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Mineraliensammlung, einer Rüst-, Kunst- und Wunderkammer mit vielen Altertümern, die in der Umgebung ausgegraben wurden.
Mineraliensammlung, einer Rüst-, Kunst- und Wunderkammer mit vielen Altertümern, die in der Umgebung ausgegraben wurden.
Herzogenbusch,
Holland.
s'Hertogenbosch, auch einfach Den
Bosch (der
Busch) genannt; frz.
Bois-le-Duc, Hauptstadt der niederländ.
Provinz Nordbrabant, am Zusammenflusse der Dommel und
Aa, am
Süd-Wilhelms-Kanal und an den Linien
Lage-Herzogenbusch (47 km),
Boxtel-Utrecht
und
Nimwegen-Tilburg der Staatsbahn, hat (1891) 27 594 meist kath.
E. Herzog
enbusch ist Sitz eines kath.
Bischofs,
besitzt eine spätgot. St. Jan-Kathedrale, 1458-98 erbaut, mit zahlreichen Kunstwerken im Innern, eine St. Katharinenkirche,
bischöfl.
Palast, Rathaus mit wertvoller Sammlung, Kunstmuseum der
Provinz mit röm. und mittelalterlichen Funden. Wohlthätigkeitsanstalten
sind zwei
Krankenhäuser, zwei Waisenhäuser, eine
Besserungsanstalt und das Irrenhaus. Sehr lebhaft ist
die Industrie, namentlich in
Gold- und Silberwaren, Schuhmacher- und
Tischlerarbeiten, in Fabrikation von Cigarren,
Spiegeln,
Band
[* 2] und
Garn. Auch
Binnenhandel und Schiffahrt sind von Bedeutung. - Herzog
enbusch war früher starke Festung,
[* 3] wurde aber 1876 als
solche aufgegeben.
Der Ort wuchs aus einem Jagdhause der brabant.
Herzöge allmählich zu einem Flecken empor, dem
Herzog
Gottfried III. 1184 Stadtgerechtigkeit gab. Vergebens ward die Stadt 1601und 1603 belagert; erst 1629 eroberte sie nach
fünfmonatiger
Belagerung Prinz
Friedrich
Heinrich von
Oranien. Nachdem der
Herzog von
York bei
Boxtel und am 15. an der
Aa geschlagen worden, berannten die
Franzosen unter Pichegru den Platz, der sich bald ergab. Am wurde
Herzog
enbusch von den
Preußen
[* 4] genommen.
Gipfel des Wallgauer Gebirges in den Altbayrischen Alpen (s. Ostalpen), 3 km westlich von der Nordspitze des Walchensees, ist 1757 m hoch, gewährt eine vorzügliche Aussicht auf das Hochgebirge bis zu den Ötzthaler Fernern und in die bayr. Hochebene und trägt ein Unterkunftshaus (früher königl. Jagdschloß).
Ein schmaler, fast 2 km langer, gangbarer Grat verbindet den Herzogenstand mit dem Heimgarten (1787 m) im W.
Ernst, der Held einer deutschen Dichtung, die um 1180 von einem mittelfränk. Dichter in Bayern [* 5] nach lat. Quelle [* 6] verfaßt wurde. Ihr erster auf histor. Grundlage ruhender Teil verschmilzt die Geschichte Herzog Ernsts II. von Schwaben, der im Aufstand gegen seinen Stiefvater Konrad II. 1030 fiel, mit der Empörung Liudolfs gegen seinen Vater Otto I.; der zweite rein märchenhafte läßt Herzog Ernst wunderbare Abenteuer im Orient bestehen, etwa in der Art der Reisen Brandans und Sindbads.
Das ursprüngliche Gedicht ist nur in Bruchstücken erhalten; es liegt aber zu Grunde zwei deutschen Bearbeitungen des 12. und des 13. Jahrh., der lat. Dichtung Odos von 1206 und einer lat. Prosa (in der «Zeitschrift für deutsches Altertum», Bd. 7). Namentlich aber lebte die Sage fort in dem Bänkelsängerlied im Herzog Ernst-Ton (der Bernerweise) aus dem Anfang des 14. Jahrh. (abgedruckt in der «Zeitschrift für deutsches Altertum», Bd. 8).-
Vgl. Bartsch, Herzog Ernst (Wien [* 7] 1869);
L. Uhland, Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage (Bd. 5 u. 7, Stuttg. 1870 u. 1868);
Dümmler und Jänicke in der «Zeitschrift für deutsches Altertum», Bd. 15.
eine Rangkrone (s. d.); bei souveränen Herzogen eine offene, aus vier Bügeln gewölbte und auf dem Scheitelpunkt dieser mit einem Reichsapfel besetzte Krone (s. Tafel: Kronen [* 8] I, [* 1] Fig. 6), während den mediatisierten Herzögen die in [* 1] Fig. 2 abgebildete Krone zusteht. In England ist eine andere Kronenart in Gebrauch (s. Tafel: Kronen II, [* 1] Fig. 35), ebenso in den Niederlanden (s. Fig. 45), während die italienische Herzogskrone (s. Fig. 31) sich mehr der Form der Marquiskrone (s. d.) der roman. Länder anschließt, wie ja auch der Stand eines ital. «Duca» keineswegs demjenigen eines deutschen oder engl. Herzogs entspricht.
s. Herz ^[= # (Cor), das Centralorgan des Gefäßsystems und somit der ganzen Ernährung, des Stoffwechsels ...] (S. 98 a).
