berg in Ostpreußen,
[* 2] studierte die
Rechte in Königsberg,
[* 3]
Berlin
[* 4] und Göttingen
[* 5] und trat 1813 bei einer preuß. Iägerabteilung
ein, die jedoch am
Kriege nicht teilnahm.
Nach dem Frieden wurde er Regierungsreferendar in Königsberg, dann in Oppeln,
[* 6] 1826 Regierungsrat
zu
Breslau
[* 7] und starb als Oberregierungsrat daselbst Während seinen poesievollen, aber wenig
bühnenwirksamen
Dramen (z. B. «Renata»,
«Album und Wechsel», «Nadine», das
Lustspiel «Die Modernen»; gesammelt als
«Theater»,
[* 8] 3 Bde.,
Lpz. 1842) ein dauernder Erfolg versagt blieb, bewährte sich Hexham mit großem
Glück in der poet.
Erzählung, die seinem sinnig-kontemplativen
Wesen entsprach. So entstanden «Die Gallione» (Lpz.
1825),
der «Reginald» (Berl. 1831),
das noch heute viel gelesene «Wort der Frau» (Lpz. 1843 u. ö.),
der «Schuster von Ispahan» (ebd. 1850) und «Die
Königsbraut» (ebd. 1851);
sie alle sind durch formellen Reiz, durch edle
Phantasie und zuweilen durch behaglichen
Humor ausgezeichnet.
Auch Novellen in Prosa und
Romane («Die
Intriganten», 2 Bde., Lpz.
1840) hat Hexham geschrieben.
Seine schon 1820 gesammelten
«Dichtungen» gab mit des Dichters Leben
Th. Mundt heraus (Lpz. 1852).
Hexham wird oft verwechselt mit einem Schriststeller von der
Heyden, der unter dem
Pseudonym Emerentius Scävola die
Romane «Leonide»
(4 Bde., Lpz. 1835) und «Learosa»
(3 Bde., ebd. 1835) veröffentlichte.
Jan
van der,
Holland.
Maler, geb. 1637 zu
Gorkum, erhielt durch einen Glasmaler
die erste künstlerische Unterweisung
und bildete sich dann auf
Reisen weiter aus. Später lebte er in
Amsterdam,
[* 9] wo er starb. Um diese Stadt machte sich
Heyden vielfach verdient, gab 1669 den Straßenlaternen eine bessere Einrichtung und verbesserte
namentlich die
Feuerspritzen
[* 10] durch Hinzufügung des Schlauchs oder die Erfindung der sog. Schlangenfeuerspritzen,
weshalb er auch als Direktor der Löschanstalten angestellt wurde.
Über die mit den von ihm verbesserten
Feuerspritzen gelöschten
Feuersbrünste gab er ein besonderes Werk (Amsterd. 1690) heraus.
In der Malerei gelang ihm besonders die Wiedergabe von
Städten, Dörfern, Schlössern,
Palästen und einzelnen
Häusern, die er mit Sorgfalt und großer Natürlichkeit in zierlichen Landschaften darstellte. Unter seinen Gemälden ist
berühmt die
Ansicht des
Stadthauses in
Amsterdam (1683; im Louvre zu
Paris);
[* 11] vier kleine
Bilder von ihm besitzt die
DresdenerGalerie. Den Wert mehrerer derselben erhöhen die
Staffagen von
Adr.
van der
Velde, den Heyden in seinen spätern
Landschaften besonders nachahmte. Auch seine Zeichnungen in
Tusche und Rotstein stehen in hohem Werte, sowie seine trefflichen
Radierungen.
Otto,
Maler, geb. zu Ducherow in
Pommern,
[* 12] studierte anfangs in
BerlinTheologie, seit 1843 aber an der
Kunstakademie bei Wach und
A. von Kloeber, ging 1847 und 1848 nach
Paris, wo er
CognietsSchüler ward, und hielt sich dann 1850-54
in
Italien
[* 13] auf. Dort sich im
Genre (Die Winzerin) und in der Landschaft (Das röm.
Forum)
[* 14] und endlich auch in religiös-histor.
