ge-197 Linie Effretikon-Hinken (23 km) der
Schweiz.
[* 2] Nordostbahn, hat (1888) 2962 E., darunter 144 Katholiken; Post,
Telegraph,
[* 3] hochgelegene
Kirche;
Baumwoll- und Seidenweberei,
Stickerei,
Ackerbau und Viehzucht.
[* 4] In der Nähe Gyrenbad (s. d.).
Georg Ernst,
Geh. Oberregierungsrat, Erzieher
Kaiser Wilhelms II., geb. zu
Bielefeld,
[* 5] studierte 1847-50
inHalle
[* 6] und
Berlin
[* 7]
Philologie und
Philosophie und unterrichtete vorübergehend am Gymnasium in
Bielefeld. 1866 wurde
er als Erzieher des Prinzen Wilhelm von
Preußen
[* 8] berufen und blieb in dieser
Stellung bis zur Großjährigkeit des Prinzen.
Dieser bewahrte dem
Lehrer sein Vertrauen auch auf dem
Throne und ließ sich 1889 von ihm über den Arbeitsausstand
der Bergarbeiter in Rheinland und Westfalen
[* 9]
Bericht erstatten. An der Konferenz in
Berlin, die im Dez. 1890 die
Reform des höhern
Schulwesens beriet, nahm auch Hinzpeter teil und wurde zum Vorsitzenden des
Ausschusses ernannt, der zur Prüfung und Weiterführung
der Konferenzbeschlüsse niedergesetzt wurde. Hinzpeter veröffentlichte: «Zum Eine
Unterhaltung am häuslichen Herd für den
Tag der Silbernen
Hochzeit des kronprinzlichen Paars» (Bielef. und Lpz.
1883) und
«Kaiser Wilhelm II. Eine
Skizze nach der Natur gezeichnet» (Bielef. 1888; 9. Aufl.
1889).
ein zu den Hagiographa (s. d.) gehörendes
Buch des Alten
Testaments, das nach Form undInhalt
zu den interessantesten Überresten jüd. Litteratur gehört. Es ist kein Geschichtsbuch, sondern
ein Lehrgedicht in Form eines Zwiegesprächs mit dramat.
Entwicklung. Sein
Held Hiob (Job), im
LandeUz ansässig, gehört der
grauen Vorzeit an, er ist einer der drei Gerechten
(Ezech. 14,14,20). Das
Buch erörtert die Frage, ob dieErfüllung
des Gesetzes durch irdische Glücksgüter belohnt, die
Übertretung aber durch irdische
Strafen und
Verluste gesühnt werde,
und bekämpft die hieraus gezogene Folgerung, daß man aus dem Unglück
eines Mannes auf seine Sündhaftigkeit schließen
müsse; es führt den
Gedanken durch, daß Gott auch über den Frommen
Leiden
[* 10] verhängt, daß dieser darum
aber weder
mit Gott hadern, noch an seiner Weisheit und Gerechtigkeit zweifeln dürfe, auch wenn er seine geheimnisvollen
Wege nicht durchschaut. Zur Veranschaulichung dieser Idee wird im Prolog
(Kap. 1
u. 2) erzählt, wie Gott durch den Satan den
frommen und rechtschaffenen Hiob mit immer härtern Prüfungen heimsucht, zuletzt, nach
Verlust seiner
Kinder
und aller
Habe, mit dem
Aussatz. Als Hiob, der bis dahin standhaft ausgeharrt, endlich
(Kap. 3) in wilde Klagen ausbricht, suchen
ihn seine Freunde Eliphas, Zophar und Bildad in drei Wechselgesprächen
(Kap. 4–14, 15–21, 22–28) als Verteidiger des
alten Vergeltungsglaubens zu überführen, daß er nur die gerechte
Strafe für frühere grobe
Sünden
erleide.
Ihnen gegenüber behauptet Hiob seine Unschuld. Er fordert in einer Schlußrede
(Kap. 29–31) Gott selbst heraus, ihn zu widerlegen.
Hier nun wird das Gedicht in einer dem ganzen
Aufbau widersprechenden
Weise unterbrochen durch die Rede eines vierten Freundes,
des Elihu, der
(Kap. 32–37) ausführt, daß es keinen
Reinen und daher auch keinen unschuldig Leidenden
gebe. Es folgen die Reden
Gottes
(Kap. 38–42) und mit einem
Epilog (42,7-17) schließt das
Buch. Elihus Reden sind später
eingeschoben, und zwar von jemand, dem die starke
Betonung
[* 11] der Unschuld H.s anstößig war und der sie
als sträflichen Hochmut
auffaßte.
