eine mittlere Jagd unterscheidet, rechnet man zu ihr dann von obigen Tieren: Reh, Schwarzwild, Wolf, Birk- und Haselgeflügel,
großen Brachvogel. Alles übrige Wild gehört zur niedern Jagd. Die Hofrat J. war früher bloß gewissen Ständen gestattet, meistens
ausschließliches Recht des Landesfürsten.
Kommission (engl. High Commission), ein unter der Königin Elisabeth
in England 1583 errichteter geistlicher Gerichtshof, in seinen Befugnissen und seinem Zweck dem entsprechend, was die Sternkammer
(s. d.) auf weltlichem Gebiete war. Alle gegen Uniformitäts-und Suprematstatuten verstoßenden Meinungen wurden hier abgeurteilt.
Ihre Befugnisse waren sehr weit; sie war lediglich Werkzeug der absoluten Krone. Die Mißbräuche der Gewalt unter den
Stuarts bewirkten 1641 ihre Abschaffung zusammen mit der der Sternkammer. Unter Jakob Ⅱ. wurde sie 1686 in veränderter Form
vorübergehend wieder erneuert.
Mense, flach gewölbter Berg im westl. Teile des Glatzer Gebirgslandes, auf der Grenze zwischen dem preuß. Reg.-Bez.
Breslau und Böhmen, von der Heuscheuer im N. durch die Einsenkung von Lewin geschieden.
ehemals starke Festung und Staatsgefängnis, dann bis 1883 Garnison mit Militärstrafanstalt, jetzt Filiale
des Zuchthauses in Ludwigsburg und Civil-Festungs-Strafanstalt, liegt nahe der Stadt Asperg (s. d.) im Oberamt Ludwigsburg des
württemb. Neckarkreises, 5 km westlich von Ludwigsburg, auf einem 356 m hohen, freistehenden Keuperhügel.
– Hohenasperg (819 Ahasberg), uralter Herrschersitz und Kulturstätte (berühmte Funde aus vorgeschichtlicher Zeit
auf und an dem Berge), bildete vor alters den Mittelpunkt einer Herrschaft, welche von den Grafen von Calw durch die Welfen an
die Tübinger Pfalzgrafen überging und einer Seitenlinie der letztern seit dem 13. Jahrh.
den Namen «Grafen von Asperg» gab.
Die Herrschaft Asperg kam 1308 durch Kauf in den Besitz des württemb. Grafen Eberhard des Erlauchten, welcher die durch Konrad
von Weinsberg 1312 zerstörte «Burg und Stadt Asberg» bedeutend fester wieder aufbaute. Zur eigentlichen Festung wurde Hohenasperg erst
durch Herzog Ulrich gemacht, welcher 1535 die alten Befestigungen samt dem innerhalb derselben liegenden
Städtchen abbrechen ließ, um auf dem hierdurch gewonnenen Platze starke Werke aufzuführen, während die seitherigen Bewohner
des Städtchens sich am Fuße des Berges ansiedelten. Die Festung mußte sich 1547 den Spaniern unter Herzog Alba, 1635 nach
zehnmonatiger Belagerung den Kaiserlichen und 1688 den Franzosen ergeben. Seit der Mitte des 18. Jahrh.
ist die Festung Hohenasperg bekannt geworden durch die Staatsgefangenen, die sie in ihren Mauern beherbergte, z. B. den Juden Süß Oppenheimer
und den Dichter Christian Friedr. Daniel Schubart. –
Rosalie Wilhelmine Johanna, Gräfin von, geborene von Rauch, seit morganatische
Gemahlin des Prinzen Albrecht (s. d.) von Preußen, erhielt vom Herzog von Sachsen-Meiningen den Titel einer Gräfin
von Hohenau. Die beiden 1854 und 1857 dieser Ehe entsprossenen Söhne, Wilhelm und Friedrich, erhielten ebenfalls den sächs.-meining.
