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schiedenen Orten in der Seelsorge sowie als Er- zieher thätig. Er erhielt 1844 die Professur der ungar. Sprache [* 2] und Litteratur am Theresianum zu Wien [* 3] und folgte 1847 einem Rufe als Propst und Pfarrer nach Hatvan, wurde 1848 zum Bischof von Csanäd ernannt und erhielt nach der Unabhängig- keitserklärung vom das Portefeuille des Kultus und des öffentlichen Unterrichts.
Nach Niederwerfung der Revolution ward er in ccmw- maciam zum Tode verurteilt, doch gelang es ihm, nach dem Auslande zu entkommen. Er lebte seit- dem teils in Paris [* 4] und Brüssel, [* 5] teils in der Schweiz [* 6] und Italien. [* 7] 1866 erhielt er die Erlaubnis, nach Ungarn [* 8] zurückzukehren, und wurde nun wiederholt von der Stadt Szegedin, [* 9] und nach Deäks Tode auch von der Innerstadt Budapest [* 10] zum Abgeordne- ten in den Reichstag gewählt, wo er sich zur ge- mäßigten Deak-Partei hielt. Er war auch Präsident des Landesunterrichtsrates. Hosemann starb in Karlsbad.
H.s bedeutendste Arbeiten sind: «^ Na^ai-ok t0i-t6N6t6» («Geschichte der Ungarn», 4 Bde., Päpa 1842-46; deutsch, 2 Bde., Pest 1851-55; neue Aufl. 1861),
die «Nonumenta llunFarias inZtorica» (4 Bde., Pest 1857 fg.) sowie eine eingehende Geschichte von Ungarn (6 Bde., obd. 1859-63; neue Aufl., 8 Bde., ebd. 1871-73). Hierzu kamen noch «Hu^onöt ev Hla^g.roi'LxäF törtknsluikdöl» («Fünfundzwanzig Jahre aus der Geschichte Ungarns», 2 Bde., Genf [* 11] 1863; neue Aufl., 3 Bde., Pest 1868; deutsch, Lpz. 1866) und «Na^ai-or^F lü^6ti6ii86Fi kai-exan^ törte- n6ts» («Geschichte des Unabhängigkeitskrieges in Ungarn 1848 und 1849», 3 Bde., Genf 1865; neue Aufl., 3 Bde., Pest 1871-72).
Seine kleinern Werke erschienen gesammelt in vier Bänden (Pest 1868). Horvatovic (spr. -witsch), Georg, serb. Ge- neral, geb. zu Slobodnica im Komitat Pozega (Kroatien-Slawonien), trat in das österr.
Heer ein. Im ital. Feldzuge 1859 avancierte er zum Oberlieutenant, trat 1862 in serb. Dienste, [* 12] wurde 1872 Major und 1875 kurz vor dem Aus- bruch des Krieges mit den Türken Oberstlieutenant.
In der Schlacht bei Knjazevac schlug er das türk. Centrum, konnte aber die Nieder- lage der Serben nicht hindern. Am 25. Aug. kam er dem General Tschernajew, den die Türken bei Alerinac hart bedrängten, zu Hilfe und entfchied die Schlacht zum Vorteil der Serben, wofür er zum Obersten ernannt wurde.
Auch in dem zweiten Kriege 1877-78 hat sich als Führer bewährt. 1880 ward er zum außerordentlichen Gesandten am Hofe zu Petersburg [* 13] ernannt.
Nach Serbien [* 14] zurückgekehrt, wurde Hosemann nach dem kläglichen Ausgange des Serbisch- Bulgarischen Krieges im Dez. 1885 in das Haupt- quartier berufen und mit dem Oberbefehl betraut. Doch erkannte er bald, daß für Serbien eine Weiter- führung des Krieges nicht möglich sei, und so kam es zu den Verhandlungen, welche den Frieden zu Bukarest [* 15] zur Folge hatten. 1886 übernahm er das Kriegsministerium, trat aber 1887 wegen der Un- möglichkeit, seine neue von der Skupschtina ange- nommene Heeresorganisation bei der schlechten Fi- nanzlage durchzuführen, wieder zurück. Hörzellen, s. Gehör [* 16] (Bd. 7, S. 691a). Horzeln, Bezeichnung für wenig lagerhafte Bruchsteine ss. d.). Hö-fchang, s. Buddha (Bd. 3, S. 695 d). Hofe, s. Hosen. [* 17] - Beim Pferde [* 18] heißt Hosemann die um den Unterschenkel herumgelagerte Muskulatur.
Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. IX. Ist diese Partie breit und mit dicker Muskulatur versehen, so spricht man von einer «vollen Hosemann». Das Gegenteil bezeichnet man als «dürftige Hosemann» oder als «fuchslendig».
Hosea, Prophet des 8. Jahrh. v. Chr., der zweite, von dem uns eine Schrift erhalten ist, war der Sohn eines sonst unbekannten Mannes Been, wahrschein- lich aus dem Reiche Israel. Hosemann weissagte unter Ierobeam II. von Israel und dessen Nachfolgern.
Sein Buch steht im Kanon des Alten Testaments an der Spitze der sog. zwölf Kleinen Propheten. Hosemann eifert gegen die kultische und sittliche Verderbnis des Reichs Ephraim.
Israel hat zwei große künden begangen: es verehrt statt des wirklichen Iahwe die Iahwebilder, die er Baale nennt, und hat sich wider Iahwes Willen Könige gesetzt.
Durch diese Sünden ist es in den Zustand innerer Verkommenheit und äußerer Schwäche geraten;
es droht nun eine Beute seiner Nachbarn zu werden.
Darin aber er- kennt Hosemann die von Iahwe für Israels Abfall ver- hängte Strafe.
Entfcheidend für die Einkleidung dieser Gedanken und die Quelle [* 19] für einen Teil des Inhalts derfelben sind die persönlichen Schicksale des Hosemann gewesen. Er hatte das Unglück, daß ihm sein Eheweib untreu wurde und entlief, und be- mühte sich in selbstverleugnender Liebe, dasselbe zurückzugewinnen und zu bessern. In diesem ihm widerfahrenen Schickfal erkennt er eine göttliche Lebensführung.
Iahwe hat ihm an diefem Schicksale sein Verhältnis zu Israel deutlich machen wollen: Iahwe ist der liebende Gemahl Israels, der sein untreues Eheweib trotz seiner Sünden mit heißer Liebe umfaßt und gern retten möchte, sich aber genötigt fehen wird, es zu verstoßen, wenn es sich nicht bekehrt. Hosemann hat den spätern Zeiten die bildliche Bezeichnung der Abgötterei als Ehebruch und Hurerei und die Bezeichnung des altisrael.
Kul- tes als Vaalkult vererbt, auch die spätere unhistor. Auffassung des israel.
Königtums vorgebildet.
Hofea, der letzte König des Reiches Israel, führte, von Tiglatpilesar (Teglatphalasar) 734 v. Chr. ein- gesetzt, durch seinen Abfall von dessen Nachfolger Salmanassar den Untergang des samaritanischen Königtums 722 herbei.
Auf die Kunde, daß Hosemann mit Ägypten [* 20] verhandle, erfchien Salmanassar sofort in Palästina [* 21] und zwang den Hosemann, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Sein Ende ist unbekannt. Hofemann, Andr., s. Osiander. Hosemann,Theodor, Genremalerund Zeichner, geb. zu Brandenburg, [* 22] bildete sich an der Akademie zu Düsseldorf [* 23] erst unter Cornelius, dann unter Schadow.
Dann schloß er sich der 1824 nach Berlin [* 24] übersiedelnden lithographischen Anstalt von Wmckelmann an und war mit großem Erfolg als Illustrator thätig, und zwar namentlich für Iugendschriften, doch auch für ernstere Werke, wie die Schriften von E. T. A. Hoffmann, I. Gotthelf, Zachariä, Anderfen, Glaßbrenner u. s. w. hier machte er auch die ersten Versuche in der Ölmalerei, indem er hauptsächlich das Berliner [* 25] Philistertum humoristisch darstellte.
Die Rehberger (die dama- ligen Erd- und Karrenarbeiter Berlins), Die musi- zierenden Erdarbeiter (1854), Der Sandfuhrmann (1855; Berliner Nationalgalerie), Die Kegelspieler (1855), Berliner Sommerwohnung, Berliner Bier- trinker u. s. w. sind trotz der veralteten, trocknen Technik von bleibendem Wert. 1857 wurde er zum Professor und 1860 zum Mitglied der Akademie der Künste ernannt. Hosemann starb zu Berlin. 24 ¶