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Baustile aufweist. Das
Innere, besonders der
Chor, enthält viele Kunstwerke.
Andere Bauwerke sind: das
Denkmal Nelsons, der
bischöfl.
Palast, Gerichtshalle,
Stadthaus, Museum, das Coningsby-Hospital, das
Theater
[* 2] und das jetzt als
Bank dienende Old
House. Man fabriziert Handschuhe, Flanell und
Hüte und treibt
Handel mit
Landesprodukten, hauptsächlich Obstwein, Hopfen
[* 3] und
Lohe. Die
Rosen von Hereford sind berühmt. Hereford ist der Geburtsort Garricks. Ehemals war die Stadt befestigt.
Das starke Schloß ist gänzlich verschwunden.
Jak.
Franz. Joh., niederländ. Sprachforscher, geb. zu
Antwerpen,
[* 4] genoß seine wissenschaftliche Erziehung am
Athenäum seiner Vaterstadt, erhielt 1843 eine Anstellung als Unterbibliothekar
daselbst, 1844 als
Lehrer am städtischen Kollegium zu Mecheln
[* 5] und 1845 am
Athenäum in Gent,
[* 6] wo er von 1864 als
Universitätsprofessor der niederländ.
Sprache
[* 7] und Litteratur bis zu seinem
Tode, thätig war.
Außer zahlreichen
Werken über niederländ.
Grammatik, Metrik und Litteratur lieferte Heremans
Biographien der vläm. Dichter Ledeganck
(Antwerp. 1847) und J. T.
van Rijswijck (ebd. 1850), wie auch des vläm. Geschichtschreibers
David
(Leid. 1868) und das Werk
«Hoffmann von Fallerslebenen deNederlandsche letterkunde» (Gent 1874). Sehr geschätzt ist seine
Ausgabe zweier Gedichte
des
Jakobvan Maerlant,
«Vanden landevanOversee» und der «Kerken claghe» (Gent
1871); ausgezeichnet ist sein franz.-niederländ. und niederländ.-franz.
Wörterbuch
(Antwerp. 1865–68).
(spr. er-),Stadt in der span.
ProvinzCiudad-Real (Neucastilien), rechts am Giguëla, hat (1887) 5925 E.,
Fabrikation von Seife und grobem
Tuch,
Wein- und Olivenbau.
(spr. erang),Vald', deutsch
Eringerthal, Hochthal im schweiz. Kanton Wallis,
[* 8] von der Borgne, dem Abfluß
des Ferpèclegletschers, durchflossen, erstreckt sich, 30 km lang, vom Fuße des Col d'H. bis Bramois im Rhônethal. Die
oberste
Stufe, die Combe de Ferpècle, ist ein ernstes Hochalpenthal, umschlossen von dem vergletscherten
Massiv der
Dent-Blanche
(4364 m), der
Tête-Blanche (3750 m) und den Felsnadeln der Dent de
Bertol, der
Aiguille de la Za (3673
m) und der Dent de Veisivi.
Bei Haudères, wo sich das malerische Seitenthal Combe d'Arolla öffnet, treten die Thalwände (links
Pic d'Arzinol, rechts
Sasseneire) auseinander, 1 km unterhalb Evolena verengt sich das
Thal
[* 9] wieder, sodaß die Dörfer nur hoch über dem
Flusse auf den Berglehnen Platz finden. Bei Useigne (970 m) mündet links das liebliche
Val d'Hérémence mit
der Dixenze, und hier beginnt die unterste
Stufe, die sich mehr und mehr zum tiefen
Tobel verschmälert und in die wilde Felskluft
von Longeborgne ausläuft, aus der die Borgne bei Bramois heraustritt, um 2,5 km weiter nordwestlich
in die Rhône zu münden.
Seitdem das
Thal durch die 25 km lange Poststraße
Evolena-Sitten leicht zugänglich geworden, wird es von
Touristen viel besucht.
