gründung der
Universität 1809 die Professur der speciellen Pathologie und
Therapie
übernahm, 1810 als
Staatsrat in die Medizinalsektion eintrat und starb. Hufeland gehört zu den edelsten Erscheinungen,
sowohl als
Arzt wie als
Mensch.
Seine wissenschaftliche Thätigkeit erstreckte sich fast über alle
Teile der Heilkunde; als praktischer
Arzt wie als
Lehrer
und Schriftsteller
stand er im ehrenvollsten Ansehen. Seine hohe allgemeine
Bildung, seine erschöpfende
Kenntnis
des Gesamtwesens der
Medizin, verbunden mit einer geistreichen
Auffassung und einem scharfen, treffenden
Urteile, leiteten
ihn bei Behandlung der
Kranken, bei seinem Unterrichte und bei Abfassung seiner
Schriften, von denen viele auch Nichtärzten
eine lehrreiche Lektüre gewähren.
Vor allen ist hier zu nennen die «Makrobiotik, oder die Kunst,
das menschliche Leben zu verlängern»
(Jena 1796; neuere Aufl., Berl. 1887),
die fast in alle europ.
Sprachen, ja selbst in
die chinesische übersetzt wurde. Ferner schrieb er: «Über die Ungewißheit des
Todes» (Weim. 1791; neue Aufl.,
Halle
[* 12] 1824),
«Vollständige
Darstellung der Kräfte und des Gebrauchs der salzsauren Schwererde» (Berl.
1794),
«Über die Natur, Erkenntnis und Heilart der Skrofelkrankheit»
(Jena 1795; 3. Aufl., Berl. 1819),
«Guter
Rat an Mütter
über die wichtigsten Punkte der physischen Erziehung der
Kinder in den ersten Jahren» (Berl. 1799; 12. Aufl.,
Halle 1875),
«Geschichte der Gesundheit» (Berl. 1812; 3. Aufl.
1816),
«Praktische Übersicht der vorzüglichsten Heilquellen
Deutschlands»
[* 13] (ebd. 1815; 4. Aufl., von
Osann, 1840),
«System der praktischen Heilkunde» (2
Tle., zum
Teil in 2. Aufl.,
Jena 1818‒28),
«Enchiridion medicum, oder Anleitung
zur mediz. Praxis,
Vermächtnis einer 50jährigen Erfahrung» (Berl. 1836; 10. Aufl.
1857). Ein
Teil seiner weniger umfangreichen
Schriften und Journalaufsätze findet sich gesammelt in seinen
«Kleinern mediz.
Schriften» (4 Bde., Berl.
1822‒28) und in einer neuern Auswahl unter demselben
Titel (Bd. 1, ebd. 1834). Außerdem verdanken ihm das «Journal der
praktischen Arznei- und Wundarzneikunde» (83 Bde., ebd.
1795‒1835) und die
«Bibliothek der praktischen Heilkunde» (86 Bde.,
ebd. 1799‒1835) ihreBegründung und ihre Bedeutung. Von seinen Verdiensten um das Medizinalwesen sind
die Einführung der
Leichenhäuser, von denen das erste in
Weimar unter seiner speciellen
Aufsicht errichtet wurde, und seine
Bemühungen um die Schutzpockenimpfung hervorzuheben. An ihn erinnert die Hufeland-Gesellschaft, ein
Verein von
Ärzten, der
die Förderung der mediz. Wissenschaft auch durch Preisverteilung erstrebt. H.s Selbstbiographie gab
Göschen (Berl. 1863) heraus. –
Senftenier, Schutzpolsterung des
Bauches und der Lenden unter der Rüstung
[* 15] des 10. bis 13. Jahrh.,
dem eisernen Maschenhemd, der Halsberge und der
Brünne.
Herm.,Historiker und Rechtsgelehrter, geb. zu
Münster,
[* 16] studierte in
Bonn
[* 17] und
Berlin Rechtswissenschaft
und Geschichte, machte dann eine Studienreise durch
Frankreich und
Italien,
[* 18] habilitierte sich 1855 in
Bonn, wurde 1860 zum
außerord., 1873 zum ord. Professor der
Rechte, 1884 zum
Geh. Justizrat ernannt. Von 1865 bis 1866 war er Mitglied des preuß.
Abgeordnetenhauses (keiner
Fraktion angehörig), 1867‒70 als
Vertreter des Wahlkreises
Kempen Mitglied des Norddeutschen
Reichstags,
wo er sich der
FreienVereinigung anschloß. Von seinem Hauptwerk:
«Diplomat. Verhandlungen aus der
Französischen
Revolution», behandelt Bd. 1
«Österreich
[* 19] und
Preußen
[* 20]
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