Seinemündung, gegenüber von
Harfleur (s. d.) und an der Linie Pont l’Evêque-Hondo (15 km) der
Franz.
Westbahn schön gelegen,
hat (1891) 8709, als Gemeinde 9450 E., eine hölzerne St. Katharinenkirche, ein Kommunal-Collège, öffentliche
Bibliothek,
Handelsgericht und Handelskammer und einen
Hafen, der aus drei
Bassins, einem großen Vorhafen und einem
Bassin de
Retenue zur Verhütung der Versandung besteht und durch zwei
Dämme geschützt wird.
Die an den
Hafen stoßenden
Straßen sind
eng und schmutzig.
Die neuern Stadtteile zeichnen sich durch Freundlichkeit aus.
Außer mit Seehandel beschäftigt man sich
mit
Schiffbau, Seilerei, Fabrikation von
Biskuit,
[* 2] Zucker,
[* 3] Eisengießerei
[* 4] und dem Anbau von
Melonen.
die Ausfuhr, hauptsächlich nach England, besteht in
Früchten, Gemüsen,
Geflügel,
Butter, Eiern, Vieh, Getreide.
[* 7] – Hondo war einst einer der festesten Plätze der
Normandie und trieb besonders starken
Handel nach
Spanien.
[* 8]
Staatsbahnen
[* 13] (2
Bahnhöfe),
[* 14] hat (1890) 1911 meist kath. E., Post,
Telegraph,
[* 15] Eisengießerei und ein großes Steinkohlenbergwerk mit 3
Schächten, von denen einer 630 m tief ist.
1)
Insel an der Südküste
Chinas,
Großbritannien
[* 16] gehörig, liegt rechts vor dem Eingange in die
Bocca-Tigris
(s. d.), 144 km südöstlich von Kanton,
[* 17] 64 km östlich von Macao und durch einen
schmalen Meeresarm vom Festlande getrennt. Die
Insel, kaum 15 km lang, 7‒8 km breit und 83 qkm groß, besitzt in der
Meerenge
zwischen und
Kaulung (engl. Kowloon), der Halbinsel des Festlandes, von der 10 qkm zu Hongkong gehören,
eine der besten
Reeden der
Küste. Die
Insel besteht aus sechs Gipfeln, deren höchster Punkt (Victoria
[* 18] Peek) 560 m Höhe erreicht.
Hongkong ist engl. Kronkolonie. Dem Gouverneur steht ein
Rat für die Exekutive und für die Gesetzgebung zur
Seite.
Die Bevölkerung betrug (1891) einschließlich der Garnison (2800 Mann) 221441 (157585 männl. und nur 63856 weibl.)
E., gegen 160402 im J. 1881, und zwar 8545
Weiße und 212896 Farbige, darunter 210995
Chinesen und 1901 Indier. Unter den Europäern
sind (vom Militär abgesehen) die Hälfte Portugiesen und ein Drittel Engländer. – 2) Stadt,
eigentlich Victoria (s. vorstehenden
Situationsplan), dehnt sich an der Nordküste und der
Meerenge, die hier von Quais und
vorzüglichen Dockanlagen umsäumt
wird, 7 km lang aus und lehnt sich mit ihren saubern, aber unregelmäßigen Straßen an die steil emporsteigenden Höhen an.
Die schönste Straße ist Queen’s Road mit dem Stadthaus, dem Theater,
[* 20] den Banken und zahlreichen Verkaufshäusern. Im O. liegt
das Chinesenviertel. Hongkong besitzt einen schönen Gouverneurpalast, eine St. Johns-Kathedrale, eine
Sternwarte
[* 21] und einen großen botan. Garten.
[* 22] Die 117 öffentlichen Schulen wurden (1891) von 7672 Kindern, die 111 Privatschulen
von 2474 Kindern besucht. Zahlreich sind die Militärgebäude, Arsenale und Kasernen; das Marinedepot, die Kohlenmagazine u. a.
befinden sich jetzt auf Kaulung, wo auch die brit. Kriegsschiffe des chines. Geschwaders vor Anker
[* 23] gehen.
Die Zugänge zur Reede wie zum eigentlichen Hafen sind durch Batterien gedeckt.
Die Bedeutung H.s als Handelsplatz war zwar seit dem Emporkommen Shang-hais und der andern Vertragshäfen zurückgegangen, es
ist aber immer noch ein Stapelplatz von hervorragender Wichtigkeit. Hongkong ist Freihafen; am Handel sind Großbritannien mit über
der Hälfte des Gesamtumsatzes, der auf 6 Mill. Pfd. St. geschätzt wird, daneben
Indien, Australien,
[* 24] die Vereinigten Staaten
[* 25] und Deutschland
[* 26] beteiligt. Hauptgegenstände des Handels sind Opium, Zucker, Salz,
[* 27] Töpferwaren,
Öl, Baumwolle
[* 28] und Baumwollwaren, Sandelholz, Elfenbein, Nahrungsmittel
[* 29] aller Art, Betelpfeffer und Bernstein.
[* 30] Sehr wichtig
ist auch die Seiden- und Theeausfuhr über Hongkong. Der deutsche Absatz leidet neuerdings unter japan. Konkurrenz. 1892 liefen 4396 Dampfer, 103 Segler
mit zusammen 5,16 Mill. t in die Häfen der Insel ein; davon kamen 3,64 Mill. t aus chines. Häfen; von den 5,12 Mill. t der
Ausfuhr gingen nach diesen 3,95 Mill. t. Außerdem liefen noch 31971 Dschunken mit 2,03 Mill.
t ein.
Die eigene Industrie (meist mit chines. Arbeitern) erstreckt sich vornehmlich auf Zuckerfabrikation, Sägewerke, Seilerei,
Maschinenbau und Ziegelei; daneben besteht Bootsbau, Fabrikation von Zündhölzchen, Färberei und Glasbläserei. Außer der
Hauptstadt ist besonders noch Aberdeen
[* 31] an der Südküste zu erwähnen, das seiner gesunden Lage wegen vielfach von Hongkong aus
aufgesucht wird.
Hongkong wurde nach Aufgabe von Macao (1839) Hauptstützpunkt der brit. Streitkräfte gegen Kanton und das östl.
China.
[* 32] Endgültig im Frieden von Nanking (1842) den Engländern abgetreten, hob sich der Platz schnell als Station der Kriegsmarine
und als Mittelpunkt des Opiumhandels. –