Herzpochen, s. Herzklopfen. ^[= Herzpochen oder Kardiopalmie (Palpitatio cordis), eine unangenehme subjektive Empfindung, welche ...]
soviel wie Herzstoß (s. Herz, S. 99 a).
Herzruptur, s. Herzentzündung.
in der Heraldik im Gegensatz zu dem größern Haupt- oder Rückenschild ein diesem mitten aufgelegter kleiner Schild. [* 9]
Seine Stellung gilt als bevorzugt, weshalb er bei zusammengesetzten Wappen [* 10] gewöhnlich das Stammwappen enthält.
Liegen drei Schilde aufeinander, nennt man den auf dem Rückenschilde, aber unter dem Herzschilde liegenden Schild den Mittelschild.
in der Physiologie soviel wie Herzkontraktion, Herzstoß (s. Herz, S. 99 a);
in der Pathologie soviel wie Herzlähmung (s. d.).
s. Dampf ^[= # oder Dunst, der luftförmige Zustand tropfbarer Flüssigkeiten, in den sie durch Aufnahme einer ...] [* 11] (in der Tierheilkunde).
s. Herzkrankheiten. ^[= betreffen entweder den Herzbeutel, wie die Herzbeutelentzündung (s. d.), die Herzbeutelwassersucht ...]
s. Herzentzündung.
Mittel (Cardica), solche Arzneimittel, welche die gesunkene Lebensthätigkeit schnell, wenn auch nur vorübergehend, wieder zu wecken und zu erheben im stande sind.
Hierher gehören die Herzmorsellen, Herzpulver, Herzspecies und der äußerlich angewandte herzstärkende Balsam der ältern Medizin.
Gegenwärtig bedient man sich zu diesem Zwecke mit Vorliebe des Weins und Cognacs, des starken Kaffees und Thees, des Kampfers und Äthers;
bei manchen Herzkrankheiten bewirken Digitaline die beste Herzstärkung.
Herz (S. 99 a).
s. Eisenbahnbau [* 12] (Bd. 5, S. 839 b).
s. Herz ^[= # (Cor), das Centralorgan des Gefäßsystems und somit der ganzen Ernährung, des Stoffwechsels ...] (S. 99 b).
soviel wie Herzkammer (s. Herz, S. 98 a).
oder Fettherz (Cor adiposum), eine Herzkrankheit, welche in zwei wesentlich voneinander verschiedenen Formen auftritt, und zwar als einfache Fettanhäufung und Fettwucherung in der Umgebung des Herzens und Herzbeutels, wobei das Herz von einer mehr oder minder dicken gelblichen Fettschicht eingekapselt erscheint und so eine Beeinträchtigung seiner normalen Beweglichkeit erfährt, oder als eine allmählich sich entwicklnde fettige Entartung der eigentlichen Muskelsubstanz des Herzens, wobei die letztere blaß, gelblich verfärbt und mürbe wird und so die Fähigkeit verliert, sich in normaler Weise zusammenzuziehen und dadurch die physiol. Herzarbeit zu verrichten.
Häufig kommen beide Formen der Herzverfettung bei einem und demselben Kranken vor. Unter den Ursachen der Krankheit stehen die allgemeine Fettsucht (s. d.) und die chronische Alkoholvergiftung der Gewohnheitstrinker (s. Alkoholismus) obenan; doch kann sich die fettige Entartung des Herzfleisches auch bei magern und mäßigen Personen infolge von anhaltendem hohen Fieber (Typhus, Pocken, Pyämie) oder allgemeinen Ernährungsstörungen (langwierigen Eiterungen und Blutungen, Blutarmut, Lungentuberkulose, Skorbut u. a.) sowie durch anhaltende ¶
Überanstrengung des Herzmuskels allmählich und unbemerkt entwickeln; besonders disponiert erscheinen das weibliche Geschlecht und das höhere Lebensalter. Die hauptsächlichsten Symptome der Herzverfettung bestehen in allmählich zunehmenden Erscheinungen von Herzschwäche, wozu sich bald Atemnot, Kurzatmigkeit, Beklemmungen, Schwindel und Ohnmachten gesellen; doch vermag nur eine genaue physik. Untersuchung der Brust die Diagnose zu sichern. Geringere Grade der Krankheit können bei zweckmäßigem Verhalten in Genesung übergehen, während höhere Grade oft ganz plötzlich unter den Erscheinungen der Herzlähmung (s. d.) tödlich enden.
Hinsichtlich der Behandlung ist es von der größten Wichtigkeit, die gesamte Lebensweise des Kranken auf das strengste zu regeln; die Diät sei nahrhaft und leichtverdaulich, vermeide aber sorglichst alle Nahrungsmittel, [* 14] welche eine übermäßige Fettentwicklung begünstigen (s. Fettsucht); betreffs der übrigen Lebensweise gilt bei der Herzverfettung dasselbe wie bei den übrigen Herzkrankheiten. (S. Herzfehler.) Daneben wirken auch der Gebrauch auflösender Mineralwässer (Marienbad, Kissingen, [* 15] Karlsbad, Tarasp), regelmäßige Bewegung im Freien und tägliche kalte Waschungen der Brust nützlich. –
Vgl. Kisch, Die Fettleibigkeit (Stuttg. 1888).