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des Umseglers des Kap Hoorn, und vonJoh. P. Coen (s. d.), dem 1893 ein Standbild (von Leenhof) er- richtet ist. Nach einer furchtbaren Überschwemmung infolge des Deichbruchs 1557 litt die Stadt in den Kriegen mit Spanien. [* 2] Hoorn, auch Hoorne oder Hornes, Phi- lipp II. von Montmorency - Nivelle, Graf von, niederländ. Edelmann, geb. 1518, war der Sohn Iofephs von Montmorcncy-Nivelle und der Anna von Egmond und Stiefsohn des Grafen Hopfen, [* 3] der ihn nebst feinem Bruder Floris unter der Bedingung, seinen Namen zu führen, zu Erben einfetzte.
Der- gestalt einer der reichsten Zerren in den Niederlan- den, wurde Hopfen Reichsoberjägermeister und Ritter des Goldenen Vließes, Kammerherr und Kapitän der vläm. Garden des Königs von Spanien, Chef des Staatsrates der Niederlande, [* 4] Admiral von Flan- dern und Gouverneur von Geldern und Zütphen. In der Schlacht bei (^t. Quentin 1557 zeichnete er sich durch glänzende Thaten aus, und auch an dem Siege von Gravelingen hatte er einen vorzüglichen Anteil. Wie Egmond (s. d.) trennte er sich schließ- lich von der entfchiedenern Richtung des Prinzen von Oranien. Sie blieben auch beim Herannahen Albas, während Oranien das Land verlieh, zurück, wurden aber im Sept. 1567 verhaftet und zu Brüssel [* 5] enthauptet. Hopfen hinterlieh eine Witwe, aber keine Kinder; sein einziger Sohn war schon zwei Jahre zuvor gestorben. - Auch H.s Bruder, Floris Hopfen von Montmorency, Baron von Montigny, geb. 1528, wurde im Ge- fängnis zu Simancas hingerichtet, und mit ihm erlosch der Stamm der Montmorency-Nivelle fowie die durch Adoption in ihnen fortgefetzte Linie der alten Grafen von Hopfen. -
Vgl. Inste, 1^6 comts ä'Ng- IQOIlt 6t 16 00IUt6 ä6 Il0I'Q68 (Bn'lss. 1863).
Hoorne-Inseln, Horninseln, zwei kleine In- feln, Fotuna oder Futuna und Alofi, vulka- nischen Ursprungs, nordöstlich von den Fidschi-In- seln, unter 178° westl. L. und 14° südl. Vr., im Stillen Ocean, haben 159 ^m und 2560 kath. Be- wohner. Die Hopfen wurden 1616 von den Holländern Lemaire und Schonten entdeckt. Hoofac-Moulttains (fpr. hussäck mauntlns), Gebirge in den Vereinigten Staaten [* 6] von Amerika, [* 7] Teil der Green Mountains, zwischen dem Connec- ticut und dem schönen Thal [* 8] des Housatonic in Massachusetts.
Die Bahnlinie Boston-Greensield- Troy durchbricht es im Hoosac-Tunnel (7,84 km), der 1855-74 für 16 Mill. Doll. erbaut wurde. Hoosick Falls (spr. hussick fahls), Stadt im County Rensselaer des nordamerik. Staates Neuyork, [* 9] nahe der Grenze von Vermont, am Hoosick-River und an zwei Bahnen, hat(189l)) 7014 E. und eine große Mähmaschinenfabrik. ^lO2?', f. ^/0M. Hope (spr. hohp), Alexander James Veresford, engl. Politiker und Schriftsteller, Sohn des folgen- den, geb gehörte zu der Iung-Eng- land-Partei und machte sich durch seinen Eifer für die Wiederherstellung der altengl.