Ursprünglich folgte auf Z.s Herausforderung 31,40 sofort
Gottes Auftreten 40,1. Gott erscheint im
Sturm und Wetter
[* 12] und fordert
Hiob auf, die vielen Rätsel der göttlichen Schöpfung und Weltregierung zu lösen.
Gottes Macht und Weisheit ist so groß,
daß sich der schwache
Mensch unbedingt derselben zu unterwerfen hat. Dies thut dann Hiob. Er nimmt die heftigen
Reden zurück, die ihm in der Hitze des Streites mit seinen drei Freunden entfahren sind. Nachdem er sich also gedemütigt
hat, giebt ihm Gott gegen seine drei Freunde recht, erstattet ihm Gesundheit und Glücksgüter zurück und läßt ihm eine
Schar
Kinder geboren werden.
Sonach ist nur in äußerlicher
Weise durch die Erfahrung und die
AnerkenntnisGottes festgestellt, daß
ein Frommer leiden kann und daher der jüd. Vergeltungsglaube nicht zu dem Rückschlüsse verleiten
darf, daß ein Unglücklicher gesündigt haben müsse. Wie dies aber möglich sei, ist nicht erklärt und konnte vom Standpunkte
der jüd.Religion nicht erklärt werden, da diese naturhafte
Güter als Lohn der Frömmigkeit betrachtet
und auf der im
Buche Hiob vorliegenden
Stufe von einer vollgültigen Fortsetzung des Lebens nach dem
Tode nichts weiß.
Die Lösung brachte erst das
Christentum, dessen höchstes Gut ein rein geistiges, sittliches ist und das lehrt, auchLeiden
unter dem
Gesichtspunkte eines Gutes und einer göttlichen Wohlthat zu betrachten. Das
Buch Hiob, das nur in stark beschädigtem
Texte überliefert ist, gehört, was Folgerichtigkeit des
Aufbaues, Feinheit der psychol. Durchführung, Kraft
[* 13] und Gewalt der
Schilderung betrifft, zu den hervorragendsten Litteraturdenkmälern aller
Zeiten und
Völker. Seine Abfassungszeit war, wie
die in ihm vorliegenden religiösen und ethischen Ideen und die starke
Zersetzung der
Sprache
[* 14] durch Aramaismen
beweisen, eine sehr späte. Das
Buch kann nicht wohl
vor der griech. Zeit entstanden sein. Kommentare lieferten
Stickel (Lpz.
1842), Hirzel (ebd. 1839; 4. Aufl., von Dillmann, 1891), Schlottmann (Berl.
1851),
Delitzsch
[* 15] (Lpz. 1864; 2. Aufl. 1876) und Hitzig
(ebd. 1874); neuere
Übersetzungen Haupt (ebd. 1848),
Spieß
(Buchholz 1852), Ehrard
(Landau
[* 16] 1858), Kamphausen (in
«BunsensBibelwerk»,
Lpz. 1865), Merx (zugleich mit emendiertem Urtext,
Jena
[* 17] 1871) und Joh.
Georg Ernst Hoffmann (mit Anmerkungen, Kiel
[* 18] 1891). –
auch Fiogo, Hafenstadt in der japan.
Provinz Setsu auf
Nipon
(Hondo), liegt am Nordufer des Binnenmeers, im
SW.
von
Kioto, und 21 km westlich von
Osaka, als dessen
Hafen es jetzt dient. Die Stadt ist seit 1868 dem europ.
Verkehr geöffnet und zählt mit Kobe, das sich im O. davon als eigentliche Fremdenstadt schnell entwickelt hat, (1890) 136968
E. Zwischen beiden Orten schiebt der hier mündende Minatogawa seine
Ablagerungen vor. Hiogo ist eine echt
japan. Stadt, während Kobe regelmäßige
Straßen, Villen und Gärten aufweist. Links am
Flusse liegen die japan.
Tempel.
[* 20]
Der Handel
wird durch die Nähe der
InselShikoku, durch den guten Ankergrund und die von Kobe ausgehenden Bahnlinien nach
Osaka (seit
1874), nach
Kioto¶