Von den Pässen führen der Col de Torrent (2924 m) von Evolena in das
Val d'Anniviers, der Col d'H. (3480 m) von Ferpècle
nach
Zermatt, der Col de Collon (3130 m) von Arolla nach Valpelline, der Col de Seilon (3150 m) von Arolla
ins Bagnethal. – Der
BezirkHérens, deutsch
Ering, umfaßt 400,6 qkm mit (1888) 6467 kath. E. franz.
Zunge in 9
Gemeinden, deren Haupterwerbsquelle die Alpenwirtschaft ist.
Die Bevölkerung, ein kräftigerSchlag,
hat in
Tracht,
Sitte und Dialekt viel Altertümliches bewahrt. Hauptort ist
Vex in 957 m Höhe, 3,5 km südöstlich von
Sitten
an der
Straße nach Evolena mit (1888) 879 E.
Ovaherero oder
Damara,
Volk vom
Stamm der Bantuneger, seßhaft besonders in dem nördl.
Teile von
Deutsch-Südwestafrika
(Herero- oder Damaraland). Starkknochig, untersetzt von Gestalt, sind sie phlegmatisch und mißtrauisch
von Charakter, anhänglich an alte Gewohnheiten und Gebräuche. Ihr ganzes
Dichten und
Trachten erfüllt die
Sorge um ihre großen
Rinder- und Schafherden. Für diese schlagen sie sich in erbitterten Kämpfen mit den benachbarten Namaqua.
Sie leben in zerstreuten Familiengruppen auf weit ausgedehnten
Flächen und in öden Thalgründen. Man
schätzt ihre Zahl auf 33000.
IhreSprache gehört zur Gruppe der Bantu-Sprachen. (S.
Deutsch-Südwestafrika und
Tafel:
AfrikanischeVölkertypen,
[* 1]
Fig. 8, Bd. 1, S. 182.)
–
Vgl. C. Hereró Hahn,
[* 10] Grundzüge einer
Grammatik des Hereró nebst einem Wörterbuch (Berl. 1857);
Brincker, Wörterbuch und kurzgefaßte
Grammatik des Otji-Herero (hg. von
Büttner, Lpz. 1887).
2) Kreisstadt im
Kreis Herford, 15 km von
Bielefeld,
[* 14] in 72 m Höhe, an den Linien Hannover-Köln und
Herford-Detmold (27,7 km) der
Preuß.
Staatsbahnen,
[* 15] von der Werre und
Aa in die
Altstadt, Neustadt,
[* 16] Radewig (Radewich),
Bügel und drei stark besiedelte Feldmarken
geteilt, Sitz des Landratsamtes (Landgericht
Bielefeld),
Kataster- undAichamtes, hat (1890) 19255 (9530
männl., 9725 weibl.) E., darunter 1748 Katholiken und 321 Israeliten, Post erster
Klasse,
Telegraph,
[* 17] Fernsprecheinrichtung,
eine kath., früher Malteserkirche, und fünf evang.
Kirchen, darunter die roman. Münsterkirche, im 12. Jahrh, begonnen und 1870 restauriert,
die got. Marienkirche (13. Jahrh.) auf dem
Luttenberge mit schönem
Tabernakel und die Johanniskirche mit
Turm
[* 18] (87
m), eine
Synagoge, ein königl.-städtisches Friedrichs-Gymnasium, 1540 gegründet (Direktor Dr. Steusloff, 12
Lehrer, 8
Klassen, 250
Schüler),
höhere Mädchenschule, eine landwirtschaftliche und Fortbildungsschule,
Theater, zwei Waisenhäuser, ein Kreiskrankenhaus,
Armenhospitäler, Kriegerdenkmal und königl.
Strafanstalt,
Gasanstalt und
Kanalisation.
Die Industrie erstreckt sich auf Fabrikation
von Leinen und
Wäsche, fertigen Kleidern (Herforder Konfektion mit bedeutendem Export), Cigarren und
Tabak,
[* 19] Zuckerwaren und Schokolade, Papierdüten,
Stärke,
[* 20] künstlichem
Dünger,
Maschinenöl, Möbeln,
Besen,
Bürsten und landwirtschaftlichen
Maschinen; ferner bestehen
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