Kirchendenkmäler be- kannt. Seit 1841 Parlamentsmitglied für Maid- stone, fiel er 1852 und 1859 bei den Neuwahlen durch, wurde indes 1865 von neuem für Stoke gewählt. Seit 1868 vertrat er im Parlament die Universität Cambridge. In allen Ansichten hochkonservativ, stand Hopfen unter den leidenschaftlichsten Vorkämpfern der Sache der amerik. Sklavenstaaten voran. Zu- gleich besaß die engl. Hochkirche an ihm einen ihrer ausdauerndsten, unnachgiebigsten Vertreter.
Von Lord Veaconsfield wurde er 1880 zum Mitglied des Staatsrates ernannt. Hopfen starb auf seiner Besitzung Vedgebury Park bei Crambrook (Kent). Man hat von ihm «N383.78» (Lond. 1844), «1d6 NnMZli catlieäralZ 0k tk6 19^ c6nwi^» (ebd. 1861),
«^d6 social anä political dsarinFg ol t1i6 ^moi-ioan äiäruption» (1863),
" (^tkedlÄlg in tiisir 11118810113,1-^ H3p6ct8» (1872),
«lliut8 to^Äi'ää 1)63.06 in C6I-6II10Iiia1 U1lltt61'3» (1874),
«^V0l8kip ill t!i6 cimreli ok ^nFianä» (1874),
und die Romane «8tricti7 tisä-up» (1880),
«1d6 LrHnäi-6t1i8» (3 Bde., 1882) und «^oi-8kip anä oräsr» (1883). Hope (spr. hohp), Thomas, engl. Kunst- und Altertumsfreund, geb. 1770 zu London, [* 10] bereiste einen Teil Europas, Asiens und Afrikas. Auffehen erregten die Einrichtung und Ausschmückung feines Hauses in London und seiner Villa zu Deepdene bei Dorking. Er veröffentlichte die Zeichnungen zu feinem Hausgerät in «llou^Iioiä lnrnitui-6 auä intei-iial äscoi-atioi^» (Lond. 1807). Nachdem er außerdem die Werke «Iks co8tuui6 ol tiiL au- cientZ» (2 Bde., Lond. 1809) und «v68iZn3 olino- äorn C08tuin68» . (ebd. 1812) herausgegeben, trat er mit dem Roman tt^im8ta8iu8, or td6 m6ni0ii8 ol a moäsrii dr66k" (3 Bde., 1819 u. ö.; dcutfch von A. Lindau, [* 11] 2. Aufl., 5 Tle., Dresd. 1828) hervor, der ungewöhnlichen Beifall fand. Er starb zu London. 1831 erschien noch «^n 6889.^ 011 tk6 oi-i^in Hnä pi-08p6ct8 ok mHii» (London) und 1835 sein «Hi^orical 6883,^ 011 arcliitsctui'L».
Hopedale (spr. hobpdehl) oder Hoffenthal, Kolonie an der Nordostküste von Labrador, etwas nördlich vom 55.° nördl. Br., am äußersten Ende einer felsigen Halbinsel, ist Missionsstation der Mährischen Brüder mit 285 E. Hopem, s. Geheimmittel. Hopetown (spr. hohptaun), Bezirk in ocr Mid- landprovinz der Kapkolonie, südlich von West- Griqualand und vom Oranjestuß, hat 11142 hkin und (1891) 6496 E., darunter 3030 Weiße. Das Land, eine baumlose Hochstäche mit vereinzelten Hügelkuppen, früher ein reiches Jagdgebiet, dient jetzt als Weideland für Schaf- und Straußenzucht.
