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Hosen [* 2] waren schon ein Kleidungsstück der Ba- bylonier, bei denen sie Hüfte, Schenkel und Füße zugleich bedeckten, während sich bei den Persern in späterer Zeit eine Art Pluderhosen nebst hohen Stulpstiefeln findet.
Die Phrygier trugen tricot- artige oder in leichte Falten gelegte bunte Hosius. Auch die Parther, Sarmaten und Scythen bekleideten sich mit Hosius Bei den Galliern fielen sie den Römern so sehr auf, daß sie einen Teil Galliens (^Ilia di-Hccktk, d. i. das behosete Gallien, nannten. In Rom [* 3] selbst fanden die Hosius erst unter den jüngern neuröm. Kaisern allmählich Aufnahme. Aber das rauhe Klima [* 4] hatte bei den gallischen und german. Legionen die auch schon früher in Aufnahme ge- bracht. Honorius verbot das Tragen der Hosius inner- halb des Weichbildes von Rom. Altere, kränk- liche Leute hatten sich der ?6M0i'3.IiÄ oder ?6- iniuaiiH, wie man die Hosius in Rom nannte, auch früher bedient, und Augustus selbst hatte sie in den spätern Jahren seines Lebens getragen. Vom König der Langobarden Adelwald wird erzählt, daß er zuerst Hosius getragen habe, aber in einem Grabe der Bronzezeit in Thorsbjerg (Iütland) fand sich be- reits eine lange, ganze Strumpfhofe mit Füßlingen.
Vom 12. Jahrh, an bestand die Hosius häusig auch aus zwei Teilen, aus bis zur Mitte der Oberschenkel gehenden Langstrümpfen und der unserer heutigen Schwimmhose ähnlichen «Bruch» oder «Broche», die mittels Schnürriemen aneinander befestigt waren. Bei den Franzosen, die im 16. Jahrh, die Mode an- gaben, wurden die Hosius unter Franz I. so kurz ge- tragen, daß sie noch nicht das Knie erreichten, unter Heinrich III. wurden sie zu einer bloßen Hüftwulst.
Als die Reifröcke bei den Frauen Mode wurden, hielt man es für notwendig, auch die Hosius der Herren ent- sprechend auszupolstern und zu wattieren, was in England unter der Königin Elisabeth solche Dimen- sionen annahm, daß man die Sitze im Parlament er- weitern mußte.
Unter Heinrich IV. und Ludwig XIII. von Frankreich wurden sie zu beiden Seiten von außen zugeknöpft und unter dem Knie mit Schleifen zuge- bunden.
Erst unter Ludwig XIV. erhielten sie die Form, die dann die gewöhnliche blieb, bis sie gegen Ende des 18. Jahrh, durch die sog. Pantalons (s.d.) verdrängt wurden.
Gegen die Pluderhosen, die im 15. Jahrh, aufkamen und zu denen Reiche oft mehrere hundert Ellen Zeug verwendeten, während minder Begüterte ihre engern Hosius ungebührlich aus- stopften, eiferten besonders Osiander in seinem «Hoffartsteufel» und Musculus im «Hosenteufel».
In den Nordlanden trugen auch die Weiber Hosius, die auch in der Nacht nicht abgelegt wurden, wie noch heute die Lappinnen und Grönländerinnen.
Die Weiberhose als Unterkleid erscheint mit den großen Reifröcken des 16. Jahrh, und zwar zuerst bei den ital. Courtisanen, wird aber auch sehr bald in Frank- reich am Hofe Karls IX., wohl unter dem Einflüsse der Katharina von Medici, Mode. Hosenadler, s. Adler [* 5] (Raubvogel).
Hosenbandorden (Oi-äer oktli6 6art6i-, Or- den des blauen Hosenbandes), der ange- sehenste engl. Orden, [* 6] gestiftet von König Eduard III. über seine Entstehung erzählt die Sage: Auf einem Balle, den Eduard mit seiner Geliebten, der Gräfin Salisbury, besuchte, verlor letztere beim Tanze ihr linkes blaues Strumpfband.