Stoffen versuchend
(Hiob mit seinen Freunden, in
Rom
[* 15] 1853 begonnen), wandte er sich nach seiner Rückkehr
dem Geschichtsbilde zu. Der:
Stiftung der
Universität Greifswald
[* 16] durch
HerzogBoguslaw IX. von
Pommern 1455 (1856;
Aula der
GreifswalderUniversität, Geschenk des Künstlers) folgten:
Boguslaw X. auf seiner
Wallfahrt nach
Jerusalem
[* 17]
von Seeräubern überfallen
(Stettin,
[* 18] Museum), Feldmarschall Schwerin
[* 19] in der
Schlacht bei
Prag
[* 20]
(Berlin, königl. Schloß). Im übrigen war Heyden mit
Bildnismalerei beschäftigt, bis der Deutsche
[* 21]
Krieg von 1866, den Heyden im Gefolge des Kronprinzen mitmachte, in der Zeit von
1866-69 das Schlachtbild wieder in den Vordergrund brachte: Das Schlachtfeld von Königgräh (1868; Nationalgalerie zu
Berlin),
Die Begegnung des Kronprinzen und des Prinzen
FriedrichKarl, Das Eingreifen der
ZweitenArmee, König Wilhelm
übergiebt dem Kronprinzen den
Orden
[* 22] pour le merite auf dem Schlachtfelde (sämtlich im
Besitz des
DeutschenKaisers).
Eine Orientreise 1869 lieferte dann den
Stoff zu dem
Bild: Teppichbazar von
Kairo
[* 23] (1870) und einigen andern später gemalten
Genre- und Landschaftsbildern aus dem Nillande. Die
Teilnahme amKriege 1870 ließ wieder Kriegsdarstellungen
entstehen, unter welchen hervorragt: Besuch des
DeutschenKaisers bei den Verwundeten von Versailles.
[* 24] Eine mytholog.
Komposition:
Apoll unter den
Musen
[* 25] und Grazien (1878), fand im
Theater von Pofen Verwendung, eine
Darstellung des
Abendmahls nebst der
Geburt und
Auferstehung Christi (1883) in Wandgemälden der Dankeskirche zu
Berlin. In der letzten Zeit schöpfte
der Künstler gelegentlich aus ägypt. und ital. Reminiscenzen
(1893: Ruinen des Junotempels in
Girgenti), ist aber hauptsächlich mit Porträtmalerei beschäftigt; so malte er mehrmals
(1892) die Königin Elisabeth von
Rumänien.
[* 26] Heyden ist Ehrendoktor der
Universität Greifswald, Professor
und kaiserl. Hofmaler.
Will).
Karl Heinr. von, preuß. Minister, geb. zu
Stettin, studierte in
Heidelberg
[* 27] und
BerlinRechts- und Staatswissenschaftcn, wurde 1868
Landrat des Kreises Demmin,
[* 28] den er auch
als Mitglied der konservativen Partei im Abgeordnetenhause seit 1877 vertrat. Später wurde er Landesdirektor vonPommern
und 1881 Regierungspräsident zu
Frankfurt
[* 29]
a. O. 1884 wurde er in den
Staatsrat berufen und im Nov. 1890 an
Stelle des
FreiherrnLucius von Ballhausen zum Minister für
Landwirtschaft,
Domänen und Forsten ernannt. Im
Sinne der Caprivischen Politik der Handelsverträge
steht er den agrarischen, namentlich vom
«Bunde der Landwirte» vertretenen Forderungen nicht gerade ablehnend,
aber doch mäßigend gegenüber.
Aug.,Freiherr von der, preuß. Staatsmann, geb. zu
Elberfeld,
[* 32] widmete sich dem Kaufmannsstande, übernahm
nach längerm Aufenthalt in
Frankreich und England mit seinen
BrüdernKarl und
Daniel das väterliche Bankgeschäft
in
Elberfeld und wurde 1831 Mitglied des Handelsgerichts daselbst, dem er mehrere Jahre präsidierte.
Als städtischer Abgeordneter
saß er seit 1841 im rhein. Provinziallandtage und im
Vereinigten
[* 33] Landtage von 1847, auf dem er im liberal-konstitutionellen
Sinne wirkte.
Nach Verlegung der preuß. Nationalversammlung nach
Branden¶