Der Hauptort Hopfen mit 751 E. liegt an der Eifenbahn Kapstadt-Kimberley; eine Brücke [* 12] (427 m) über den Oranjeftnh gilt als Meisterwerk der Technik. Hopf, Karl, Historiker, geb. zu Hamm, [* 13] studierte in Bonn [* 14] Philologie und Geschichte, habilitierte sich 1852 daselbst und wurde 1862 außer- ord. Professor zu Greifswald, [* 15] 1865 Professor und Oberbibliothekar in Königsberg. [* 16] Er bereiste 1861 -63 Italien [* 17] und Griechenland [* 18] und starb in Wiesbaden. [* 19] Hopfen veröffentlichte insbefonoere: «1)6 1ii8t0liH6 6ueatU8 ^t1i6Ni6Q8i3 kontidl18» (Vonn 1852),
«Venetobyzcmt. Analekten» (Wien [* 20] 1859) sowie einen «Historisch-genealog. Atlas» [* 21] (Bd. 1 u. Bd. 2, 1. bis 4. Heft, Gotha [* 22] 1858 - 61) und die " 0IiI'0Iiil1N68 ^I6C0'r0II1HI168 iQ6äit68 011 P6U 00I1I1U68» (Berl. 1873). Sehr geschätzt ist sein Werk über Griechenlands mittelalterliche Geschichte in Ersch und Grubers «Encyklopädie», Bd. 85 u. 86 (Lpz. 1867-68). Hopfen (Huuiu1u81^.), Gattung aus der Fa- milie der Nrticaceen (s.d.). Der gemeineH., llu- mu1u8 Wpuw8 1/. (s. Tafel: Nrticinen II, [* 1] Fig. 2), ist eine ausdauernde Schlingpflanze mit zweihäusi- gen Blüten, von denen die männlichen wechselstän- dige lockereTrugdolden,die weiblichen jedoch gestielte. ¶
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feiten- oder endständige, einzeln oder traubenförmig stehende zapfenartige Kätzchen (Trolle oder Dolde genannt) bilden. Ein bedeutender Handelsartikel sind die Fruchtzapfen, deren Blättchen (s. bei- stehende [* 3] Fig. 1) mit zahlreichen goldgelben Drüsen [* 3] (Fig. 2, stark vergrößert) besetzt sind, die das sür Brauzwecke ^. , ^. ^ so wertvolle Lupulin ^- ^ 6:g. 2. enthalten. Die Frucht- stände von kultivierten Pflanzen sind viel gehalt- reicher als die des wilden Hopfen, weshalb erstere allein in den Handel kommen.
Trotzdem wird der wilde Hopfen häusig zur Fälschung des guten mitbenutzt. Da die einsamigen, rundlichen Früchte dem Bier einen unangenehmen Geschmack verleihen, so werden in der Kultur nur weibliche Hopfenpflanzen angebaut, deren Samen [* 24] sich nicht ausbilden, wogegen die Vlätt- chen über und über mit den Drüsen besetzt sind. Je weniger Früchte er enthält, desto feiner ist der Hopfen. Der Hopfen liebt einen humusreichen, frischen Boden, kommt jedoch auch noch auf jedem andern Boden fort, wenn derselbe tiefgründig und nahrhaft ist und nicht am Grundwasser [* 25] leidet.
Die beste Lage ist eine länge mit 4-5 Augen. Bei der bisher gebräuch- lichen Kulturmethode werden die Fechser im Qua- drat gepflanzt, dessen Seiten eine Entfernung von 1,30 bis 1,80 in haben. Auf 1 na. kommen sonach zwischen 3200 - 5000 Pflanzen. Zum Anheften der hochgehenden Stengel [* 26] des Hopfen werden Stangen (von Fichten oder Lärchen) benutzt, die eine Länge von 6 - 7 m haben, ganz gerade gewachsen und glatt geschält sein müssen. Dadurch stellen sich die Kosten der Pflanzung ziemlich hoch. Um dies zu vermeiden, hat man in neuerer Zeit eine weniger kostspielige Kulturmetbode, den sog. Drahtbau, eingeführt, der sich in Süddeutschland bereits sehr verbreitet hat.
Den Pflanzungen wird hierbei mehr Licht [* 27] und Luft zugeführt, das Ernten der Dolden ist wesentlich leichter, auch kann das Umwerfen durch Wind nicht so leicht geschehen. Auch hierbei giebt es verschiedene Systeme, unter denen das Perinsche (s. nachstehende [* 3] Fig. 3-5, die Zahlen bedeuten die Entfernungen in Metern) die gröhern Vorzüge hat. In Entfernungen von 8 in werden zwischen je zwei Hopfenreihen starke Gerüst' stangen von etwa 11 in Länge in den Boden ge- bracht, sodaß sie 9,80 in hoch über denselben heraus- ragen, und mit starken Drahtzügen (D) verbunden, die 6,80 m über den Boden hinlausen.
