kürzerer Zeit die im Wasserbruchsack enthaltene Flüssigkeit nach der
Punktion wieder von neuem sich ansammelt, so verdient
die radikale
Operation durch Schnitt, welche eine vollständige Verwachsung und Verödung der Scheidenhauthöhle und damit
sichere
Heilung verbürgt, entschieden den Vorzug. Der Wasserbruch der Neugeborenen und Säuglinge erfordert gewöhnlich keine
besondere Behandlung, da er in der Regel über lang oder kurz von selbst verschwindet. -
Vgl.
Kocher,
Die
Krankheiten des Hoden (in Pitha-Billroths «Handbuch der
Chirurgie», Bd. 3, Abteil.
2, Lfg. 7, Stuttg. 1874).
eine Gottheit in der nordischen Mythologie, die fast ausschließlich im Baldrmythus eine Rolle spielt. (S.
Baldr.) Hödhr ist blind, aber sehr stark. Als die
Götter im
Spiel nach
Baldr werfen, schließt er sich allein aus, bis Loli ihm
den verderbenbringenden Mistelzweig in die
Hand
[* 3] giebt und ihn auffordert, auch nach
Baldr zu werfen. Der Wurf ist die
Ursache
von
BaldrsTod. In der neuen Welt regiert er nach dem Ragnarök (s. d.) an der Seite
Baldrs. Bei dem Dänen Saxo Grammaticus heißt er
Hotherus, ist der Sohn eines schwed. Königs und gerät
mit Balderus wegen der schönen Nanna, der Tochter des Gevarus von
Norwegen,
[* 4] in Kampf. Der Streit endigt mit
BaldrsTod, dieser
aber wird von
Baldrs Stiefbruder Bous gerächt, indem dieser Hödhr tötet.
Albert Jos.,Graf von, durch seinen phantastischen Kunstsinn bekannt, geb. war
Kämmerer am
HofeKaiserKarls VI. und vermählte sich 1734 mit der
Witwe des Markgrafen
Georg Wilh. von
Bayreuth,
[* 5]
Sophia.
Friedrich
d. Gr. ernannte ihn 1742 zum Befehlshaber eines Husarenregiments. Doch nahm Hoditz schon 1743 seine
Entlassung und lebte nun auf seinem Landgute Roßwalde in Österreichisch-Schlesien, welches er zu einem
Wohnsitz von verschwenderischer Pracht, aber auch voller Seltsamkeiten umschuf. Hoditz besaß ein großes Vermögen;
allein durch seinen Aufwand wurde es endlich erschöpft.
Friedrich II. bestimmte ihm eine jährliche bedeutende Pension und
lud ihn 1776 nach
Potsdam
[* 6] ein; hier starb er
(spr. hohdmesö wáhschahrhelj),Stadt mit Municipium im ungar.
KomitatCsongrád, am
Hód- oder Mondsee und an der Linie
Czaba-Szegedin der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 7] Sitz eines Bezirksgerichts und
Steueramtes, ist sehr weitläufig gebaut und hat (1890) 55 475 meist magyar. reform.
E., darunter 13 872 Katholiken, 2277
Lutherische und 1574 Israeliten, in
Garnison die 2. Eskadron des 15. ungar.
Husarenregiments
«GrafPálffy», Post,
Telegraph,
[* 8] reform. Obergymnasium; zwei
Banken,
Spitäler, große
Brauerei, Ölfabrik. Das
Stadtgebiet (805 qkm) enthält meist fruchtbares Ackerland (Getreide,
[* 9] Hirse,
[* 10]
Mais,
Melonen, viel
Tabak),
[* 11] ist aber trotz der
aufgeführtenDämme den
Überschwemmungen der
Theiß sehr häufig ausgesetzt; es wird Obst und
Wein gebaut
und Viehzucht
[* 12] (namentlich Rindvieh und
Pferde)
[* 13] getrieben. Zur Stadt gehören 12 bewohnte Puszten und Gärtnerkolonien.
(Hoeks, spr.
Hut-, lat. Hamatici, d. h. die mit Angelhaken Versehenen)
nannten sich in dem 1349 zwischen der Gräfin Margarete von
Hennegau und ihrem
Sohne Wilhelm V. (in
Hennegau
III.) um die Herrschaft über
Holland ausgebrochenen Kampfe die
Anhänger der erstern, wie man meint, weil sie spottweise versprachen,
ihre Gegner wie Kabeljaus mit Angelhaken zu fangen; sie waren großenteils die Partei des
Adels.
Ihre Gegner, meistens reiche
Bürger, wurden, wie man annimmt, deshalb
Kabeljausche (lat. Asellati, von asellus, d. h. Kabeljau)
genannt, weil sie, wie der Kabeljau die kleinern Fische
[* 20] verschlingt, so auf Kosten der kleinern Leute reich geworden sein
sollten. Die Kämpfe beider Parteien dauerten fort, als Margarete und ihr Sohn längst gestorben waren, und endeten erst 1492 unter
Maximilian von
Österreich.
[* 21] Die reiche Bürgerschaft hatte sich vollständig behauptet.
Wolbert Robert
van, niederländ. Schriftsteller und Staatsmann, geb. zu
Deventer, studierte in Groningen
Theologie und ging dann als Prediger nach
Batavia.
[* 22] Im J. 1848 nach
Holland zurückgekehrt,
wurde er zum
Abgeordneten in die Kammer gewählt und war 1849-62 das Haupt der liberalen
Kolonialpolitik. 1862 wurde
Hoëvell zum
Staatsrat ernannt und starb im Haag.
[* 23] Er gründete 1837 die «Tijdschrift
van Nederlandsch
Indië» und besorgte die Herausgabe und
Übersetzung malaiischer Werke, unter andern des Gedichts «Bidasari»
(Batavia und Groningen 1843). In seiner
«Reis over Java, Madura en
Bali in het midden
van 1847» (2
Tle., Amsterd.
1849-54) wechselt die malerische
Beschreibung der besuchten Gegenden ab mit einer schneidenden Kritik der bestehenden Zustände.
Durch sein
Buch «Slaven en vrijen onder de Nederlandsche wet» (2
Tle., Zaltbommel 1854) hat er wesentlich zu der Abschaffung
der
Sklaverei in den niederländ. Besitzungen in Westindien
[* 24] beigetragen.
Ferner veröffentlichte er die
Skizzen «Uit het
Indische leven» (Amsterd.
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