Holzschnitzerei allerlei Luxusgegenstände
(Staffeleien, Lesepulte, Kassetten, Fruchtschalen) sowie Reliefverzierungen (Laubwerk,
Rosetten,
Arabesken, Porträtbildnisse) für Möbel,
[* 2]
Spiegel- und Bilderrahmen, Albumdeckel u. s. w. hergestellt werden. Um
in noch höherm
Grade die eigenartige Schönheit des natürlichen Holm in
Textur und Färbung zu erreichen, werden die so hergestellten
Gegenstände, Ornamente
[* 3] u. s. w. mit einer Fournierung von Naturholz
überzogen.
Die ohne Fournierung in «Roh- oder Schwarzmasse» ausgeführten Holzpressungen
werden öfters als künstliches Ebenholz bezeichnet.
Das von Gillmann erfundene, in
Amerika
[* 4] erzeugte und wegen seiner Festigkeit
[* 5] namentlich zu baulichen Zwecken verwendbare sog.
Terracottaholz besteht aus einer Mischung von Sägespänen harzreicher Holm mit
geschlämmtem
Kaolin.
Die mit Wasser angerührte
Masse wird in Stahlcylindern durch Druck zu
Blöcken geformt,
die nach dem
Trocknen in einem
Glühofen bis zur Weißglühhitze erwärmt werden. (S. Holzcement,
Xylolith.)
(Holzappel), ehemalige
Grafschaft im Nassauischen. Der kaiserl. Feldmarschall
PeterMelander (s. Holzapfel,Peter,
Graf) kaufte 1643 von Nassau - Hadamar die bei Dietz gelegenen Vogteien Esterau und Isselbach, legte dem Flecken
Esten den
Namen Holzapfel bei und erlangte 1647 die
Erhebung seines
Besitzes zur Reichsgrafschaft Holzapfel mit Sitz und
Stimme auf der westfäl.
Grafenbank. Seine
Witwe erwarb 1656 vom Hause (Leiningen-) Westerburg auch die nahe gelegene Herrschaft Schaumburg (s. d.),
mit welcher die
Grafschaft Holzapfel von hier an die Geschicke teilte.
oder
Holzappel,
Peter, Graf,eigentlich Eppelmann, daher gräcisiert
Melander, kaiserl. Feldmarschall, geb. 1585 zu
Oberhadamar in der
Grafschaft Nassau, widmete sich dem Kriegsdienste und ward 1620
Oberster der Stadt
Basel.
[* 8] Er kämpfte dann
im
Veltliner und im Mantuanischen
Krieg, wurde 1633 Generallieutenant des Landgrafen Wilhelm von Hessen-Cassel, befehligte in der
Schlacht bei Oldendorf das Centrum und trug viel zum
Siege über die Kaiserlichen bei. 1640 trat er in den Dienst des Pfalzgrafen
von Neuburg,
[* 9] bald jedoch in kaiserl. Dienste,
[* 10] wurde zum Reichsgrafen von Holzapfel ernannt
und mit dem Oberbefehl in Westfalen
[* 11] betraut. 1646 eroberte Holzapfel
Münster
[* 12] und Eifel, wurde 1647 Feldmarschall
und übernahm nach
Gallas'
Tode den Oberbefehl über das kaiserl.
Heer, schlug die
Schweden
[* 13] unter Wrangel bei
Eger,
[* 14] verfolgte
dieselben nach Hessen
[* 15] und fiel in der
Schlacht bei Zusmarshausen. -
Vgl. Hofmann,PeterMelander, Reichsgraf zu Holzapfel (2.
Aufl., Lpz. 1885).
oder
Holzausformung, die der Holzfällung (s. d.) unmittelbar folgende Erntearbeit
des Forstwirts. Den örtlichen Bedürfnissen des Marktes entsprechend werden die verschiedensten
Holzsortimente ausgehalten.
Nach einer 1875 getroffenen Vereinbarung der deutschen forstlichen Versuchsanstalten unterscheidet man forstwirtschaftlich
1) nach den Baumteilen: Derbholz,
d. i. die oberirdische Holzmasse über 7 cm Durchmesser einschließlich
der Rinde gemessen, mit
Ausschluß des bei der Fällung am
Stocke bleibenden Schaftteils;
Reisig,
d. i. die oberirdische Holzmasse
bis einschließlich 7 cm Durchmesser;
Stockholz,
d. i. die unterirdische Holzmasse und der bei der Fällung daran bleibende
Teil des Schaftes.
dieses zerfällt in a. Langnutzholz, Nutzholzabschnitte,
die nicht in Schichtmaßen aufgearbeitet, sondern kubisch vermessen und berechnet werden;
Stämme (und
Klötze), diejenigen
Langnutzhölzer, die über 14 cm Durchmesser haben;
Stangen, solche entgipfelte oder unentgipfelte Langnutzhölzer, die bis
mit 14 cm Durchmesser haben;
zu unterscheiden Derbstangen von 7 bis 14 cm und Reisstangen
(Gerten) bis
mit 7 cm Durchmesser, jeweils bei 1 m oberhalb des untern
Endes gemessen. b.
Schichtnutzholz,
d. i. in Schichtmaßen eingelegtes
oder eingebundenes Nutzholz, unterschieden in: Nutzscheitholz,
d. i. in Schichtmaßen eingelegtes Nutzholz von über 14 cm
Durchmesser am obern Ende der Rundstücke, Nutzknüppelholz (Prügelholz),d. i. in Schichtmaßen eingelegtes
Nutzholz von über 7 bis mit 14 cm Durchmesser am obern Ende der Rundstücke, und Nutzreisig,
d. i. in Schichtmaßen eingelegtes
(Raummeter-) oder eingebundenes
(Wellen- u. s. w.) Nutzholz mit 7 cm Durchmesser am stärkern untern Ende der
Stücke, c. Nutzrinden,
die vom
Stamme getrennten Rinden, soweit sie zur Gerberei oder zu sonstigen technischen Zwecken benutzt
werden; die Gerbrinde ist wieder in
Alt- und Jungrinde zu trennen. - B.
Brennholz; dieses wird unterschieden in Scheite, Knüppel
(Prügel) und
Reisig, nach den
Größen des Nutzholzes, Brennrinde und
Stöcke.
Ignaz,Komponist, geb. 1711 in
Wien,
[* 20] war bis 1747 dort als Musikdirektor thätig, machte dann eine
Reise nach
Italien,
[* 21] wurde 1750 Hofkapellmeister in
Stuttgart
[* 22] und 1753 Hofkapellmeister in
Mannheim,
[* 23] wo er die Kapelle zu einer der berühmtesten
der damaligen Zeit machte. Er starb daselbst Als
Komponist war Holzbauer erstaunlich fruchtbar. Nachweisen lassen sich 205
Sinfonien
für Orchester, von denen 21 in
Paris,
[* 24] einige andere in
Leipzig
[* 25] gedruckt wurden, 18
Streichquartette, 13
Konzerte für verschiedene
Instrumente, 2 Oratorien, 26
Messen (darunter eine deutsche), 37 Kantaten und andere Kirchenstücke. Besonderes
Interesse erregt er als
Komponist des
«Günther von
Schwarzburg»
[* 26] (1776), einer der ersten und besten deutschen
Opern. Daneben
schrieb er noch 15 ital. Dramme in musica, einige für
München,
[* 27] Mailand
[* 28] und
Turin.
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