Von diesen [* 3] Fig. 3. i V / / °^ / ^ / z [* 3] Fig. 4. gegen Süden, Südosten oder Südwesten geneigte, vor Nord- und Ostwinden geschützte. In Böhmen [* 28] unterscheidet man Not- und Grün- Hopfen. Ersterer, die gangbarste und edelste Sorte, wird Vorzugsweiseinder Saazer Gegend gebaut,seine Ranken nehmen kurz vor der Fruchtreife eine rötliche Farbe an. In Bayern [* 29] baut man wieder Frü h - und Späthopfen, letzterer ist zwar reichtragend er, aber weniger gehaltreich und aromatisch.
Berühmt sind ferner die Hopfenkulturen in Neutomischl in der Provinz Posen [* 30] und Vuckow in Brandenburg, [* 31] beide begründet durch den verdienten Ökonomierat Joh. Iac. Flatau, der schon von 1838 an unermüdlich thätig war, den Hopfenbau zu einem Zweige des preuß. Nationalreichtums zu erheben. Trotz der bedeutenden Kosten der Anlage und Unterhaltung einer Hopfenpftanzung sowie der Ernte, [* 32] der Troäengerüste u.s.w. ist der Ertrag doch lohnend. Man kann von 1 na. 2-10 Ctr.
Dolde ernten. Auf 10 Jahre rechnet man 2 gute, 3 min- lere und 5 geringe Ernten. Der Durchschnittspreis pro Centner beträgt 120 M. Als höchster Preis pro Centner Saazer Hopfen wurden 1860: 800 M. er- zielt, als niedrigster 1847: 56-80 M. Zur Anlage einer Pflanzung ist die Be- nutzung von sog. Fechsern die vorteilhafteste. Man versteht darunter letztjährige Stammstücke (Setzlinge) von Fingerstärke und etwas über Hand- gehen schwächere Drähte (^ und v) bis zu den Standorten der Pflanzen herab und bilden ein sich kreuzendes Gitterwerk.
[* 3] Fig. 3 zeigt einen Teil der Grundfläche einer Pflanzung und die Stangen ^, die mit Drahtzügen verbunden sind. [* 3] Fig. 4 zeigt den Querschnitt einer solchen Drahtanlage, [* 3] Fig. 5 die Seitenansicht der sich kreuzenden Drahtzüge, an welchen die Hopfenranken emporwachsen. Die Pflanzreihen des Hopfen sind 2 in voneinander entfernt, in den Reihen stehen die Pflanzen 1 in weit, sodaß auf 1 na etwa 5000 Pflanzen stehen. Die Kosten einer Drahtanlage für Hopfen stellen sich vier- bis fünf- mal billiger als bei der Kultur an Stangen.
Die Behandlung ist beim Drahtsystem nicht anders als beim Stangensystem, überdies hat man das häufige Anbinden nicht nötig, da die Ranken sich von selbst um den Draht [* 33] schlingen. Der Hopfen wird fast ausschließlich zur Merberei- tung verwendet (in geringer Menge zu arzneilichen Zwecken, zur Liqueur- und Metfabrikation). Die dabei hervorragend in Betracht kommenden Be- standteile sind das Hopfenmehl (Lupulin, s. d.) als Träger [* 34] der würzenden Stoffe wie des ätheri- schen ^)ls (Hopfenöl, s. d.), eines eigentümlichen Bitterstoffs (f. Hopfenbitter), Harzes und Gummi und die gerbstoffhaltigen Doldenblätter. Die Spin- deln, an denen die Blätter sitzen, sind sür die Brauerei wertlos, und daher derjenige Hopfen, der schwache ¶