In neuerer Zeit ist es üblich geworden, unmittelbar nach der Hochzeit eine Hochzeitsreise anzutreten.
Falls beide Gatten noch leben, wird der 25. Jahrestag der als silberne Hochzeit, der 50. Jahrestag als goldene (meist
mit kirchlicher Einsegnung verbunden), der 70. eiserne und der 75. Jahrestag als diamantene Hochzeit bezeichnet; bisweilen
wird auch schon der 60. Jahrestag diamantene Hochzeit genannt.
Geistliche Hochzeit wird das Fest genannt, das bei der ersten
Messe, die ein neugeweihter Priester liest, oder bei der Einkleidung
von Nonnen und Mönchen gefeiert wird. Der Luxus, der auch bei solchen Hochzeit getrieben wurde, veranlaßte frühzeitig
obrigkeitliche beschränkende
Anordnungen. An manchen Orten galten einfach die weltlichen Hochzeitsordnungen
auch für geistliche Hochzeit.
Vgl. Gubernatis, Storia comparata degli usi nuziali (Mail. 1869);
Wood, The wedding day in all ages and countries (2 Bde.,
Lond. 1869);
Ida von Düringsfeld und O.
Freiherr von Reinsberg-Düringsfeld, Hochzeitsbuch, Brauch und
Glaube der Hochzeit bei den
christl. Völkern Europas (Lpz. 1871).
Geschenke, welche den Eheschließenden bei Eingehung der
Ehe gemacht werden. Das
Preuß. Allg. Landr.
II, 1, §. 172 bestimmt, daß Hochzeitsgeschenke gemeinsames Eigentum beider
Ehegatten seien, sofern nicht der Schenker
ein anderes ausdrücklich festgesetzt hat oder dieser Wille aus der Beschaffenheit des Geschenks zu entnehmen ist. Das Sächs.
Bürgerl. Gesetzbuch schreibt im §. 1658 übereinstimmend mit dem ältern gemeinen Sachsenrecht vor, daß Hochzeitsgeschenke, soweit
sie nicht für einen
Ehegatten besonders bestimmt sind, jedem zur Hälfte gehören.
Nach Württemb. Landr. III, 7, §. 2, nach Bayr. Landr. I, 6, §.19 und nach
einer
Hess. Verordnung von 1795, §. 5 gehören Hochzeitsgeschenke zum Gesamtgut der Errungenschaftsgemeinschaft. Der
Deutsche
[* 3]
Entwurf hat die letztere
Auffassung von seinem Standpunkte aus, da die erwähnte Gemeinschaft nur durch
Vertrag eintreten
kann, abgelehnt (Motive IV, 497). Dagegen sorgt derselbe dafür, daß die Hochzeitsgeschenke demjenigen
Ehegatten, welcher neben andern Verwandten als
Kindern den verstorbenen Gatten beerbt, als voraus verbleiben (§.1971), und
regelt deren Anrechnung auf den Pflichtteil im §. 1987 (Motive V, 372 fg., 390).
der
Vögel,
[* 4] s.
Farbenwechsel^[= # eine bei Tieren sehr allgemein vorkommende Erscheinung, welche darin besteht, daß gewisse Tierarten ...] und
Sommerkleid.
Staatsbahnen,
[* 7] hat (1890) 4958 E., darunter 2356
Evangelische und 127 Israeliten, Post
zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 8] neues Rathaus, Gewerbeschule;
12 große Cigarrenfabriken, Ziegeleien, Mühlen,
[* 9] Torfstecherei,
Tabak- und Hopfenbau.
japanische, ist an Gestalt und
Größe unserer Hausgans ähnlich, jedoch ist der
Hals länger, der
Schwanz
kürzer und auf der Oberschnabelwurzel befindet sich eine kugelförmige
Erhöhung. Das Gewicht gut genährter
Vögel beträgt
6-7 kg. Die Färbung der Oberseite ist graubraun; vom
Höcker nach dem Rücken verläuft ein rein braunes
Band;
[* 10] Vorderhals und Bauchgegend sind weiß.
Kropf und
Brust hellbräunlich. Schnabel und
Höcker schwarz, die Füße gelblichrot.
Auch giebt es eine weiße
Varietät mit rotgelbem Schnabel. Die Höckergans verträgt unser
Klima
[* 11] und ist nicht nur ihrer
Schönheit wegen, sondern auch als recht nützlicher
Vogel zu empfehlen. (S.Tafel: Geflügel,
[* 1]
Fig. 1.) S. auch
Glanzgans.
Johann Fredrik, schwed.
Maler, geb. zu
Jönköping,
[* 13] studierte zu
Stockholm,
[* 14]
München
[* 15] (1846-49) und
Paris
[* 16] (1851-57), ward 1865 zum ord. Professor an der Kunstakademie zu
Stockholm ernannt und starb H.s Bedeutung
liegt weniger in der
Wahl seiner Gegenstände als in der koloristischen Behandlung, in der er
Delacroix zum Vorbild nahm; seine
Thätigkeit wurde dadurch für die schwed. Kunst epochemachend. SeinBild: Gottesdienst in einer Lappenkapelle,
erhielt auf der Weltausstellung 1855 eine goldene
Medaille und befindet sich im Museum zu Lille,
[* 17] das
Innere einer Lapplandshütte
(1858) im
Stockholmer Museum;
von seinen übrigen
Darstellungen aus dem schwed. Volksleben ist besonders das Rättviksmädchen
(Rättviks-kulla), jetzt in schwed. Privatbesitz, hervorzuheben.
Ein kühn angelegtes
Bild von mächtiger
koloristischer Wirkung ist sein nicht vollendeter Schloßbrand zu
Stockholm 1697, jetzt im Nationalmuseum zu
Stockholm.
arab. Seestadt am
RotenMeer, 160 km im NNW. von Mokka, ist der wichtigste Stapelplatz für den Kaffeehandel
Jemens. Hodeïda hat etwa 2500 E., einen gut versehenen
Bazar und wichtige Handelshäuser, die neben
Kaffee auch
Häute,
Früchte und
Perlmutter ausführen.
Hier landen meist die Mekkapilger aus Centralafrika.
Die offene
Reede ist im S.
durch eine Korallenbank gesperrt.
Frans Oskar Leonard, schwed. Dramatiker, geb. in
Stockholm, war erst
¶
mehr
Pharmaceut, dann Schauspieler, wurde 1870 Redacteur an dem Witzblatt «Söndagsnisse»
und 1881 Besitzer desselben. Er starb auf Lemshaga (Wermdön bei Stockholm). Seine bekanntesten Stücke sind: «Anderson,
Petersson och Lundström» (1866; nach Nestroys «Lumpacivagabundus»),
«Teaterlif» (1869; nach Weirauch) und «Tre par skor» (1881).
Eine Sammlung von Gelegenheitsgedichten sind «Visor och kupletter» (2 Hefte,
1873; illustriert von G. Wahlbom).