Grafenstand als Grafen von Hohenau. Die preuß. Anerkennung dieser Erhebungen erfolgte 1862.
1) Ehemalige Grafschaft im württemb. Schwarzwaldkreis, teilte sich in die Ober- und Untergrafschaft; zu letzterer, jetzt im
Besitz des Freiherrn von Ow-Wachendorf, gehört die Musterwirtschaft Hohenberg, in deren Nähe die Burg liegt. 1381 kam
die Grafschaft durch Kauf an Österreich, 1806 an Württemberg. Die Grafen von Hohenberg starben 1486 aus. – 2) an der Eger, Marktflecken
mit städtischer Verfassung im Bezirksamt Rehau des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, 2 km nördlich
von Schirnding, an der Eger, auf einem Berge in 525 m Höhe, hat (1890) 1127 E., darunter 58 Katholiken;
Postexpedition, Telegraph, ein schönes Schloß, früher Grenzfestung gegen Böhmen, Mineralquellen, eine große Porzellanfabrik
und wird als Luftkurort besucht. Die stahl-und schwefelhaltigen Quellen waren bis 1832 unter dem Namen Karolinenbad sehr bekannt,
sind aber erst 1893 wieder aufgedeckt worden.
czech. Třebechovice, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Königgrätz in Böhmen, an der Adler und der Linie Chlumetz-Mittelwalde der Österr. Nordwestbahn, hat (1890) 3233 czech. E.,
Post, Telegraph, kath. und reform. Stadtkirche; große Lederfabrik,
Schlossereien, Brauerei und Landwirtschaft. Der deutsche Name rührt von der hohen, über den Goldbach (Diedina)
führenden Holzbrücke her, durch welche die alte und neue Stadt verbunden sind. Von einer benachbarten Höhe, jetzt Vinice
(Weinberg), von den Hussiten Oreb (nach dem Berge Horeb) genannt, erhielt eine Partei der Hussiten den Namen Orebiten.
Höhenkultus, der altisrael. Jahwekultus vor der Centralisation des Kultus im Salomonischen
Tempel zu Jerusalem, die 621 v. Chr. durch Josia erfolgte (s. Josia, Pentateuch und Levi). Der Name erklärt sich daraus, daß
in Luthers Bibelübersetzung der hebr. Ausdruck für eine Kultstätte, bâmâ, Mehrzahl bâmôt, mit «Höhe»
übersetzt wird. Diese bâmôt lagen aber nicht nur auf Hügeln und Bergen, sondern auch in Ebenen und
Thälern, bei heiligen Quellen, heiligen Steinen, Bäumen und bei Ahnengräbern.
Auch der Jerusalemer Tempelkult vor 621 fällt sonach, historisch betrachtet, unter den Begriff des Höhendienst. Da der Verfasser der
Königsbücher von den Voraussetzungen des Deuteronomiums ausgeht, so nimmt er im Widerspruch mit der Geschichte
an, daß schon unter Salomo der Kult im Tempel zu Jerusalem centralisiert worden sei, sodaß aller übrige Kult als verboten
erscheint. Aus diesen beschränkt er in unhistor. Weise den Namen Höhenkult. Nach ihm wird der Höhendienst durch Jerobeam eingerichtet.
Das ist die Sünde Jerobeams, die auch die übrigen Könige des Nordreichs begehen, ja zu der schwerverständlicherweise
auch die judäischen Könige verführt werden. Auch die Vorstellung Ezechiels (Kap. 44), daß auf den Höhen die Abgötter verehrt
worden seien, ist historisch nicht begründet. Das mag in der Zeit Manasses (s. d.)
vorgekommen sein, ist aber wahrscheinlich im mindern Maße der Fall gewesen als im Salomonischen Tempel.
– Indessen beschränkt sich der Höhenkultus keineswegs auf das Volk Israel, sondern ist vielmehr über den weitaus größten
Teil Asiens und Europas verbreitet. Die Formen, in denen derselbe auftritt, sind nach Ursprung und Entwicklung