Der König wollte es schnell aufheben, ergriff aber dabei das Kleid der Gräfin, die er so dem Spotte der Anwesenden aus- setzte. Um denselben zu beschwichtigen, rief er aus: «Hornig 801t Hui mal )5 P6Q86!» («Schande dem, der Schlechtes dabei denkt!»),
und schwor, das Band [* 7] zu solchen Ehren zu bringen, daß selbst die Spötter danach geizen würden.
Darauf soll Eduard den Hosen- oder vielmehr den Kniebandorden gestiftet haben.
Nach einer andern Erzählung trat der Orden 1346 nach dem Siege Eduards III. bei Crecy, wo ein blaues Band auf einer Lanze das Zeichen zur Schlacht und der Ritter Georg das Losungswort gewesen war, ins Leben.
Den Registern des Ordens zufolge wurde derselbe aber zur Ehre Gottes, der Heiligen Jungfrau und des Märtyrers Georg gestiftet.
Nur regierende Fürsten und Ein- geborene von hohem Adel können in den Orden aufgenommen werden.
Die Zahl der Mitglieder mit Einschluß des Königs ist nach dem bestätigten Statut 26;
doch sind die Prinzen des Hauses und die auswärtigen Mitglieder dabei nicht inbegriffen. Am 23. April wird jährlich in der Ka- pelle zu Windsor ein Ordenskapitel gehalten.
Außer den eigentlichen Rittern ernennt der König noch 26 andere sog. arme Ritter, die gewöhnlich alte Hof- diener sind und die Pflicht haben, gegen eine jähr- liche Pension von 300 Pfd. St. für die andern Ritter zu beten.
Die Aufnahme neuer Ritter ge- schieht unter großem Pomp.
Fremden Fürsten, wenn sie bei ihrer Aufnahme nicht anwesend sind, werden die Ordenszeichen durch den Wappenkönig überbracht.
Diese Zeichen bestehen aus einem dunkelblausammetenen Bande, das mittels einer goldenen Schnalle unter dem linken Knie befestigt wird und das Motto trägt: «Honn^ soit. yui mal ^ p6ii86». An einem andern gleichfarbigen breiten, von der linken Schulter nach der rechten Hüfte ge- tragenen Bande hängt die [* 1] Figur des Ritters (Veorg, mit dem Drachen kämpfend, in Gold [* 8] und mit Bril- lanten verziert. Auf der linken Brust tragen die Ritter einen achtstrahligen silbernen Stern, der das rote Kreuz Georgs und das Knieband mit dem Motto enthält. Die Ordenskleidung besteht aus einem roten Rock mit weißem Futter und weißem Unterzeuge, rotsammetenem, mit Gold verziertem Mantel, schwarzem Barett mit weißer Feder und einer goldenen Kette. (S. Tafel:Die wichtigsten OrdenI, [* 1] Fig. 36.) -
Vgl. Beltz, NEmoi-iaig ot tk6 oi-äer ok tk6 ^i-tkr (Lond. 1841).
Hosenbienen (Da^oä^), Gattung der einsam lebenden Sammelbienen (s. Bienen), die, wie die Honigbienen, den Pollen nur an den Hinterbeinen befestigt eintragen.
Bauen unter die Erde. In Deutschland [* 9] 3 Arten. Hosianna (hebr., «Gieb doch Heil»),
aus Psalm 118,25. entnommener Willkommengruß beim Ein- zug des Messias in Jerusalem [* 10] (Mark. 11, 9-10). Hoflus, Bischof von Cordoba [* 11] in Spanien, [* 12] geb. um 256, gest. 359, wurde bereits 296 Bischof, stand in hohem Ansehen bei Kaiser Konstantin d. Gr., der ihn nach Alexandria sandte, um den Arianischen Streit beizulegen (s. Arianer).
Hier lernte Hosius die Wichtigkeit des Streites kennen;
nach vergeblichen Versuchen, eine Einigung zwischen Arius und seinem Bischof Alexander herbeizuführen, veranlaßte Hosius den Kaifer zur Berufung des Konzils von Nicäa (325), wo er für die Verdammung des Arius wirkte. Auch auf der Synode von Sardica (344) führte er den Vorsitz und vertrat das Nicänische Bekenntnis;
der den Ärianern günstige Kaiser Constantius ver- bannte ihn nach Sirmium in Pannonien, und hier mußte Hosius 357 eine die Arianische Lehre [* 13] nur wenig ¶